Akku Schlagschrauber Drehmoment-Angaben

Diskutiere Akku Schlagschrauber Drehmoment-Angaben im Forum Akkuwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, sehe des öfteren, dass nun auch Lösedrehmoment-Angaben bei neueren Akkuschlagschraubern angeben werden. Zum Teil sogar ca. 30% Höher als...
Ich habe das auf die 1/2" Verlängerung und Nüsse bezogen, wie du ja auch geschrieben hattest!
Vom Bediener usw. hatte ich oben nichts geschrieben. Doch klar, auch das kann das Anzugsdrehmoment-Ergebnis enorm verfälschen, also selbst der beste Drehmomentschlüssel kann falsch bedient werden ... sprich die meist zu hohen Anzugswerte aus den Kfz-Werkstätten kennst du ja sicher. :wink: :mrgreen:
 
MrDitschy schrieb:
matches schrieb:
Die "besseren" Drehmos kommen gleich mit Kalibrierschein, die billigen ohne.
Ja weiß ich, weiß daher auch, das man selbst einen teuren Dremo dennoch jährlich prüfen/kalibrieren müsste, um sichere Anzugswerte zu bekommen .... und das elektronische Bauteil wäre halt evtl. eine gute Alternative, um beides in einem zu bekommen, also damit könnte man anziehen und Gegenprüfen!?
Ja... genau. Das ist immer der Trugschluss einer digitalen Anzeige.

Es gibt tatsächlich digitale Geräte, die ausschließlich dafür gedacht sind "mal eben" einen Drehmomentschlüssel zu kontrollieren. (Kostenpunkt etwa 1 k€)

Allerdings macht es meines Erachtens keinen Sinn ein unkalibriertes Gerät als Referenz heranzuziehen, um dann den Drehmo mit bekannten Werten (weil Kalibrierschein vorhanden) zu kontrollieren. Umgekehrt eingeschränkt ja.
Aber in so ein billiges Teil habe ich wenig Vertrauen. Man müsste das mal kalibrieren und über ein paar Jahre beobachten, wie es driftet um einen Eindruck davon zu bekommen, was man so erwarten kann.
Die "vernünftigen" Geräte haben dann eine Spezifikation, von der man ausgehen kann, dass sie auch in dem einen typischen Jahr eingehalten wird. Die Spec. hat sich der Hersteller entweder anhand von o. g. Erfahrungen ausgedacht oder das Gerät nach bestimmten Vorgaben hin entwickelt. (sollte :schlaubi: )

Den billigen Geräten stehe ich da skeptisch gegenüber, selbst wenn es eine Spezifikation gibt. Die kann, wie die Drehmomentangabe, auch einfach der Fantasie des Marketings entspringen.

Das heißt nicht, dass die Teile schrott sind, nur dass mir das Vertrauen fehlt.
 
MrDitschy schrieb:
... sprich die meist zu hohen Anzugswerte aus den Kfz-Werkstätten kennst du ja sicher. :wink: :mrgreen:
Wenn der Schlagschrauber schon auf 2-300 Nm angeknallt hat... :crazy:
Für manche ist das Anzugsmoment eher ein Mindestwert.
Wie auch die rot eingekreisten, schwarzen zaheln auf weißem Hintergrund, die man häufig am Straßenrand sehen kann zum Teil offenbar als Mindestgeschwindigkeit interpretiert werden.
 
MrDitschy schrieb:
Doch klar, auch das kann das Anzugsdrehmoment-Ergebnis enorm verfälschen, also selbst der beste Drehmomentschlüssel kann falsch bedient werden ... sprich die meist zu hohen Anzugswerte aus den Kfz-Werkstätten kennst du ja sicher.
Auch was "das"???
Nein, kenne ich nicht. Und ich kenne auch keine "meist zu hohen Anzugswerte aus Kfz-Werkstätten". Ein Drehmomentschlüssel ist simpelst und sicher zu bedienen. Die stellen oft auf einen Standardwert von 120-130Nm ein, weil das für die allermeisten Mittelklasse-PKW ausreichend ist und es vollkommen egal ist, ob man da um 10Nm daneben liegt.
Ansonsten: Drehmoment einstellen, manchmal kurze Verlängerung und so gut wie immer lange (Schon-) Nuß drauf und "abknacken" - nach dem Knack nicht noch eine halbe Umdrehung weiter. Das schafft selbst der Hiwi bei meinem Reifenschrauber.

