Alter Trafo und viele Elektroden. Wie einsteigen?

Diskutiere Alter Trafo und viele Elektroden. Wie einsteigen? im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo. Nachdem ich für kleines Geld eine alte Komplettausstattung erworben habe will ich als absoluter Neueinsteiger jetzt erstmal üben und von...
Hier ein Versuch einer Kehlnaht. :weld:
Geschweißt wurde mit Phoenix blau, das Teil etwas gekippt, also fast Wanne.
kehlnaht_001_800.jpg
kehlnaht_002_800.jpg

So 2-3cm links sehen für mich einigermaßen akzeptabel aus.
Danach ist der Lichtbogen anscheinend auf das senkrechte Blech gewandert und ich hab es nicht mitgekriegt...vielleicht muß ich mal noch ein dunkleres Glas ausprobieren... :kp:
Ist aber auch schwer zu zielen wenn man von links nach rachts schweißt, die leicht geneigte Elektrode verdeckt dann den Spalt.

Die Masseklemme war an dem senkrechten Blech dran. Kann es auch daran liegen?
Gibts es eine spezielle Taktik wo man die Masse am besten anklemmt?
 
Vielleicht eine Kombination aus den 3 Vermutungen:

1. Lichtbogen zu lang, deshalb zieht es ihn seitlich weg.
2. zu wenig Strom
3. zu langsam gewesen, es ist die Schlacke vor gelaufen.
 
Warum soll es dir besser ergehen als mir :zunge:
Ich hatte ein ähnliches Erlebnis beim Schweißen mit meinem damals neu restaurierten Inverter.
Daher tippe ich bei dir auch auf zu langen Lichtbogen bzw die Elektrode zu hoch gehalten wodurch der Lichtbogen am senkrechten Blech entlang lief und unten schön das Schmelzbad der Schlacke zu beobachten war.

PS
 
mehr ,,Pendeln" beim Schweißen und die Elektroden ,,reinhalten"

und du darfst keine ,,Angst" vor der Hitze haben die entsteht...du wirst dich brennen und JA es wird weh tun und du wirst fluchen aber irgendwann hast dus raus...man muss kein Profi-Schweißer werden aber E-Handschweißen sollte man schon können...(so als Heimwerker)

ich hab letztens im TV noch sone Sendung gesehen, da haben die versucht einfache Baustahlmatten zusammen zubraten für einen Pool...der eine von denen hatte vorhher auch noch geprahlt er hätte das gelernt in der Uni usw ...und es klappte NIX...das erste mal das ich wieder Mega fremdschämen vorm TV hatte... :crazy:

Ich persönlich finde WIG-schweißen richtig toll diese sauberen Nähte die entstehen herrlich...

Generell sollte man auch hier mal ganz klar sagen Schweißer ist ein Lehrberuf und nicht mal eben in 2 Wochen Crashkurs getan...sehr anspruchsvoll kein Luki Job :schlaubi:

Trotzdem weiterhin viel Erfolg bei deinem Vorhaben.

Gruss
 
Berufsschweißer will ich ja nicht werden, aber das ein oder andere Teil für zu Hause sollte schon entstehen können ohne Zufall oder Glück.

Einhändig wird das nix bei meinem Kaffeekonsum.
Ich warte jetzt auf den Automatikhelm (ja, China... :( ) und neues Übungseisen, dann gehts weiter.
 
Bei den Phönix Blau wäre eine Lichbogenlänge von ca. dem Kernstabdurchmesser gut. Wenn du die Elektrode bei einer Kehlnaht aufliegen lässt hast du die schon fast da du ja nicht 100%ig in die Ecke reinkommst, du den Neigungswinkel in Schweißrichtung hast und die Elektrode außerdem an der Spitze einen Krater bildet. Das Auflegen geht nicht bei allen Typen, bei vielen RC, RR und manchen RB schon.

Das wär für den Anfang, wenns damit einigermaßen klappt dann die Elektrode leicht abheben sodass sie grade so nicht aufliegt.
 
