20 Jahre altes Marken WIG Gerät kaufen?

[malocher]

Hallo zusammen,

ich bin hin&hergerissen ob ich eine "relativ" günstige Schweissmaschine (WIG,Elektrode, 300A wassergekühlt) von Rehm kaufen soll.
Ich bin nicht sicher ob a) die Elektronik nach der Zeit noch länger ordentlich funktioniert (Alterung der Kondensatoren&Halbleiter) und ab b) die Technik doch sehr anfänglich war. (Heute ist ja merklich mehr "Intelligenz" in Form von Programmen usw. dahinter).
Zudem könnte ich mein Fußpedal nicht anschließen.

Meine derzeitigen WIG Grenzen sind 170A, das ist bei dickerem ALU schnell grenzwertig.
Gibts da Ratschläge oder Erfahrungen mit so alten Kästen?

Ich denke halt immer es ist nicht ein (bis auf den Motor) rein mechanisches Werkzeug wo relativ wenig kaputt gehen kann. Elektronik ist eben ne andere Liga was das altern angeht.

Grüße

 

[fummelfritze]

Hab mir dieses Jahr auch so ein teil mit 420ampere für 200 € zugelegt und es ist älter als deines und es funktioniert sehr gut. Wo ist das Problem wenn alles funktioniert? Kaputt gehen kann alles. Ich habe 10 schweißgeräte und die alten sind am zuverlässigsten , so sehe ich das.

 

[malocher]

Naja wenns nur 200Eu wären, leider x5.

Aber wie ich sagte es geht halt nicht um einen schnöden Trafo an dem nichts kamputtgehen kann sondern ist ein Inverter mit jeder Menge Elektronik die auch nicht ewig haltbar ist. Zumindest ist ja allg. bekannt dass Kondensatoren ihre Werte nach so einer Zeit merklich abbauen.
Bin echt extrem unentschlossen.

grüße

 

[fummelfritze]

Für das Geld würde ich den nicht nehmen.

 

[malocher]

Hast wahrscheinlich recht. Aber alte Rehm Kisten gibts halt nicht für 200Eu..leider.

 

[fummelfritze]

Ersatzteile gibt es bestimmt auch nicht. Oder wenn dann nicht günstig. Schweißt du denn viel Alu?

 

[DomiAleman]

Was denn für eins?


Rehm hat damals sekundärgetaktete Trafogeräte als "Inverter" verkauft.
320GW z.B, (lange Geräteseite leicht angeschrägt und dort sind die Bedienelemente)

DoMi

 

[powersupply]

Ahhh!
Domi ist wieder Da!

Zu dem angesprochenen Rehm eine Frage: Hatte das ausgangsseitig vielleicht auch einen in der Frequenz variablen Wechselstrom zur Verfügung?
Das würde doch schon mal die Bezeichnung "Inverter" rechtfertigen.

PS

 

[HAL242]

Um welches Gerät handelt es sich denn, das hast du noch nicht erwähnt.

Hinsichtlich der Funktionfähigkeit, das ist alles seeehr relativ.
Klarerweise steigt mit dem Alter natürlich die Wahrscheinlichkeit, daß ein Gerät entsprechend früher aussteigen kann.

Aber weitere Faktoren spielen eine nicht geringe Rolle:

Wo und wie war das Gerät im Einsatz (schwerer Stahlbau 24/7 oder unregelmäßiger und nicht rund um die Uhr)?
Wurde das Gerät regelmäßig gereingt und/oder überprüft?
Wie wurde generell damit umgegangen, sorgfältig oder mit Sch..egal-Manier?
Und ann kommt eben noch ein Faktor dazu, den wohl keiner wirklich beeinflussen kann - dir kann ein neues Markengerät im dümmsten Fall relativ schnell aussteigen und ein preiswerteres Baumarktgerät läuft ewig - alles schon vorgekommen.

Mit der Ersatzteilversorgung mag es bei 20 Jahren dann zumindest bei Rehm relativ durch sein, vermute ich.
Rehm ist auch nicht gerade bekannt dafür, Interesse am Bearbeiten von Anfragen bzgl. Gebrauchtgeräte oder Lösungsfindung bei Defekt zu haben, die mögen eher Neugeräte verkaufen, so meine (und nicht nur meine) Erfahrung.
Ob sie technisch momentan hinterherkommen, ist auch relativ (wobei das ja weniger dein Objekt der Begierde betrifft).

Ich will dir damit aber die Entscheidung alles andere als vermiesen.
Wenn du Gück hast, bekommst du ein ordentliches Gerät, welches dich noch lange begleiten mag.

Und: Hallo Domi - ist schon etwas länger her.

 

[malocher]

Nabend,

es ist aus der 89/90er Jahre xxx GW Serie. Meine Sorge gilt nach wie vor der Elektronik.
Ich hab ja mehrere Sachen von Rehm allerdings weitaus neuer. Mit Fehlerbehandlung sowie Beratung hierzu am Tel. oder Ersatzteilen hatte ich mit denen noch nie Probleme im Gegensatz zu Fronius.
War sogar sehr überrascht über den Kundenservice.

Es ist halt so wenn ich knapp 1k ausgebe will ich nicht mittelfristig nochmal 2-500 Eu nachschieben müssen.

Grüße

 

[DomiAleman]

Ein Rehm Transwig xxxGW kann u.U. auch Bj 90 sein bis ca. Bj. 05. Ein Blick auf das Herstellungsdatum einiger Bauteile kann da aufschlußreich sein (ICs auf der Steuerung, bzw. Kondensatoren der Lüfter und Wasserpumpe)

Die Geräte sind nicht schlecht, allerdings ist das Zündgerät sehr teuer wenn defekt, und kann durch nichts anderes ersetzt werden als durch das Originalteil.

Im Leistungsteil gehen gelegentlich mal Dioden kaputt, dann geht nichts mehr. Da kann man dann MIT ERHEBLICHEM ZEITAUFWAND das Leistungsteil zerlegen, die eine defekte raus löten und mit geringerer Leistung weitermachen..Ersetzen geht nicht wirklich gut, da die Dioden selektiert mit möglichst gleicher Kennlinie sind. Der Netzschalter ist gleichzeitig AC-DC Umschalter und man muss ihn vorsichtig behandeln, damit die Nocken nicht übersetzen, auch dieser ist nur schwer durch etwas anderes zu ersetzen.


Aber all dieses MUSS nicht kaputt gehen..GRUNDSÄTZLICHE Bedenken hätte ich wegen des Alters nicht, wenn die Maschine ansonsten einen gepflegten Eindruck macht.

DoMi

 

[malocher]

Ok Danke für die sehr ausführliche Antwort. Das zweite Schaubild ist recht aufschlussreich.

Viele Grüße

 

[malocher]

So um den Thread abzuschließen, ich hab so ein Schätzchen gekauft und es schein alles OK zu sein. Zumindest konnte ich mangels großem Brenner nur die unteren Amperebereiche testen.
Ist ein Invertig 400 GW geworden, 180kg schwerer Bock und laut.

Für einen 400A tauglichen Brenner muss ich nochmal in die Tasche greifen fürchte ich. Ich weiss auch nicht ob meine Massekabel ausreichend sind, muss mal prüfen wieviel qmm die haben bzw. was ich bräuchte.

Was ich vorteilhaft finde um Vergleich zu meinem Tiger ist dass für jede Funktion ein Knopf da ist. Da geht das Ein/-Nachstellen schneller als mit dem Menü Kram.

Wenn ich recht geschaut hab kostet das aktuelle Nachfolgemodell über 12k€ ? Wahnsinn.

grüße