Kemper Schweißrauchabsaugung wieder flott machen...

Diskutiere Kemper Schweißrauchabsaugung wieder flott machen... im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Guten abend, ich habe am Dienstag bei einer Zulieferfirma eine Kemper Schweißrauchabsaugung aus dem Schrottcontainer gefischt. Zum optischen...
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Janik

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Guten abend,

ich habe am Dienstag bei einer Zulieferfirma eine Kemper Schweißrauchabsaugung aus dem Schrottcontainer gefischt.
Zum optischen Zustand gibts nicht viel zu sagen, sie ist keine Schönheit mehr, ich habe aber auch schon schlimmeres gesehen.
Der Filter ist dabei und sieht noch recht gut aus.
Der Absaugarm könnte mal eine kleine Wartung vertragen, der wird aber sowieso noch umgebaut.

Der Mitarbeiter der Firma berichtete mir, dass die Absaugung zwar noch laufen würde, allerdings hätte sie keine richtige Saugleistung.
Leider haben die vorher schon das Kabel abgeschnitten, sodass ich es noch nicht testen konnte.
Beim groben Reinigen bin ich dann auch auf die Steuerung der Absaugung gestoßen und habe dort eine Schmorstelle gefunden.

Nun meine Frage, wie wahrscheinlich ist es, dass der Motor selber einen Schaden hat oder könnte es eventuell auch an der Steuerung liegen?
Könnte man den Motor für Testzwecke auch kurzzeitig direkt anschließen, um ihn zu testen?
Es handelt sich dabei um einen gewöhnlichen 400V Motor mit 0,75 Kw, Anschlüsse L1, L2, L3 und PE.

Hier noch ein paar Bilder von der Anlage, der Steuerung und vom Schaltplan.

P1020892.jpg


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P1020905.jpg


Die Steuerung beinhaltet viele Funktionen, die ich eigentlich nicht brauche. Ich könnte z.B. auf die Drehrichtungs- und Filterleistungsanzeige verzichten.
Daher meine Frage, könnte man auf die komplette Steuerung verzichten, wenn der Motor direkt angeschlossen problemlos läuft?
Die Steuerung beinhaltet auch einen Motorschutzschalter, wenn ich das richtig sehe, dieser würde ja dann bei Direktanschluss fehlen.
Ich meine mal irgendwo Stecker gesehen zu haben, wo der Motorschutzschalter mit im Stecker eingebaut gewesen ist.
Gibt es sowas und wäre es eventuell eine geeignete Alternative ?

Wenn der Motor nicht laufen sollte, werf ich das Ding wieder in den Schrott :wink:

Schon mal vielen Dank :thx:
 
Das Teil lässt sich doch bestimmt wieder richten.

Hat die Platine einen Kurzschluss am Gehäuse gehabt? Sieht für mich
so aus. Ich würde die Platine reinigen, die Lötstellen alle nochmal nachlöten und die Leiterbahnen auf Beschädigungen prüfen.

Ne Sicherung scheint ja auch zu fehlen.

Nen Drehstrommotor bekommst du auch günstig vom Schrott, ich hab in Löhnberg einen gekauft für 5€, der ist wie neu.
 
Denke auch, dass es dort einen Kurzschluss gab.
Könnte das vielleicht die Ursache für die fehlende Saugleistung sein?
Welche Möglichkeiten habe ich noch, den Motor im Vorfeld zu testen?
Kann man mit einem Multimeter die Wicklungen messen und anhand der Ergebnisse einen Defekt erkennen?

:thx:
 
Hmm, du könntest den Motor mal ganz normal anschließen und laufen lassen, sollte eine Wicklung defekt sein müsste der Motor nur brummen, oder sehr wiederwillens anlaufen. Solltest du ein Zangenamperemeter haben könntest du dann im Betrieb die einzelnen Ströme der Wicklungen messen. Sollte alle ziemlich gleich sein.

Du kannst die Wicklungen auch messen und die Wiederstände vergleichen, für sowas gibts glaube ich aber eigene Messgeräte.

