hs schrieb:
Hi,
(Meine Frau sagt: wie kannst du soviel Geld für so eine blöde Maschine raushauen)
schönen Gruß an Deine Frau : sehe ich ganz genau so
Wann brauchst Du denn die Leistung und die Verfahrwege denn tatsächlich ?
Gruß, hs
1.) Digi I: Koordinatenbohren auf größeren Platten mit Digi Anzeige ohne Kurbeln und mit vernünftigen Verfahrwegen.
2.) Digi II: Schwierige Koordinaten bohren wie z. B. Rohr auf Platte mit 10 mm Wandstärke verschrauben mit 12 Bohrungen. Jetzt kann ich es so machen: ich bohr das Rohr nach Auge, schreib mir die Koordinaten auf, leg die Platte auf und bohr genau diese Koordinaten in die Platte. Machst du das mit Kurbeln, wirst du wahnsinnig.
3.) Planen. Hobbymaschinen halten wegen der Rappelei keine Höhe. Kunststück.
4.) Wer Spaß an der Metallbearbeitung hat, entwickelt mit der Zeit größere Anforderungen. Mit den kleinen Maschinen arbeitet man immer an der Grenze, es paßt da was nicht (Pinole) und dort was nicht (Verfahrweg) und dazu fehlt die Kraft oder der Motor verreckt oder mal wieder Zahnriemen fällig und so weiter.
Oder FAST IMMER PASST DIE HÖHE NICHT DU KANNST NICHT SPANNEN. Rundtisch kanst du vergessen, Winkeltisch kannst du vergessen, paßt alles nicht. Abgsehen davon, an der Maschinengrenze ist das mit der Präzision so eine Sache.
5.) Wiederholgenauigkeit: Bei konventionellen Maschinen heißt das Digi und Autovorschub. Nimmst du aber Digi und Autovorschub an eine Hobby-maschine dran, ist der Preisunterschied nicht mehr sehr groß.
6.) Ein
sehr wichtiger Grund für eine größere Fräsmaschine sind die erforderlichen Bohrungen.
Man redet ja immer von Fräsmaschinen und vergißt, daß die eine sehr wichtige Funktion als Bohrwerk haben. Ein viel besseres Bohrwerk als jede Bohrmaschine, weil sie Koordinaten bohren können, was eine Bohrmaschine nicht kann. Für eine Welle von 17 mm brauchst du nämlich nicht 17 mm Bohrung, sondern weil die ja im Lager sitzt,
mindestens schlappe 30 mm. 30 mm ist aber so der Wendepunkt, wo das mit kleinen Maschinen nicht mehr geht. Nicht nur weil 30 mm schätzungsweise die zehnfache Kraft brauchen wie 20 mm, oder vielleicht auch die 15fache, und
weil das wegen der Länge der Werkzeuge von der Höhe gar nicht geht, sondern weil die Fräse selbst wenn es gehen würde die erforderlichen Bohrer nicht mehr aufnimmt. MK2 = Ende bei 20+x. Willst du Lagersitze reiben, ist einfach Schluß. Kannst du mit MK 2 nicht. MK3 heißt dann 350 kg Maschine. O.K., eine solche Maschine wär auch noch im Bereich des Vernünftigen gewesen. Meine neue hat jetzt 480 mm Abstand Spindel-Tisch, das ist bei einer 30er Reibahle immer noch echt knapp, Schraubstock geht nicht, mußt du auf den Support spannen. Spindeln kannst du aber auch nicht unbegrenzt in der Tiefe, willst du eine Gabelbrücke bohren mit 80 mm Absstand zwischen den Bohrungen, mußt du reiben, kannst du nicht spindeln.
Man braucht also weniger die maximale Leistung der Maschine, 16 auf 10 waren ein Test, brauch ich womöglich nie, aber man braucht die Bewegungsfreiheit. Es muß Platz nach rechts und vorn und nach oben sein. Und Abstand und Verfahrwege heißt eben: zu der Masse noch mehr Masse. Sieh Deckel FP1 und FP2, da sieht man es ja sehr deutlich. Hätte ich nicht auf den Preis sehen müssen, hätte ich mir eine gute FP2 zugelegt, ist aber außerhalb der Möglichkeiten.
7.) Ich dachte an verkaufsfähiges Produkte, werde mich damit aber bis zu dem Zeitpunkt bedeckt halten, wo ich die ersten Exemplare wirklich auf dem Markt verkauft habe. Produzieren und verkaufen sind ja zweierlei. Also diese Maschine soll sich selbst finanzieren.
8.) Spaß an der Metallbearbeitung. Mit so ner Maschine macht das eben einfach nur noch Spaß. Spaß statt Streß. Andere Leute gehen in die Kneipe und geben da ihr Geld aus oder fahren dicke Autos. Mit dicken Autos kann man sehr viel mehr Geld verbrennen als mit Fräsmaschinen.
Da fahr ich lieber was kleineres und hab in der Werkstatt dafür meine Freude.
MfG Drehnudel