Wer stellt eigentlich Abzieher für Würth her?

[kar]

Danke hs für deine ausführliche Erklärung. Deine Abzieher sind ziemlich speziell und für deinen Fall wahrscheinlich perfekt. Wenn man für jeden theoretisch möglichen Anfwendungsfall einen speziellen Abzieher kaufen würde, würde man als Hobbyschrauber arm werden. Dann ist es sehr viel wert (im wahrsten Sinne des Wortes) wenn man sich selbst was bauen kann.

Die von mir gekauften Abzieher sind ja ziemlich universell und ich denke dass man damit einen großen Anteil der Anwendungsfälle lösen kann.

Was mich aber jetzt doch etwas erschüttert ist die Sache mit dem 3mm Blech und der Werkstattpresse. Das wäre wirklich eine feine Sache, wenn man z.B. die Bauteile von einer Getriebewelle abziehen will, was der Hauptgrund war, genau diese Abzieher hier zu kaufen.

Ist son Polo 6N eigentlich mehr Wert als der Satz Abzieher?

Das ist eine berechtigte Frage, wenn auch übertrieben. Der Marktwert beträgt natürlich ein vielfaches des Abziehersatzes, wenn auch kein zweistelliges Vielfaches.
Was das Auto für mich so wertvoll macht, ist das gute Gefühl, ein sparsames (Sprit, Steuer und Versicherung) Auto zu fahren, das nicht so komplex wie moderne Autos ist, das ich relativ gut durchblicke, das ICH mit meinen Händen (und Werkzeugen) auf Vordermann gebracht habe. Das gibt mir beim Fahren ein Gefühl des Stolzes. Ohne mir selbst in die eigene Tasche zu lügen: (was wir Menschen ja gerne tun, um unsere früheren Entscheidungen im Nachhinein zu rechtfertigen) Es bringt mir mehr positive Gefühle, als mit einem Neuwagen herum zu fahren, bei dem mich jede kleine Kinderkrankheit oder der kleinste Kratzer nur aufregen würde.

 

[HendrikW124]

Ich versteh Dich durchaus, ich hab nicht umsonst meinen im Januar 20 Jahre alten Daimler, weil ich den neuen Autos absolut GAR nichts abgewinnen kann...

Nicht, das ich Dir zu nahe treten will, aber wenn altes Auto, dann doch Auto, und nicht bessere Zwiebackfräse, oder?

Viel Spaß noch

Hendrik

 

[Raubsau]

Wir sind Heimwerker, wir lieben unsere Zwiebackfräsen, sofern selbst repariert

@kar
Freu dich über deine Abzieher, sicher kein schlechter Kauf. Da du aber ein Schweißgerät, wohl auch eine Bohrmaschine und vermutlich auch einen Winkelschleifer daheim hast kannst du dir ja auch mal schnell selbst was basteln, falls not am Mann ist. Probier einfach mal, mehr als Erfahrung gewinnen kannste ja nicht...

 

[kar]

Ich habe mein ganzes Leben Zwiebackfräsen gehabt und war immer sehr zufrieden damit.

Raubsau, du hast sicher Recht. Mit den Maschinen, die ich mittlerweile habe, könnte man bestimmt viele Werkzeuge selbst machen. Da will ich auch mal hin. Aber jetzt ist da erst mal das Konkrete Problem mit dem Getriebe. Ich habe mein altes Fiesta Getriebe heute mal zerlegt, um mal zu schauen, wie das mit dem Abzieher klappt. Ich muss leider sagen, dass ich ein bisschen enttäuscht bin.
1. Die Zahnräder sitzen ganz schön fest. Hätte ich nicht gedacht. Die sind scheinbar auch mit mehreren Tonnen eingepresst. Mit einer Werkstattpresse mit 10 oder 12 Tonnen wäre ich sicher besser beraten gewesen. Habe das Zahnrad vom 5. Gang nur mit dem Schlagschrauber (ganz vorsichtig mit der kleinsten Stufe) abbekommen.
2. Die kürzesten Abzieherarme kann ich zwar auf dem Mittelteil des Abziehers hin und her schieben, aber ich kann sie nicht dort festklemmen. Wenn ich sie aber nicht festklemme, dann rutschen die Haken gerne vom Werkstück ab. Beim Versuch, die beiden Klemmschrauben fester anzuziehen, weil ich einfach nicht glauben wollte, dass das nicht geht, war eine ganz schnell doll gedreht. Zwar nur ein Pfennigsartikel aber das dürfte eigentlich nicht sein.

