Bremsflüssigkeit, und Altöl?

[jürgend]

Hallo,

ich hab eine kleine Anlage zum Altölabsaugen, jetzt ist mir der Gedanke gekommen die auch zum bremsenentlüften zu nehmen, ist Bremsflüssigkeit agresiver als altes Motorenöl? Zwecks den Schläuchen.

MfG Jürgen

 

[Florian 6206]

Wie willst du das absaugen? Etwa vom Vorratsbehälter oben?
Und wie bringst du Luft- frei die neue Flüssigkeit ein?

Ein Profi verwendet dazu ein spezielles Gerät, dass absaugt und zugleich die neue Bremsflüssigkeit von unten, am Anschluss, gleich wieder einbringt. So entstehen keine Lufteinschlüsse beim wechseln, wenn man die Flüssigkeit von unten nach oben drückt.

 

[Mechaniker]

Hallo,
wie Florian schon geschrieben hat: Auf den Vorratsbehälter wird ein leichter Überdruck auf die Anlage gebracht. Am Entlüftungsventil wird die alte Bremsflüssigkeit jeweils an den Rädern entnommen. Zeitgleich strömt neue Bremsflüssigkeit nach. Hier ist penibel darauf zu achten dass die Bremsflüssigkeit blasenfrei austritt!
Ich würde von deinem Gerät abraten ! In der Bremsanlage ist unbedingt auf Sauberkeit zu achten, da sonst ein Ausfall der Bremse zu befürchten ist.... Kannst du gewährleisten das deine Anlage wirklich penibel sauber von Ölrückständen ist?
Manche Sachen sollte man wirklich dem Fachmann überlassen....
Gruß Mechaniker

 

[monax]

Von HAZET gibts ein narrensicheres Entlüfter-Set, Preis etwa 65/70 € in einem Auktionshaus im Sofortkauf, man benötigt jedoch einen Kompressor. Die Bremsflüssigkeit wird an den Bremszylindern/ -Sätteln abgesaugt und der Vorratsbehälter wird automatisch nachgefüllt. Funktioniert ausdrücklich auch bei ABS-Anlagen. Das Geld hat man mit einem Mal selbst wechseln raus. Trotzdem sollte man Fachkenntnisse haben, es geht um die Bremsanlage.

 

[ceekay]

Moin!

Die Bremsflüssigkeit wird an den Bremszylindern/ -Sätteln abgesaugt und der Vorratsbehälter wird automatisch nachgefüllt.

Hast Du Erfahrung mit diesem System?
Ich hatte auch schon überlegt es mir anzuschaffen um das nervige gepumpe mit dem Pedal und zweiten Mann zu umgehen.
Allerdings liest man in diversen Foren eher negative Berichte zu saugenden Geräten.

Gruß
Christian

 

[Alfred]

Hallo,
ich habe die Bremsen immer alleine entüftet, beim Tausch der Bremsflüssigkeit einfach mit der Saugflasche den Behälter leer saugen, mit neuer auffüllen, dann zu den einzelnen Radzylindern gehen, aufmachen, paarmal pumpen, zu, zum nächsten. Ich habe so eine Entlüfterflasche mit transparenten Schlauch, da sieht man ob noch Blasen kommen und ob die Bremsflüssigkeit noch alt und schwarz ist oder oder schon klar.
Die Gefahr ist beim Wechsel der BF dass bei schon schlechten Manschetten durch die neue und i.d.R. dünnflüssigere BF der Hauptbremszylinder nicht mehr richtig Druck aufbaut und überholt werden muss.

 

[jürgend]

Die Anlage arbeitet mit Unterdruck, dass heißt, sie saugt die Bremsflüssigkeit an den Bremssätteln ab, also auch keine kontamination mit Altöl. Mir geht es darum dass die Schläuche der Anlage durch die Bremsflüssigkeit nicht angegriffen werden.
Die Kenntnisse die ich habe reichen für den Flüssigkeitstausch allemal aus.

MfG Jürgen

 

[monax]

@ christiankrupp
ich hab noch keinen Haken entdecken können, ich seh das Ding als empfehlenswert und nebenher auch noch das billigste brauchbare System am Markt.

@jürgend

ich glaub, den Schläuchen ist es egal. Ich find die Idee trotzdem schlecht. Altöl und Bremsflüssigkeit dürfen nicht vermischt werden und es sind doch immer Reste von dem einen in dem anderen, das lässt ich kaum verhindern. Andernfalls hat man "Matscherei".
Aber das muß jeder selbst wissen. Ich für meinen Teil finds nicht gut.
Ich bin von Haus aus Kfz-Mechaniker und kann mich nicht damit anfreunden.

