MIG-/MAG-Schweißgerät: Auswahl Technologie und Gerät

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ChristianA

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Schweißen übt schon lange eine Faszination auf mich aus. Meine praktischen Erfahrungen sind bescheiden. Immerhin habe ich mich von einem Fachmann einweisen lassen und unter dessen Aufsicht geschweißt (MAG). Nun denke ich über die Anschaffung eines MIG-/MAG-Schweißgeräts nach. Einsatzbereich: Hausgebrauch, also z. B. Konsolen, Untergestelle für Maschinen, Reparaturen etc. In absehbarer Zeit werde ich nicht oft bzw. intensiv schweißen. Mit dem anzuschaffenden Gerät möchte ich möglichst viele Jahre Freude haben.

Nach meinen bisherigen Recherchen kommen für mich zwei Arten von Schweißgeräten in Betracht: einerseits "Transformator und Gleichrichter" (z. B. Elmag Euromig), andererseits tragbarer Inverter mit Automatik-Modus (z. B. Esab Caddy® Mig C200i). Auf welche Gerätetechnik würdet ihr an meiner Stelle setzen?

Was aus meiner Sicht für bzw. gegen die beiden Gerätearten spricht, liste ich hier auf. Ich ersuche um Korrekturen und Ergänzungen.

tragbarer Inverter mit Automatik-Modus
+ kompakt, transportabel, geringer Platzbedarf
+ an 230 V Steckdose zu betreiben; generatortauglich; nicht entscheidend, da 400 V Drehstromsteckdose vorhanden
+ für mich als Anfänger im Automatik-Modus leicht zu bedienen
+ kann - je nach Modell - für weitere (Schweiß-)Verfahren genutzt werden (?)
- max. 200 A; sollte aber (jedenfalls mittelfristig) reichen
- Kosten für kleine Drahtrollen; angesichts der Intensität der Nutzung voraussichtlich vernachlässigbar
- Automatik-Modus führt zu Bequemlichkeit

"klassisches" MIG-/MAG-Schutzgasschweißgerät:
+ 250 A für mich erschwinglich
+ Schweißdraht (große Rollen) günstiger
- Einstellung (anfänglich) schwieriger; allerdings besteht die Notwendigkeit der intensiveren Auseinandersetzung mit den Schweißparametern

Völlig offen ist für mich die Frage, welche Technik im Hinblick auf die geforderte Langlebigkeit die bessere Wahl darstellt. Ist davon auszugehen, dass ein konventionelles Gerät technisch simpler und damit robuster sowie weniger anfällig ist? Oder wird ein gelegentlich eingesetzter Inverter erfahrungsgemäß auch in 20 Jahren noch funktionieren oder zumindest im Falle eines Defekts reparabel sein? Dieses Thema ist neben der Bedienung/Einstellung besonders wesentlich für mich.

Was mich zudem beschäftigt:
Welche Vorteile bietet für meine Zwecke ein Gerät der oberen Preisklasse (z. B. Fronius, Lorch M-Pro Serie) im Verhältnis zu etwas günstigeren Modellen (z. B. Elmag, Lorch M-Serie)?

Händler, die Elmag Schweißgeräte führen, sind hierzulande weit verbreitet. Dieser Umstand und das Preisniveau machen die Elmag Euromig-Plus-Serie (insbesondere die Modelle 201 und 271) für mich interessant. Was haltet ihr von diesen Schweißgeräten?

Vielen Dank für eure Antworten!

Christian
 
Ich würde klar zur Invertertechnologie greifen.

Da könntest du auch Geräte über 200 A mit Starkstromanschlauß kaufen und trotzdem bleiben sie aufgrund des mittlerweile geringen Gewichts im Bezug zur Leistung leichter von einem Ort an einen anderen verbringbar.

Ob diese aufgrund der umfangreicheren Technologie stör- oder defektanfälliger ist, kann ich nicht beurteilen, mir aber mittlerweile auch nicht mehr vorstellen, das gibts ja nun auch schon eine Weile und die Schiene wird ja auch immer weiter ausgebaut.

