Dekupiersäge sägt nur Bögen - will aber gerade sägen :-(

[u1600a]

verkaufe meine Dekupiersäge.
Hat was, was sonst keine kann:
Sie sägt die schönsten Bögen.
z.B. Weichholz, Dicke 1cm
auch bei langsamsten Vorschub und
gefühlvollstem Druck macht das Sägeblatt locker
nen Bogen fast um 90 Grad nach links oder auch nach rechts.

Es ist fast unmöglich einen geraden Schnitt zu machen.

Das Sägeblatt selber sitzt fest und ist auch gerade ausgerichtet.
Aber sobald da ein Werkstück drankommt (und sei es nur 3mm-Sperrholz) wendet sich das Blatt angewiedert ab.


Dachte mir:
Klar, nicht fest eingespannt
falsch ausgerichtet
falsches oder stumpfes Sägeblatt
Werkstück nicht fest gehalten
Maschine nicht fest am Tisch montiert.
-> hat alles nichts gebracht.

Hab die mal komplett zerlegt und ein neues Blatt reingebaut
danach wars einige Zeit etwas besser. Aber mittlerweile macht das Blatt wieder tolle Bögen ...

Hat denn jemand nen Tipp für mich ?`
Es handelt sich um eine Aldi-Dekupiersäge
Gut nicht das teuerste Teil. Weiß ich auch. Aber dir paar mal, wo ich mit meinem Sohn was sägen muss reicht mir die.
Allerdings sollte die zumindest einigermaßen gerade sägen können. Sie ist ja auch nicht defekt. Die Mechanik funktioniert zuverlässig. Nur dreht sich halt das Blatt ständig. Obwohl oben und unten fest gespannt und die Spannung des Oberarmes auch sehr straff gestellt ist...

Könnt Ihr gerade sägen ??
Ich säge hauptsächlich weichholz bis 1 cm und ABS-Kunststoff bis 5mm. Das sollte doch zu schaffen sein

 

[Dietrich]

Hallo,

"Aldi" war schon ansich die Erklärung

Hoffentlich mag Dein Sohn Kurven

Mal ernsthaft, so eine Schrottsäge kennst Du jetzt, probier mal beim örtlichen Modellbau-Fachgeschäft eine Hegner-Feinschnittsäge aus und schon erschliesst sich Dir warum die Hegner mit 600€ richtig Preis-wert ist.

 

[Tapio Reisinger]

Sorry Dietrich, ich habe eine Hegner. Ist wirklich eine tolle Maschine. Nur eines kann sie nicht... gerade sägen. Es geht halbwegs, wenn man das Werkstück schräg hält, sagen wir mal so zwischen 5 - 10 Grad, aber wirklich gerade sind diese Schnitte auch nicht wirklich. Für gerade Schnitte sind Dekupiersägen nun mal nicht gemacht.

Viele Grüße
Tapio

 

[RRS]

Sorry,

eine gerade sägende Dekupiersäge ist mir auch noch nicht untergekommen. Das ist auch IMHO aufgrund der Blätter nicht zu erwarten. Die Dirft ist systembedingt.

Vergleicht man die Sache mit einer gestandenen Bandsäge, dann sieht man ja auch dort durchaus Drift, wenn man ungenügende Bandspannung hat. Eine Dekupiersäge kann nunmal nur sehr wenig Bandspannung aufbauen. Also driftet sie.

Hier wäre eine Bandsäge - aber keine mit 3 Rädern! - die sinnvollere Lösung.

Gruss

Rolf

 

[u1600a]

Was ist denn jetzt verkehrt ?

Es geht mir ja nicht darum, dass ich
kilometerweise gerade Schnitte brauche.

Es geht einfach darum,
dass die Säge das scheiden soll, was ich aufgezeichnet habe.
Und wenn ich z.B. nen Weihnachtsbaum auf 5mm Sperrholz ausschneiden will, dann sind da halt auch mal ein paar fast gerade Strecken dabei und ein paar Bögen.

