Ungewolltes Kegeldrehen, Drehbank ED 750FD

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spacefrosch

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Moin moin

Die Fakten:

Ich hab mir vor kurzem eine neue und bessere Drehmaschine (ED 750FD) von Holzmann-Maschinen über Eay gekauft, da mir das ständige Riemen und Zahnräder gewechsel gegen den Hut geht.

Ich bin gelernter Metaller, allerdings nicht im Bereich Zerspannung.
Drehen und fräsen hab ich mir mit der Zeit selber angeeignet und bin mit der Materie eigentlich recht vertraut.

Das Problem:

Wenn ich Längsdrehe, hab ich eine Ungenauigkeit von einem Zehntel mm auf ca. 50mm!
D.h. auf der Reitstockseite gemessen, Beispiel: Ø 35,12mm, ca. 50mm zur Spindel hin sind es nur noch Ø 35,02mm.

Vorher hatte ich festgestellt, wenn ich einen Zylinder Längsdrehe und diesen um 180 Grad umspanne um den Zylinder auf einen gleichmäßigen Durchmesser zu drehen, das es einen recht großen Versatz von ca. 3 Zehntel ergab.

Beim wechseln des Spannfutters bemerkte ich, das sich der Flansch, der ja eigentlich eine Passung für die Spindel haben sollte, sich zu leicht auf die Spindel aufschieben ließ und im Übertragenen Sinne schlackerte.
Ich schraubte den Flansch auf meine alte Drehmaschine, wo er stramm drauf passte.
Am Flansch lag’s also nicht.

Also Spindelaufnahme gemessen! Alte Maschine: 52mm und 15mm Aufnahmelänge. Neue Maschine: 51,95mm und nur 6mm Aufnahmelänge.

Feststellungen:

Eigentlich müsste eine zu kleine Spindelaufnahme für den Flansch nur eine schlechte Rundlaufgenauigkeit haben, aber nicht zu einem „Kegel“ führen.
Ich hatte auch schon in Erwägung gezogen, das die Spindelachse zur Schlittenachse nicht Parallel verläuft, was dann zu einem ungewolltem Kegeldrehen führen müsste.

Meine Frage:

Wird mit einem neuen Flansch, das ungewollte Kegeldrehen sich erledigen, oder muss ich mich doch noch mit dem Verkäufer rumplagen und die 120 Kg wieder aus dem Keller schleppen?
Oder hab ich noch andere Faktoren außer Acht gelassen?

Über hilfreiche Tipps und Vorschläge wäre ich sehr dankbar.

Gruß
spacefrosch
 
Hallo

Wurde die Maschine vielleicht neu gelagert und dabei der Lagersitz beschädigt?

PS
 
keine Ahnung.

Die Maschine kam per Spedition und wie der Verkäufer sie gelagert hat, kann ich schlecht sagen.

Könnte man das mit wenig Aufwand überprüfen?

Ich lese immer was von nachstellbaren Spindellagern, könnte man da was nachstellen?
 
Hallo,


ich würde mich da auf keinerlei Experimente einlassen... wenn das Gerät neu ist dürfte auch noch eine Gewährleistung bestehen. Einfach den Verkäufer kontaktieren, das geht auch bei Ebay.


Gruss

Iru
 
Hast Du die Maschine bei Holzmann direkt gekauft?

Die sind da recht unkompliziert in Sachen Kundendienst!
 
Wenn die Maschine ungewollt Kegel dreht, sind die Achsen von Bett und Spindelstock in wenigstens einer Ebene nicht parallel. Bei vielen Maschinen ist der Spindelstock einfach auf das Bett flach aufgeschraubt, und die Maschine muß dann justiert werden. Wenn dies der Fall ist, sollte eine diesbezügliche Beschreibung in der Anleitung enthalten sein. Diese Arbeit ist zwar ein Geduldsspiel, aber es funktioniert.

Wenn der Spindelstock jedoch über das Prisma des Betts fixiert wird, kann man nichts ein- bzw. nachstellen. Wurde sauber gefertigt, ist diese Lösung schöner. Falls nicht hilft nur eine Reklamation. Und ja, dafür ist dann wieder Schleppen angesagt. Theoretisch könnte auch der Austausch des leichteren Spindelstocks selber ausreichen. Aber wieviel will man an einer neuen Maschine schrauben?

