kleine Schadstellen in Massivholz ausbessern?

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gismo1978

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Hallo,

ich bin gerade dabei mein erstes Möbelstück aus Massivholz (Buche Leimholz) zum bauen. Das Holz (das ich sehr günstig vom Fachhandel bekommen habe) hat allerdings einige kleine Macken. Das sind zum Beispiel stecknadelkopfgroße Fehlstellen / Löcher an der Verleimfläche.

Wie kann man solche Stellen am Besten ausbessern?

Ein Bekannter hat mir geraten, die Stelle mit Holzleim zu bestreichen und dann mit Schleifpapier zu bearbeiten. Das funktioniert soweit auch ganz gut - allerdings paßt der Farbton noch nicht. Die Farbe des Leims ist immer noch zu erkennen.

Schöne Grüße
Björn
 
Hallo,

durch diese Experimente mit dem Leim hast du jetzt auch die Oberflächenbehandlung festgelegt. Es wird jetzt nur noch Lack gehen. Öl und Wachs scheidet ja nun aus. Auch mit Lack kann es Probleme geben. Du hast ja schließlich den Leim nun schön in die Poren gerieben.

Ich wüßte mal gerne, wer diese Binsenweisheit mit dem Leim und dem Schleifstaub in die Welt gesetzt hat.Jedenfalls hat er es geschafft, das sich dieser Blödsinn immer weiter verbreitet.

Es gibt spezielle Flüsigkeiten, mit denen man durch Zugabe von Holzstaub einen Holzkitt herstellen kann. Alternativ gibt es fertigen Holzkitt.

Oder aber man nimmt Weichwachs oder besser Hartwachs in passender Farbe, aber erst nach der ersten Oberflächenbehandlung.

Entsprechende Hersteller sind Bao, Cleho oder auch König.

Gruß

Heiko
 
Hallo,

also ich hatte schon vor das Möbelstück zu ölen. Den Tipp habe ich von zwei Bekannten bekommen - beide sind gelernte Tischler. Hmm...man kann niemandem mehr trauen... :wink:

Welche von Dir genannte Methode würdest Du denn empfehlen - welche bringt das schönste Ergebnis?

SG Björn
 
Ich denke, es kommt auf die Weiterverwendung des Holzes an. Parkett habe ich sehr gut mit Epoxydharz repariert. Die Reparaturstellen sind nicht mehr zu sehen.
Größere Stellen an Massivmögeln fräse ich heraus und setze ein neues Stück ein. Auch das - quasi unsichtbar.
Kleinere Stellen mit fertigem Holzkitt oder Heisswachs.
Leim ist die letzte aller Alternativen, er verdirbt alles.

Wenn Du ölen willst, hast Du dich schon festgelegt. Mit den Leimfugen geht das nicht mehr. Es sei denn - rausfräsen/rausbohren und neu einsetzen (erfordert aber präzise Geräte, sehr genaues Arbeiten und Erfahrung).

Frag die beiden Tischler mal, ob sie überwiegend Versandkisten zusammen nageln.
 
Hallo,
Irubis schrieb:
Kleinere Stellen mit fertigem Holzkitt oder Heisswachs.
Kleine Anmerkung: Was Winni mit Heißwachs meint, ist das, was ich als Hartwachs bzeichnet habe. Die meisten mir bekannten Hersteller vertreiben dies auch als Hartwachs. Es wird mittels Lötkolben (Am besten regelbar) oder mit viel Gefühl mit dem Bügeleisen oder dem Feuerzeug warm gemacht, in das Loch tropfen gelassen und dann mit Stecheisen oder noch besser einer Lack-Ziehklinge bündig gemacht. Vorher am besten mal ein wenig üben!

Irubis schrieb:
Frag die beiden Tischler mal, ob sie überwiegend Versandkisten zusammen nageln.

Mensch bist du aber gemein. Erst Sonntagsschrauber, dann Kistennagler. :D

Gruß

Heiko
 
@Heiko,

"Gemein" ist mein zweiter Vorname. :wink:
 
Hmm, ich glaube Ihr schenkt Euch beide nicht viel... :wink:

Ich war heute beim Händler der mir FugenPlast / Holzkitt von Bindulin empfohlen hat. Kennt das jemand? Ich werde es jedenfalls erstmal ausprobieren.