Keine Ahnung, was für depperte Kfz-Werkstätten Du kennst, aber ich kann Deine Erfahrung in keinster Weise nachvollziehen.
 
matches schrieb:
Wie auch die rot eingekreisten, schwarzen zaheln auf weißem Hintergrund, die man häufig am Straßenrand sehen kann zum Teil offenbar als Mindestgeschwindigkeit interpretiert werden.
Sind sie nicht, sind nur Empfehlungen. :mrgreen:
 
Allesmassiv schrieb:
Ich würde behaupten ein guter mechanischer Drehmomentschlüssel hält im privaten Umfeld quasi ewig.
Entscheidend ist, dass man ihn sauber, trocken und mit entspannter Mechanik lagert, dann wird auch die Kalibrierung so gut wie ewig halten.
Das ist leider nicht so. Ich habe ein Stahlwille 730/5, der nach ein paar Jahren gelentlicher Verwendung und pfleglicher Behandlung etwa 6 % zu wenig angezeigt hat.
Ich hätte aber keine Bauchschmerzen den Kalibrierintervall zu verlängern auf 3, 4 oder 5 Jahre.
 
matches schrieb:
Wenn der Schlagschrauber schon auf 2-300 Nm angeknallt hat... :crazy:
Für manche ist das Anzugsmoment eher ein Mindestwert.

Wie hoch ist denn eigentlich ein realistischer Maximal- bzw. Minimalwert?

PS
 
Dirk schrieb:
Keine Ahnung, was für depperte Kfz-Werkstätten Du kennst, aber ich kann Deine Erfahrung in keinster Weise nachvollziehen.
Ist ok, kannst ja gerne in deiner Scheinwelt bleiben, wenn müsstest ja jedes mal Gegenkontrollieren, sonst merkst das ja nicht.

Habe zumindest genug negative Erfahrung gemacht und wenn man mal selbst Dremos geprüft hat, weißt man auch wie schnell man da 10-20Nm daneben liegen kann ... ebenso dass sich auch teure Dremos verstellen.


matches schrieb:
Es gibt tatsächlich digitale Geräte, die ausschließlich dafür gedacht sind "mal eben" einen Drehmomentschlüssel zu kontrollieren. (Kostenpunkt etwa 1 k€)
Haben wir auf Arbeit auch, die Dinger kosten aber fast einen Kleinwagen ... :crazy:
 
Im Geschäft kenne ich einen der die betrieblichen Drehmomentwerkzeuge kalibriert.
Den habe ich mal gefragt ob er, wenn ich einen elektronischen Drehmo hätte, diesen mal checke würde.
Würde er. Ich war bislang nur zu geizig mir einen zuzulegen weil mir die Stufe 2 von 4 des Schlagschraubers als vom Gefühl ausreichend erscheint.
Wenn mir jemand sein elektronisches Drehmo zuschicken möchte nehme ich es mal zum Überprüfen mit.

PS
 
powersupply schrieb:
matches schrieb:
Wenn der Schlagschrauber schon auf 2-300 Nm angeknallt hat... :crazy:
Für manche ist das Anzugsmoment eher ein Mindestwert.

Wie hoch ist denn eigentlich ein realistischer Maximal- bzw. Minimalwert?

PS
Die Frage verstehe ich noch nicht ganz. In welchem Bereich sich das bei Schlagschrauber Anzug bewegt, der Bereich zwischen "Schrauber bleibt fest" und "Schraube reißt ab"?
 
