Alfred schrieb:
Hallo,
dann wird es dieses chinesische Modell sein....
Genau die ist es.
Bzw. eine Variante davon, mit kleinen optischen Unterschieden, es ist aber genau diese Technik drin.
Was man auf dem Bild nicht so gut sieht: Man kann den Kopf in y nach vorn irre weit rausfahren. Man kann damit
in einer Aufspannung also auch Werkstücke bearbeiten, die in y, auf den Mann vor der Maschine zu, ca 600 oder so mm messen. Das ist schon eine verdammt feine Sache.
Und man kann den Kopf um 180 Grad schwenken, denn auf der Rückseite ist das Gegenlager für die Horizontal-Spindel. Dazu muß man allerdings die Digi demontieren, oder man baut sich was, um die nach unten abzuklappen. Der Getriebe-Mot rechts ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, weil der schwer auskuppelt aber schwupps im Eilgang ist, und wenn der losläuft, bleibt kein Auge trocken. Der sollte dann schon in die richtige Richtung laufen.
Ich hab heute ein paar Sachen ausprobiert, Thema hier ist ja: wie ist der Unterschied zwischen einer Hobby-Fräse und einer (noch bezahlbaren, also China-) Werkzeugmaschine.
Was mich echt beeindruckt: sogar dieser Gigant gerät in Vibrationen, je nachdem, was da aufliegt. Hatte z. B. 60 Grad Schwalbenschwanzfräser draufgelegt, wirklich was winziges, 60(grad)x16, und dieser Mini-Fräser schafft es, die ganze Maschine zum Vibrieren zu bringen. Das muß irgendwie mit der Eigenresonanz zusammenhängen, denn dieser Mini_fräser macht ja nix. Ein Hühnerschiß.
Die Schwingungen sind allerdings niederfrequent, zwischen dem und der kreischenden Rappelfräse im 100 kg Bereich liegen immer noch noch Welten, und die Fräsbahnen sind extrem sauber. Problem in den Griff bekommen durch Reduzierung der Zustellung, der Fräser ist eben instabil, die DIN-Fräser laufen ja verdammt schmal zu, oberhalb von der 60 Grad Schulter.
Was meine Theorie bestätigt, beim Fräsen läuft nicht das Werkzeug durch das Material, sondern 99 Prozent des Vorgangs betreffen die Bemühungen der Maschinen-Masse, die Kraft abzuleiten. Daher läßt sich das Problem beim Fräsen nur durch sehr viel mehr Masse in den Griff bekommen. Plus daß bestimmte Hersteller nicht mal einen leistungsfähigen Motor draufsetzen, bzw. erstmal das Getriebe sowieso einsparen, um dann bei der Kraftübertragung was hinzufummeln, was man so nicht rannehmen kann. Tut man es, ist Ende der Fahnenstange. Schlimmer ist aber, wenn diese Maschinen die Kraft nicht ableiten können und die Werkzeuge sowie die Nerven des Käufers zuverlässig ruinieren..
Ein möglicher Grund für die Riesen-Unterschiede zwischen Drehen und Fräsen ist ganz sicher das: Gedreht wird im laufenden Span, gefräst wird im UNTERBROCHENEN Span. Von daher kommt viel.
Ich bin aber von meinem kleinen Spielzeug bislang absolut begeistert. Die Fräsbahnen sind extrem sauber, es gibt auch bei Fingerfräser keine fühlbaren Übergänge. Da die maschine Endschalter hat, kann man Vorschub ganz in den tiefgrünen Bereich stellen, die Maschine sich selbst überlassen, in Ruhe einen Kaffe trinken und 20 Min. später den nächsten Gang einrichten.
Nochmal nachgerechnet (Meine Frau sagt: wie kannst du soviel Geld für so eine blöde Maschine raushauen):
Eine Hobby-maschine
herstellerseitig so aufrüsten zu lassen, auf 3 Glasmeßstäbe mit Digianzeige, kostet locker 1500 Euro. Dazu zwei Vorschub-Motoren, nochmal gute 800. Dazu das Zubehör, man sehe sich die Zubehörlisten der Hersteller mal an, Maschinenschraubstock, Sk40 Spannzangensatz etc. wie oben schon aufgeführt, dazu Kühlmitteleinrichtung, alles integriert, nochmal ein 1000er.
Da bin ich für eine Tischfräsmaschine mit der Zusatzausrüstung schon locker bei 3300 Euro angekommen, nur daß in dem Betrag *bedauerlicherweise* die Maschine noch nicht enthalten ist.
Und sehe, daß beim Ebay für eine Tischfräsmaschine mit einem primitiven Digitalmaßstab (kein Glas) sowie einem Motor in x nicht wie oben behauptet, 4000, geboten wurden, es waren 4700 Euro.
Die nackte Maschine ohne Zubehör rechnet sich mit exakt 2500 Euro heraus, und das ist das, womit man bei deutschen Herstellern im 120 kg Bereich so gerade noch hinkommt.
Jetzt hab ich in einem Internet-Forum zufällig entdeckt, daß das 10x10 Märchen, mit 10 mm 10 tief durch Stahl, wohlgemerkt, offenbar nicht ausstirbt. Die schreiben: Maschine hat den Wxxxx Test bestanden, 10x10. Ich hatte vor Jahren genau diese Maschine, und ich kann mich nur wundern, wie die Leute offenbar gezielt verdummt werden. Mit 120 kg ist man von 10x10 so weit entfernt wie von hier zum Sternbild Andromeda.
Rückblickend muß ich sagen, daß meine 7 Schmerzensjahre mit verschiedenen Fräsen allein dem Umstand geschuldet sind, daß man sich als Kunde veräppeln läßt. Die Hersteller behaupten physikalische Unmöglichkeiten, der KUnde kauft und muß leiden.
Zum Glück ist das Leiden jetzt v orbei.