D
drehnudel
Es gibt mehrere Fallen, wo man mit den Maschinen daneben greifen kann. An erster Stelle sollte immer die Frage stehen: was soll bearbeitet werden, wie groß sollen die Stücke sein?
... liest man immer.
Macht aber wenig Sinn!
Wer will denn heute schon wissen, was er in 2 Jahren bearbeiten will?
Empfehlung daher: sich nicht zu eng festzulegen. Aus folgenden Gründen:
Beim Bohren gibt es festzustellen, daß mit der Größe der Bohrung die benötigte Maschinenkraft exponentiell ansteigt. Jede Handbohrmaschine schafft 10 mm in Stahl, aber nicht 10 mm in 40 mm Stahlplatte, und das noch in der Flucht.
Geht man von 10 auf 20 mm, liegen Welten dazwischen. Da steigt jede B/Checker aus.
Noch größere Welten liegen wischen 20 mm und 30 mm. Die Kraftverstärkung ist immer exponentiell. Heißt, um 30 mm zu bohren brauche ich nicht die 1,5 fache Kraft wie bei 20, sondern schätzungsweise die 10-20 fache Kraft und Stabilität. Es erstaunt dann auch nicht, daß es von Markenherstellern Maschinen mit einem Gewicht von 1000kg gibt, die als größten Bohrdurchmesser in Stahl 22 mm draufstehen haben. Wer jemals mit einem 30 mm tiefer als 20 mm in Stahl gegangen ist, weiß, warum.
Fräsmaschinen: Wer in die Kataloge sieht und dort 16 mm Fingerfräser liest bei Maschinen, die gerade mal 150 kg auf die Waage bringen, der sollte sich schon bewußt sein, daß bei 16mm höchstens ein bißchen Sahnepudding drunterliegen sollte. Noch lächerlicher sind die Angaben für Messerfräser. Lese ich da 60 mm für eine 150 kg Maschine? 32 mm wären für Alu gerade noch zulässig.
Bei Drehmaschinen sieht das ein bißchen anders aus. Während keine Fräsmaschine unter 300 kg wirklich ein 30 mm Loch in Stahl bohren kann, kann das die Drehmaschine sehr locker ausdrehen. Ist die richtig motorisiert, kann eine Maschine von knapp unter 100kg die Bohrung bis ca. 16 mm auch problemlos vorbohren.
Tipp: Drehmaschinen brauchen im Verhältnis zu Fräsmaschinen kleinere Masse für vergleichbare Ergebnisse. Warum?
Womöglich deshalb, weil bei Drehmaschinen das Werkstück rotiert. Die Masse vom Werkstück ist um das 10 bis hundertfache größer als die Masse des Werkzeugs, und stabilisiert sich durch den Kreisel-Effekt, was den Masseunterschied erklären könnte. . Daher ist die Drehbank in der Lage, trotz kleinerer Maschinengröße größere Teile vibrationsfrei herzustellen als die Fräsmaschine. Allerdings nur runde Teile. Schwachpunkt bei der Fräsmaschine isit die Stabilität der Spindel.
Wenn man sich überlegt, eine Drehbank anzuschaffen, sollte man auch gleich an die passende Fräsmaschine denken. Warum? Bereits eine Querbohrung durch gedrehte Teile setzt ein Flächenfräsung voraus, in die man bohren kann, also mit Black und Checker nicht zu haben. Fräsen mit Bohrständern sollte man auch augenblicklich vergessen. Bohr- und Fräsständer, ja ja Dornröschen.
Außerdem machen Drehteile nur Sinn, wenn man sie anschließend z. B. vor Kopf und in jedem Umfangswinkel auch fräsen kann.
Viele haben sich auf die Drehbank einen Fräs-Support gebaut, das geht, nur daß dann die Drehe immer blockiert ist und die Verfahrwege trotz aller tricks bescheiden bleiben. Machbar und unpraktisch zugleich.