MrDitschy schrieb:
matches schrieb:
Es gibt tatsächlich digitale Geräte, die ausschließlich dafür gedacht sind "mal eben" einen Drehmomentschlüssel zu kontrollieren. (Kostenpunkt etwa 1 k€)
Haben wir auf Arbeit auch, die Dinger kosten aber fast einen Kleinwagen ... :crazy:
Die richtigen Kalibrierstände sind nochmal eine andere hausnummer, das stimmt.
Hast du die Möglichkeit den Drehmo einfach mit Prüfen zu lassen? Ein bisschen Heimarbeit ist ja meistens doch irgendwie möglich, wie PS auch beschrieben hat.

Ich finde es immer toll, wenn ich sowas selber machen kann. Da lernt man nochmal was bei. Aber selbst, wenn man nur zuschauen kann und ein bisschen Plaudert lernt man mitunter was dazu.
 
matches schrieb:
Senkblei schrieb:
(...) Den Enduser interessiert eh nur das Ablaufdatum des Zertifikats, da dies lediglich als CMA (Cover-My-Ass) Attest dient.
Ja, für die 90001 muss halt der Aufkleber drauf sein und wenn das Datum in der Vergangenheit ist funktioniert der Schlüssel nicht mehr :crazy:

Bei den Stahlwille 730 mit Schieber etwas schief drauf geschaut beim Einstellen, dann hat sich eh die tolle Justierung erledigt. Und dann am besten noch Ruckartig geknackt. :top:
Deshalb gab's die Verschlimmbesserung mit der bruchanfälligen Plastiklupe damit man die Skala besser ablesen kann.
"Never Change a Winning Team", Stahlwille hätte besser nichts an den klassischen mechanischen Mansokop Baureihen verschlimmbessert. Die Einstellung mit Plastikdrehknopf was eine miserable Verschlechterung, unnötig komplex und zudem schmutzanfällig und auch allgemeint weitaus weniger robust als die alte Schienerversion (die ost jedoch auch schmutzanfällig. insbes. hinten sowie wenn man den Schieber soweit positioniert, dass ein Loch vorhanden ist (modellabhängig). Stets vor dem Verstauen so einstellen, dass kein Loch am Skalenrand ersichtlich ist. Null-Stellung ist bei sämtlichen rein mechanischen klassischen Manoskop Modelle nicht erforderlich und bringt auch nichts da keine drehmomenteinstellungsabhängige Vorspannung des Biegestabes vorliegt (ganz genau betrachtet liegt eine sehr kleine Vorspannung vor, die verändert sich jedoch nur absolut marginal mit der Einstellung und ist onehin sehr gering da sie nur dazu dient dass ein Verstellteil nicht von seiner Führung herabfällt).

Aufkleber ist in der Schweiz nicht vorgeschrieben, massgebend ist das Original-Zertifikat wobei dieses sich auf eine eindeutige Kennzeichnung des Schlüssel beziehen muss. Alte Stahlwille Manoskope wurden ohne Serien-Nr.-Prägung ausgeliefert, irgendwann wurde ab Herstellerwerk eine Serien-Nr. angebracht. Ein Kalibrierdienst sollte Schlüssel ohne Serien-Nr. entsprechend Gravieren, Prägen oder Nadelprägen damit die vom Kalibrierdienst erteilte Kennung unverwischbar bleibt.

Die Handhabung spielt eine entscheidende Rolle. Starke Stösse (fallen lassen) sind undedingt zu vermeiden sowie starke Verschmutzungen wie insbes. Sand, Erde, usw. Bei gewissen Stahlwille Manoskop Modelle kann bei einem starkem Stoss der Schlüssel so beschädigt werden, dass man ihn zur Reparatur teilweise zerlegen muss (meist wird intern jedoch nichts beschädigt, dies sofern nur das kleine Reiterchen entgleiste).


