Akkuschlagschrauber EINHELL BT-CW 18, Erfahrungsbericht

Diskutiere Akkuschlagschrauber EINHELL BT-CW 18, Erfahrungsbericht im Forum Akkuwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Nachdem das Gerät lt. Spezifikation ein max. Drehmoment von 140 Nm bringen sollte, dachte ich mir, das wäre genau das richtige für die Radmuttern...
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schmiedinger

Guest
  • Akkuschlagschrauber EINHELL BT-CW 18, Erfahrungsbericht
  • #1
Nachdem das Gerät lt. Spezifikation ein max. Drehmoment von 140 Nm bringen sollte, dachte ich mir, das wäre genau das richtige für die Radmuttern bzw. Radschrauben unserer Fahrzeuge. Diese wurden alle mit einem hochwertigen HAZET Drehmomentschlüssel (3% Toleranz) angezogen.

Leider scheiterten alle Versuche diese mit 110 Nm angezogenen Muttern und Schrauben zu lösen. Da ratterte das Dingens zwar kräfitg vor sich hin, aber das war´s dann auch schon.

Versuchsweise habe ich dann mal Schrauben und Muttern mit dem Drehmomentschlüssel nur mit 90 Nm und mit 100 Nm angezogen und diese dann wieder mit dem Schlagschrauber zu lösen versucht. Leider nichts.

Wahrscheinlich sind wohl die "Werksangaben" dieser Geräte etwas zu optimistisch angegeben, denn auch ein baugleicher Schrauber der von der österr. Fa. Zgonc angeboten wird, scheiterte an dieser Allerweltsaufgabe.

Trotz des günstigen Preises von nur etwa 50,- bis 65,- Euro ist das Gerät sein Geld nicht wert, wenn man es zum Radwechseln verwenden will.

Mit einem wirklich preiswerten 220V Schrauber "Timbertech ESSR01" (25,- Euro), den ich daraufhin erworben habe, hatte ich deutlich bessere Erfahrungen. Siehe dazu Erfahrungsbericht in der entsprechenden Rubrik.
 
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  • #2
Hallo schmiedinger,

ich vermute, hier liegt ein Verständnissproblem vor: Anzugsdrehmoment ist nicht Lösedrehmoment! Eine Radmutter, die mit 110NM angezogen wurde ist mit ziemlicher Sicherheit nicht mit 110NM zu lösen.

Ich habe an anderer Stelle hier im Forum mal gelesen, dass die Profis in den Werkstätten mit dem 4-fachen des Anzugsdrehmoments rechnen, wenn Schlagschrauber dimensoniert werden sollen. Heißt konkret: 440NM Drehmoment sollte der Schrauber schon haben.

Dies deckt sich auch mit meiner persönlichen Erfahrung. Ich nutze den Makita BTW 450. Damit habe ich am PKW bisher die Radmuttern immer gelöst bekommen (Angezogen mit einem Carolus bei 110NM).

Von daher ist in diesem Fall vielleicht einfach das falsche Werkzeug für die Aufgabe ausgewählt worden.

Gruß

Jablo
 
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  • #3
Korrekt, um eine Schraube zu lösen muss erstmal die Haftreibung überwunden werden. In Werkstätten wird mit hohem Lösemoment gerechnet da die Schrauben auch schonmal angerostet oder das Gewinde verschmutzt sein kann. Generell sind Akku-Schlagschrauber nicht immer DAS Mittel um Radmuttern zu lösen - die meisten sind einfach zu schwach.
 
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  • #4
Also ich bekomm mit meinem Makita TW0200, die Alle Radmuttern ohne weiteres runter. Sicherlich braucht er zwar ein paar Schläge, geht aber ratz fatz (wenige sek.). Und das Gerät hat gerademal 200 Nm. :kp:
 
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  • #5
Hallo Ihr

Nun, meine Idee war, dass ein 140 Nm SCHLAG-Schrauber eigentlich auf jeden Fall mit 110 Nm angezogene Schrauben lösen können sollte.