Der Automatik-Helm kam rechtzeitig fürs Wochenende und es fand sich sogar eine halbe Stunde um ein paar Raupen zu ziehen.

Geht von der Handhabung erheblich besser. Die Elektrode mit der nun freien Hand direkt geführt, oder kleiner Finger der Elektrodenhand auf Daumen der linken Hand macht das ganze für mich erheblich besser kontrollierbar.

Die leichten Fortschritte (nun mit Helm) sind gelb markiert.
mit_helm_800.jpg

Leider hab ich noch kein neues Eisen um Kehlnähte zu üben.
Die früheren Kommentare hier hatten vermutlich doch recht mit dem zu langen Bogen.
 
die Elektroden trocken halten bzw. vorher im Backofen trocknen.
 
So, mit den Tips aus dem Forum und neuem Material gibts auch ein paar Fortschritte bei meinen Schweißübungen.

Ein paar ESAB OK 46G (RC) 2,5mm hab ich nach der Pizza mit Restwärme getrocknet, man konnte auf jeden Fall einen Farbunterschied zu nicht behandelten Elektroden erkennen.
20150516-183128_800.jpg

Das neue Material ist S235JR in 4mm.
Anfang und Ende sind schlecht, da ich die Heftpunkte (nicht nur an den Enden) nicht wirklich saubergemacht habe.

Zuerst mit 110A
20150602-203131_800.jpg

Dann 85A, ist glaube ich etwas wenig...
20150602-203144_800.jpg

Dann 95A
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Mit 95A sieht es finde ich schon passabel aus und keine Einkerbung zu erkennen. In wie weit es am Elektrodentrocknen lag weiß ich nicht, werde demnächst mal mit einer ungetrockneten versuchen. Definitv war vorher mein Lichtbogen zu lang.

Wenn ich mir das hier anschaue, geht der Einbrand am T-Stoß nicht wirklich bis zur Mitte. Muß er das, oder ist so auch ok?
20150602-203603_crop.jpg
 
rincewind schrieb:
Wenn ich mir das hier anschaue, geht der Einbrand am T-Stoß nicht wirklich bis zur Mitte. Muß er das, oder ist so auch ok?
Anhang anzeigen 1
Hallo

Fleissig fleissig.
Wenn ich die Berichte meines Kollegen, der jedes Jahr zur Schweißerprüfung muss, richtig im Kopf habe ist das Durchschweißen an der Wurzel elementar! Ob Du sauber durchgeschweißt hast sieht man am allerbesten wenn man die Schweißung zu brechen versucht, bzw. bricht.

PS
 
Die Naht sieht schon ganz gut aus und wird im Heimwerkerbereich auch halten. Egal ob perfekt durchgeschweißt, oder nicht.

Beim quer Aufsägen kannst Du meist auch erkennen, ob durchgeschweißt wurde.

Der nächste Step wären Kehlnähte bei 2mm Blech. Da wirds schon nochmal schwieriger.

Viel Glück :mrgreen:
 
Jürgi schrieb:
Der nächste Step wären Kehlnähte bei 2mm Blech. Da wirds schon nochmal schwieriger.

Mein erstes Schweißprojekt ist ein Untergestell/Unterschrank für eine Tischbohrmaschine.

Dafür habe ich 60x40mm Rechteck und 40mm Winkeleisen in 4mm gekauft. Leicht überdimensioniert :mrgreen: , aber für mich (hoffentlich) schweißbar :weld: .