Senkblei schrieb:
(Zahlreiche Drehmomenschlüssel sind auch ohne Jüstierung noch jahrelang im zulässigen Toleranzbereich während vereinzelte, insbes. bei Fehlhandhabung, bereits vor Ablauf des Zertifikats (etwas willkürlich vom Hersteller festgelegte Gültigkeitsdauer von 1 Jahr) ausser Toleranz liegen.)
Siehe mein erster Satz oben zum Aufkleber. Drehmo fällt runter, wird in die Werkzeugkiste geknallt und nicht zurückgestellt (was bei einigen Modellen nichts macht), etc. Aber hauptsache der Aufkleber zeigt ein Datum in der Zukunft. :lol:
Das eine Jahr wird in der Norm mehr oder weniger empfohlen. Oder 5000 Auslösungen. Aber wer das so locker handhabt, wie oben sarkastisch dargestellt zählt das vermutlich nicht mit.[/quote]
Die 5000 Auslösungen sind onehin ein Cover-My-Ass Witz. Weitaus massgebender ist der Aufbau und die Qualität des Schlüssels sowie, noch viel mehr, wie er eingesetzt wird.


Allesmassiv schrieb:
Ich würde behaupten ein guter mechanischer Drehmomentschlüssel hält im privaten Umfeld quasi ewig.
Entscheidend ist, dass man ihn sauber, trocken und mit entspannter Mechanik lagert, dann wird auch die Kalibrierung so gut wie ewig halten.
Stimmt leider nicht.

Sogar vereinzelte fabriksneue länger gelagerte Manoskop Schlüssel lagen bei zufällig durchgeführten (nicht vorgeschriebenen) Kalibriertests ausser Toleranz. Die EN schreiben jedoch eine Kalibrierung erst am Ende des ersten Prüfintervalls (meist vom Hersteller willkürlich auf 1 Jahr festgelegt) NACH ERSTINBETRIEBNAHME des Drehmomenschlüssels.
Gewisse Firmen verlangen auch für neue Drehmomentschlüssel ein relativ frisches Prüfzertifikat (in ca. 5 Minuten kann man eine normengerechte Prüfung durchführen und per Mausklick das Zertifikat ausdrucken, dies sofern man nicht nachjüstieren muss und Grundparameter in der Prüfbanksoftware bereits einprogrammiert sind).

Elektronische Drehmomenschlüssel würde ich nur für spezielle Anwendungen empfehlen, ggf. gewisse Serienfertigungsprozesse und/oder wo ein sehr strenger CMA Papierkram aufgelegt wird (z.B. Flugzeugbau und -wartung).
Für gelegentlichen sowie allgemeinen Industrieeinsatz sind die i.d.R. die falsche Wahl. Mag die dinger eh nicht, sind heikel, teuer und müssen AFAIK beim Hersteller repariert werden (zumindest bzgl. Stahlwille).

Hohe Drehmomentgenauigkeit bringt oft nichts, da andere Faktoren allermeist einen wesentlich grösseren Einfluss auf die axiale Vorspannung der Schraubverbindung haben, insbes. die Reibungsbedingungen.
Oft spielt die Wiederolbarkeit als solche eine grössere Rolle als der absolute Drehmomentwert, dies damit regelmässig vorgespannt wird. In gewissen Fällen werden sämtliche Schrauben eines Flansches gleichzeitig vorgespannt (allerdings meist hydraulisch axial gezogen).

Statische DMS Drehmomentsensoren für die Kalibrierung sind noch was anderes (heikel und teuer und die jährliche Kalibrierung ist auch nicht billig), noch teurer sind Drehmomentsensoren für endlos drehende Wellen (z.B: https://www.hbm.com/de/0264/drehmomentaufnehmer-und-drehmomentsensoren/), z.B. mit HF Datenübertragung.