MfG Jürgen
 
jürgend schrieb:
Hmm, du könntest den Motor mal ganz normal anschließen und laufen lassen, sollte eine Wicklung defekt sein müsste der Motor nur brummen, oder sehr wiederwillens anlaufen
Das wird wohl das erste sein, was wir machen werden. Es kann ja nur am Motor oder an der Steuerung liegen. Ich hoffe mal, dass es an der Steuerung liegt, diese würde ich dann einfach komplett ausbauen. Bleibt nur die Frage, wie man dann den Motorschutz gewährleistet?
Es gibt solche Motorschutzstecker siehe hier allerdings sind die recht teuer :roll:

Solltest du ein Zangenamperemeter haben könntest du dann im Betrieb die einzelnen Ströme der Wicklungen messen. Sollte alle ziemlich gleich sein.
Habe ich leider nicht.

Du kannst die Wicklungen auch messen und die Wiederstände vergleichen, für sowas gibts glaube ich aber eigene Messgeräte.
Funktioniert das auch mit einem 0815 Multimeter, wenn ich die Widerstände der Wicklungen messen will?
Wie messe ich diese genau? Einfach L1 gegen L2 usw. ?

:thx:
 
Janik schrieb:
Bleibt nur die Frage, wie man dann den Motorschutz gewährleistet?
Im Gehäuse sollte doch genügend Platz für den Einbau eines Moeller PKZM Motorschutzschalters sein. Gibt's reichlich in der Bucht.
 
Also Motorschutzschalter findest du in der Bucht um kleines Geld, nicht das was du verlinkt hast, sondern sowas
eBay-Link

Nur must du darauf achten das der einstellbare Bereich auch zum Motor passt. Wenn du einen Motor mit zB. 1,5 A hast, muss sich dieser Wert auch am Motorschutzschalter einstellen lassen.

Ich befürchte das es mit einem 0815 Multimeter eben nicht funzen wird. Da wird Methode 1,-----> Motor anklemmen und mal nach gehör gehen, bzw, sich ein Zangenamperemeter ausleihen.

MfG Jürgen
 
Stimmt, an so einen Motorschutzschalter habe ich gar nicht gedacht, dass wäre auch eine Möglichkeit.

Wenn dem Motor also wirklich was fehlt, sollte man das also deutlich hören, wenn er entweder gar nicht anläuft oder sich sehr gequält anhört?
Dazu noch eine ganz blöde Frage, bitte nicht lachen :oops:
Wenn wir den Motor für Testzwecke direkt anschließen, sitzt dazwischen ja kein Schalter, wo man an und aus schalten könnte.
Ist es sehr tragisch, wenn man den Stecker einsteckt und der Motor läuft direkt los?
Den Sicherungsautomaten sollte man ja nicht als Schalter missbrauchen :?
 
Im Gehäuse sollte doch genügend Platz für den Einbau eines Moeller PKZM Motorschutzschalters sein.

Warum der Umstand ?
Ist doch alles auf der Platine vorhanden. Kann doch zum Versuch mal umverdrahtet werden.janik.jpg
 
Richtig auf der Platine ist alles vorhanden was du brauchst.
Ob Schütz und Motorschutzschalter alle drei Phasen durchschalten kannst du einfach messen. Zur not ne Lampenfassung mit 100w Birne drin anklemmen, dann hast du sogar ne Last dran und kannst dir sicher sein das es geht.
 