Werkzeug für Drehbank und Fräse:
Drehbänke kleinerer Größe ca. 100 kg haben gewöhnlich eine MK3 Aufnahme in der Spindel und MK 2 als Reitstockaufnahme, Fräsbänke kleinerer Größe ca. 150 kg eine MK2 Spindelaufnahme.
Drehbänke haben gewöhnlich eine Spannzangenaufnahme, die sich von dem Spannzangenfutter der Fräse unterscheidet, sonst könnte man ja die Spannzange der Fräse gleich in die Drehbank stecken (kann man, man kann sie auch spannen, mit einer langen Schraube durch die Spindel, was aber unpraktisch ist). Kann man aber nicht mehr, wenn die Fräse MK2 hat und man durch die Reduzierhülse auf der Bank spannen muß, das geht nicht.
Die Spannzangen kann man dagegen gleichermaßen verwenden, solange das Futter eine Norm hat, z. B. ER 32 geht bis 20 mm.
Dennoch habe ich Zweifel, ob MK2 für eine Fräsmaschine so das richtige ist. Nicht nur, weil das Spannzangenfutter bei bei 20 mm aufhört, sondern das ganze MK 2 System hört bei 20 auf.
Was tun, wenn man ein Loch von 24 mm bohren will?
Um einen Bohrer 24 mm in eine MK2 zu setzen, braucht man eine Verlängerungshülse, was an der Bank paßt, auf der Fräse aber niemals, weil die vertikale Höhe nicht ausreicht.
Zu einer Drehbank mit MK2 Reitstock, die mittels Verlängerung MK3 schlucken kann, paßt daher meiner Meinung nach eine MK2 Fräsmaschine nicht. Viel besser wäre eine Fräse mit MK3 Aufnahme. Die Wahrscheinlichkeit, daß man größer bohren will/muß als 20 mm (spielt bei der Drehbank keine Rolle), ist bei unrunden Stücken (Platten, Flachmaterial) sehr wohl gegeben, sehr hohe Wahrscheinlichkeit, aber mit einer MK2 Fräse nicht zuhaben.
Das Schwach-Fenster ist niemals die Bank, immer die Fräse.
MfG Drehnudel
... liest man immer.
Macht aber wenig Sinn!
Wer will denn heute schon wissen, was er in 2 Jahren bearbeiten will?
Empfehlung daher: sich nicht zu eng festzulegen. Aus folgenden Gründen:
Beim Bohren gibt es festzustellen, daß mit der Größe der Bohrung die benötigte Maschinenkraft exponentiell ansteigt. Jede Handbohrmaschine schafft 10 mm in Stahl, aber nicht 10 mm in 40 mm Stahlplatte, und das noch in der Flucht.
Geht man von 10 auf 20 mm, liegen Welten dazwischen. Da steigt jede B/Checker aus.
Noch größere Welten liegen wischen 20 mm und 30 mm. Die Kraftverstärkung ist immer exponentiell. Heißt, um 30 mm zu bohren brauche ich nicht die 1,5 fache Kraft wie bei 20, sondern schätzungsweise die 10-20 fache Kraft und Stabilität. Es erstaunt dann auch nicht, daß es von Markenherstellern Maschinen mit einem Gewicht von 1000kg gibt, die als größten Bohrdurchmesser in Stahl 22 mm draufstehen haben. Wer jemals mit einem 30 mm tiefer als 20 mm in Stahl gegangen ist, weiß, warum.
Fräsmaschinen: Wer in die Kataloge sieht und dort 16 mm Fingerfräser liest bei Maschinen, die gerade mal 150 kg auf die Waage bringen, der sollte sich schon bewußt sein, daß bei 16mm höchstens ein bißchen Sahnepudding drunterliegen sollte. Noch lächerlicher sind die Angaben für Messerfräser. Lese ich da 60 mm für eine 150 kg Maschine? 32 mm wären für Alu gerade noch zulässig.
