Wer kennt titansaure Stabelektroden? (Buderus LAVA Grün)

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Janik

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Hallo,

mir sind durch Zufall ein paar Packungen Elektroden in die Hände gefallen. Sie stammen von den Edelstahlwerken Buderus AG, die heute leider keine Elektroden mehr herstellen.
In dem Werk, wo ich heute arbeite, waren die Typen Lava Grün (titan-sauer) und Lava Weiß (rutil-zellulose) damals die Standardelektroden.

Beide Typen lassen sich ausgezeichnet verschweißen, eine Schande dass es diese Elektroden nicht mehr gibt :cry:

Speziell der Typ Lava Grün erzeugt ausgezeichnete, feinschuppige und vor allem sehr breite und flache Schweißnähte mit geringer Spritzerbildung.

Mein Problem, mir sagt die Bezeichnung "titansauer" so gar nichts :lichtauf:

Ich kenne rutil-sauer umhüllte Elektroden, wie sie es auch heute noch zu kaufen gibt.
Sind die beiden Umhüllungstypen vergleichbar oder eventuell sogar identisch?
Von den Schweißern bei uns im Werk konnte mir da auch niemand eine Antwort geben, bloß dass alle diese Elektroden vermissen :?

Lava1.jpg


Lava2.jpg


:thx:
 
Also "Lava" wird ein Herstellername sein bzw eine Herstellerbezeichnung. es gibt ua Rutil-Sauer-umhüllte elektroden so wie auch Rutil-Basich-umhüllte und Rutil-Cellulose-umhüllte elektroden. Dabei handelt es sich um sogenannte Mischtypen. Es gibt aber auch "reine" Elektrodentypen, zb Saure (mit A abgekürzt) Basische (B) und auch rein Cellulose (C).

Diese Typen sind eher selten anzutreffen (allgemein Sauer oder Cellulose) wenns um den allgemeinen Stahl- oder Metallbau geht. Basische Elektroden werden dan genommen wenns um höhere Zugfestigkeit geht, oder zb bei Brückensanierungen, oder wenns um alte Stähle mit relativ hohem Kohlenstoffanteil geht bzw man nicht einmal genau weiß was das genau für ein Stahl ist.

Genaueres fingest du in der Typenbezeichnung bzw der Kennnummer bzw der Elektrodennorm.

ABER... wenn ich das so genau sehe, sind die Dinger schon Uralt, denn die Stahlbezeichnung St52 zb gibt es schon ewig nicht mehr (zumindest offiziel, ältere Berufskollegen reden meist immernoch so, weil die es so gelernt haben) und von alten Elektroden sollte man die Finger von lassen, da sie meist falsch gelagert wurden. Auch wenn sie sich noch gut verschweißen lassen, sind das nur "Vorzeigenähte" quasi: Sieht gut aus aber das kanns auch gewesen sein. (Ist wie mit manchen Frauen, die sehen gut aus aber haben 0,nix im Kopf :D :D :D :D )

"Titansauer" ist mir auch neu, aber ich denke mal, es ist auch eine Herstellerbezeichnung.

Außerdem: "Buderus" ist Heutzutage ein Hersteller für Heizungen (war es zumindest mal, ob es so ist bzw ob ddas jetzt irgendwie zusammenhängt kann ich dir nicht sagen), wo hast du die Elektroden denn her? bzw weißt du woher die stammen? zb DDR? (da weiß ich nicht viel, was da so abging, das war auch ein wenig vor meiner zeit, bzw da hatte ich da kein plan von.
 
Hallo Tim,

danke für Deine Antwort, für mich allerdings nichts Neues dabei, hab selbst Konstruktionsmechaniker / Schweißer gelernt :wink:

Tim0001 schrieb:
Also "Lava" wird ein Herstellername sein bzw eine Herstellerbezeichnung.
Ja, siehe mein Anfangspost :wink:

Tim0001 schrieb:
ABER... wenn ich das so genau sehe, sind die Dinger schon Uralt
Alt aber gut :top:
Die Dinger liegen jetzt schon mehrere Wochen im Heizungskeller und sind trocken.

Tim0001 schrieb:
Außerdem: "Buderus" ist Heutzutage ein Hersteller für Heizungen
Danke für den Hinweis, zufällig habe ich beruflich damit zu tun :mrgreen:

Tim0001 schrieb:
wo hast du die Elektroden denn her? bzw weißt du woher die stammen? zb DDR?
Na, da werden die Wetzlarer aber nicht erfreut sein, wenn Du die mal so eben in die ehemalige DDR verfrachtest :rotfl:
 
War ja schon spät gestern, das war jaauch nur eine Frage wo die herkommen bzw wo die Hergestellt wurden. Denn so zu meiner Zeit ist mir diese Sorte noch nicht untergekommen.

Das du mit Heizungen zu tun hast kann ich ja auch nicht wissen :D

Was schweißt du denn mit den Dingern wenn ich mal fragen darf?!
 
Tim0001 schrieb:
War ja schon spät gestern, das war jaauch nur eine Frage wo die herkommen bzw wo die Hergestellt wurden. Denn so zu meiner Zeit ist mir diese Sorte noch nicht untergekommen.

