Oberste Geschoßdecke dämmen: womit?

Diskutiere Oberste Geschoßdecke dämmen: womit? im Forum Reparaturen rund ums Haus im Bereich Anwendungsforen - Hallo zusammen :) Ich möchte in unserem Altbau die oberste Geschoßdecke dämmen, der Dachboden ist nicht ausgebaut, wird er auch nicht. Wir haben...
Schaumstoffplatten sind auch schwierig zu verarbeiten und falls die Balkenlage mal imprägniert wurde, zb Xylamon, Karbo.... dann schwinden die Platten. Man nimmt Schaumstoff dort wo für 200mm Dämmi kein Platz ist und oder mit Feuchte zu rechnen ist, aber nicht auf dem Dachboden.
Was anderes noch: Es könnte von dem Blechdach Kondensat auf den Boden tropfen wenn Wetterumschwung(Rasche Temperaturwechsel) ist!!! Daher sollte der Bodenbelag einigermassen dicht sein damit eventuelles Wasser obenauf liegenbleibt und dann abdunstet.
 
news64 schrieb:
...Aber auf dein Problem zurück kommend. Interessant wäre doch erst einmal zu wissen, wie der Deckenaufbau eures Hauses z.Z. aussieht (Deckenbalkenlage wissen wir ja schon, aber was ist drunter? Gipsputz, Lehmputz...?)
Handelt es sich um ein Einfamilienhaus in Deutschland (wegen deiner Besorgnis bezüglich des Brandschutzes)?
Welche Dämmleistung möchtest Du erziehlen und als Letztes was für Nutzungen (Wohnen, Bad, Schlafen, Flur ...?) sind in den Räumen darunter vorgesehen?

Hallo zusammen und danke für die vielen Antworten! Nein, das mit den Müllsäcken mein ich natürlich nicht ernst :wink:

Hm, das mit dem Untergrund: Da ist noch der Originalputz drauf, der damals vor ca 130 Jahren aufgetragen wurde. Was das jetzt genau ist kann ich nicht sagen, dürfte wohl auf Gipsbasis mit Sand sein? Dann gibt es an den Seiten Stellen, wo das Dach schräg abfällt, da kann ich wohl gar keine Dampfsperre/bremse einbauen sondern nur Schütten/einblasen.

Dämmleistung usw. : Das Haus ist ca 130 Jahre alt, hat ca 450m² . Gute Fenster, 50cm Vollziegelmauern, Ölverbrauch bisher in diesem Winter: 3500L :? deshalb der Gedanke mit der Dämmung der obersten Geschoßdecke als relativ leicht zu realisierende Maßnahme. Die Wände könnten wir nur innen Dämmen wegen der Stuckfassade, das ist für uns nicht finanzierbar.
Die Räume unterm Dach sind bewohnt, Schlafzimmer, Küche usw. im Winter geht hier wohl viel Wärme verloren im Sommer ist es viel zu heiß. Es soll und kann jetzt kein Passivhaus werden, wir hätten nur gerne eine gewisse Besserung.

Brandschutz: Das Haus steht in Österreich, hier sind sie wohl genauso streng.

Hey, ich bin nicht beratungsresistent, ich würde halt gerne rausfinden ob es einen Dämmstoff gibt, der die Gefahr vom Schwarzen Schimmel u. ä. so gut wie möglich von vorne her ausschließt (auch wegen der Dachschrägen, wo ich nicht gut hinkann) selbst wenn das dann nicht SO gut dämmt.

Danke nochmal und schönen Abend!
 
