@ Dirk:
Zumindest den Rundfunkgebühren kann man sich nur schwer entziehen, wenn man ein Auto hat. Da ist es für die Häscher der GEZ leicht, das Gegenteil zu bewiesen. Es reicht auch nach dem Gusto der GEZ nicht aus, den Radioempfang irgendwie stillzulegen - so in der Art Antennenkabel durchschneiden etc. - der ganze Kram muß raus und "Autoradios" ohne Radioteil gibt es zumindest serienmäßig nicht. Die Antenne muß auch ab - bei modernen Fahrzeugen ein Unterfangen bis nahezu unmöglich. Mach mal einen praktikablen Vorschlag, mit dem man dem Auto nicht mehr Wertverlust zufügt, als man einsparen kann und der aus der Sicht der GEZ legal ist. Bei geschäftlich genutzten geleasten Fahrzeugen kann man es ganz vergessen.
> Du machst mir jetzt weis, dass Du ausschliesslich unbeworbene Produkte kaufst.
Nun, sagen wir mal, ich bemühe mich nach Kräften. Massiv beworbene Produkte können praktisch unmöglich ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis haben.
> Die ö.R. finanzierst Du definitiv nicht, wenn Du kein Empfangsgerät hast
In wiefern die Theorie der Staatsferne und der ausschließlichen Finanzierung aus GEZ-Gebühren so korrekt ist, sei mal dahingestellt.
Staatliche Zuschüsse gibt es reichlich. Ich erinnere da aktuell mal an die DVB-T-Zuschüsse:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/75765
Im übrigen ändert sich ja wohl gerade. Ab 2007 soll für jedes internetfähige Gerät eine Steuer / Gebühr erhoben werden. Was für eine perfide und wirtschaftsschädigende Idee. Neben PC's wären das auch viele PDA's, Handys usw.
Zum Unterschied zwischen Gebühr und Steuer:
Steuern werden pauschal erhoben, ohne daß eine direkte Gegenleistung geboten wird. Gebühren werden auf direkte und erwünschte Gegenleistungen staatlicher Strukturen erhoben. Also ich würde sagen: GEZ-"Gebühren" sind eigentlich Steuern - mit der Besonderheit, daß für deren Eintreibung eine Art zweites "Finanzamt" geschaffen wurde, welches noch üblere Methoden anwendet, als das Original.
Als Freiberufler bezahle ich für den Dreck, den ich nicht brauche und auch nicht nutze, dann gleich dreimal:
- privat
- für den betrieblich genutzten PKW
- für den PC
Mein einziges Interesse am privaten Rundfunk sind in gewissem Umfang die Blitzer- und Stauwarnungen beim Autofahren. Selbst darauf könnte ich verzichten. Für alles andere gibt es MP3-Player, CD-Wechsler etc. Für die GEZ-Radiosender habe ich keinerlei Verwendung. Die sind seit Jahren nicht einmal mehr auf der zweiten Ebene der Schnellwahltasten programmiert.
Die GEZ verwendet aus rechtsstaatlicher Sicht höchst fragwürdige Methode zur Erpressung und Überführung von "Schwarzsehern". Die Aufwand dafür ist gigantisch. Im letzten Jahr wurden 162 Mill. Euro nur für den Gebühreneinzug ausgegeben. Vor 10 Jahren war es etwa die Hälfte (1996: 89 Mill. Euro).
Das aufgeblähte System der öffentlich-rechtlichen Sender ist ein Relikt aus Zeiten des kalten Krieges und lange nicht mehr zeitgemäß ist. Die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit war schon immer eine Mär und ist es heute mehr denn je.
@ hs:
Zustimmung. Einiges hast Du mir vorweggenommen.
nochmal @ Dirk:
> Dennoch braucht ein intakter Staat unabhängigen, ö.R. Rundfunk
Um wozu? Kannst Du das irgendwie begründen? Es gibt doch auch keine "öffentlich-rechtlichen" Zeitungen, Zeitschriften, Bücher... - oder zumindest versucht man darauf kein Zwangsabgaben zu erheben.
Es gibt nur wenige Länder mit ör-RF. Meinst Du, daß alle anderen weniger "intakt" sind?
> Ich jedenfalls kann mir eine intakte Demokratie ohne öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht vorstellen.
Untersetze das doch mal.
a) Haben wir eine Demokratie? Definiere Deine persönlichen demokratischen Einflußmöglichen.
b) Welchen (positiven) Einfluß soll der ör-RF haben?
c) Sind die Kosten gerechtfertigt?
d) Wie hoch ist der informative Anteil am Programm der ör-Sender? Gibt es alternative Möglichkeiten, diese Informationen zu bekommen?
Und die Gretchenfrage: Würdest Du freiwillig für den ör-RF bezahlen? Nehmen wir an, der wäre verschlüsselt und Du müßtest das Programm abonnieren. Die Kosten würden natürlich ein vielfaches der momentanen betragen, da wir wohl mit Sicherheit davon ausgehen können, daß sich das Publikum dramatisch reduzieren würde und es bei den Beamten mit dem sparen so eine Sache ist.
Gruß
Thomas