Fliesen auf Holzboden

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Matthias_T

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Hallo zusammen!


In unserem Haus soll im OG ein neues Bad eingerichtet und gefliest werden.
Das Problem dabei: Der Boden liegt auf eine Holzdecke.

Der Bodenaufbau ist bisher wie folgt: Holzbalkendecke mit eingebrachter Zwischensparrendämmung und Dampfsperre, darüber eine relativ eng verlegte "Querlattung" in Form von ~10*2cm starken Brettern und darauf 22mm OSB-Platten.

Insgesamt ist der Boden (subjektiv) sehr fest. Er flext kaum, aber wenn man stark wippt, merkt man natürlich trotzdem noch, dass es sich um eine Holzdecke handelt. Wobei es sich dabei so anfühlt, dass nicht der Boden lokal nachgibt, sondern die ganze Decke leicht schwingt. Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine :wink:

Zum Aufbringen der Fliesen habe ich einige Fragen:
- Kann man auf einem solchen Untergrund sinnvoll (im Sinne von dauerhaft haltend) Fliesen verlegen?
- Ist es empfehlenswert, noch irgendwelche Entkopplungsschichten einzubauen, oder können die Fliesen direkt auf die (vorher grundierten) OSB-Platten gelegt werden? Das mit Flexkleber gearbeitet werden muss, ist denke ich klar.
- Macht es Sinn, möglichst kleine Fliesen (bis hin zum Mosaik) zu verwenden, oder können auch normale Dimensionen funktionieren?


Gruß
Matthias
 
Hallo Matthias,

zu 1. : Ja klar, das ist kein Problem. Ich habe vor einigen Jahren exakt das gleiche gemacht. Anstelle der 22er OSB habe ich eine 22er Spanplatte, aber sonst weitgehend gleiche Voraussetzungen.

zu 2. : Um die Schwingungen und die Dehnungsarbeit des Holzes aufzufangen, ist auf jeden Fall die Verwendung eines hochwertigen Flex-Klebers nötig. Ich habe damals mit Ardex Klebern gearbeitet. Das war naheliegend, da Ardex bei uns in der Stadt produziert und dem entsprechend im Sortiment der umliegenden Händler präsent ist. Ardex Produkte geniessen grundsätzlich einen ausgezeichneten Ruf, sind aber auch keine Sozialleistung. Ich habe es jedenfalls nicht bereut.
Ich habe vor der Fliesenverlegung so eine Kunstoffgittermatte ( ich weiss nicht, wie das Zeug fachlich korrekt heisst ) vollflächig auf dem Boden verklebt.
Das scheint es auch tatsächlich zu bringen. Ich habe aus Faulheit einen etwa 30 cm breiten Streifen im Türbereich freigelassen, weil ich damals zuwenig von dieser Matte gekauft hatte und die Fliesen dort direkt auf die Spanplatte geklebt. Genau an der Übergangsstelle sind sie natürlich später gerissen, sonst nirgendwo :cry: Eigene Dämlichkeit. :evil:

zu 3. : Das ist wohl Geschmacksache. Ich habe 20 x 30 er Fliesen verlegt. Bis auf die oben erwähnte Problematik geht das.

Gruß,
Wolfgang
 
Volle Zustimmung an wmüller!
Man könnte meinen er beschreibt mein Haus :lol:

Wichtig noch bei Holzunterbau:

Eine extrem weiche Fugenmasse!
Unser Fliesenleger hatte damals "nur" normalen Weichmacher dazugemischt das reichte nicht.
Nachdem einige Fugen nach kürzester Zeit wieder aufgebrochen sind hat er Spezialfugenmasse besorgt die extreme Bewegungen aufnehmen kann.

Seitdem (rund 5 Jahre) ist Ruhe im Karton.

Also: Netzen und hochflexible Fugenmasse dann wird das was :wink:
 
Moin,

ich hab jetzt keine persönliche Erfahrung aber mir würde von Fliesenlegern grundsätzlich davon abgeraten auf Holzböden zu fliesen da es irgendwann zu Rissen oder gar Ablösungen kommt!
Wie gesagt ich habs damals deswegen nicht gemacht aber die Aussage von WMueller scheint dem ja zu wiedersprechen.
@WMueller: Wie lage liegen die Fliesen jetzt schon?

Gruß Heiko
 
Heute ist es problemlos möglich auch auf kritischen Untergründen Fliesen zu legen.
Aber die Sache mit dem Armierungsgewebe ist nun wirklich nicht mehr "zeitgemäß"...
Den schlimmsten Fehler, den man machen kann, hat wmueller schon beschrieben, dann nämlich auch noch nicht vollflächig oder mit zu wenig Überlappung zu armieren. Das kann nur reißen :)

Ich würde hier, wenn der FB-Aufbau es zulässt, unbedingt eine Entkopplungsmatte einbauen.
Schlüter Ditra z.B. und Ruhe ist. Aufbau wie folgt:
ss_mod_d_w16_t_07_rdax_200x300_80.GIF

Qualitativ sehr hochwertige Produkte (Fliesenkleber, Fugenmörtel usw.) bekommst Du von z.B. Ardex.