Um es ganz ordentlich zu machen sollte der kpl. Konstruktionsaufbau in ein entsprechendes Programm eingegeben werden.
Mit dem errechneten Wert hast Du dann quasi den U-Wert Deines Gebäudes - kannst sogar Deine momentanen Taupunkte in (sofern sie da sind... :) )der Konstruktion berechnen.
Dann kannst Du den neuen Aufbau eingeben und vergleichen.
Solche Programme sind nicht billig und es gilt penibel die Daten einzupflegen. Aber evtl. hast Du ja auch eine Person in Deinem Bekanntenkreis die es für Dich macht.
Ich habe zwar auch ein solches Programm aber ich bin der Meinung eine U-Fernberechnung ist genau so relativ wie es gleich mit PI mal Daumen zu rechnen! - Außerdem bin ich kein Architekt :wink:

Was den Putz angeht: Es wird entweder ein Kalk- oder ein Kalk-Zementputz sein... :) - wg den 130 Jahren würde ich da eine Flasche Bier drauf geben!
Bzgl. der Dachschräge bietet sich evtl. doch ein neuer Decken und Drempelaufbau an...
Installationsebenen sind ja generell praktisch :wink:
 
Hi Knüpfel,
Knüpfel schrieb:
...da kann ich wohl gar keine Dampfsperre/bremse einbauen sondern nur Schütten/einblasen...
Selbst beim Einblasen von Dämmmaterialien (Zellulose) ist es nötig eine geeignete Dampfbremse einzubauen (Tauwasseranfall).
Knüpfel schrieb:
...Die Räume unterm Dach sind bewohnt, Schlafzimmer, Küche usw...
Schade, das macht es leider nicht einfacher.
Knüpfel schrieb:
...Brandschutz: Das Haus steht in Österreich, hier sind sie wohl genauso streng...
Die Bestimmungen für Österreich kenne ich leider überhaupt nicht. In den meisten (allen?) Bundesländern Deutschlands würde bei einem Einfamilienhaus ein Baustoff nach Baustoffklasse B2 genügen. Eine Feuerwiderstandklasse (F-30, F-90 o.ä.) des Bauteils ist nicht gefordert. Damit ist eigendlich fast jeder Dämmstoff geeignet. Die Verwendung von Hartschaumdämmstoffen sind eingeschränkt möglich.

Ich kann mich nur der Meinung henniee´s anschließen. Da es sich bei eurem Gebäude wohl um historische Bausubstanz handelt würde ich an Eure Stelle einen Fachmann hinzuziehen. Insbesondere da es sich um eine Mischkonstruktion handelt (Holzbalken - Dämmung in einer Ebene). Eine Ferndiagnose würde ich mir auch nicht zutrauen.
Ein paar Empfehlungen kann man jedoch abgeben.
1. Den Gedanken an das Ausblasen mittels Zellulose würde ich an eurer Stelle weiter denken (sommerliche Wärmeschutz, dampfdiffusionsoffener Aufbau, gut im Bestand ohne Wärmebrücke einzubauen)
-Nachteil. kann nur durch einen Fachbetrieb eingebracht werden.
2. Die Materialien würde ich nicht mischen.
3. Keine harten Dämmstoffe (Verschlechterung der Akkustik, schwer ohne Wärmebrücke einzubauen)

Schöne Grüße, Swen
 
news64 schrieb:
In den meisten (allen?) Bundesländern Deutschlands würde bei einem Einfamilienhaus ein Baustoff nach Baustoffklasse B2 genügen.
Ich sag jetzt einfach mal falsch. DIN 4102 sagt eigentlich aus, dass Decken mit min. B1 zu dämmen sind.
Ebenfalls ein Beispiel..: Bei Polystyrol WDVS mit einer Stärke über 100mm sind an Stürzen von Fenster- und Türlaibungen Dämmstreifen aus Mineralwolle zu verwenden.....