Aber was macht meine Maschine ?
Die sägt lustig mal rechts mal links, obwohl ich eigentlich ziemlich gleichmäßig schiebe. Gleiches gilt für die Bögen, die ich machen will: Auch die sägt sie wie sie will - nicht wie ich will.

Ich weiß schon, dass ne Aldi Säge nicht mit professionellen zu vergleichen ist. Und dass ich für gerade schnitte eine andere Säge brauche (und habe). Aber: Sogar freihand mit ner Hand-Stichsäge kann ich besser entlang der aufgezeichneten Linie sägen als mit der fest montierten und gleichmäßig laufenden Dekupiersäge - da kann doch was am System nicht stimmen.

Wenn ich mit ner altmodischen Hand-Bügel-Sperrholzsäge (weiß nicht mehr wie das Ding heißt) das gleiche Holz säge, dann wirds auch deutlich besser, obwohl ich per Handbetrieb unmöglich so gleichmäßig sägen kann, wie das die Maschine macht.

Säge läuft gleichmäßig und Blatt ist gespannt.
Also warum dreht sich das Blatt nach jeder Seite ?
Mehr wie festspannen kann man es doch nicht.
Auch nicht bei einer teueren Maschine.

Hat noch jemand eine Meinung dazu ?

 

[u1600a]

Eine Frage zum Abschluss:

Wenn es denn wirklich so ist, dass eine Dekupiersäge von der Konstruktion her (zu wenig Seitenführung, Spannung, dünne Sägeblätter) nicht das schneiden kann, was der Nutzer schneiden will -

WOFÜR BRAUCHE ICH DANN EINE DEKUPIERSÄGE ???

Und warum gibt es die überall zu kaufen ?
Wenn eine Säge nur das sägt, was sie will,
warum kaufen die Leute dann diese Art von Sägen ?

Gerade im Modellbau ist es doch verheerend, wenn sie nicht genau schneidet. Und genau diese Leute verwenden Dekupiersägen - WARUM ?

 

[Guest]

Hallo,

Wenn es denn wirklich so ist, dass eine Dekupiersäge von der Konstruktion her (zu wenig Seitenführung, Spannung, dünne Sägeblätter) nicht das schneiden kann, was der Nutzer schneiden will -

Wenn die Maschinen Systembedingt nicht funktionieren ürdn, wären sie lngst vom Markt verschwunden. I

WOFÜR BRAUCHE ICH DANN EINE DEKUPIERSÄGE ???

Das mußt du wissen. Ich zumindest weiß ja auch nicht warum du sie gekauft hast.

Und warum gibt es die überall zu kaufen ?
Wenn eine Säge nur das sägt, was sie will,
warum kaufen die Leute dann diese Art von Sägen ?
Gerade im Modellbau ist es doch verheerend, wenn sie nicht genau schneidet. Und genau diese Leute verwenden Dekupiersägen - WARUM ?

Komm mal wieder runter!

Wie gesagt, ich habe keine solche Säge, aber ich traue einer Aldi Maschine nicht sehr viel zu, das mag ein Vorurteil sein, scheint sich aber hier gerade zu bestätigen.

Bevor du nun weiter jammerst solltest du mal folgendes machen:

1. Kauf dir gute Sägeblätter und nimm die jeweils richtigen für den jeweiligen Einsatz und probier nochmal zu schneiden.
2. Prüfe den Maschinentisch, ist er gerade und im rechten Winkel zum Sägeblatt?
3. Probier mal eine Hegener aus, um einen Vergleich zu haben. Vielleicht liegt es ja auch nicht an der Maschine, sondern am Bediener.

Gruß

Heiko

 

[Guest]

Hallo, nur das die viel verkauft werden sagt nicts darüber ob auch viel damit gearbeitete wird. Ich denke die werden angeschafft um eine dekupiersagen zu "HABEN"
Genau wie die Aldi Akkuschrauber, mit 18v, 24 volt,,, 2 Schrauben reindrehen und das wars, werden aber en mass verhökert... Ich empfehle dir eine Stichsäge auf dem Kopf montiert, zb, Spanplatte als Tisch, ein sehr schmales Sägeblatt, und das klappt garantiert.

