Hilti TE 17 - Getriebe reinigen ohne Zerlegen?

[Schotter]

Hallo,

Zuerst einmal möchte ich mich meine Bewunderung für dieses Forum aussprechen.

Soviel geballtes und nützliches Wissen, Tips und Ratschläge auf einem Fleck ist einfach TIP TOP! Vielen Dank.

Nun zu meinem ersten Thema:

Ich habe eine Hilti TE 17 welche in einem sehr guten Zustand ist. Die letzten Jahre / Dekaden (!?) lag die Maschine in der Garage und wurde nicht verwendet.

Mittlerweile ist mir auch ersichtlich warum. Ein Kabel im Griff war durchgeschmort. Diesen Defekt habe ich schon behoben.

Nun ja, jetzt gebe ich der TE 17 gerade eine Generalreinigung und hierfür habe ich diese teilzerlegt.
- Griff & Verkabelung sind schon gereinigt
- Motorblock mit Rotor & Stator ebenfalls

- Getriebe noch nicht...

... Ich möchte das Getriebe ungern zerlegen und deshalb hoffe ich auf ein paar Tipps / Ideen / Ratschläge wie ich die das Innere des Getriebegehäuses am besten vom alten Öl befreien kann bevor ich der TE 17 eine neue Ölfüllung spendiere.

Vielen Dank für eure Hilfe.

Mit besten Grüßen,
Schotter

 

[powersupply]

Hallole

Wenn da nur ein Draht durchgeschmort war, warum hast Du dann das Kugellager an dem großen Zahnrad zerlegt?

PS

 

[H. Gürth]

Wenn da nur ein Draht durchgeschmort war, warum hast Du dann das Kugellager an dem großen Zahnrad zerlegt?

Wenn ich mich einmischen darf......................
Das ist ein Schulterkugellager verbaut

 

[powersupply]

OK. Wusste ich jetzt nicht!
Und das Schnappt nachher wieder ganz einfach zusammen?

PS

 

[H. Gürth]

Und das Schnappt nachher wieder ganz einfach zusammen

Da schnappt gar nichts zusammen. Die Welle mit dem Kugelkranz wird in die entsprechend Lagerschale/Aussenring eingelegt.
Solche Lager wurden früher generell bei E-Werkzeugen für die Ankerlagerung eingesetz. Größen E7 / E10 BO15 BO17
Mittels Distanzscheiben wurde das Axialspiel des Ankers dann auf ca. 1/10mm bei kaltem Motor eingestellt. Gab aber auch Maschinen,bei welchen der kollektorseitige Lagersitz mittels Stellschraube verschoben werden konnte.

 

[H. Gürth]

Ich möchte das Getriebe ungern zerlegen und deshalb hoffe ich auf ein paar Tipps

Bei der Pampe wäre das aber ratsam. Schlagwerkteil abnehmen. Getriebe dann in Waschbenzin legen, etwas weichen lassen. Dann mit Pinsel gut auswaschen, ausblasen. Lager danach etwas einölen.
Schlagwerkteil soweit erreichbar ebenfalls etwas auswaschen.
Achtung ! Zusatzarbeit !
Den hinteren Lagerdeckel (wo die Kohlen sitzen) abmontieren. Dort ist eine Sintermetall-Lagerbuchse für den Anker.
Gesichert mit einem geschlitzten Blech. Darunter ist ein Schmierfilz für das Sinterlager. Unbedingt einölen. Die Lagerbuchse gibts nicht mehr. (Da unten, muss natürlich Getriebe heissen.

 

[Schotter]

Danke für die schnellen Tipps!

Ich habe das Getriebe mit WD40 Universalreiniger (nicht die Standardversion) "gespült" und mit einem Pinsel vorsichtig gereinigt. Die gesamte schwarze Schlacke ist nun weg.





Ad powersupply: --> Schulterkugellager


Ad H. Gürth:
#1 Das Getriebe ist nun sauber. Meinst du ich sollte trotzdem den Schlagwerkteil abnehmen?
#2 Die Zusatzarbeit habe ich vorher schon erledigt wegen der Reinigung (Entstauben, Kohlen- und Kabelcheck)
Welche Art von Fett/Öl sollte ich für den Schmierfilz verwenden?
Kommt unter das Sinterlager (Kugel), in den Deckel auch Fett/Öl?