Wie schon erwähnt ist nach wie vor Schaumglas eines der besten Mittel - aber leider unendlich teuer. Wer Schaumglas noch nie gehört hat: klick

Ich habe mal als Übung eine Präsentation über WDVS gehalten, vor Informatikern... :oops: wer mag, kann sie sich ja mal ansehen: WDVS-Power Point - 3,7MB
Der Schein ist durch, von daher sind Korrekturen zwecklos :wink:
Schade, dass ich die Notizen auf einem Handzettel hatte - die Präsentation an sich war trotzdem für alle recht interessant - ich mag es nicht, wenn man bei einer Präsentation von der Folie abliest... daher habe ich quasi alles was zu den Folien noch zu erklären gab kurz erleutert...
 
Hallo
Ausblasen mit Isofloc kommt überhaupt nicht in Frage weil hier zwischen Dämmung und Dachhaut, im Bereich der Schrägen, Luft sein muss, so mind.3cm am besten noch belüftet.Ausserdem versucht die Schüttung durch Undichtigkeiten abzuhauen!!!
Idealerweise müssten die Dachschrägen entfernt werden, oder falls möglich von der Abseite(Kniestock)aus Dämmi einziehen, geht zu Zweit einigermassen...aber keine Dampfbremse möglich.
Lässt sich das Dach öffnen? Dann gehts auch von aussen, allerdings schwierige Dampfbremse...
Im Grunde kommt man hier vorausgesetzt es soll gründlich werden, um einen komplett neuen Innenausbau nicht herum.Kosten etwa 10Eur/m2 Material, und eine Arbeitstunde /m2. Dazu dann die obligatorische Neuanlage der Elektrik/Heizung. Zum Schluss das malern. Ich habe mit diesen Problemen tagtäglich zu tun und immer glauben die Kunden ich wollt sie beschei...aber es geht nicht anders!!!
Nur die Wolle kaufen, auspacken und ein bischen verteilen,,, ist rausgeschmissen Geld.
 
Hi Henniee,
henniee schrieb:
news64 schrieb:
...ein Baustoff nach Baustoffklasse B2 genügen.
Ich sag jetzt einfach mal falsch. DIN 4102 sagt eigentlich aus, dass Decken mit min. B1 zu dämmen sind...
Die Anforderung an die Brandschutzklassen der Baustoffe wird in Deutschland nicht alleine von der DIN oder EN geregelt, sondern in Verbindung mit den Bauordnungen (z.B. BauO§§ Berlin: Gebäudeklasse freistehend 1 Wo o.ä. - 2.3 Decken im oDG: ohne Feuerwiderstandsklassifizierung, Anforderung an die Baustoffe 2.1.3 im Deckeninneren: B2
Polystyrol erreicht die Brandschutzklasse B1, schwer entflammbar, nur mit der Hilfe von Flammenschutzmitteln (z.B. Bromwasserstoff).
Soviel dazu...

henniee schrieb:
...Schaumglas eines der besten Mittel - aber leider unendlich teuer...
Schaumglas hat als Perimeterdämmung bestimmt seine Berechtigung. Ist jedoch im Bestand als Gefachedämmung kaum anwendbar bzw. wärmebrückenfrei einbaubar. Daher für diesen Anwendungszweck unbrauchbar. Von Aufdach- bzw. Auslegelösungen mal abgesehen.

Dr.Jur.von Campa schrieb:
...Ausblasen mit Isofloc kommt überhaupt nicht in Frage weil hier zwischen Dämmung und Dachhaut, im Bereich der Schrägen, Luft sein muß, so mind. 3cm am besten noch belüftet...
Bei entsprechender Ausbildung der Dampfsperre kann bei einer Einbringung von jeglichen Dämmaterialien auf eine außenseitige Belüftung (der Dämmung) verzichtet werden (Stichwort - Kerndämmung). Wo in der Tauperiode kein Wasser hinkommt, muß in der Verdunstungsperiode auch kein Wasserdampf abgeführt werden.
Die bautechnische Umsetzung steht dabei natürlich auf einem anderen Blatt.