Natürlich ist klar, je spartanischer und einfacher der Aufbau, umso weniger sensible Bauteile können kaputt gehen.

Sieht man ja auch gerade in der modernen Autoindustrie, je mehr Elektronik drinsteckt.

Es gibt aber auch Inverter mit denen du große Rollen nutzen kannst.

Welche Vorteile bietet für meine Zwecke ein Gerät der oberen Preisklasse (z. B. Fronius, Lorch M-Pro Serie) im Verhältnis zu etwas günstigeren Modellen (z. B. Elmag, Lorch M-Serie)?

Wahrscheinlich ein paar Extras, die du für deinen Einsatzweck wohl eher nie benötigen wirst, so meine Vermutung.
 
ganz klar Inverter Technologie, Trafo Stufengeschaltete Anlagen war gestern! also die M und M-Pro Serie von lorch schon gar nicht.
ich empfehle dir, güsntige Inverter von ewm, picomig 180 puls zum beispiel
 
Kannst du denn des noch etwas genauer ausführen? Welcher Nachteil hat die einfache Technik für das von Christian aufgeführte Anwendungsgebiet?

Ich stand vor kurzem erst vor der gleichen Frage und habe mich bewusst für das "veraltete" entschieden.

Wenn ich in meine Lorch M-Anlage reinschau, bin ich mir fast sicher, dass ich mit ner Zange, nem Schraubendreher, Lötkolben, Isolierband und ner Rolle Draht alles an der Anlage selber richten kann.. .
 
ich empfehle dir, güsntige Inverter von ewm, picomig 180 puls zum beispiel

Und das war jetzt nicht ernst gemeint? :wink:
Wenn das Picomig eins nicht ist, dann günstig, wenn man das mit den anderen beschriebenen Kandidaten ( von Esab, Kemppi, Migatronic, Fimer, Mahe) vergleicht.

Inwiefern der doppelte Preis gerechtfertigt ist, möchte ich gar nicht beurteilen - sicher ein feines Gerät, steht völlig ausser Frage.

Preislich liegen bspw. das WT-Mag 180 oder Oerlikon Citomig 200 noch etwas darunter.

Hinsichtlich ED werden sich alle bei vergleichbarer Leistung wenig nehmen, ich finde die Lösungen ohne Zentralanschluß (hat ja praktisch jeder China-Inverter) und mit lediglich einem Zweirollenantrieb etwas ungünstig.

Das finde ich beim Gys Pearl 190XL bspw. sehr gut, auch wenn ich mit deren Schweissgeräten bis dato nichts zu tun hatte.
 
Passt schon HAL... wie wir mittlerweile wissen, ist "rogI" Igor Heidebrecht vom HDB Schweißshop, der hier versucht unauffällig Werbung zu machen... Rate mal, welcher EWM Inverter gerade im "Sonderangebot" zu bekommen ist? :D
 
Alles klar, wenn ich mir seine zahlreichen anderen 5 Beiträge so anschaue. :mrgreen:

Peinlich, peinlich...

@Igor Es geht um möglichst objektive und selbstlose Hilfe in so einem Forum, das ist hier kein Verkaufssender. :schlaubi:
 
Ich schau ja auch immer mal nach modernen MIG/MAGSchweißgeräten, wobei es unbedingt mit Pulse-Funktion sein müsste, damit ich spritzerfrei schweißen könnte. (um meine Sandalen und Socken zu schonen :crazy: )

Das genannte ESAB Gerät scheint interessant zu sein. Aber kann man damit auch wirklich spritzerfrei schweißen?

Hier im Youtube-Video spritzt es jedenfalls ganz ordentlich:


Falsch eingestellt, oder geht das nicht besser?
 
Komplett spritzerfrei wirst du auch mit keiner Pulsmaschine arbeiten, ich besitze selber eine.
Der Puls minimiert die Häufigkeit/Intensität bei Schweißspritzern.
Alles andere ist meiner Meinung nach Werbung und ich habe schon mit mehreren Pulsgeräten gearbeitet.