Das mit dem Versatz beim Umspannen wirst Du immer haben. Sooo genau spannt ein normales Drehfutter im Wiederholungsfall nicht. Da hilft in der Regel eigentlich nur "in einem Rutsch" spanen, entweder mit Werkstücküberlänge zum Absägen, oder zwischen Spitzen.

Oder nach dem Umspannen sehr sorgfältig mit der Meßuhr justieren.
 
Es Kann mehere ursachen haben weshalb eine Maschine konisch dreht schreib mich doch einfach einmal unter ********** an und ich kann dir etwas zukommenlassen wie du die komplette maschiene ausrichten kannst

MfG Stefan Janz
 
danke schon mal für den einen oder anderen Tipp.

Der Spindelstock ist mittels Prisma auf dem Bett verschraubt.
da wird man wohl wenig justieren können oder doch?

Hab die Maschine neu von einem Ebayhändler gekauft.
 
Da dürfte nichts einzustellen sein.
Aber mal ne andere Frage: war bei dem Testdrehen, wo du die oben erwähnten Maße abgenommen hast, das Werkstück nur im Futter gespannt, oder etwa auch mit Spitze gegengehalten? Wenn die Spitze nämlich nicht genau in der Mitte ist, gibt es ebenfalls einen Kegel. Und den Reitstock kann man auch verstellen, u. a. zum gewollten Drehen langer Kegel...
 
gedreht hatte ich ohne Reitstockspitze. Die ungenauigkeit habe ich auch mit unterschiedlichen Materialien.

Den Reitstock mußte ich auch neu einstellen da dieser nicht mit der Spitze in der Spindel übereinstimmte.
 
Moin,

nicht einfach, hier eine Fehlerdiagnose zu geben, ohne die Werkzeugmaschine selbst bedient zu haben.
Überprüfen würde ich systematisch alle Möglichkeiten um den Fehler einzugrenzen, wie:

Läuft die Spindellagerung absolut spielfrei?

Sind alle entsprechenden Schrauben fest angezogen?

Verändert sich der Kegel signifikant bei unterschiedlich fest eingespanntem Werkstück,
tragen die Futterbacken auf ihrer gesamten Länge mit etwa gleichem Anpressdruck?

Verändert sich der Kegelwinkel deutlich bei unterschiedlichen Spandicken?

Ab welcher abgenommenen Spandicke entstehen Rattermarken unter definierten Bedingungen, um erst einmal den Status für spätere Vergleiche zu ermitteln?

Sollte bis hierher kein Fehler gefunden worden sein, würde ich das Spindelgehäuse vom Bett trennen um die Auflageflächen auf gutes Tragbild (Verschmutzung oder Beschädigung) zu überprüfen.

Spätestens hier stellt sich die Frage, ob man sich als Käufer einer neuen Werkzeugmaschine Instandsetzungsarbeiten zumutet, oder vom Rückgaberecht Gebrauch machen sollte.


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Lieber Aff ' sieh' erst auf dich,
dann lobe oder schelte mich.
 
Hallo,

ich würde den Verkäufer kontaktieren und ihm die möglichkeit einräumen den Fehler zu beheben ,ansonsten zurück damit.

Gruß Heiko
 
Hallo,
ich habe eine ähnliche Maschine (Zug-und Leitspindel ca. 210 Kg) und habe diese am Anfang auch erst mal eingestellt. Die Spindel hat allerdings gestimmt. Als erstes müsstest du mal den Rundlauf des Flansches prüfen (innen und außen), danach evtl. vom Spindelflansch noch 1 mm mit 52,00 Durchmesser abdrehen damit dieser richtig sitzt. Der Futterflansch sollte dann gut sitzen und so markiert werden dass er immer in der selben Stellung montiert wird. Die waagrechte Einstellung kannst du nur durch unterlegen von Fühlerlehrenband auf dem Prisma verändern, dazu musst du die Blende mit dem Poto vorne abschrauben und 2 Inbusschrauben innen lösen, hinten den Elektrokasten demontieren und ebenfalls 2 Schrauben der Spindelbefestigung lösen.
Zum Messen der waagrechten und senkrechten Ausrichtung der Spindel brauchst du einen Zentrierprüfdorn MK3 200 mm lang, den du in die Spindel steckst und mit der Uhr auf dem Support abfährst.
klick
Danach spannst du den Dorn zwischen Spitzen und stellst den Reitstock ein, in der Höhe sollte er stimmen. Letztlich drehst du ein längeres Stück, es sollte zylindrisch ohne Abweichungen sein.
Die Lager zu tauschen ist bei chinesischen Maschinen anzuraten, ich habe sie gerade bei meiner Fräse getauscht, bei der Drehe werde ich das bei Gelegenheit auch noch machen, zerlegt hatte ich sie schon z.Teil.
 