 

[u1600a]

Hallo

ich rege mich ja nur auf, weil oben so suggeriert wird, dass Dekupiersägen an sich nicht gut arbeiten würden. Aber gerade für Sperrholz und Kunststoff in der Dicke von ein paar Milimetern kann ich mir kein besseres Werkzeug vorstellen. Bögen kann man damit auch besser schneiden als mit einer Bandsäge. Die ist zudem deutlich lauter, erzeugt mehr Staub und ist gefährlicher.

Und der Tipp mit Stichsäge an sich ist nicht schlecht.
Aber ich hatte mir damals die käuflichen Lösungen
für Stichsägen angeschaut und die waren so dermaßen wackelig,
dass mir der blose Anblick gesagt hat "Finger weg"
Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass diese Konstruktion mit Stichsäge besser sein soll. Da ist das Sägeblatt ja nur an einer Seite befestigt. Und das soll dann genauer schneiden als eine Dekupiersäge ? Kann ich mir nicht vorstellen.

Aber trotzdem Danke.
Dann schau ich mich erst mal nach anderen Sägeblättern um.
Vielleicht hilft das was.

Danke Euch für die Hinweise und Tipps

 

[RRS]

Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass diese Konstruktion mit Stichsäge besser sein soll. Da ist das Sägeblatt ja nur an einer Seite befestigt. Und das soll dann genauer schneiden als eine Dekupiersäge ? Kann ich mir nicht vorstellen.

Ist aber so, weil das Blatt um Grössenordnungen steifer ist. Fakt bleibt nunmal, dass eine Dekupiersäge zum freihändigen Sägen gedacht ist und nicht zum Sägen an einer Führung.

Les mal (wissenschaftliche) Grundlagenliteratur zu Sägen. dann wird Dir klar, warum dieses Verhalten systembedingt ist.

Deine Vorbehalte hinsichtlich Bandsäge - kommen die etwa daher, dass Du noch nicht die Gelegenheit hattest, mit einer zu arbeiten? Eine Bandsäge ist ideal für engste Radien geeignet, wenn man das richtige Band einsetzt. Hinzu kommt, dass die Führung viel näher am Werkstück erfolgt, also die Angelegenheit steifer ist. Und aufgrund der verstellbaren Führung ist die Unfallgefahr bei dünnem Material nahezu Null, weil es fast unmöglich ist mit den (dickeren) Fingern überhaupt mit dem Sägeblatt in Berührung zu kommen.

Mach Dich mal sachkundig. Literatur gibts genug.

Gruss

Rolf

 

[u1600a]

Hi, danke für Deine Antwort.

Doch, ich hab meine ersten Erfahrungen mit ner Bandsäge im Alter von vielleicht 10 Jahren gemacht. Allerdings war das Gerät damals schon ziemlich alt und wir hatten auch nur 1 cm-Blätter drauf. Also nix für enge Radien. Trotzdem hab ich in den späteren Jahren gut mit dem Teil gearbeitet. Irgendwann ist sie dann unreparierbar defekt gewesen....

Vielleicht kauf ich mir auch mal wieder eine neue.

Nur mittlerweile ist Familie da und Geld weniger
Und die Kinder sollen auch mal sägen lernen und da ist mir die Dekupiersäge doch ein bisschen lieber. Wenn ich mir vorstelle, mein Sohn würde auch im Alter von 10 an ner Bandsäge arbeiten - Ich würde nen Kollaps bekommen ...

Auf jeden Fall hab ich jetzt ne brauchbare Lösung gefunden:
Neue Sägeblätter. Winkel der Auflage und der Sägeblattaufnahme neu ausgerichtet. Sägeblatt gut gespannt. Und was sage ich:
Es flutscht - Wow. Kann doch tatsächlich nen Baum aussägen, der nachher auch wie ein Baum aussieht. Jetzt läuft das Blatt entlang der Linie. Klar manchmal reisst es noch ein bisschen aus, aber das liegt eher an der Ungeduld des Anwenders, der zu stark schiebt.

Also nochmals vielen Dank für Eure Tipps.
Es funktioniert.