Bei Drehmaschinen sieht das ein bißchen anders aus. Während keine Fräsmaschine unter 300 kg wirklich ein 30 mm Loch in Stahl bohren kann, kann das die Drehmaschine sehr locker ausdrehen. Ist die richtig motorisiert, kann eine Maschine von knapp unter 100kg die Bohrung bis ca. 16 mm auch problemlos vorbohren.
Tipp: Drehmaschinen brauchen im Verhältnis zu Fräsmaschinen kleinere Masse für vergleichbare Ergebnisse. Warum?
Womöglich deshalb, weil bei Drehmaschinen das Werkstück rotiert. Die Masse vom Werkstück ist um das 10 bis hundertfache größer als die Masse des Werkzeugs, und stabilisiert sich durch den Kreisel-Effekt, was den Masseunterschied erklären könnte. . Daher ist die Drehbank in der Lage, trotz kleinerer Maschinengröße größere Teile vibrationsfrei herzustellen als die Fräsmaschine. Allerdings nur runde Teile. Schwachpunkt bei der Fräsmaschine isit die Stabilität der Spindel.
Wenn man sich überlegt, eine Drehbank anzuschaffen, sollte man auch gleich an die passende Fräsmaschine denken. Warum? Bereits eine Querbohrung durch gedrehte Teile setzt ein Flächenfräsung voraus, in die man bohren kann, also mit Black und Checker nicht zu haben. Fräsen mit Bohrständern sollte man auch augenblicklich vergessen. Bohr- und Fräsständer, ja ja Dornröschen.
Außerdem machen Drehteile nur Sinn, wenn man sie anschließend z. B. vor Kopf und in jedem Umfangswinkel auch fräsen kann.
Viele haben sich auf die Drehbank einen Fräs-Support gebaut, das geht, nur daß dann die Drehe immer blockiert ist und die Verfahrwege trotz aller tricks bescheiden bleiben. Machbar und unpraktisch zugleich.
Werkzeug für Drehbank und Fräse:
Drehbänke kleinerer Größe ca. 100 kg haben gewöhnlich eine MK3 Aufnahme in der Spindel und MK 2 als Reitstockaufnahme, Fräsbänke kleinerer Größe ca. 150 kg eine MK2 Spindelaufnahme.
Drehbänke haben gewöhnlich eine Spannzangenaufnahme, die sich von dem Spannzangenfutter der Fräse unterscheidet, sonst könnte man ja die Spannzange der Fräse gleich in die Drehbank stecken (kann man, man kann sie auch spannen, mit einer langen Schraube durch die Spindel, was aber unpraktisch ist). Kann man aber nicht mehr, wenn die Fräse MK2 hat und man durch die Reduzierhülse auf der Bank spannen muß, das geht nicht.
Die Spannzangen kann man dagegen gleichermaßen verwenden, solange das Futter eine Norm hat, z. B. ER 32 geht bis 20 mm.
Dennoch habe ich Zweifel, ob MK2 für eine Fräsmaschine so das richtige ist. Nicht nur, weil das Spannzangenfutter bei bei 20 mm aufhört, sondern das ganze MK 2 System hört bei 20 auf.
Was tun, wenn man ein Loch von 24 mm bohren will?
Um einen Bohrer 24 mm in eine MK2 zu setzen, braucht man eine Verlängerungshülse, was an der Bank paßt, auf der Fräse aber niemals, weil die vertikale Höhe nicht ausreicht.
Zu einer Drehbank mit MK2 Reitstock, die mittels Verlängerung MK3 schlucken kann, paßt daher meiner Meinung nach eine MK2 Fräsmaschine nicht. Viel besser wäre eine Fräse mit MK3 Aufnahme. Die Wahrscheinlichkeit, daß man größer bohren will/muß als 20 mm (spielt bei der Drehbank keine Rolle), ist bei unrunden Stücken (Platten, Flachmaterial) sehr wohl gegeben, sehr hohe Wahrscheinlichkeit, aber mit einer MK2 Fräse nicht zuhaben.
Das Schwach-Fenster ist niemals die Bank, immer die Fräse.
MfG Drehnudel