22 Jahre alte Stabelektroden noch zu gebrauchen?

[CrispyBit]

Hallo,

bei mir sind 2 Tischbeine an der Werkbank angerissen und Knicken leicht weg. Die Wandstärke des Materials ist 2-2.5mm. Habe mir ein Elektrodenkschweißgerät von einem Freund ausgeliehen, ein Bergin das auch auf 220V Läuft und bis 110A geht.

Habe bei meinen Eltern im Keller eine Packung Stabelektroden Rausgekramt. Datum ist 8/92 von Castolin CP 35086. 2.5mm Durchmesser und 5kg Packung.

Wie kann ich die schnell Trocken bekommen? Und wird sich das mit dem Schweißgerät vertragen?

Mfg.

 

[Bluey]

Vor Jahrzehnten als man noch nicht überall ein Schweißerfachgeschäft in der Nähe hatte hat mein Großvater das Zeug über seinen Arbeitgeber, die Deutsche Bundesbahn bezogen. Richtig offiziell konnten da die Mitarbeiter im AW Werkzeuge ausleihen -ich hab solche Ausleihscheine gesehen, da wurde jeder einzelne Bohrer aber sowas von picobello notiert... das war noch Wertschätzung. Außerdem konnten sie da auch alles mögliche einkaufen... alte Stahlträger, Schienen, Bleche, auch Holzbretter (Waggondächer), quasi alles was so angefallen ist und auch Verbrauchsmaterial wie Elektroden. Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen, das lief höchstoffiziell über die Verwaltung mit Quittungen, Passier-/Abholscheinen usw., daher weiß ich auch woher das Zeug stammt und wie alt es ist.
Vor der Rente in den 80ern hatte er sich da einen schönen Vorrat angelegt... die Elektroden hat er jahrelang verschweißt, da tauchen teils heute noch welche auf... das is noch Qualität -allererste Sahne-, die Dinger lassen sich teils besser verschweißen als neu gekaufte.

Bzgl. Feuchtigkeit... wenn es drauf ankam hat mein Opa die Dinger einfach einzeln auf den Werkstattofen gelegt, aber Vorsicht, entweder gleich direkt mit der Schweißzange wegnehmen oder dicke Lederhandschuhe anziehen!

 

[Tim0001]

Elektroden werden (je nach Art) müssen sie vor gebrauch rückgetrocknet werden. Je nach Sorte zwischen 150 und 350°C bei einer dauer von 1-2 Stunden.
Wie sind denn die Feuchtigkeitsverhältnisse im Keller?
Wenn die immer Trocken lagen, dann tut es garnicht mal unbedingt nut diese großartig zu trocknen, da es sich um RR-Elektroden handelt. Notfalls leg diese bei ca 200°C für ne halbe stunde in den Backofen, denn zünden sie besser oder eben auf einen Kamin falls vorhanden. Somit zünden sie besser.

 

[desertdust]

Ich habe erst neulich 2,5-er Elektroden verarbeitet welche mindestens 30 - eher 40 Jahre waren. Ging tadelos. Hab keinen Unterschied zu Neuen festgestellt.

Gruß

 

[malocher]

Den Elektroden und der Hülle dürfte das nichts gemacht haben wenn sie nicht total nass waren. Es gibt Hüllenarten die sich zersetzen v.a. bei Feuchtigkeit aber denen sieht man es dann auch an, sind aufgequollen oder haben Pusteln/Bläschen od. sonstige Anomalien.

Wie beschrieben Rücktrocknen im Ofen. Die Prozedur steht oft auf der Packung od. kann beim Hersteller erfragt werden. (Temp+Dauer).

grüße