 

[H. Gürth]

Das Getriebe sieht jetzt richtig gut aus.
Tja, Schlagwerk.................ich würde es trotzdem mal abnehmen.
Das Sinterlager kann man "Auskochen"
Ich habe da immer eine alte Konservendose oder etwas vergleichbares genommen. So etwa 25-30mm hoch.
Öl reingefüllt, die Buchse eingelegt und dann mit einem Gas/Lötbrenner von unten erhitzt und die Buchse damit "Gekocht"
Unbedingt Schutzbrille tragen !!
Den Filzring dann ebenfalls vor der Montage mit dickflüssigem Öl tränken. Der wirkt dann wie ein Docht und gibt das Öl an die Buchse ab.

 

[powersupply]

Ad powersupply: --> Schulterkugellager

Mit Rost an den Kugeln


Schnell ölen!

PS

 

[Schotter]

Leiwand! Danke.

Ad powersupply: --> Schulterkugellager --> Wurde soeben geölt !

Ad H. Gürth:
Was genau hat das Auskochen für einen Effekt?

Mir fehlt der richtige Schlüssel um den Schlagwerkteil auszubauen... Wäre eine Rohrzange auch geeignet oder entsteht dadurch mehr Schaden als Freude?

Die nächsten zwei Fragen passen jetzt nicht mehr unbedingt zum Thema: Getriebe reinigen, aber sind irgendwie doch entfernt verwandt.

#1 Mit ist aufgefallen, dass das Bohrfutter, vorallem in der Stellung "Schlagen + Bohren" zu den Seiten hin Spiel hat, ja fast schlackert. Ist das normal bei älteren Hiltis oder gehört es womöglich erneuert? Gibt es eine Möglichkeit zum justieren? Wieviel Spiel wäre im Normalbereich?

#2 Die Schraube unter der Stellbüchse ist halb verdeckt. Ist das Standard?

 

[H. Gürth]

Was genau hat das Auskochen für einen Effekt?

Die Lagerbuchse ist kein massives Metallteil, sondern wird aus Metallpulver gepresst und dann gebacken / gesintert.
Die Buchse ist dadurch immer etwas porös und kann somit Öl/Schmiermittel in sich speichern. Durch das Auskochen nimmt die Buchse ausreichend Schmiermittel auf, welches nach dem Erkalten gespeichert bleibt.

Das Schlackern in der Bohreraufnahme ist normaler Verschleiss.
Ersatzteile keine mehr. Ausser Nachbauteile aus Fernost. Qualität

Die verdeckten Schrauben sind normal. Die dienen der Fixierung diese Stellringes in Position >>>Hammerbohren >>> Normalbohren ohne Schlag.

 

[Schotter]

Man lernt nie aus.

Das Schlagwerk werde ich unberührt lassen. Mir fehlt der richtige Hakenschlüssel und die Rohrzange bringt auf den ersten Versuch zu wenig Hebel und dadurch mehr Schaden als Freude...

Hältst du ein leichtes Spiel im Bohrfutter für akzeptabel bzw. unbedenklich oder ist das Risiko zu groß das ein Bohrer durch das Schlackern und Eiern bricht bzw. die Maschine Schaden nimmt?

Letztlich ist es meine Entscheidung und Verantwortung aber vielleicht hast du Erfahrung mit verschlissenen Bohrfuttern.

Auf jeden Fall möchte ich mich vielmals für deine Hilfe und Tipps bedanken.

 

[Schotter]

-> Nachtrag <-

Beim Zerlegen des Getriebes hab ich ein wichtiges Photo für den Zusammenbau vergessen zu knipsen....

Wo plaziere ich den großen O-Ring zwischen Motor- und Getriebeblock?
Welcher der beiden Pfeile zeigt die Position?
Ich tippe auf A.
Auf B hört die Nut über dem großen Zahnrad auf und somit würde der O-Ring ins Getriebe gelangen. Mein Gedanke jedenfalls.



Danke.

Genug für heute... Gute Nacht.

 

[H. Gürth]

Bei A
Etwas steifes Schmierfett, abschnittweise, auf den Rand geben dann hält der O-Ring besser bei der Montage.

 

[Schotter]

Passt! Danke.

Und siehe da, nach genauem Studium der Betriebsanleitung wurde ich ebenfalls fündig bezüglich der Position des O-Rings.

Der kleine schwarze Punkt ist der Querschnitt des O-Rings.

Also, vorher Betriebsanleitung studieren --> Danach Fragen ...