Installateure verstehen meist nichts von industrieller Elektrotechnik und sind sogar oft nicht einmal mit seriösem Presserkzeug für Aderendhülsen ausgestattet (assymmetrische Verpressungs-Geometrien sowie nicht verriegelnde Presswerkzeuge verbiete ich für Aderendhülsen sowie Rohrkabelschuhe falls ich selbst Pfichtenhefter erstelle).
Im Hausinstallationsbereich habe ich die unglaublichsten Pfuschereien angetroffen (jedoch von Kontrolleur abgesegnet). In UK gibt es sogar Schaltgeräte, die vorschriftsgemäss den PEN unterbrechen (bei Fehlfuntkion kann man dann Phase jedoch kein PE/PEN mehr haben, UK Elektrotechnik hat es in sich, ist jedoch noch etwas weniger verrückt als die in den USA).
@Ein_Gast:
Original Vessel oder die Metallversion von SES (sind vermutlich von Vessel, habe jedoch nur ältere Ausführungen und die sehen 1:1 identisch aus, ausser der Herstellerbeschriftung):
Katalogauszug:
https://www.ses-sterling.com/Catalogue.html?pdf=d02_01.pdf
ACHTUNG: Es gibt auch No-Name Schrottkopien, die sehr ähnlich aussehen jedoch nix taugen, habe noch eine von meiner Jugendzeit, zwar immer noch besser als die Jokari.
Oder im PDF Gesamtkatalog ab S. 480 (unten rechts "SES-STERLING Gesamtkatalog 39"):
Produits SES-STERLING - matériel électrique – [Documentations]
Sehr zu empfehlen sind übrigens die Kennzeichnungskarten ab S. 196, m.E. absolut unschlagbar, diese Selbstklebestreifen sind insbes. für Serviceeinsätze top, gibt es sei eh und je. Habe hier einzelne > 30-jährige Karten, die noch einwandfrei sind. Keine Schleichwerbung, nur mal eine positive Bewertung, sonst kritisiere ich ja ständig was.
BTW Bei den vorbedruckten Kennzeichunsstreifen auf Dispenserröllchen kenne ich kein einziges Produkt, das wirklich gut ist, von Elbro bis 3M. Die erwähnten SES Streifen sind da mit Lichtjahren Abstand besser.
Die Jokari funktioniert vielleicht, mag die einfach nicht, von den gelben aufklappbaren Halbschalen halte gar nichts. Bei den Vessel kann man die Klemmkraft austricksen, damit empfindliche Mäntel nicht beschädigt werden.
Bei den Stripax-ähnlichen Zangen gibt es solche mit Metallklemmteilen sowie Vollmetallzangen die Lamellenmesser aufweisen, setze letztere jedoch nie ein. Habe einige Abisolierzangen die, wie einige Drehmomentschlüssel des Pre-Manoskop-Zeitalters, eigentlich nur noch Sammlerobjektstatus geniessen.
Von Jokari habe ich nichts im effektiven Einsatz, reines Staubfängerwerkzeug.
Ein paar Stripax, Vessel sowie eine dämliche Installateurabisolierzange für starre Leiter (die klassische mit der Einstellschraube) reichen mir eigentich für fast alle Leiter aus.
Für höhere Einzelleiterquerschnitte mit nicht allzu zähen Leiterisolationen kann man ein (Kabel-)Abmantelungswerkzeug wie die Weidmüller AM 25 und AM 35 (oder ähnliche) einsetzen, ideal auch für PUR/PUR und EPR/PUR und i.O. für Gummimäntel (z.B. H07RN-F).
Einzelleiterquerschnitte sind bis 240 mm2 Cu flexibel sind sehr gängig und darüber bis über 1000 mm2 anzutreffen (nicht zu verwechseln mit Al sowie sektorenförmige Querschnitte).
Für Energiekabel werden spezielle Werkzeuge eingesetzt, z.B.:
11kV-33kV HV High Voltage Insulation Removal Tool Set 15-52mm | Boddingtons Electrical 244230
Weitere Beispiele hier (nach unten scrollen):
Cable Jointing Tools Archives
Habe jedoch keine fundierte Praxiserfahrung bzgl. Terminierung grösserer NS Energiekabel (über 240 mm2) sowie keine Erfahrung bzgl. sämtliche MS oder gar HS Kabel. Die werden stets durch Spezialfirmen bzw. EVU verarbeitet, diese verfügen dann auch über das entsprechende Werkzeug und Know-How.
Weiss jemand, ob man Rohrschneider einsetzen kann, ggf. auch kleinere (so 25 mm Durchmesser) oder wird der Mantel einfach eingedrückt? Habe selbst dann einfach einen robusten Cutter eingesetzt, etwas gefährlich und nur für wenige Kabel sinnvoll.
Falls Armiermung (z.B. Ceander Kabel) oder Cu-Geflecht vorhanden sind, ist es was einfacher.