Vergleichbar mit einem Hammer. Einen 1 kg Hammer kann ich mir locker auf den Zeigefinger legen. Und es tut nicht weh, es gibt keine "Blaumeise". Wenn ich mich mit dem selben 1 kg Hammer mal verziele und dezent aber wirksam auf den Zeigefinger schlage, sieht es anders aus. Oder anders gesagt, 2000 Schläge in der Minute eines Schlagschraubers wirken einfach anders als ein kontinuierliches Drehen an einem Radkreuz. (Siehe auch Schlagbohrmaschinen mit geringer Leistung, damit zerbröselt man auch locker Stein und Beton)

Der Hintergedanke war auch, das ich mit einem 140 Nm Schlag-Schrauber keine Schrauben abdrehen kann, wenn ich beim Anziehen der Schrauben mal versehentlich zu lange auf den Schalter gedrückt habe.

Die Praxis hat´s jedoch gezeigt, ein 450 Nm Schrauber bringts beim lösen. Beim Anziehen sind nun wahrscheinlich Drehmomentbegrenzerstecknüsse (Was'n Wort!) sinnvoll um Schäden zu vermeiden.

(Wo gibt´s die Dinger im Viererset eigentlich deutlich unter 60,- ?)
 
  • Akkuschlagschrauber EINHELL BT-CW 18, Erfahrungsbericht
  • #6
W1nter schrieb:
Also ich bekomm mit meinem Makita TW0200, die Alle Radmuttern ohne weiteres runter. Sicherlich braucht er zwar ein paar Schläge, geht aber ratz fatz (wenige sek.). Und das Gerät hat gerademal 200 Nm. :kp:

Kann sein aber wenn er ein paar Schläge braucht kommt er auch schon an die Grenze und 200 sind mehr als 140 Nm :wink:
 
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  • #7
W1nter schrieb:
Also ich bekomm mit meinem Makita TW0200, die Alle Radmuttern ohne weiteres runter. Sicherlich braucht er zwar ein paar Schläge, geht aber ratz fatz (wenige sek.). Und das Gerät hat gerademal 200 Nm. :kp:
Es hat ja auch niemand behauptet, dass man das vierfache des Anzugsmomentes braucht, es wurde nur angemerkt, dass Werkstätten mit dem Vierfachen rechnen.
 
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  • #8
Achso allright. Die 450 Nm haben sich nur für mich nach ner Notwendigkeit angehört im Beitrag von jablo.
 
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  • #10
450Nm sind ein ordentlicher Wert, damit sollte jede Radmutter bzw. jeder Radbolzen an einem normalen Auto aufgehen.

Weiters bezeichnen die 140Nm noch das Anziehmoment, aber welches genau? Wie auch bei Akkuschraubern unterscheidet man hier den harten und weichen Schraubfall. Ohne die genaue Messmethode zu kennen sagen die 140Nm gar nichts.
 
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  • #11
@raubsau

Ja, die Ungewissheit wird immer größer, je weiter man in die Tiefe der Materie steigt.

Mir ist z.B. auch schon aufgefallen, dass wenn ich eine Radschraube mit dem wirklich präzisen und überprüften Profi - HAZET Drehmomentschlüssel anziehe und dieser auslöst, wenn ich danach noch einmal die selbe Schraube anziehe, dass sich da die Schraube noch ein wenig weiter anziehen lässt. Nicht viel, aber immerhin.

Nun, eigentlich sollte das nicht passieren. Der Hazet hat 3% Toleranz. Der Unterschied zwischen Gleit- und Haftreibung ist aber wesentlich größer.

Sodalle, betrachten wir mal das erste festziehen der Schraube. Die Schraube dreht sich, wir haben geringe Gleitreibung. Jezt erreichen wir das Auslösedrehmoment. Wir haben nun höhere Haftreibung. Sodalle, jetzt setz ich den Schlüssel nochmal an. Und der Überwindet trotz höherer Haftreibung wieder den Widerstand und zieht das Schräubchen noch ein wenig an. Ja wie geht denn das ? (Der Schlüssel ist überprüft, der Effekt lässt sich auch mit anderen Drehmomentschlüsseln nachvollziehen)

Apropos "harten und weichen Schraubfall". Das klingt irgendwie so ähnlich wie mein Liegend- und Schlagendhämmerchen :roll:
 
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  • #12
Die Sache mit dem harten und weichen Schraubfall ist über den Winkel, mit dem die Schraube bis zum Erreichen des Nennmoments verdreht wird, definiert. Wo da die Grenzen sind weiß ich nicht auswendig.

Beim An- und Nachziehen mit dem Drehmomentschlüssel spielen auch andere Effekte wie z.B. die Torsion oder ein leichtes Setzen der Schraubverbindung eine Rolle.
 
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