@ Frederico

wie prüfe ich, ob die Spindellagerung Spielfrei ist?
Ich hab mal mit aufgeschraubtem Futter rechts-links und oben-unten gewackel um vielleicht ein Spiel festzustellen, aber da war nichts zu merken.

Mir fehlten leider auch die ensprechenden Meßutensilien um Rundlauf oder kleinste höhen und Seitenunterschiede feststellen zu können.

die Schrauben von der Spindelstockbefestigung hab ich auch schon Überprüft und für saufest befunden.

Soweit ich das beurteilen kann, ist die Ungenauigkeit immer gleich, egal wie stark ich zustelle oder wie unterschiedlich ich das Werstück gespannt habe.
 
spacefrosch schrieb:
wie prüfe ich, ob die Spindellagerung Spielfrei ist?

man legt ein Brett unter dem Futter aufs Bett und nimmt einen Balken ca. 60-80 cm lang und hebelt damit an der Spindel, damit sieht man ob Luft in den Lagern ist, man spürt das wenn man mit dem Finger beim Hebeln an den Übergang Spindel/Lagerabdeckung/Spindelstock langt.
Ich würde aber bei so einer groben Ungenauigkeit auch den Händler sprechen....
 
Moin,
es lässt sich ja viel improvisieren, aber ohne die Verwendung einer Messuhr Justierarbeiten wie hier erforderlich durchzuführen, halte ich für wenig sinnvoll, weil viel zu zeitaufwändig.
Ohne Mindestmaß an Ausrüstung ist keine Arbeit vernünftig zu erledigen!
Bei einem angenommenen derartigen Fluchtfehler des Spindelstocks zum Bettprisma, einer neuen Maschine, Beilagen als Ausgleichs des Fehlers einzusetzen halte ich für Murks.
Etwas anderes ist es, so eine verschlissene Gebrauchtmaschine kostengünstig instand zu setzen.
Hier noch 2 Bilder „zur Abschreckung“ das zeigt, daß man manchmal doch nicht ganz um Improvistionenen herumkommt.

9989_k575_006_1.jpg

9989_k575_008_1.jpg

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Alles Leben ist Problemlösen.
 
Hallo,
wie schon geschrieben würde ich bei einer Grundeinstellung/Prüfung mit einem Zentrierprüfdorn in die MK Aufnahme der Spindel gehen und prüfen. Bei den hier geschilderten Problem hat ja das Futter schon nicht richtig gesessen.
 
Ich werde mir erst einmal einen Flansch für das Futter selber drehen, um das Spiel Flansch/Spindelflansch auszuschließen.

Wenn das keine Abhilfe schafft, werde ich wohl den Verkäufer kontaktieren müssen.

Könnte man einen Flansch auch aus Alu drehen oder ist Stahl bzw. Guss für die Stabilität die bessere Wahl?

Ich will diese zusätzlichen Kosten so gering wie möglich halten und würde mir das Material bei Ebay besorgen, wo mir aber ofmals über das angebotene Alu keine genaueren Zusammensetzungen bekannt sind. Sonst würde ich mir auch für 45€ ne Ronde Hochfestes Alu besorgen, aber das ist mir "für mal gucken ob's besser wird", unnötige Kohle.
 
Hallo,
den Flansch kannst du auch aus Alu drehen. Besorge dir unbedingt eine Messuhr mit Stativ, ohne Uhr sind alle Aussagen wertlos.
 
Thema: Ungewolltes Kegeldrehen, Drehbank ED 750FD

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