Guten Tag,

heute haben wir die Absaugung zum testen mal angeschlossen, der Motor läuft und saugen tut sie auch. :mrgreen:

Wir haben allerdings nicht die Steuerung sondern direkt den Motor angeschlossen. Die Steuerung haben wir komplett rausgeschmissen.
So ist für den Motor natürlich kein Motorschutz vorhanden.
Nun meine Frage, wie wichtig ist dieser Motorschutz eigentlich wirklich?
Die Leute bei Kemper werden sowas ja nicht eingebaut haben, weil sie sich gerne mehr Arbeit machen.
Aber wie wichtig ist der Motorschutz, wenn das Gerät im privaten Hobbybetrieb eingesetzt wird?
Der Motor hat laut Typenschild eine 100% ED.
Der Motorschutz würde ja nur auslösen, wenn der Motor blockieren würde oder der Filter so zugesetzt ist, dass er wie gegen eine Wand saugen würde.
Oder gibts noch andere Situationen, wo er auslösen würde?
Das Blockieren würde ich wohl sofort merken und den Filter würde ich immer so sauber halten, dass kein erhöhter Saugwiderstand zu erwarten sein sollte.

Wenn ich dennoch unbedingt einen Motorschutzstecker benötige, welche Alternativen gibt es zum Motorschutzstecker?
Der jetzige Motorschutzschalter auf der Steuerung kommt scheinbar nicht ohne Schaltschütz aus. Würde dieses Modell ohne ein solches Schaltschütz auskommen?
Also einfach L1, L2 und L3 von der Zuleitung auf der einen Seite anschließen und L1, L2 und L3 vom Motor auf der anderen Seite anschließen, fertig?

Dürfen die Schalter an dem Motorschutzschalter dafür verwendet werden, um die Absaugung ständig an und aus zu schalten, ihn also auch als Hauptschalter zu verwenden?
Damit hätte ich dann nämlich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, Motorschutz gewährleistet und auch noch einen Schalter dazu. Mit dem passenden Gehäuse könnte man das Teil schön von außen an der Absaugung montieren :wink:

Hier noch ein kurzes Video, der Motor läuft tadellos an und macht nicht den Anschein, defekt zu sein :top:

Link zum Video

:thx:
 
Um die Bemerkung von HGürth nochmal aufzugreifen:
Es ist doch wirklich schon alles vorhanden!
Ein bissele Umverdrahten und Gut ist!!! :top:
Als erstes prüfe mal nach ob der Steuertrafo das Dissaster Überlebt hat. Den brauchen wir um den Schütz schalten zu können.
Was mich an dem Schaltplan allerdings irritiert ist, dass die Leistungskontakte von K1 als Öffner gezeichnet sind. Von daher sollte der Motor laufen wenn der Schütz NICHT angezogen hat. :kp:
Messe mal ob an den mit 12V bzw 24V bezeichneten Anschlüssen auch die genannte Spannung anliegt.
Dann prüfe, nachdem Du den roten Resetknopf betätigt hattest, ob die Kontakte 11 und 12 des Motorschutzschalters geschaltet haben.

Stöber auch mal ein wenig in dem Gerät. Ich denke ohne die Elektronik hast Du nur eine Absaugung und keinen Filter. Denn der dürfte mit Hilfe statisch geladener Platten im Inneren realisiert gewesen sein.

PS
 
Na gib DIr mal einen Ruck!
So schwer ist da auch wieder nicht :crazy:
Was man tun muss um schweißen zu können weist Du doch auch.
Dann wirst Du das hier auch gebacken bekommen.
Zusammen schaffen wir das schon! :bierchen: :popcorn:
Den Plan und die Bilder hast Du doch nicht nur zum Anschauen hier reingestellt.

Ich hab leider den Anfang des Threads nicht mitbekommen sonst wären wir hier schon weiter.
Also Steuertrafo: Der wirds, wenn keiner auf die Idee gekommen ist ihn mal in umgestecktem Zustand ans Netz zu hängen überlebt haben. :schlaubi:
Der Draht auf der Rückseite der Platine angelötet ist wird wahrscheinlich eine an anderer Stelle verbrannte Leiterbahn ersetzen. Den brauchen wir aber eh nicht.

Ist denn der Netzstecker noch an dem Gerät dran?
Fotografier auch mal den Schütz von der Seite so dass das Aufgedruckte lesbar ist.
Noch ein Edit:
Die Rückseite der Platine so dass die Leiterbahnen von den Anschlussklemmen unten bis zum Steuertrafo obe erkennbar sind brauch ich auch noch.