Die dünneren Sachen hebe ich mir für später auf... :)
 
Servus,
bei deinen 3 Bildern mit den 3 verschiedenen Stromstärken siehst du schön wie Nähte mit weniger, mehr und "passendem" Strom aussehen.
Bei wenig Strom schaut die Naht aus als ob sie nur oben draufpappt, überhöht und neigt zu Einschlüssen.
Bei viel Strom schaut die Naht an sich ok aus, ist evtl. etwas flacher, die Spritzerbildung ist aber deutlich höher, außerdem ist die Gefahr von Einbrandkerben größer.
Eine weitere Möglichkeit das abzuschätzen ist wie der Elektrodenstummel ausschaut wenn man eine ganze Elektrode am Stück verschweißt. Schwarz-werden ist ok, wenn er anfängt zu glühen kann es zu viel Strom sein, das hängt aber auch noch von Elektrodensorte und Länge ab.
Meinst du beim "Durchschweißen" bis zur Mitte des senkrechten Bleches oder bis in die "Ecke" rein, also wenn man sich die Naht im Schnitt als Dreieck vorstellt bis in die Spitze mit dem 90° Winkel?
 
tomtim schrieb:
Meinst du beim "Durchschweißen" bis zur Mitte des senkrechten Bleches oder bis in die "Ecke" rein, also wenn man sich die Naht im Schnitt als Dreieck vorstellt bis in die Spitze mit dem 90° Winkel?

Ich an den roten Bereich, vor allem unten beim Stoß.
20150602-203552_800.jpg
 
Wenn du einen "einfachen" T-Stoß mit einer Kehlnaht schweißt, ist wichtig dass du entlang der Gelben durchgezogenen Linie überall Anbindung hast, die grün markierte Ecke ist dabei natürlich besonders kritisch. Alles was über das gelbe Dreieck (va. nach inennen) hinausgeht schadet nicht, wird aber z.B. bei der Festigkeitsberechnung nicht berücksichtigt, sondern kann als Art unkalkulierter Sicherheitsfaktor gesehen werden. Das gilt natürlich nur für eine "einfache" Kehlnaht wenn kein Vollanschluss hergestellt werden soll. Bei dünnem Material ist es trotzdem möglich mit einer beidseitigen, "einfachen" Kehlnaht einen Vollanschluss herzustellen, bei dickerem Material muss dazu angefast and am T-Stoß eine K-Naht geschweißt werden.
Die rote Markierung in der Mitte des senkrechten Bleches muss nur bei einem Vollanschluss erfasst werden.
Mach dich aber deswegen nicht verrückt, die Festigkeitssteigerung die Knotenbleche bringen ist nochmal größer als der Vollanschluss oder eine übermäßig große Nahtdicke. Wie gesagt, in erster Linie dürfen entlang der gelben Linien keine Bindefehler sein, und das schaut bei dir gut aus, das einzige was evtl. sein könnte ist das "Loch" links unterhalb der grünen Markierung, hier würde ich mittels Bruchtest nachschauen ob es nur am Nahtende ist oder sich über eine längere Strecke zieht
 

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tomtim schrieb:
das "Loch" links unterhalb der grünen Markierung, hier würde ich mittels Bruchtest nachschauen ob es nur am Nahtende ist oder sich über eine längere Strecke zieht

Danke für die ausführliche Erklärung.

Kann man die Naht zur Kontrolle auch quer mit Winkelschleifer und Trennscheibe durchschneiden, oder "verwischt" das heiße Trennen die interessanten Stellen (Anbindung, Einschlüsse, Löcher,...) ?
 
Wirklich grobe Unregelmäßigkeiten werden nicht verwischt, kleinere leider schon, sägen wäre da schon besser. Was aber geht ist so ne Art Makroschliff, wie hier mit mehr oder weniger haushaltsüblichen Sachen.
Bitte im Hinterkopf behalten das das ein punktueller Auschnitt ist, sowohl im negativen als auch im positiven, aber wie schon gesagt wurde, wenn ne E-Hand-Naht einigermaßen ordentlich ausschaut, ist sie wenn es um nix kritisches geht i.d.R. für den privatgebrauch ok
 
Hallo.

Ich würde gern versuchen ein Gußteil zu reparieren.

Tauscht jemand vielleicht ~10 Stück 2-2,5mm Gußelektroden gegen etwas aus meinem Bestand (siehe Threadanfang).
Inzwischen kann ich auch noch Technolit Gambit Nicro f. Edelstahl in 2,5mm anbieten.
 
Thema: Alter Trafo und viele Elektroden. Wie einsteigen?

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