Interessant. X2 Kondensatoren sollten eigentlich gerade
nicht hochgehen. Das Fehlerbild kenne ich nur von wirklich alten X2 Kondensatoren der Fa. Rifa. Da ist das Problem, dass die Vergussmasse mit der Zeit rissig wurde. Dann zieht der Kondensator Feuchtigkeit und wenn er sich erwärmt, weil das Wasser ja auch einen Fehlerstrom durch den Kondensator erzeugt, kann er durch verdampfendes Wasser platzen.
Davon abgesehen können X2 Kondensatoren mit der Zeit Kapazität verlieren. Da sie aber selbstheilend sind, sind sie zwar irgendwann wirkungslos (C=0),. aber immer noch sicher. So die Theorie.
Geht da wirklich der Kondensator hoch oder ist es vielleicht einer der beiden Varistoren rechts neben der 3er Gruppe X2-Kondensatoren? Bei Varistoren ist es nicht unüblich, dass die irgendwann auf diese Art sterben. (Deswegen gehört an einen Varistor immer eine Thermosicherung direkt mit Wärmeleitkleber aufgeklebt oder beide Bauteile gemeinsam mit Schrumpfschlauch umschrumpft...)
Zum Bild mit dem abgebrannten Kondensator: Wenn man sowas wirklich noch reparieren will, gibt es ein paar Dinge zu beachten. Der Ruß ist natürlich leitfähig und korrosiv. Der muss zeitnah und komplett entfernt werden. Dabei auf nicht abgedichtete Bauteile wie z.B. Relais achten.
Wesentlich schwieriger ist es, wenn die Leiterkarte selbst durch die Brandeinwirkung verkohlt ist. Verkohltes FR4-Material ist leitfähig. In dem Fall muss (gerade im Netzspannungsbereich) der verkohlte Bereich aus der Leiterkarte herausgefräst werden. Dabei zerstörte Verbindungen müssen dann mit Draht wieder repariert werden. Ob man sich das antun will und ob das möglich ist, hängt vom Ausmaß des Schadens ab.
Da steht irgendwas von 47mf drauf oder so.
Es ist auf dem Bild schwer zu erkennen, aber ich lese 0u47 also 470 nF.