Schlagartig aufgebrachte Drehmoments kann man m.E. nicht sehr sinnvoll objektiv vergleichbar direkt ermitteln, dazu werden diverse Diskussionen bzgl. indirekter "Messung" geführt, d.h. man misst nicht das Drehmoment sondern irgend sowas wie die erreichte Vorspannung was jedoch heikel ist wenn man die Messergebnisse vergleichen will, die nicht mit dem selben Prüfanlange ermittelt wurden.
Auf derselben Prüfanlage kann man zwar Drehmomente untereinander Vergleichen, echte Absolutwerte (in Nm) sind jedoch heikel zu ermitteln.


matches schrieb:
Die richtigen Kalibrierstände sind nochmal eine andere hausnummer, das stimmt.
:)

Und deren Messweraufnehmer muss man ebenfalls jährlich prüfen lassen und zwar mit garantierter Rückführbarkeit
auf einen Standard von einem nationalen Metrologielabor. Das kostet dann einiges mehr als ein Dremomentschlüssel-Zertifikat.


IMO werden Drehmomentprüfgeräte bei schlagartig erzeugtem Drehmoment beschädigt, würde niemals einen Schlagschrauber prüfen, egal ob auf dem antiken Federbalken-Gerät mit Messuhr oder elektronischen Labor-Messwertaufnehmer (ein Messkopf alleiine ist mehere tausend Euros Wert).
 
MrDitschy schrieb:
Ist ok, kannst ja gerne in deiner Scheinwelt bleiben, wenn müsstest ja jedes mal Gegenkontrollieren, sonst merkst das ja nicht.
Das hat nichts mit "Scheinwelt" zu tun, sondern auch damit, ob man Vertrauen in die Arbeit derjenigen hat, die das mal gelernt haben. Ich habe seit 30 Jahren die gleiche Reifenwerkstatt, ich habe dieses Vertrauen.
 
matches schrieb:
Die richtigen Kalibrierstände sind nochmal eine andere hausnummer, das stimmt.
Hast du die Möglichkeit den Drehmo einfach mit Prüfen zu lassen? Ein bisschen Heimarbeit ist ja meistens doch irgendwie möglich, wie PS auch beschrieben hat.
Da werden sämtliche prüfpflichtigen Drehmomentwerkzeuge des Werkes(Automobilbau) auf Einhaltung ihrer Spezifizierung geprüft und mit Bepper versehen. Wie "genau" da geprüft wird kann ich momentan nicht sagen, aber ich denke, dass wir hier schon "rückfuhrbar" unterwegs sind.
Werde diese Woche mit dem Kollegen mal das Gespräch suchen.

matches schrieb:
Die Frage verstehe ich noch nicht ganz. In welchem Bereich sich das bei Schlagschrauber Anzug bewegt, der Bereich zwischen "Schrauber bleibt fest" und "Schraube reißt ab"?

Na so ungefähr. Ich dachte eher an eine Angabe wie "reicht noch aus" und "Ab hier ist unzulässig"
Wenn ich sehe um welche Toleranzen wir hier immer wieder reden sollte ja bei einer Vorgabe 110NM alles zwischen 99 und 130NM gut sein. :glaskugel:

PS
 
Senkblei schrieb:
https://www.werkzeug-news.de/forum/viewtopic.php?p=423289#p423284
Einige interessante Detailinfos... :thx:

powersupply schrieb:
matches schrieb:
Die richtigen Kalibrierstände sind nochmal eine andere hausnummer, das stimmt.
Hast du die Möglichkeit den Drehmo einfach mit Prüfen zu lassen? Ein bisschen Heimarbeit ist ja meistens doch irgendwie möglich, wie PS auch beschrieben hat.
Da werden sämtliche prüfpflichtigen Drehmomentwerkzeuge des Werkes(Automobilbau) auf Einhaltung ihrer Spezifizierung geprüft und mit Bepper versehen. Wie "genau" da geprüft wird kann ich momentan nicht sagen, aber ich denke, dass wir hier schon "rückfuhrbar" unterwegs sind.
Bei Automobilbau vermute ich mal, dass mindestens der Kalibrierstand rückführbar Kalibriert ist, vermutlich sind für die ganzen Aufnehmer "DAkkS Scheine" vorhanden.
Und ich gehe mal davon aus, dass die Bediener entsprechend geschult sind und wissen worauf sie achten müssen, dass ordentliche Ergebnisse zustande kommen.
Streng genommen gehört zur Rückführbarkeit auch das Verfahren nach dem gearbeitet wird. Aber auch das ist typischerweise in dem Programm zum Kalibrierstand hinterlegt. Dann kommt es im Wesenlichen nur noch auf den Mensch an.