 

[Alfred]

Hallo,
entweder einen feststellbaren Abzieher verwenden

oder einen Abzieher mit Spannbügel

 

[kar]

Der Abzieher auf dem Bild ist zwar nicht identisch mit meinen, aber diese beiden Schrauben an den Armen haben meine auch. Ich dachte diese Schrauben wären AUCH zum Feststellen der Arme gedacht.

 

[Raubsau]

Der Pfuscher (ich) würde mal versuchen, sich auf die Schnelle mit einer Schraubzwinge oder einem geschweißten Rahmen mit Schraube zu helfen...

 

[hs]

Hi,

Dein Abzieher wird sicher so wie meiner aussehen : klick
Ja - mit den Schrauben kann man die Arme feststellen.
Allerdings drücken die sich dennoch bei hoher Belastung zur Seite.
Dann braucht man entweder sowas wie auf Alfred's zweiten Bild zu sehen - oder fängt das Basteln mit zus. angesetzten Schraubzwingen an

Ansonsten : ich hatte ja bereits erwähnt ... das mit den Universalabziehern hat so seine Grenzen
Industriemäßig mußte ich oft größere Zahnriemenscheiben abziehen - dafür waren zwei- oder dreiarmige Universalabzieher perfekt, weil man hervorragend dran kam.
Oder siehe hier in der Opel-Rep.-Anleitung : klick - hier wird 'mein' Kukkoabzieher erwähnt um das Kettenrad abzuziehen.
Aber zwischen Getriebezahnrädern ist für die universellen Abzieher einfach zu wenig Platz (und mit etwas Pech drückt man sich dann auch noch Macken in die Kanten der Zahnräder, weil man punktuell hohe Kräfte aufbringt).

Gruß, hs
P.S. ... vielleicht hilft es, den Anzieher auf 'Spannung' zu bringen, das Zahnrad mit einer Heißluftpistole etwas anzuwärmen und dann noch ein paar gut gemeinte Schläge mit dem Kunststoffhammer

 

[Raubsau]

Übrigens: Als Beilage verwende ich Alublech in verschiedenen Stärken (meist 3 oder 5mm), welches ich einfach grob mit der Stichsäge oder dem Plasmaschneider U-förmig ausschneide.

Ja ich weiß, alles Pfusch, aber wenn ich mir die Preise für Sonderabzieher so ansehe arbeite ich wie gesagt gern mal ne Stunde länger und spare ein paar hundert Euro.

 

[kar]

hs, Danke für all deine Hinweise. Man hört dir deine große Erfahrung mit Abziehern wirklich an. Da muss ich noch viele viele Butterbrote essen.

Mein Abzieher sieht im Prinzip so aus wie deiner, nur halt andere schmalere Krallen. Mit den Schrauben könnte ich eine Seite so fest anschrauben, dass es schon mal zumindest nicht von Hand verschiebbar war. Die andere Seite ging mit ganz wenig Kraftaufwand auch mit angezogenen Schrauben. Deshalb habe ich ja weiter angezogen. Ich traue mich kaum es zu sagen, aber irgendwie habe ich ein bisschen dein Eindruck, dass China-Ware auch nicht viel schlechter sein kann.

Wenn ich nochmal sowas machen muss, dann klemme ich Papier zwischen die Klemmdinger, so dass ich die Arme wenigstens ein bisschen fixieren kann.

Übrigens: Als Beilage verwende ich Alublech in verschiedenen Stärken (meist 3 oder 5mm), welches ich einfach grob mit der Stichsäge oder dem Plasmaschneider U-förmig ausschneide.

Als Beilage bevorzuge ich eher sowas wie Salat oder so.

Nein, Spaß bei Seite: Wo genau verwendest du die Alubleche? In einer Werkstattpresse? Oder doch im Abzieher? Wie und wo genau?

 

[Raubsau]

Ich schneide im Grunde genommen nichts anderes als ein U aus Alublech aus und setze sie hinter das Zahnrad oder was auch immer, damit der Abzieher seine Abdrücke im Blech hinterlässt und die Kraft flächiger aufgebracht wird.

