Entschuldigt die Verspätung.
Hallo zusammen
hs schrieb:
Mosterich hat folgendes geschrieben:
Ich kam in meinem Leben zweimal in die Situation, dass ich eine Rutschkupplung brauchte. Einmal hatte ich eine, einmal nicht. Ich würde heute keinen Bohrhammer mehr ohne Rutschkuplung kaufen, die Nachteile würde ich in Kauf nehmen.
Ganz allgemein ist mir aufgefalen, dass beim Argumentieren oft eine gewisse Anwendung beschrieben wird, für die diese Maschine dann gerade nicht geeignet ist. Da kann man natürlich ins Unendliche argementieren, denn es gibt immer eine Anwendung, für die eine Maschien nicht optimal geeignet ist
.... merkst Du was ?
Hehe, ertappt. Hast Recht, ich mache das genauso. Du hattest als Argument gegen die Rutschkupplung große Bohrungen in Metall angeführt. Da die bei mir gar nicht zum Speiseplan gehören (erst recht nicht freihändig), stieß das Argument bei mir auf Unverständnis. Dabei mache ich den Fehler, dass ich immer von mir auf andere schließe.
hs schrieb:
aber gehen wir doch ruhig mal von der Anwendung 'Haus' aus.
Welche Größe bohrt mann denn überwiegend im Haus ? Doch eher 5mm - 12mm (für Bilder Haken, etc.) - dann davon sicher noch ~ 1/2 in Wände, wo die Bohrhammerfunktion eh' etwas übetrieben ist (in Hohlkammersandsteinen durchschlägt man mit der heftigen Bohrhammerfunktion schnell die Kammern in größerem Umfang, was irgendwie weniger Sinn macht).
Somit bleiben unterm Strich i.d.R. wenige Fälle für einen wirklich kräftigen Bohrhammer - man schleppt dafür aber bei 'Kleinigkeiten' ständig das fette Teil herum.
Muß man wirklich mal eine Reihe von größeren Bohrungen erledigen, habe zumindest ich ganz gute Erfahrungen mit den billigen großen Bohrhämmern gemacht : gerade kürzlich wieder > 50Stk. 18mm Bohrungen, 10cm tief, hintereinander weg in ordentlichem Beton gebohrt. Sowas gibt es für ~ €25-50 (z.T. incl. Bohrer).
Volle Zustimmung. Mein Vater kam jahrzehntelang mit einert alten Bosch Schlagbohrmaschine aus, ich auch jahrelang. Es hat zwar überhaupt keinen Spaß gemacht, aber mit guten Bohrern, etwas Kraft und Zeit habe ich mit der Maschine jedes Loch gebohrt, dass ich bohren musste. So gesehen wird der durchschnittliche Heimwerker wahrscheinlich mit einer Schlagbohrmaschine auskommen, wenn er nicht gerade in einem Betonbunker wohnt. Ich finde die Technik der Schlagbohrmaschine aber nicht so überzeugend, vom Geräuschpegel mal ganz abgesehen. Da ich außerdem kein Freund (mehr) von ausgedehnten Maschinenparks bin, finde ich den Multihammer einen gelungenen Kompromiss. Wer natürlich gewisse Arbeiten oft und ausgiebig zu erledigen hat, ist besser beraten, sich speziell für seine Anforderungen zugeschnittene Maschinen anzuschaffen, da stimme ich Dietrich zu.
hs schrieb:
Was ich meine : die Realität sieht doch eher so aus, daß man für Fußbodenleisten 5er oder 6er Dübel setzen muß, mal für ein Massekabel im Kofferaum eine 2,5er Bohrung benötigt oder für die Stichsäge ein 10er Loch vorbohren muß .... und dafür dann jedesmal mit dem langen, schweren Multihammer losziehen ?
Für sowas ist eine kleine handliche Maschine doch gut ausreichend und auch besser geeignet.
Ich glaube, unsere Standpunkte sind gar nicht so weit voneinander entfernt. Das, wofür Du die kleine Bohrmaschine nimmst, versuche ich mit dem Akkuschrauber zu erledigen.
ThomasB. schrieb:
> Bei den Billigmaschinen gibt es meiner Meinung nach immer ein paaar gravierende Nachteile
Und die wären? Abgesehen von mangelnden Image (das mir herzlich egal ist) wird es langsam immer schwieriger, noch ein Haar in der Suppe zu finden. In den letzten Jahren ist viel passiert.
Ich habe geahnt, dass Du nachhaken würdest.
Ich habe in früheren Jahren auch vermehrt Billigwerkzeuge gekauft und benutzt, unter anderem Akuschrauber, Kappsäge, Elektrohobel, Dremel-Verschnitt, Bandschleifer, Oberfräse. Von Freunden und Bekannten kenne ich noch einiges mehr. Mein genereller Eindruck ist, das die Verarbeitung, die Leistung, das Handling, die Präzision und die Lebensdauer bei Billigwerkzeugen schlechter ist bei bei profesionellen Elektrowerkzeugen. Wie sich die billigen inzwischen gemausert haben, kann ich nicht beurteilen. Wenn Du willst, kann ich noch im einzelnen aufführen, wo die Billigwerkzeuge Schwächen hatten. Es kommt natürlich auch auf die Anforderungen an, meinen Dremel-Verschnitt von TopCraft habe ich immer noch und werde ihn auch behalten, allerdings brauche ich den ungefähr einmal im Jahr.
ThomasB. schrieb:
Vollwellenelektronik bedeutet zunächst einmal nur, daß beide Halbwellen der Netzwechselspannung genutzt und geregelt werden können. Die ersten per Phasenanschnitt regelbaren Bohrmaschinen hatten nämlich nur eine einfache Thyristorschaltung, die für Vollast mit einem Schalter überbrückt werden konnte. Der Regelbereich lag somit zwischen einigen Volt bis zur halben Netzspannung. Mit einer Greatzbrücke oder (heute Standard) einem Triac kann man daraus eine Vollwellenelektronik machen, die dann einen Regelbereich bis 230V hat.
Mit der von Dir offensichtlich gemeinten Lastregelung hat das erst einmal nichts zu tun.
Technisch ist eine Lastregelung weder ein Problem noch mit nennenswerten Kosten verbunden.
Die Regelbausteine sind heute incl. dem Umpolschalter Industriestandard. Zwischen Marken- und no name-Ware sind da kaum ein Unterschiede.
Äh, Du hast da offensichtlich sehr viel mehr Ahnung als ich. Ja, ich meinte die Lastregelung, und war auch der Meinung, dass man die als Volwellenelektronik bezeichnet. Bei Metabo jedenfalls gibt es eine Elektronik und eine Vollwellenelektronik.
ThomasB. schrieb:
Bei einer Bohrmaschine, mit der man ggf. auch schrauben will, ist eine starre Drehzahlregelung nachteilig, da eine einstellbare Momentbegrenzung wie bei Akkuschrauber fehlt. Im Idealfall könnte man beides unabhängig voneinander einstellen, was auch bei teuren Standardmaschinen selten ist.
Naja die Maschine ohne Konstantelektronik ist beim Schrauben ja auch nicht viel besser, dafür beim Bohren viel schlechter. Bei
Mafell gibt es sowas mit Drehzahlvorwahl und Drehmomentvorwahl.
Gruß, Mosterich