powersupply schrieb:
matches schrieb:
Die Frage verstehe ich noch nicht ganz. In welchem Bereich sich das bei Schlagschrauber Anzug bewegt, der Bereich zwischen "Schrauber bleibt fest" und "Schraube reißt ab"?

Na so ungefähr. Ich dachte eher an eine Angabe wie "reicht noch aus" und "Ab hier ist unzulässig"
Wenn ich sehe um welche Toleranzen wir hier immer wieder reden sollte ja bei einer Vorgabe 110NM alles zwischen 99 und 130NM gut sein. :glaskugel:
Achso, ja. Das ist ein eindeutiges "kommt drauf an". Stahlfelgen halten z. B. relativ viel aus. Und der KOmmentar mit Mindestwert entspringt nicht meiner Fantasie sondern der Beobachtung, dass jemand nach dem Knack nochmal 30° oder so drauf knallt.

Bei Alu-Felgen muss man da vorsichtiger sein, die Stahlfelgen können schon mehr ab. Wenn sich die Schraube längt, war es auf jeden Fall zu viel. Bei stehbolzen macht das allerdings deutlich weniger Spaß, wenn man die dann erstzen muss.

Manche Hersteller geben tatsächlich einen Bereich anstelle eines konkreten Wertes an.
Ich kann mich noch an manche Mazda erinnern, die hatten nur 85 Nm.

Ich bin zwar der Meinung, dass ich meinen Schlagschrauber mit dem Finger gut kontrollieren kann, aber ich würde mich trotzdem nicht darauf verlassen, dass es damit "korrekt genug" angezogen ist. An bestimmten Stellen geht das schon. An manchen Stellen wäre es anders auch ein Krampf bzw. ohne Spezialwerkzeug unmöglich. Außerdem freue ich mich als Werkzeug Fan auch, wenn ich meine tollen Drehmos einsetzen kann :mrgreen:

Wenn du bis jetzt mit deiner Arbeitsweise gut gefahren bist, dann unterstelle ich einfach mal, dass es so falsch nicht gewesen sein kann.

Meine Ansicht ist aber, wenn ich schon ein Prüfmittel verwende, dann soll es auch korrekt arbeiten. Dazu gehört die Sinnvolle Überprüfung in irgendeiner Art. Sinnvoll heit dabei nicht, möglichst exakt und perfekt.

Ich möchte noch einen Kommentar zu den Schlagschraubern los werden.
Abhängig vom Kompressor kann bei gleicher Einstellung deutlich unterschiedliche Schlagenergie entstehen. Besonders bei den 8 Bar Geräten, die irgendwie bei 6 Bar oder weniger wieder einschalten.
Ohne Druckminderer ergeben sich dann zwischen voll aufgepumpt und schaltet gleich wieder ein deutliche Unterschiede. Selbst mit Druckminderer auf 6,3 bis 6,5 Bar, aber nicht so ausgeprägt.
Außerdem spielt der Schlauchdurchmesser eine Rolle, der Pflegezustand vom Schrauber ohnehin.
Ich hatte schonmal meine Hoffnung in einen 3/4" Schrauber gesteckt, als mein 1/2" zu schwach war, nur um festzustellen, dass der große Schrauber offenbar abgerpckt war und noch weniger Kraft hatte.
 
