Anschaffung von Maschinen zur Metallbearbeitung

[schlosserrichi]

Servus

Unter Schlagschere verstehe ich ein tonnenschweres Gerät, was mein Schlosser hat, bei dem ich mir die 10 mm Blechzuschnitte kaufe. Sowas ist für eine kleine Werkstatt vielleicht etwas übertrieben.

Jawohl, so ein Maschinchen meinte ich. Für eine kleine Werkstatt ist es übertrieben, da hast Du Recht. Du hattest aber in den vorangegangenen Beiträgen immer so geschrieben, dass ich den Eindruck bekam, Du meintest das Ganze gewerblich und nicht privat, daher die Auflistung.

Schweißen: SEHR GUTER EINWAND.
Maschinenbauer schweißen ja nicht gern, die drehen und fräsen auftragsbezogen aus dem Vollen (und stöhnen über das Spanvolumen). Mit Schweißen kann man aber sehr viel Gewicht sparen, und sehr viel Zeit sparen, die Konstruktionen schön leicht halten, in Kastenbauweise arbeiten, in kürzester Zeit fügen, wer mit Metall arbeitet, sollte natürlich das Schweißen immer vor Augen haben. Mit Schweißen geht vieles leichter und schneller und es spart Unmengen an Span. Schweißen ist aber nicht einfach! Nicht umsonst gibt es sehr viele Schweißerlehrgänge.

Jaja, die Maschinenbauer, bei den meisten die ich kenne, ist Schweißen Pfusch, die wollen alles verschrauben, verstiften und verzahnen, ich finde, die Kombination machts. Ohne Schweißen wäre es nie möglich, z.B. Schiffe mit diesem guten Verhältnis von Konstruktionsverdrängung zu Ladevolumen zu haben, genietete Schiffe sind bei gleicher Größe bis zu einem Drittel schwerer (wegen der Überlappung) als geschweißte. Einfach ist Schweißen nicht, die Grundlagenvermittlung sollte deshalb durch eine Person erfolgen, die auch wirklich Ahnung von diesem Verfahren hat, der Rest ist eine gewisse Grundbegabung und natürlich viel Übung.

Mit freundlichem Gruß

Richard

 

[drehnudel]

Servus

Jaja, die Maschinenbauer, bei den meisten die ich kenne, ist Schweißen Pfusch
Mit freundlichem Gruß

Richard

Hallo Richard,

Die Abneigung der Maschinenbauer kann ich dir schon erklären: der Verzug.

Daher sehen die ein geschweißtes Präzisionsteil als Pfusch an. Sie haben recht damit, weil das auch nach Monaten noch Verzug machen kann, und dann steht der Kunde in der Tür und macht Rabatz.

Man kann aber kleinere Präzisionsteile dennoch sehr gut schweißen, die Voraussetzung ist nur, daß die danach wärmebehandelt werden. Im Schnitt bei 630-660 Grad, und müssen die Nacht über langsam abkühlen. Mit metergroßen Konstruktionen wär dann der Ofen ein bischen teuer ...

Wenn man die so behandelt, ist der Verzug raus. Und man hat 80 Prozent vom Span gespart. 80 Prozent vom Span = immer auch einige Werkzeuge gespart, die bei Unachtsamkeit in die Tonne wandern, Stückpreis selbst im Hobby-Bereich leicht 40 Euro aufwärts.

Daher schweißen und wärmebehandeln.

Anschließend feinfräsen.

Völlig saubere Methode.

Vor kurzem war ich noch bei meinem lokal Dealer, einem mittelständischen Präzisonsfertigungsbetrieb, der auch Material in Kleinmengen verkauft, aus sozialer Ader sozusagen, denn das Geld wird in der CNC-Abteilung verdient, der Chef ist einer vom Alten Schlag noch. Der hat mir einige Teile gezeigt, z. B. Frästeile, aus denen Bolzen von ca. 80 mm, 250 lang herausstanden, und hat über den Span gestöhnt. Alles aus einem iesen_metallklumpen gefräst aus dem Vollen. Beim Hinweis auf das Schweißen hat der nur abgewunken. Klar, je nachdem wo so ein Bolzen eingesetzt wird (Braunkohle-Riesenbagger???), da muß der Kräfte aushalten, das hält keine Schweißnaht aus, denn der Bolzen ist ja im Vollen, die Schweißnaht nur außen rum. Aber wie oft kommt das so vor?

Ich seh es so, wo man Schweißen kann, soll man es auch tun. Oder so: wo es einem selber nützlich ist, sofort schweißen anstall aus dem Vollen. Es wird viel zuwenig dran gedacht.


MfG Drehnudel