Das du mit Heizungen zu tun hast kann ich ja auch nicht wissen :D
Alles gut :allesgut:

Tim0001 schrieb:
Was schweißt du denn mit den Dingern wenn ich mal fragen darf?!
Ich benutze die Elektroden nur für Dinge, die hier an Haus und Hof anfallen.
Unsere Schweißer hatten die damals in Verwendung bei der Fertigung von Heizkesseln, Warmwasser- und Pufferspeichern :wink:
6mm Rutil-Sauer umhüllte Elektrode, das rockt :mrgreen:
 
Joa bei 6mm musst du ja auch schon n das "kleine" gerät mit dem "kleinen " roten stecker betreiben... :D

Für Haus und Hof gehts sicherlich aber ich persönlich würds mit alten Elektroden nicht drauf an kommen lassen, also jetzt keine stark tragenden Teile schweißen.

Aber das solltest du ja auch selbst wissen denke ich :wink:
 
Hallo Janik,

die Umhüllung müsste identisch sein mit Rutilsaurer. Rutil ist nämlich nichts anderes als ein Titanoxid (TiO2). Früher hießen also alle Rutilelektroden irgendetwas mit "Titan" in der Bezeichnung. Manche Elektroden haben diese alte Bezeichnung heute noch in Namen- z.B. Kjellberg TITAN ROT usw.
 
ArneP schrieb:
die Umhüllung müsste identisch sein mit Rutilsaurer. Rutil ist nämlich nichts anderes als ein Titanoxid (TiO2). Früher hießen also alle Rutilelektroden irgendetwas mit "Titan" in der Bezeichnung. Manche Elektroden haben diese alte Bezeichnung heute noch in Namen- z.B. Kjellberg TITAN ROT usw.
Hallo Arne,

vielen Dank für die Info, das ist doch mal eine brauchbare Antwort :top:

Übrigens, damals hatte ich doch in diesem Thread angefragt, wie man Elektroden ohne jegliche Beschriftung bestimmt.
Die Buderus Lava Grün hat ebenfalls keinerlei Beschriftung auf der Ummantelung, dafür aber den grünen Punkt auf dem Kerndraht.
Beim Verschweißen stieg mir dann sofort dieser typische Geruch in die Nase und als dann noch Nahtaussehen und die Charakteristik der Schlacke passten, wusste ich, dass das die Elektrode ist, mit der ich damals Schweißen gelernt habe :D

Da es die Lava Grün nicht mehr gibt, hab ich mir alternativ mal die Elga Maxeta 5 bestellt, mal sehen wie die so läuft.

:thx:
 
Hallo,

die Stabelektroden stammen von den Buderus Edelstahlwerken, nicht von Buderus-Heizungen etc.

Vermutlich sind die Buderus Edelstahlwerke mit der Übernahme der Fa. Röchling/Völklingen vor etwa 40 Jahren zu den titan-sauren Stabelektroden gekommen, denn damals wurden die von Röchling hergestellten auch mit titan-sauer bezeichnet, und wie ArneP schrieb ist Rutil nichts anderes als TIO2.

Auf den alten Röchling-Paketen stand beides drauf, z.B. Typ TI49S = titan-sauere und im Text darunter rutilumhüllte Elektrode nach DIN 1913, E5151 RR6. (Unter Umständen kann man auch auf den Lawa grün Packungen die DIN-Bezeichnung und gar RR6 oder RR8 entdecken.

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hütte
 
Hallo Hütte, das war und schon klar das die Elektroden nicht viel mit Heizungen zu tun haben (es sei denn du nimmst sie im eine Heizung zu bauen :D ) Ich meinte nur lediglich das Buderus heute Heizungen herstellt, ich aber keine Ahnung habe ob die heutige Firma Buderus (also die Heizungsfritzen) mit den damaligen Buderus-Edelstahlwerken irgendwas am Hut hat, daraus hervorgegangen ist oder oder oder...
 
ich aber keine Ahnung habe ob die heutige Firma Buderus (also die Heizungsfritzen) mit den damaligen Buderus-Edelstahlwerken irgendwas am Hut hat, daraus hervorgegangen ist oder oder oder...
Lässt sich alles bei WIKI ganz bequem nachlesen. :mrgreen:
 
Tim0001 schrieb:
Hallo Hütte, das war und schon klar das die Elektroden nicht viel mit Heizungen zu tun haben (es sei denn du nimmst sie im eine Heizung zu bauen :D ) Ich meinte nur lediglich das Buderus heute Heizungen herstellt, ich aber keine Ahnung habe ob die heutige Firma Buderus (also die Heizungsfritzen) mit den damaligen Buderus-Edelstahlwerken irgendwas am Hut hat, daraus hervorgegangen ist oder oder oder...
Tja Tim, mir ist nicht klar, ob dir das klar war.

Zum Heizungsbau würde ich sie nicht benutzen. (Hatte vor etwa 40 Jahren in der Bauschlosserei meines Großvaters Heizungsrohre etc ausschließlich gasgeschweißt, heute macht man Rohrschweißung meist mit WIG, aber das weißt du ja.)

Nein, diese Buderus stellt weiterhin Edelstahl her.

Doch, die hatten was gemeinsam, denn sie betrieben über einen längeren Zeitraum gemeinsam einen Kupolofen. (Jetzt aber bitte nicht weiter Unwissenheit bekunden, sondern "Kupolofen" mal selbstständig ergooglen, siehe Wetzlar! (Vielleicht kommt ja doch noch ein "Aha"-Effekt zustande, oder kommst du aus der GDR?))

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hütte
 
Thema: Wer kennt titansaure Stabelektroden? (Buderus LAVA Grün)

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