Metabo EWE 9123 S Quick: Rotor fest

[faherrmann]

Hallo liebe Gemeinde,
ich weiß, es war falsch, den Opa mit Feinststeinzeug und Diascheibe zu quälen...

Ich habe einen alten Einhandwinkelschleifer von Metabo: EWE 9123 S Quick, der die weitere Mitarbeit verweigert. Der Rotor sitzt fest und lässt sich nur mit großem Kraftaufwand millimeterweise drehen.

Leider kriege ich den nicht aus dem Gehäuse, zumindest fällt mir nix mehr ein. Das Gehäuse lässt sich meiner Meinung nach auch nicht weiter auseinander nehmen. Hat irgendwer eine Idee?

In meiner Verzweiflung habe ich, als ich ihn dringend brauchte, schnell den erstbesten blauen Bosch gekauft. Bei dem regt mich aber ja schon auf, dass die Quickconnect-Muttern nicht kompatibel sind.

Also, ich würde dem Opa schon gerne noch eine Chance einräumen. Die Pauschal-Servicepreise von Metabo übertreffen aber den Restwert... und vielleicht ist ja wirklich nur das hintere Lager fest.

Liebe Grüße,
Falk

 

[H. Gürth]

2 Fehlerursachen möglich:
1: Anker/Feldpaket defekt und aufgequollen sodass Blechpaket klemmt.
2: Kugellager Kollektorseite durch Staubeinwirkung defekt und fest.

Beide Fälle. Mit Kunststoffhammer auf die Schraubenlöcher vom Motorgehäuse einige kräftige Schläge geben. Anker sollte sich lösen. Evtl. kommt das defekte Lager mit heraus.
Der Lagersitz im Gehäuse sollte dann überprüft werden. Evtl angeschmolzen

 

[faherrmann]

...hm, da bewegt sich leider genau... nix.

Ich habe es jetzt wie folgt versucht: vier identische lange M5-Schrauben in die Löcher vom Motorgehäuse gesteckt, das Ding frei baumelnd an der Welle gehalten... mit dem 100-g-Hämmerchen kurze energische Schläge immer diagonal auf die Schraubenköpfe.

Außerdem - mehr als "wegwerffertig" kann ich das Ding ja nicht mehr versauen - ein paar Tropfen Balistol Richtung unteres Lager und zwischen Rotor und Stator gesprüht. Ziel war ja, das Ding rauszubekommen, dann wäre auch Saubermachen kein Problem...

Ergebnis: Kein sichtbares Stück, aber... die Welle war nicht mehr wie festgenagelt. Also: Kleinen Streifen Spanplatte genommen, ein 20er Loch in die Mitte, eine 6er Verbindungsmutter auf die Welle... Das Stück Spannplatten gegen die vier Schrauben drücken lassen, einige Karosseriescheiben und eine 6er Schraube... und? Mein Behelfsabzieher hat es nicht geschafft, den Rotor auch nur ansatzweise so weit heraus zu ziehen, als dass an tatsächliches Rausziehen zu denken gewesen wäre. Aber zumindest so weit, dass die Welle wieder halbwegs drehte.

Zusammengebaut, Getriebe aber erst einmal weggelassen, angeschlossen... und siehe da, das Ding dreht wieder. ich hab' ihn jetzt mal eine Minute so laufen lassen, ohne, dass das Gehäuse spürbar warm geworden wäre. Mal sehen wie lange die Freude anhält.

Danke fürs Wegweisen.

LG,
Falk

 

[powersupply]

Deinen Bildern zufolge:

Die Kohlen hattest Du bei deinem Demontageversuch aber schon draußen?

PS

 

[faherrmann]

...ja, natürlich.
LG,
Falk

 

[SchuPu]

Hallo faherrmann,
hatte heute das gleiche Problem. Nur das er zusätzlich noch Rauchzeichen gab. Da war für mich klar, nach 25 Jahren darf es auch mal ein neuer sein. Den Grund wollte ich aber schon wissen. Habe ihn nur mit Gewalt auseinander bekommen. Das hintere Lager hatte seinen Geist aufgegeben, kein Fett mehr, alles verbrannt, Lager fest mit dem Gehäuse verschmolzen. Daher nehme ich an, dass du ihn deshalb auch nicht mehr auseinander bekommen wirst.

Liebe Grüße