Also wie es Oliver erläutert hat, was bei einer massiven Überbelastung mit einer Ratsche passiert hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Kann mal das Foto eines 3/4" Einsteckknarrenkopfes mit fehlendem Aussenvierkant posten, der wurde irgendwie abgeschert, wie es passierte weiss ich nicht, werde den Kopf reparieren und dann privat einsetzen.
Habe in einem anderen Topic (
https://www.werkzeug-news.de/forum/viewtopic.php?f=2&t=43059&start=10#p398840) was über die Belastungsgrenzen der Aussenvierkante geschrieben, weiss allerdings bis heute nicht, welche Grenzwerte wirklich erreichbar sind.
Normen schreiben nur Mindest-Drehmomente vor und ich weiss auch nicht wie die gemessen werden, vermutlich mit langsam steigendem Drehmoment auf einer Prüfmaschine mit konstanter Winkelgeschwindigkeit.
In den Unterlagen habe ich eigentlich nur gewisse Werte für bestimmte Komponenten gefunden, z.B. bei einem Stahlwille 3/4"-Innenvierkant auf 1/2"-Aussenvierkant Adapter ist 512 Nm als maximales Belastungsdrehmoment angegeben. Jedoch keine Ahnung welche 1/2"-Einsätze 512 Nm aushalten.
Belastungsangaben für Drehmomentverstärker sind ebenfalls interessant, nur kenn ich solche Geräte mit Abgangs-Aussenvierkant erst ab 3/4" (bei Stahlwille MP300 sind es 1350 Nm bei 3/4", 3000 Nm bei 1" und 5000 Nm bei 1 1/2" wobei ich die MP300 nicht direkt kenne da in der Firma andere Modelle im Einsatz sind, was genau Schlagschraubereinsätze aushalten weiss ich nicht, für Drehmomentvervielfältiger sollte man stets Drehmomentschlüssel einsetzen, die Planetengetriebe werden übrigens nicht immer bei einer (falls vorhanden) Ritzel-Sollbruchstelle beschädigt! Setzt man trotz Verbot Schlagschrauber ein, kann man teure Schäden am Getriebe anrichten und sämtliche Sonnenräder einer Stufe auf einmal zerstören).
Falls die Teleskopratsche nicht mehr einwandfrei funktioniert würde ich sie aufmachen und überprüfen.
Frage ist auch wie stark die Ratsche "irrtümlicherweise" belastet wurde und von welcher Vierkantgrösse die Rede ist. Vermute 1/2".
Der Aufbau der Mechanik und die Qualität der Teile spielen eine wesentliche Rolle, insbes. feinere Ratschensysteme sind oft empfindlicher als die groben (ca. 22 - 36 Zahn je nach Vierkantgrösse). Als "halbgrob" oder "halbfein" betrachte ich (rein subjektiv und unformal) ca. 60 Zähne und ca. 80 Zähne als "fein".
Nicht nur das Verzahnungsmodul (Grösse der Verzahnung) ist massgebend, die Art und Weise des Eingriffs des Sperrteils (oder Sperrteile) spielt ebenfalls eine Rolle. Bei gewissen feinverzahnten Systeme sind mehrere Zähne gleichzeitig im Eingriff, habe mich jedoch nie vertieft mit dieser Thematik befasst.
Bei richtiger Handhabung und Wartung sind Knarren guter Qualität doch recht zuverlässig. Sauberkeit und Schmierung spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Oberhalb gewisser Schlüsselweiten kann man mit Steckschlüsselwerkzeuge z.B. die für 12.9 Schraubverbindungen erforderlichen Drehmomente gar nicht mehr erreichen, näheres dazu kann man einfach zu findenden Tabellen entnehmen; der Reibungswert spielt dabei eine wichtige Rolle, weshalb es auch nicht so wichtig ist, sehr genau geeichte Drehmomentschlüssel einzusetzen, m.E. sind sie üblichen 4 % weitaus ausreichend. Bei heiklen Verbindungen spannt man onehin hydraulisch axial vor oder zieht drehwinkelbasiert an.