IMO können auch Automobilhersteller nicht das Drehmoment von Schlagschraubern als absolutwert in der QS festhalten. Dazu müsste man eben ein objektives überall reproduzierbares Messprotokoll definieren können, was aus technischen Gründen wegen dem impulsartigen Drehmomentaufbau eben unmöglich ist (jeder Schlagschrauber generiert ein eigenes spezifisches Drehmomentprofil (zeitlicher Drehmomentverlauf beim Impuls), so dass man letzendlich Drehmomente nicht direkt messen und entsprechend vergleichen kann.
Indirekte Messungen (z.B. über Vorspannung) sind zwar möglich, jedoch kaum auf verschiendenen Prüfanlangen reproduzierbar.
IMO kann man allerhöchtens verschiedene Schlagschrauber auf einer und derselben Prüfanlage untereinander vergleichen wobei dann eigentlich keine genauere Nm Werte abgeleitet werden können.

Onehin werden Schlagschrauber beim Festziehen eh nur für relativ unkritische Anforderungen eingesetzt, d.h. insbes. dort wo eine relativ grosse Streuung sowie Reserve gegen Beschädigung durch zu hohes Festziehdrehmoment vorliegen. Denke so an gewisse Schraubverbindungen in Bereichen wie Automotive, Landwirtschafts- sowie Baummaschinen.

Wie matches es oben erwähnt spielt auch die Druckluftzufuhr eine Rolle. Ferner ist die erreichte Vorspannung auch von der Bedienung abhängig (z.B. mehr oder weniger lang den Schrauber "fest schrauben" lassen).
Der Zustand des Schlagschruabers spielt ebenfalls eine Rolle, usw.

Für anspruchsvollere Anwendungen kommen stets andere Festziehmethoden zum Einsatz, für heikles wird eigentlich nie alleinig auf Drehmoment vorgespannt, üblich sind z.B. axiale hydraulische vorspannsysteme (bis über 2000 bar, nicht nur die übliche 700 bar Hydraulik) bei denen das Anziehdremoment dann nur eine untergeordnete Nebenrolle spielt da es nur um das Überwinden der Reibung geht, sowie drehwinkelkontrolliertes Anziehen.
 
Du beschreibst gerade ganz gut, warum kein Hersteller von Schlagschraubern etwas anderes als das maximal erreichbare Drehmoment angibt.
 
Nochmal zum eigentlichen Thema:
Eben habe ich etwas im aktuellen HaZet Katalog gestöbert.
Bei all ihren Akkuschlagschraubern die Angabe mit Max Nm rechts deutlich höher als links.

Nachtrag:
Auf den zweiten Blick kommt mir der Gedanke, dass hier die Symbole (rechts/links) vertauscht wurden.

Btw: Hat jemand Erfahrung mit den HaZet Akkuschlagschraubern?
 
Nachtrag 2: In der Bedienungsanleitung zu einem der Schlagschrauber steht es wieder wie erwartet, max. Lösemoment größer als Anzugsmoment.

Die schreiben tatsächlich zu den drei vorwählbaren Stufen einen Drehmomentwert dazu.
Ich denke mit nem Akkuschlagschrauber ist das Drehmoment zwar immernoch extrem von den Aufsätzen, Verlängerungen, Schrauben, etx. abhängig aber besser kontrollierbar als mit den Druckluftschrauber.
Der Akkuschrauber kennt ja seine Drehzahl.

Ich halte das für soweit interessant, dass die Drehmomentangabe nur im Idealfall erreicht wird und jedem anderen Fall geringer ist. Das heißt, man kann die Schrauben damit schonmal eindrehen, ohne die Schrauben zu fest zu knallen und muss dann mit dem Drehmo nicht mehr so viel nachdrehen, bis er auslöst.
 
Gibt es bei Makita auch, also da kenne ich bsp beim 18V DTW285 Schlagschrauber hinter der Drehzahl folgenden Anzugswert:
0-1800/80Nm
0-2600/175Nm
0-3500/280Nm

Und genau dazu könnte man eine Drehzahlwahl einstellen, die circa 120Nm erzeugt (per elektronischen Schalter sicher leicht realisierbar)!?
 
Thema: Akku Schlagschrauber Drehmoment-Angaben

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