Brushlessmotoren und Haltbarkeit

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Thariel

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Guten Morgen.

Beim Lesen verschiedener Themen kam mir gerade die Frage, wie es sich mit Brushless und Haltbarkeit verhält? Es sind ja Neodym-Magnete verbaut. Diese sind sehr stoßanfällig.
Sowohl was Bruch als auch magnetische Wirkung angeht, verglichen mit einem klassischen (Nickel-Kobalt.?) Magneten.

Zudem sollten doch 2 Elektromagnege gegeneinander noch stärker sein, als Neodym und Elektro.

Hat da schon jemand Erfahrungen sammeln können?
 
Grundsätzlich sind in Brushlessmotoren nur die Kugellager Verschleiss unterworfen - außer der Motor wird überlastet und die Wicklung überhitzt.
Bruchgefahr sehe ich bei Neodym-Magneten in diesem Fall nicht. Durch das Gehäuse vom Gerät sind sie normalerseise ausreichend geschützt. Bevor die brechen, geht wohl auch das Gehäuse selbst mit kaputt.
Korrosion ist bei Neodym-Magneten auch ein Thema, aber nur relevant, wenn die Schutzschicht (meist Nickel) an der Oberfläche beschädigt wird. Das könnte theoretisch bei Geräten relevant sein, die abrasivem Staub mit der Kühlluft durch den Motor pusten, z.B. beim Winkelschleifer. Aber ich hoffe mal, die Hersteller denken da mit. Die Wicklungen werden bei solche Motoren ja auch besonders gepanzert. Bei den Magneten dürfte das eher einfacher sein.

Das Thema Überhitzen hängt davon ab, welche Magnetsorte konkret verwendet wird. Manche verlieren schon bei 80°C ihre Magnetisierung, andere deutlich später.

Ich würde aber spontan mal die Gegenfrage stellen: Wie oft ist der Verschleiss eines Bürstenmotors für euch der Grund gewesen, ein Werkzeug auszumustern?

Ich habe neulich mal bei meinem alten Bohrhammer (Makita HR2810) nach den Kohlen gesehen, weil ich das Gefühl hatte, er hätte etwas Leistung verloren. Eine Kohle war leicht verklemmt - zwei mal dran gerüttelt und alles war wieder ok. Das war wie mir dann bewusst wurde das erste Mal, dass ich überhaupt bei einem Werkzeug etwas an den Kohlen gemacht habe. Mit dem Bohrhammer habe ich bestimmt schon >200m² Fliesen entfernt, Putz von Wänden abgeschlagen und viele hundert Löcher gebohrt. Die Kohlen haben noch ca. 3/4 ihrer ursprünglichen Länge. (Ich habe sie mir im Neuzustand nicht angesehen. Einfach nur basierend auf der maximalen Länge, die in den Halter passt.).
 
Beim Brushlessmotor sind die Magnete ja im Rotor, dadurch "weiter im Inneren" und wegen den recht flotten Drehzahlen sicher auch entsprechend gut gesichert.
Ich hatte schon Schrauber da, bei denen durch Überhitzung die Bürstenplatte defekt war, und die werden je nach Gerät schon recht warm. Beim Zerlegen eines größeren Regal/Werktisches hab ich schonmal meinen DeWalt brushed Schlagschrauber etwas gefordert also eine Schraube nach der anderen Raus, teilweise auch 8x140 dabei, dann wieder viele kleine mit Abbremsen (geht ja auch auf die Bürsten). Wurde schon gut warm, aber bei nem Schlagschrauber kann man ja die Motorkühlung auf Volllast auslegen. Gerade bei Geräten ohne "Nennbelastung" sondern die auf Anschlag gefahren werden können, zB eben Akkuschrauber kann imo Brushless in der Hinsicht die Lebensdauer im harten Einsatz erhöhen. Dann ist vermutlich eher die Leistungselektronik, oder falls vorhanden die Sensorik eine Schwachstelle.
 