Man sieht an dieser Diskussion, daß ohne eine gründliche Bestandsaufnahme aller Anforderungen, keine genaue Auskunft bezüglich einer ökonomisch vernünftigen Lösung gegeben werden kann (Ich kenne z.B. nicht die Gebäudeklassifizierung oder die Bestimmungen in Österreich, auch die Kentniss über den Gebäudezustand entzieht sich uns).

Meine Erfahrung hat mich jedoch gelehrt, gerade im Gebäudebestand diffusionsoffene Konstruktionen bei Außen liegenden Dämmschichten vorzuziehen und dadurch Tauwasseranfall und allen dadurch resultierenden Folgeschäden (Schimmelbildung, Fäulnis, Hausschwamm...) vorzubeugen.

Dr.Jur.von Campa schrieb:
...Nur die Wolle kaufen, auspacken und ein bißchen verteilen,,, ist rausgeschmissen Geld...
Dem ist kaum noch etwas zu zufügen.

Schöne Grüße, Swen
 
Darf ich versuchen das mal zusammenzufassen?

Wenn ichs gut machen will, muß ich auch die Dachschrägen dämmen, sonst bringts nichts oder fast nichts. Eine Dampfsperre ist dort nur durch Öffnen der Decke von innen oder durch Öffnen des Daches von außen machbar, ein Einblasdämmstoff, der keine Dampfsperre benötigt existiert (noch?) nicht.

Hab ich was übersehen?

Wenn nicht, dann wars das fürs Erste, die Idee ist gegessen, dann werden wir wohl noch 15 oder 20 Jahre so weiter machen müssen wie bisher, irgendwann ist das Blech vom Dach fällig (wir lassen es heuer nochmal streichen, soweit ist es noch ok.) und wenn das Dach dann mal erneuert werden muß kann man dann gleich ein Kaltdach machen, ist dann auch schon fast egal.

Schade, eine Lösung die zumindest vorläufig etwas Besserung gebracht hätte wäre schön gewesen, was-weis-ich, Dämmung von den geraden, zugänglichen Flächen zumindest, bringt aber scheinbar nichts oder fast nichts :(

Danke trotzdem für Eure hilfreichen Antworten!

mfg :wink:
 
Die Balkenlage auf dem Boden kannst ja schonmal ordenlich dämmen, das ist OK. Versuche die Dampfsperre, so wie es später auf dem Dach von aussen auch gemacht werden muss,gleich anständig in die Fächer reinzulegen und locker ohne Spannung um die Balken herum. Dann ´hast du später eine Anschlussmöglichkeit wenn die Dachrägenfolie verlegt wird, nicht zu kurz abschneiden, länger lassen.
Diese ist zulässig aber wie schon geschrieben nicht das Optimum. Tip noch: Lasse das Dach von Fachleuten dämmen oder dämme selber, sonst wars wieder nüscht!!! Vor und nach der Aktion Beweissicherung mit Infrarotkamera.
 
Hücherchen!

Ich bin die Letzte Zeit zu gar nix kekommen, aber jetzt bin ich mal wiede unters Dach und hab da so ein Brett abgenommen, jetzt konnte ich in die Dachschräge sehen!

Wißt Ihr was da drinn ist? Holz! Also jetzt nicht Sägespäne, sondern gröber, schaut wie Hobelspäne aus. Das Zeug muß seit dem Bau des Hauses drinn sein und sieht eigenartigerweise überhaupt nicht verrottet aus :shock:

Warum die damals allerdings die Dachschrägen, aber nicht den geraden Dachboden gedämmt haben versteh ich nicht. Ev. weil "da ja eh so weit bis zum Blechdach rauf" ist?
 
Hallo
Das werden Heraklitplatten sein, oder auch Sauerkohlplatten genannt(Holzwolleleichtbauplatten) die wurden früher gern für Innenausbau genommen, sie dämmen auch, allerdings weniger gut aber besser als nichts. Vermutlich sind die Decken auch damit erstellt, schaue mal nach.
 
Thema: Oberste Geschoßdecke dämmen: womit?

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