Edith sagt: Vorher unbedingt den OSB-Boden mit Vollgewindeschrauben (!!!!) zusätzlich verschrauben!
 
@moto
Tatsächlich ? Wenn wir "gespiegelte" Häuser haben, dann solltest Du Dich mal um deine Armaturen kümmern. Die sehen Scheisse aus. :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

@henniee
Würde ich heute auch machen. :) Vor allen Dingen würde mir heute diese " ... das Stückchen hält bestimmt auch ohne Armierung " - Vorgehensweise nicht mehr passieren. Das ist der Vorteil am fortgeschrittenen Alter, Erfahrung kann mangelnde Fachkenntnis ein Stückchen weit ausgleichen. :lol:

Gruß,
Wolfgang
 
... stimmt. Dann bin wohl ich der mit dem Sanierungstau. :wink:
Meine Armut kotzt mich an ! :lol: :lol:

Gruß,
Wolfgang
 
Armut ist nur das Fehlen von anderen Problemen :roll: :allesgut:
 
Schon mal Danke für eure Tipps!
Ich werde also auf eine Entkopplungsmatte zurückgreifen.

Was gibt es beim Anschluss an die Wände zu beachten?
Die Wände sollen ebenfalls tlw. gefliest werden. Zwei Wände sind gemauert, zwei Wände Leichtbauwände mit Rigipsplatten (aber auch ziemlich fest, da nur 30cm Lattenabstand verwendet wurde).

Sollte bei den Leichtbauwänden auch eine Entkopplungsmatte verwendet werden?
 
Nein, da kannst Du getrost verzichten.

Die Wände bewegen sich ja nicht und es ist keine Verbindung zum Boden hergestellt da die Fuge hoffentlich mit einem Dehnungsband ausgeführt wird :wink:
 
henniee schrieb:
Ich würde hier, wenn der FB-Aufbau es zulässt, unbedingt eine Entkopplungsmatte einbauen.
Schlüter Ditra z.B. und Ruhe ist. Aufbau wie folgt:


Sach ma bekommst Du eigentlich Provision von Schlüter?
Meine Erfahrung ist nicht die beste mit dieser Entkopplungsmatte. Überleg doch mal die ist aus Polypropylen ein Kunststoff auf den der Fliesenkleber nicht haftet. Haftung bekommt man mur durch diese hinterschnittenen Kammern. Ich habe mit einigen Fliesenlegern gesprochen die davon gar nichts halten. (..und die Fliesen anscheinend auch nicht *gg*)
 
Hatten wir das nicht schon mal?
Deine Holzdielen haben sich vermutlich bewegt!

Ich hab schon Fliesen mit einer einfachen Gummimatte entkoppelt - hält auch seit Jahren..
Es ist gar nicht erforderlich (auch nicht erwünscht), dass die Matten mit dem Untergrund fest und vollflächig verklebt sind.

# Die Auswahl des Klebers, mit dem Schlüter®-DITRA zu verarbeiten ist, richtet sich nach der Art des Untergrundes. Der Kleber muss am Untergrund haften und sich in dem Trägervlies der Schlüter®-DITRA mechanisch verklammern. Bei den meisten Untergründen kann ein hydraulisch abbindender Dünnbettmörtel eingesetzt werden. Materialunverträglichkeiten untereinander sind ggf. zu prüfen.
# Der Dünnbettmörtel wird mit einem Zahnspachtel (Empfehlung 3 x 3 mm oder 4 x 4 mm) auf den Untergrund aufgebracht.
# Die vorher auf Maß zugeschnitten Bahnen der Schlüter®-DITRA werden vollflächig mit dem Trägervlies in den aufgetragenen Kleber eingebettet und sofort mit Hilfe eines Reibbretts oder einer Andruckrolle in eine Richtung arbeitend in den Kleber eingedrückt.
 
henniee schrieb:
Hatten wir das nicht schon mal?
Deine Holzdielen haben sich vermutlich bewegt!

Ich hab schon Fliesen mit einer einfachen Gummimatte entkoppelt - hält auch seit Jahren..
Es ist gar nicht erforderlich (auch nicht erwünscht), dass die Matten mit dem Untergrund fest und vollflächig verklebt sind.

Ich rede hier ja auch nicht von dem Verkleben der Entkopplungsmatten mit dem Untergrund sondern das Kleben der Fliesen auf der Matte und da ist die Haftung nur über den Hinterschnitt der Vertiefungen gegeben.
 
Und da soll das anders sein?
Wie soll das bisschen Matte denn was entkoppeln?
Hauptursache ist, dass sich der Untergrund zu sehr bewegt.
Holzdielen sind auch keine OSB-Platten.
 
Thema: Fliesen auf Holzboden

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