Spaltkeil und Kickback der Säge - was denn nun?

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pulsum

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Hallo,

ich habe hier nun vor und zurück gelesen und immer wieder bin ich an dem Thema "Spaltkeil" vorbeigekommen. Dabei wurde von "das Fehlen des Spaltkeils ist hochkritisch" bis hin zu der geltenden Bestimmung, dass Spaltkeile nicht mehr notwendig sind, alles geschrieben.
Was mir so ein bischen fehlt sind die Aussagen, bei denen Sägenbetreiber mit und ohne Spaltkeil berichten, ob und wie sich der Kickback (sofern eingetreten) gezeigt hat und wie es verlief, bzw. Situationen, in denen Sägenbetreiber mit Spaltkeil bewusst wurde, dass sie gottseidank einen Spaltkeil haben.

Insbesondere würden mich hier die Stimmen von Makita SP6000 und Festool TS 55 Besitzer interessieren.
Offenbar nutzen manche schon seit Jahren HKS bzw. Tauchsägen ohne Spaltkeil und es scheint nix passiert zu sein.

Bezüglich der Festool TS 55 wäre - ungeachtet der Spaltkeilfrage - noch interessant, ob die "normale" Variante reicht, oder ob man unbedingt die Variante mit EBQ wählen sollte.

Gruß, Sven
 
Hallo! Das kommt darauf an welches Holz oder welche Werkstoffe du trennen möchtest. und vorallem "wie". Für Längsschnitte in Vollholz ist der Spaltkeil unabdingbar da sich das Holz im Schnitt "verzieht". Für Holzwerkstoffe zb. Spanplatten " geht " das auch ohne , ist jedoch recht grenzwertig. Insbesondere bei Kunststoffen, z.b. Plexiglas würde ich wegen dem Thermoverzug nicht auf den Spaltkeil verzichten. Im Sinne einer Sicheren Anwendung sollte der Spaltkeil eigentlich immer verwendet werden.
Ich habe mal den Fall einer NICHTANWENDUNG gesehen :shock:
Habe aber nur den Rettungswagen wegfahren sehen und weiß jetzt nicht ob der Schreiner seine Hand noch hat :oops:

Besser ist das.......... mit dem Spaltkeil...........
 
Hallo,

Bei einer Handkreissäge entsteht der Rückschlag dadurch, dass das das hinten in den Sägeschnitt eintauchende Blatt mit dem Holz verklemmt und dadurch die Säge abrupt in Richtung des Bedieners geschleudert wird. Bei diesem Vorgang dreht sich die HK nach hinten weg und trifft mit dem eventuell noch rotierenden Sägeblatt den Körper des Bedieners, mit entsprechenden Folgen.

Bei einer Tischkreissäge entsteht der Rückschlag dadurch, dass das hinten aus dem Sägetischspalt austretende Blatt das Holz hoch reißt und in Richtung Maschinenbediener schleudert. Auch hier können die Folgen recht schmerzhaft sein.

In den Richtlinien der Holz-BG taucht der Spaltkeil immer wieder auf: z.B. in der BGI 725 wird die richtige Einstellung (Ab- und Überstand des Keils) erläutert sowie gefordert, dass entfernte Spaltkeile (z.B. bei verdeckten Einschnitten, Tauchschnitten) unverzüglich wieder angebracht werden müssen, nach getaner Arbeit.

Seit einigen Jahren wird in den BG Richtlinien darauf hingewiesen, dass es auch Handkreissägen gibt, die keinen Spaltkeil benötigten. Bei spaltkeillosen muss aber gewährleistet sein, dass sich der Sägeschutz (Pendelhaube o.ä.) so schnell schließt, dass beim Rückschlag das drehende Sägeblatt den Bediener nicht so arg verletzen kann. Eine andere Möglichkeit, die Folgen eines Rückschlags zu mindern sind Motorbremsen, die in der Lage sind, das rotierende Sägeblatt zu Stillstand abzubremsen, bevor es den Bediener trifft.

Ich vermute mal, dass der Spaltkeil aufgrund der EU-Maschinenschutzrichtlinie so langsam verschwinden wird.

Ich selbst habe (immer noch) eine Bosch GKS 65 CE, die keinen Spaltkeil mehr hat. Von der lausigen Qualität dieser Chinesin mal abgesehen kann man mit dieser HK problemlos 6 cm dicke Blockware noch gut auftrennen, obwohl der Spaltkeil fehlt.

Allerdings stehe ich auch niemals direkt hinter der HK in ihrer Flugbahn, falls mal Kickback passieren sollte. Und beim Längstrennen von Bohlen wird die HK mit beiden Händen richtig festgehalten.

Fürs Feinere habe ich die Festool TS 55 EBQ mit 2 Schienen (ist eine ganz andere Welt als diese Bau-HK von Bosch). Natürlich hat die Festool TS 55 einen Spaltkeil. Der funktioniert so ähnlich wie der "Flipkeil" von den Mafell-HK.

Wenn man nur Holz sägt, braucht man keine EBQ, da reicht die Q plus vollständig. Ich benötige die TS 55 EBQ auch zum Sägen von Kunststoffplatten, Stegplatten usw, da ist Drehzahlverstellung notwendig.

Ach ja, sogar Metabo lässt den Spaltkeil gerne mal weg und sägt andersrum, wenns denn Reklame dienlich ist:
5772_workdontfear_1.jpg


vgv cliff
 
Hallo zusammen!

Also ich habe die SP6000 und bis dato den Spaltkeil noch nicht vermisst.
Das Kritischste was ich mit ihr gesägt habe, waren billige Buche-Leimholzplatten. Aufgrund der verwendeten Holzqualität der einzelnen Riegel, traten doch recht deutliche Spannungen auf - aber auch hier zeigte sich die SP6000 tadellos und unproblematisch.
Ein scharfes Sägeblatt und die 1300W schneiden sich auch eigentlich immer problemlos wieder frei und so wie tesuji es schon beschrieben hat: So eine Säge gehört fest in beide Hände.

Mir sind an einer TKS auch schon 2m lange Massivholzbohlen in hohem Bogen durch die Werkstatt geflogen. Da hatt' ich dann auch Pipi in den Augen und nen Puls von 220 - TKS würde ich auch nicht ohne Spaltkeil betrieben - HKS sollte man aber realistisch betrachten...
... aber das wissen viele andere vermutlich wieder deutlich besser :wink:
 
Hallo,

ich habe die Dewalt dws 520. Die hat einen Flipkeil und einen zuschaltbaren Rückschlagstop. Bin wirklich sehr zufrieden mit dem Gerät. Nur der Tauchmechanismus ist etwas gewöhnugsbedürftig.

Gruß
derfredy
 
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