Ich habe, wie schon geschrieben, mir das Mahe MMS 2000 (die Grundvariante) von einem Maschinenhändler geschossen.
Ich brauche den lediglich für die Montage und dafür reicht der einzig gebene Mig/Mag-Anschluß.
Für alles andere nutze ich einen Wig-Inverter.
 
Dann ist es ja gut, dass ich mir noch kein Pulse-MIG/MAG gekauft habe, denn dann wäre ich sicherlich enttäuscht.
 
Puls hat klarerweise schon diverse Vorteile, bspw. was die Kurzschlüsse beim Tropfenablösen angeht oder du nicht mit Dauerfeuer schweißt, was gerade im Dünnblechbereich wirklich angenehm ist.
 
Ich tue zwar in der Hauptsache WIG und Elektrode schweissen, aber arbeite seit Jahren nur noch mit Invertern. Grund: viel leichter, viel kleiner und viel mehr Power aus 230V. Drehstrom habe ich auch, das ist nicht das Thema. Beispiel:Ein EWM Tetrix gibt bei 230 V dann echte 230 A ab, wie ich dieser Tage gerade probiert habe. Da qualmen zwar bald die Socken, aber die Kiste macht das ganz stressfrei. Mach' das mal mit 'nem Trafo, dem geht schon bei 130-150A die Luft aus. Trafos sind unzerstörbar, aber irgendwie Technik von gestern. Ich habe meinen Schweisstrafo vor einiger Zeit in der Bucht vertickt und weine ihm keine Träne nach. Und warum sollen Inverter anfälliger sein, nur weil sie Leistungshalbleiter haben? Solche Chopper nutzt man seit vielen Jahren in der Industrie bei Frequenzumrichtern und da geht's ja auch :respekt:
 
Chamisso schrieb:
Und warum sollen Inverter anfälliger sein, nur weil sie Leistungshalbleiter haben? Solche Chopper nutzt man seit vielen Jahren in der Industrie bei Frequenzumrichtern und da geht's ja auch :respekt:

Ja Frequenzumrichter gibt schon lange und Inverter allerdings auch. Manche halten wirklich fast ewig. Andere wiederum sind nach mehreren Jahren Betrieb sicher fertig weil gewisse Bauteile einer Alterung unterliegen. Auch teilweise bei Nichtnutzung.
Ein Betrieb bei dem der Inverter täglich im Einsatz mag den Ausfall eines solchen Gerätes nach einigen Jahren verschmerzen können und dieses aufgrund technischer Neuerungen und einhergehender höherer Produktivität gerne gegen ein Neues austauschen.
Jemand der sich privat ein solches Gerät für die dann und wann mal Nutzung anschafft erwartet dass sein Schweißgerät halt nun mal kein Ausfallkandidat ist.
Wir haben beispielsweise im Betrieb einen uralten 250A Schorch Klopper stehen der sicher mal, weil ihn keiner als Altmaterial mitnehmen darf, funktionierend verschrottet werden. Dagegen zeigt unser wenig benutzter orangener 180A Marken-Inverter schon erste Alterungserscheinungen. Bei 150A ist nach einer halben 4mm Elektrode wegen Übertemperatur erst mal Pause angesagt...

Ich will damit aber nicht sagen, dass alle Inverter schlecht sind und bei Zeiten ausfallen, habe aber aus o.g. Gründen Verständnis für diejenigen die sich nach "alten" Geräten erkundigen. Selber hab ich natürlich auch einen (selbst restaurierten) Inverter mit dem ich lieber schweiße als mit dem kleinen VariAmp. Auch habe ich zwei Frequenzumrichter im Haus(Dunstabzug und Zisternenpumpe) wovon einer aber auch schon ersetzt werden musste.

PS
 
Thema: MIG-/MAG-Schweißgerät: Auswahl Technologie und Gerät

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