Nachdem ich nun einige Zeit Erfahrungen mit dem Gerät gesammelt habe muss ich sagen, dass ihm das unbestreitbare Fehlen der Augen keinerlei Probleme bereitet und der Roboter sogar "besser" mäht als der Mensch es könnte. Ich jedenfalls bin völlig überzeugt.
Ein Roboter hat sehr wohl "Augen", allerdings nur in Form von Sensoren. Speziell der 330X verfügt zusätzlich über eine satellitengestützte (GPS) Navigation. Beides zusammen sorgt dafür, dass die gesamte Rasenfläche - auch bei verwinkelten und komplexen Grundstücken - gleichmässig geschnitten wird.
Warum nun mäht der Roboter "besser", als ein Mensch das könnte ?
1. Der Rasen wird umso besser, je häufiger er geschnitten wird (innerhalb vernünftiger Grenzen, versteht sich). Der Roboter kann mühelos so eingestellt werden, dass er jeden zweiten Tag mäht und dann eine zweitägige Pause einlegt. Ich glaube einfach, dass nur wenige Humanoiden das tun würden
"Wildkräuter" kommen erst gar nicht dazu, auszusamen.
2. Roboter mulchen, d.h. der Rasenschnitt dient dem Rasen wieder als natürlicher Dünger. Dieser Rasenschnitt ist wegen des häufigen Mähens so fein, dass er direkt an den Halmen vorbei auf den Boden fällt. Da schmutzt nichts, wie das beim normalen Mulchen auftritt, wenn man nicht häufig genug mäht.
3. Der Roboter (mindestens der Husqvarna, aber auch diverse andere) schlägt das Gras nicht ab wie ein Sichelmäher, sondern schneidet die Halme mit rasierklingenscharfen Messern sauber ab. Diese sauberen Schnitte werden nicht so schnell braun wie die ausgefransten Schnitte der Sichelmäher.
4. Der Husqvarna mäht auch bei Regen, wenn es dem Menschen dann doch zu ungemütlich ist (merke: Ein Regensensor ist
kein Vorteil).
5. Der 330X reduziert die Mähhäufigkeit automatisch, wenn das Gras (z.B. bei sommerlicher Hitze) langsamer wächst und zieht damit bei einem der Aspekte, bei denen der Mensch einen Vorteil haben sollte gleich. Ähnliches gilt für enge Passagen, die er stets an anderer Stelle passiert, so dass keine "Laufspuren" entstehen.
6. Die geringfügigen Erschütterungen eines Roboters (der Husqvarna arbeitet praktisch lautlos, man hört lediglich, wie die Messer das Gras schneiden, aber nichts von den Motoren) reichen aus, um Maulwürfen das Leben so unangenehm zu machen, dass sie lieber beim Nachbarn graben. Roboter sind die besten und dabei schonendsten Maulwurfsvertreiber, die ich kenne.
7. Ein Roboter bedeutet weniger Reinigungsaufwand als ein klassischer Mäher. Weniger Pflege (z.B. Schleifen der Messer) des klassischen Mähers bedeutet ein schlechteres Mähergebnis. Dieses "Risiko" ist beim Roboter minimiert, da man lediglich jedes Wochenende einen Blick riskiert und Grasschnitt, sollte er den haften geblieben sein, von dem leichten Teil entfernt. Kontrolliert man einen klassischen Mäher wirklich jede Woche ?
Gegen all das steht ein einziges Argument: Man hat ein recht grosses Anfangsinvest und die laufenden Kosten sind auch nicht wirklich vernachlässigbar.
Beste Grüsse
Stefan