PS
 
Hallo,

das Netzkabel wurde abgeschnitten, bevor die Absaugung in den Schrottcontainer gekommen ist.
Um zu testen, ob der Motor überhaupt noch läuft, haben wir diesen heute direkt angeschlossen.
Nachdem er dies getan hat, haben wir die Steuerung komplett rausgeschmissen.
Ich habe wie gesagt wirklich absolut null Ahnung von Elektrik und auch überhaupt keinen Spaß an sowas rumzubasteln oder rumzumessen :oops:
Ich liefer gerne Bilder und Daten von den ganzen Bauteilen, das Messen traue ich mir aber nicht zu, sorry :wink:

Daher auch die Frage nach einem einfach zu montierendem Motorschutzschalter :wink:
 
Und wer hat dann den Motor (hoffentlich korrekt) angeschlossen?

Denn so wie ich das sehe brauchts wirklich nicht viel um den Motor mit Schütz und Motorschutzschalter zum Laufen zu bekommen. Bevor wir daran anfangen rumzuschrauben müssen wir halt wissen ob der Trafo heile ist.

PS
 
Hallo zusammen,

was für Filter sind verbaut, sind es aktiv Kohlefilter

Gruß bodensee
 
Hallo,

wie messe ich denn den Trafo?
Muss der dafür unter Spannung stehen, wahrscheinlich ja :roll:
Welche Messmittel werden dafür benötigt? Ich habe ein Multimeter, damit kann ich aber nicht umgehen :lichtauf:

@bodensee1: Kein Aktivkohlefilter sondern ein Lamellenfilter und ein Vorfilter :wink:
 
Das Multimeter reicht schon mal!

Da nun der Motor nicht mehr an der Platine angeschlossen ist und das Netzkabel eh weg ist können wir den Trafo auch ohne angelegte Spannung prüfen.
Dazu schalte das Gerät in den Ohmbereich ( Ω ). Und zwar in den kleinsten Bereich. Wahrscheinlich steht ein 200 daran.
Dann halte die Messspitzen zusammen. Manche Geräte Piepsen dann auch und die Anzeige sollte 0,irgendwas anzeigen.
Wenn das nun so anzeigt nimm die Messspitzen, halte eine an die mit L3 gekennzeichnete Klemme(die grünen ganz unten) und die zweite Spitze halte an den Steckanschluss auf der Platine oberhalb des mit 380V bezeichneten Stift(auf diesem schon die Drahtbrücke mit dem blauen Stecker aufgesteckt ist.
Als Messergebnis sollte irgendetwas zwischen 50 und 400 Ω angezeigt werden. Wenn ja ist der Trafo netzseitig in Ordnung.

Anschliessend müssen wir dann herausfinden ob er Ausgangsseitig noch in Ordnung ist, ein paar Drähtchen anbringen und feddich.
Dazu brauche ich aber noch das Foto von der Rückseite der Platine.
Ein Anschluß jedenfalls führt vom Trafo zum(vermutlich) unteren Anschluß der Sicherung F2.

PS
 
OK, danke für die Erklärung, ich werde die Messung morgen mal durchführen und auch ein paar Bilder machen :wink:
 
Hallo,

habe soeben mal die beschriebene Messung gemacht.
Ich habe beim Trafo einen Widerstand von etwa 140 Ohm, liegt also im grünen Bereich.

Ein paar Bilder habe ich auch noch gemacht

Der Transformator

P1040022.jpg


Schaltschütz

P1040023.jpg


Motorschutzschalter jeweils linke und rechte Seite

P1040024.jpg


P1040025.jpg


Ich hoffe es ist alles zu erkennen was benötigt wird :wink:

PS: Ich habe eine halbe Stunde an dem Multimeter fummeln müssen, bis ich die richtige Einstellung und die richtigen Buchsen gefunden habe :mrgreen:
 
Thema: Kemper Schweißrauchabsaugung wieder flott machen...

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