Ich kenne jetzt nur einen Fall, bei dem der Brushlessmotor den Bürstenmotor weit überlegen war und zwar beim ersten Fein Schlagschrauber, da haben die Bürstenmotor bei uns nur ein 1/2 Jahr gehalten, mit den "Neuen" mit Brushlessmotoren gibt es bis heute noch keine Probleme.
 
Habe von Magnet-Problemen auch noch nichts gehört.
Zumindest selbst im Modellbau kannte ich nichts, und da kracht es häufiger und wird noch mehr das ganze ausgereizt ... es gibt aber auch Innen- und Außenläufer an BL-Motoren..

Bei den Bürsten-Motoren wäre nur das wechseln der Bürsten ja kein Problem, nur ist bei so manchen defekten meist der ganze Halter verschmort und muss getauscht werden .... sprich das Problem von Überlastung/Überhitzung hast bei Brushless nicht mehr so dolle, der schaltet eigentlich vorher ab.
Weiter merke ich bei den Bürsten Akkuschrauber immer sofort den störenden Bürsten Geruch, also ich mag das gar nicht mehr.
Das einzige Negative an Brushless, da kenne ich nur manche Regler, also wenn eine Maschine nicht feinfühlig genug dosiert werden kann ...
 
Thariel schrieb:
Guten Morgen.

Beim Lesen verschiedener Themen kam mir gerade die Frage, wie es sich mit Brushless und Haltbarkeit verhält? Es sind ja Neodym-Magnete verbaut. Diese sind sehr stoßanfällig.
Sowohl was Bruch als auch magnetische Wirkung angeht, verglichen mit einem klassischen (Nickel-Kobalt.?) Magneten.
Halte ich jetzt für an den Haaren herbeigezogen. Im Gegenteil. Die Magnete sind bei den brushless wesentlich geschützter untergebracht als bei den bürstenbehafteten Motoren wo sie zwangsläufig außen am Gehäuse angeklebt sind. Im Fall des kleinen Bosch Akkuwinkelschleifers sind nur relativ dünne schalenförmige Magnete eingesetzt.
Beim Metabo brushless Winkelschleifer(da weis ich es Sicher) sind quaderförmige hochtemperatur Neodymmagnete in Taschen im Anker eingeklebt. Denen passiert dort höchstens was wenn ein Panzer über die Maschine fährt.
Haltbarkeit ist bei ordentlichem Nickelüberzug auch kein Thema. Ich denke da haben die Hersteller schon ihr Qualitätsmanagement.

Zudem sollten doch 2 Elektromagnege gegeneinander noch stärker sein, als Neodym und Elektro.
In der Theorie ja. Nur muss diese Magnetkraft erst mal mit viel elektrischer Energie erzeugt werden.
Und genau das ist der Grund warum ein normaler Drehstrom Asynchronmotor einen schlechteren Wirkungsgrad hat als der Drehstromsynchronmotor.
Der weitere Vorteil eines Motors mit Permanentmagneten im Rotor ist eben der Wegfall der immer verschleißbehafteten Kohlebürsten.


Hat da schon jemand Erfahrungen sammeln können?

Bei gleicher Baugröße sind die Brushless mittlerweile deutlich leistungsfähiger als bürstenbehaftete Motoren. Aufgrund der wegfallenden Kohlen fällt auch nur noch Lagerverschleiß an.

PS
 
Danke für die Beiträge.

Ich kenne jetzt aus eigener Erfahrung nur die Neodymmagnete die man so einzeln bestellen kann, und bei denen ist es ja schon so, dass sie sofort zerbröseln, wenn sie nur einen leichten Stoß abbekommen.

Aus dieser Erfahrung resultierte meine Frage.
 
Ich weis nicht was Du für Magnete bekommen hast.
Die die ich hier habe zerbröseln nicht.
Lediglich ein "zurechtgeschliffener" Magnet aus einer Festplatte zeigte geringe Auflösungserscheinungen. Allerdings war der bei Wind, Wetter und Salzwasser als Magnet für den Trittfrequenzsensor am Fahrradpedal angeklebt.

Denen im Brushlessmotor passiert dagegen wie nichts. Zumindest denen in den geschlossenen bzw gekapselten Motoren.


PS
 
Thema: Brushlessmotoren und Haltbarkeit

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