Die beiden Tischler haben bis jetzt hauptsächlich Fenster gebaut - keine Versandkisten. Ich werde sie auch nicht danach fragen... :wink:

Danke und SG
Björn
 
Servus!

Je nach Beschaffenheit der Schadstellen kann das "Ausbügeln" einen Versuch wert sein, insbesondere bei Dellen.
Hiezu tränkt man einen Streifen eines (Baumwoll-)Tuches (beispielsweise Unterhemden vom Urgroßvater können als Spender dienen :)) mit Wasser, legt ihn auf die Delle und bügelt anschließend darüber. Speziell bei tiefen Dellen muss man den Vorgang meist einige Male wiederholen, danach ist das Werkstück noch zu schleifen.
Sicherheitshalber würde ich diese Methode an einem Reststück testen.

Christian
 
Was wohl bei kleineren eingedrückten stellen (wenn z.B. mal der Hanner auf die Tischplatte gefallen ist) helfen soll ist es die delle mit einem Tropfen Wasser zu füllen und dort dann einen größeren Lötkolben reinzuhalten.

Durch das warme Wasser quillt das Holz auf und die Kuhle wird zumindestens zum Teil eingeebnet.
 
Das habe ich von besagten Versandkistenbauern auch schon gehört. Schön, daß dieser Tipp zumindest funktioniert. Das werde ich dann auf jeden Fall auch noch ausprobieren. Danke.

SG Björn
 
Hallo,
gismo1978 schrieb:
Das werde ich dann auf jeden Fall auch noch ausprobieren. Danke.

Dann mach es aber so, wie Christian es beschrieben hat. Mit dem Lötkolben besteht die Gefahr, dass die Delle hochkommt, aber dann schwarz ist. Auch nicht sehr schön. Das Bügeleisen stelle ich immer auf Baumwolle :D Bei Nadelhölzern kann man sich das Erwärmen sogar sparen. Meist reicht dort das punktuelle Nassmachen (Tropfenweise) schon aus.

Das Ganze funktioniert aber nur bei Drucklstellen, also wenn die Fasern gequetscht wurden. Nicht existierende Fasern, also Löcher, kannst du auf diese Weise nicht reparieren.

Gruß

Heiko
 
Hallo, das mit dem wassergetränkten Lappen und dem Bügeleisen habe ich gerade ausprobiert - funktioniert einwandfrei. Danke.

Mit dem Holzkitt (Fabrikat Bindulin - Buche gedämpft) habe ich große Probleme - die Farbe paßt leider überhaupt nicht obwohl sie passen sein sollte (siehe Foto). Kann man die selber irgendwie beeinflussen?

p1130229jn4.jpg


Mit dem Selberanmischen bin ich auch nicht weitergekommen: Ich habe vom Tischler ein entsprechende Flüssigkeit (dunkel, braun - kein Etikett) beommen um den Kit selber anzumischen. Aber wirklich schlau werde ich daraus nicht...

Zu allem Überfluß ist mir gestern auch noch eines meiner Werkstücke zerbrochen. Ich habe es dann wieder verleimt - was auch sehr gut hält. Wie kann ich die jetzt noch sichtbaren Schadstellen ausbessern (siehe Fotos)? Bekommt man das mit Kit hin oder wäre es besser die Stelle auszufräsen und ein neues Stück Holz einzusetzen?

p1130228uk2.jpg

p1130227bc7.jpg

p1130223qf3.jpg


Danke und SG
Björn
 
Hallo,

Holzkitt, noch dazu bei Buche ist immer so eine Sache. Buche hat nunmal sehr große Farbunterschiede. Bei farblich nicht sortiertem Leimholz erstrecht. Du solltest auch immer einen Ton dunkler wählen, da Holzkitt, wenn überhaupt weniger nachdunkelt.

Den gezeigten Schaden würde ich beheben, indem ich großzügig abschneide (hinter der Fräsung) Ein Stück Leimholz anleime und die Fräsung neu mache. Ist zwar Aufwand aber meiner Meinung nach die sauberste Lösung.

Wenn du ausfräsen und einleimen willst, fräs eine ganze Lamellenbreite aus, dann fällts nicht so auf.

Gruß

Heiko
 
Thema: kleine Schadstellen in Massivholz ausbessern?

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