 

[Alfred]

@jürgend,
vergiss das mit der Sauganlage.
Du kannst im Prinzip die ganze Anlage entleeren und mit neuer BF füllen, meinetwegen mit 4 gläsern und 4 Schläuchen oder einzeln.
Die ganzen Systeme die am Markt angeboten werden dienen der Wirtschaftlichkeit in Werkstätten, also den Wechsel schneller zu erledigen. Wenn du alle paar Jahre mal die BF wechselst ist das überflüssig. Außerdem wird die Angst verbreitet- es dürfe beim Wechsel kein Gramm Luft mit in die Anlage kommen, das ist völliger Blödsinn, wenn die Anlage richtig entlüfet wird ist alles ok. Natürlich sollte man sich als Laie im Klaren sein was man macht und im Zweifelsfalle lieber die paar Euro für einen Wechsel der Bf in der Werkstatt investieren.

Bremsflüssigkeit und Altöl nie miteinander vermischen, das gibt große Probleme bei der Aufarbeitung.

 

[monax]

@jürgend,
Außerdem wird die Angst verbreitet- es dürfe beim Wechsel kein Gramm Luft mit in die Anlage kommen, das ist völliger Blödsinn, wenn die Anlage richtig entlüfet wird ist alles ok.

Ja, das ist auch "Blödsinn".
Wenn das Entlüften nicht manchmal zur Nervenprobe ausarten würde. Wer so arbeitet, daß Entlüften nicht notwendig ist, hat mehr gewonnen als nur Zeit.
Teilweise geht die Luft nämlich nur ganz wiederwillig wieder raus, hängt z.B. in der höchsten Stelle über der Achse fest und ist nur mit tüchtig Durchfluss komplett rauszubekommen. "von Hand" ist das nicht nett.
Es zählt immer nur die eigene Katastrophe am Samstag Nachmittag, die "gut geklappten" der anderen sind in dem Fall egal

 

[Alfred]

hängt z.B. in der höchsten Stelle über der Achse fest und ist nur mit tüchtig Durchfluss komplett rauszubekommen. "von Hand" ist das nicht nett.

die Bremsflüssigkeit ist so träge dass die Blasen in den Leitungen kaum wandern, das sieht man am Kontrollschlauch von der Entlüfterflasche ganz gut; die Luft wird einfach druchgepumpt. Fehlermöglichleiten können sein dass man den Entlüfternippel zuweit aufdreht und da durch das Gewinde beim Pedallösen wieder Luft gesaugt wird, der aufgesteckte Schlauch zu locker ist oder der Behälter oben leer geworden ist.
Notfalls könnte man beim vorhandensein einer hydraulischen Kupplung auch über eine Verbindung Kupplungsnehmerzylinder -> Radbremszylinder die BF von der Kupplung über den Radbremszylinder in den Behälter pumpen. So entlüftet man übrigens auch die hydraulische Kupplung indem man vom Radbremszylinder mit dem Schlauch auf den K.Nehmerzylinder geht, beide Nipptel leicht öffnet und mit dem Bremspedal die Flüssigleit vom Radbremszylinderin über den K. Zylinder in den Tank von der kupplung pumpt.

 

[monax]

@ alfred

siehe weiter oben: "Ich bin von Haus aus Kfz-Mechaniker".

.... und trotzdem begegnen einem im Laufe der Zeit immer wieder Sachen "das hatten wir noch nie".

Es hat sich bis heute noch für jede Lösung das passende Problem gefunden.

Ich will jedoch niemanden zu Arbeiten an der Bremsanlage ermutigen, von dem ich nicht weiß, ob er dazu in der Lage ist. Ich kann nicht voraussetzen, daß er weiß, was ich weiß. Manchmal merkt man schon an der Frage, daß man vorsichtig mit Ratschlägen sein muß.

 

[jürgend]

Also nur als kleine Beispiele die ich selber an meinen und auch anderen Autos gemacht habe, Zahnriemen, Kopfdichtung, Kupplung, Getriebetausch, Radlager, Federbeine und Fahrwerke, geklebte Windschutzscheiben getauscht, Bremsen gewartet und ersetzt auch die Bremsflüssigkeit, Ölwechsel, diverse Karosseriearbeiten, eigentlich fast alles was so am KFZ anfällt, dann hab ich noch einen Käfer restauriert und meine Heilige Kuh (Primera GT) umgebaut. Ich glaub das reicht dass ich mir zumuten kann dass ich die Bremsflüssigkeit selber tausche.

Aber zurück zum eigentlichen, ich will ja nur den Unterdruck der Anlage nutzen, wenn ich also einen Behälter der nur für Bremsflüssigkeit ist zwischen Bremsanlage und Absauganlage hänge, dann hab ich mit dem vermischen auch kein Problem. Denn ständig mit der händischen Unterdruckpumpe pumpen is mir zu öde.

MfG