2-Takt-Öl - Alterung

[Pfeifadeggel]

Hallo,

im Jahr 2009 schaftte ich Alkylat-Sprit an und stellte damit 2-Takt-Mischungen her (Motul 800 und ELF Moto 2 XT Tech - beides vollsynthetisch).

Nun fiel mir auf, daß die Kanister im Bereich des Ausgusses mit einer klebrigen, im Falle des Motul weitestgehend bereits gehärteten Film bedeckt sind (wie Leinöl-Firnis).
Es handelt sich augenscheinlich um "verharzte" (polymerisierte) Ölbestandteile.

Nun stellen sich mir mehrere Fragen...

1. Kommt es auch innerhalb der 5l-Kanister zu einer nenneswerten Oxidation/Polymerisation von synthetischen Schmierstoffen, oder werden diese Substanzen durch das Alkylat (zumindest teilweise) "geschützt" ?

Im Zweifelsfall müssten ca. 10l SK entsorgt werden, was mir weh tun würde

2. Wenn es relativ schnell zu oxidatio und/oder polimerisation von synthetischen Schmierstoffen in Alkylat-Benzin kommt, dann sollte das auch bei bereits vorgemischten Produkten ein Problem darstellen- zumindest sofern da herstellerseitig (teil-)synthetische Schmierstoffe beigemischt werden.

Die Vertriebe der Sonderkraftstoffe machen meines Wissens nach ein Geheimnis draus, welche Öle zugesetzt werden.
Vielleicht sind es ja Mineralöle, die zwar chemisch einigermaßen stabil sind, aber eben nur eine eingeschränkte Schmierfähigkeit aufweisen.

Nach meinem Verständnis sind gute Lagerfähigkeit und besonders gute Schmierfähigkeit zwei Kriterien, die sich im Falle von 2-T-Ölen weitestgehend ausschließen


Sofern nicht Sauerstoff extrem schlecht in Alkylatbenzin löslich ist, werde ich auch bei diesem Brennstoff zukünftig nur noch kleine Mengen nach Bedarf anmischen.
Hat da jemand nähere Informationen?

Gruß,
Dirk

 

[MSG]

im Jahr 2009 schaftte ich Alkylat-Sprit an und stellte damit 2-Takt-Mischungen her (Motul 800 und ELF Moto 2 XT Tech - beides vollsynthetisch).

*Grübel* Normalerweise enthält doch der Sonderkraftstoff schon den Ölanteil für den 2takter? Zumindest kenne ich das vom Stihl Motomix so.

Was für ein Alkylat-Sprit hast du denn gekauft (Hersteller, Marke)?

 

[Pfeifadeggel]

Hallo MSG,

es handelt sich um Oest OecoKraft 4T (ohne Öl!). Davon hatte ich zwei 20l-Kanister geholt.
"4T" wegen der Motorhacke mit Briggs&Stratton 4T-Motor.
Für Fadenmäher und Motorsäge wird dem Alkylat-Sprit nach Bedarf 2T-Öl zugemischt (seinerzeit Motul 800 und Elf Moto 2 XT, heute Fuchs Titan 100 S u. Liqui Moly Racing Synth 2T).

Die "Verharzungen" an den 5l-Kanistern haben aber mit Sicherheit nichts mit der Marke des verwendeten Alkylat-Benzin zu tun

Gruß,
Dirk

 

[hainbuche]

Die 2-Takt-Öle, die für den Betrieb in Motorsägen oder -sensen optimiert sind, haben einen entsprechenden Hinweis auf dem Gebinde.
Welche Additive für den Hinweis verantwortlich sind?
Gerüchteweise solle da Additive, die das Selbstmischen unterstützen und eventuell auch Stabilisatoren, vermehrt für den Motorsägenbetrieb positive Auswirkungen haben.

Für ihre Fertigprodukte schreibt Oest ja, das die 24 Monate in verschlossenen Gebinden, die nicht starker Sonnenbestrahlung und/oder Hitze ausgesetzt waren, haltbar seinen sollen.

Nicht immer addieren sich positive Eigenschaften verschiedener Produkte der Mineralölindustrie. Manch mal beissen die sich auch, wenn die nicht nach Empfehlung gemischt werden.

MfG Hainbuche

 

[Pfeifadeggel]

Hallo Hainbuche,

wenn man Alkylatbenzin mit Motul 800 mischt, dann "beißt" sich nix!
Und: 2Takt-Motoren in Sägen unterscheiden sich in keinster Weise von anderen Luftgekühlten 2T-Motoren...

Du hast aber in sofern Recht, als es evtl. möglich wäre, daß bei "racing"-Produkten von einer regelmäßigen Zerlegung ausgegangen wird und eine gewisse Tendenz zur "Verharzung" in Kauf genommen wird. Bestes Beispiel dafür: Castor-Öle.

Ich habe heute aus den 5l-Kanistern 5ml-Proben gezogen und in Schälchen verdunsten lassen. Die Ölrückstände sehen ganz vernünftig aus- ich werde das Gemisch weiter verwenden!

Gruß,
Dirk