Ich glaub ihr verstehst das nicht ganz.
Ich nehme jetzt einen Universalbohrer. Vorher bohre ich damit in der Wand rum, dafür wurd er ja auch gemacht. Danach geh ich in Metall. Es ist völlig logisch, dass der abrasive Staub vom Beton bzw. Stein dem Bohrer zusetzt und er dadurch kein ordentliches Loch IN METALL machen kann bzw. kleiner wird, während der HSS in METALL und nicht in Stein wie ric da seltsamerweise vermutet keine Probleme hat.
Weiters ist mir klar wo am Schneidkeil der Freiwinkel ist. Ein HSS-Bohrer ist aber leicht kegelig geformt, er verjüngt sich zum Schaft hin, während bei HM-Bohrern das Schneidplättchen mit der Nebenschneide (?) an der Wand anliegt und dabei abgetragen wird.
Vielleicht gibts ja auch bessere Mehrzweck- bzw. Universalbohrer als ich die hab/hatte. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man damit in ein Schloss reinkommt. Man Bohrt ja nicht ins Volle, es gibt viele Ecken wo der Bohrer haken kann, was der Tod jedes HM-Plättchens ist, weshalb ich da auch den HSS vorziehen würde.
Ich finds schön und gut wenn sowas angeboten wird, aber um eben mal ein Brett mit Nageldübel an die Wand zu machen brauch ich keinen Mehrzweckbohrer, das schafft ein Steinbohrer auch.
Weiters wird ja auch drüber geschrieben, wie hart das HM-Plättchen vorne drauf ist. Das ganze besteht auf Wolfram, Titan und Cobalt (Wolfram- und Titancarbid, würd ich eher sagen). Damit ist es kein Hartmetall, damit ist das ein Cermet (HM bezeichnet eigentlich nur Wolframcarbid, Titancarbid oder -nitrid ist ein keramischer Werkstoff). Cermet-Platten sind von der Struktur her noch spröder als normales Hartmetall. Weiters ist mir bei der Untersuchung unterm Mikroskop (darf leider keine Bilder zu meiner Forschungsarbeit online stellen) mal aufgefallen, wie ungleich groß die Körner sind. Bei Hartmetall bzw. Feinkornhartmetall setzt man ja immer auch gleiche Korngrößen, damit der Werkstoff homogen ist und keine Sollbruchstellen entstehen. Das ganze wird dann mit richtig viel Cobalt als Bindemittel kaschiert.
Für mich sehen diese Bohrer wie welche aus dem Billigsegment aus. Wenn ich mir einen günstigen Steinbohrer ansehe sind die Platten von der Struktur her sehr ähnlich.
d.h. 100 Löcher und der Bohrer ist 1mm kleiner ?
Nein. Die "Nebenschneide" (ist ja keine richtige, aber die Umfangsschneide ist nicht wirklich definiert) steht beim Stein- wie auch beim Universalbohrer irgendwann am Grundkörper an, wenn sie abgeschliffen wird, dadurch wird der Verschleiß erheblich kleiner.
Mein Punkt an dieser Sache ist:
Gott hat nicht umsonst drei verschiedene Hauptgattungen von Bohrern geschaffen. Will ich übergreifen, wie eben genannt eine Holzlatte mit Nageldübel in Beton, reicht ein Steinbohrer aus.
Wird aber mit dem HM-Bohrer in Metall gearbeitet und vl. kurz vorm durchkommen einseitig belastet, ist die Bruchgefahr enorm hoch, was beim HSS nicht der Fall ist. Deshalb sollte er auch gut geführt werden, so stehen beide Schneiden immer unter symmetrischer Belastung.
Arbeitet man mit einem HM-Bohrer (kein Kunstbohrer, sondern ein Universal- Mehrzweck- Stein- wie auch immer-Bohrer) in Holz hat man den Nachteil, dass durch die Querschneide die zentrierung viel Schlechter ist, als beim spitzen Holzbohrer.
Ich kann mir einfach keine Anwendung vorstellen, was dieser Bohrer besser können soll als Baumarktprodukte, weshalb ich auch immer auf "Finger weg" tendiere.
Wende ich den Universalbohrer wirklich universell an, also für das, was er gemacht ist, werde ich ihn a) sehr oft schleifen müssen oder b) nicht lange Freude damit haben. Es gibt einfach nicht die eierlegende Wollmilchsau, ich muss mit sowas bei jeder Anwendung (außer evtl. reines Bohren in Stein, is ja von der Geometrie ein Steinbohrer) Abstriche machen. Und ob das für den Durchschnittsheimwerker interessant ist, würd ich mal grob bezweifeln.
Und ja ric, ich weiß, dass du solche Bohrer auch vertreibst und zu deinen Produkten stehst.
Aber ein paar Fragen hab ich noch:
Aufgrund eines hochwertigen Titancarbid-Hartmetalls
Was nun? Titancarbid oder Hartmetall (Wolframcarbid)? Nicht vernachlässigbar, enorm wichtig für die Einschätzung der Zähigkeit der Schneidplatte.
Sie können mit dem KING Universalbohrer Materialien bis zu einer Härte von 75 HRC (Rockwell-Härte C) bohren!
Du kannst 75 HRC messen? Ich brauch unbedingt die Maschine, die das schafft. Die Skala ist ja nur bis 70 bestimmt, da darüber die Messwertstreuung zu groß wird.
Bohren Sie bei Stahl nicht mit einem kleineren Bohrer vor und vermeiden Sie nach Möglichkeit das Aufbohren von Löchern, da die Hartmetall-Schneide dabei sehr stark belastet wird und leicht beschädigt werden kann.
Ach ja, soviel zum Thema Schloss aufbohren, das hatten wir ja vorher schonmal.