Hier mal schnell skizziert, zwar nicht besonders sauber, aber man erkennt wohl um was es geht...

Teil 1 ist das abzuziehende Zahnrad
Teil 2 ist das Stück Alublech, welches ich nochmals in der Draufsicht gezeichnet hab. Es hat außen in etwa Zahnraddurchmesser (so +/- 1mm reicht locker, nur halt nicht zu viel) und innen den Durchmesser der Welle oder eines folgenden Zahnrads, je nachdem wie Platz ist. Der Abzieher wird dann einfach nicht am Zahnrad, sondern am Alublech angesetzt.

 

[rennradler]

Ohne mir selbst in die eigene Tasche zu lügen: (was wir Menschen ja gerne tun, um unsere früheren Entscheidungen im Nachhinein zu rechtfertigen) Es bringt mir mehr positive Gefühle, als mit einem Neuwagen herum zu fahren, bei dem mich jede kleine Kinderkrankheit oder der kleinste Kratzer nur aufregen würde.

Da braucht man sich nicht in die eigene Tasche zu lügen. Ein altes, zuverlässig fahrendes Auto ist viel mehr wert, das die Schwacke-Liste ausweist. Man muß erst mal einen Ersatz finden ....

Der ADAC rechnet regelmäßig aus, was der Kilometer bei einem neuen Auto kostet - und da kommen bei einem Mittelklassewagen über 60 Cent raus.

Bei meinem Audi 80 komme ich bei meiner Jahresfahrleistung (ca. 35 tkm) auf vielleicht 13 Cent: Sprit, Versicherung + Steuer, ein bisschen Öl, alle 80 tkm Reifen, ab und an ein Ersatzteil - das wars. Wertverlust?? Bei einem Marktwert von 200 oder 300 Euro?

Da kann man viele Werkzeuge kaufen ....

 

[kar]

@Raubsau

Jetzt verstehe ich was du meinst. Das sieht ziemlich logisch aus.

@Rennadler
Ich glaube, wir verstehen uns. Ich hatte bei meinem Fiesta Kilometerkosten von 8 Cent (bei 80000Km/Jahr). Möglich war das trotz der hohen KFZ-Steuern durch den geringen Verbrauch und durch den günstigeren Diesel und natürlich dadurch, dass ich auch keine Abschreibung mehr gerechnet habe. Da kommt kein ach so tolles neues Auto heran. Nichtmal der neueste Supersmart oder Bluemotion-Ecoflex-Kram. Sogar meine Honda Innova ist pro Kilometer noch etwas teurer, obwohl dieses Kleinmotorrad mit unter 2 Liter Benzin auf 100Km auskommt. (Rekord liegt irgendwo bei 1,25 Liter)

 

[Alfred]

Hallo,
jetzt kommen wir wieder zum Topic, zu Würth und Steuern sparen

 

[Raubsau]

Zum Thema Würth: Durch die Firma meines Vaters sind wir bei Würth Kunde. Sind die eigentlich günstiger als der eigentliche Hersteller der Produkte?

 

[Alfred]

Keine Ahnung, ich weiß nur dass er mal in Lichtenstein zu tun hatte...

Das Prinzip liegt wohl darin dass der Vertreter die Baustellen besucht und die Handwerker direkt nach ihren Bedarf abfragen, diese sind oft nicht kleinlich mit den Angaben, dafür gibt es dann einen neuen Meterstab und Blei dazu oder Ähnliches, für den Chef gibts ne Rechnung. Direktvermarktung nennt man das. Alles was es bei Würth gibt gibt es auch bei anderen Händlern mit anderen Bezeichnungen.

 

[Raubsau]

Is mir klar, bei uns in der Gegend wird auch sehr viel über Berner und Reca bestellt. Ich hab mir aber nie die Mühe gemacht die Preise zu vergleichen...

 

[HendrikW124]

Obs sich für den 'Privatnutzer' rentiert? k.A., für mich bei vielen Sachen schon...zumal die hier ne Filiale haben und mir das viel Rennerei erspart...und unnütze Fahrerei und Zeitvergeudung.

Gruß

Hendrik