B
Blechdoktor
- Registriert
- 20.03.2004
- Beiträge
- 1
Seit Monaten führe ich Trennscheibentests mit verschiedenen Trennscheiben speziell für den Karosseriebereich durch. Mit dem vorliegenden Artikel möchte ich einem breiten Publikum diese Ergebnisse in Auszügen zur Verfügung stellen. Ich möchte aber auch dem Artikel unter xxxxxxx*widersprechen, da der Artikel vom Autor mit dem Kürzel hs fachlich nicht korrekt ausgearbeitet worden ist.
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*Anmerkung: Der unter dem genannten Link befindliche Artikel war bisher nicht zur Veröffentlichung bestimmt. Wir haben den Link hier deshalb entfernt.
Damit ihr alle wisst, worum es hier geht, haben wir den Bericht jetzt auf unserer Website dokumentiert. Mehr dazu auf der zweiten Seite dieses Threads.
H.-A. Losch - Forum-Admin
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Doch vorab folgende Informationen:
Hersteller:
Rhodius (XT8/Dickenangabe 0,8 mm; effektive Scheibendicke = 0,83 mm; effektive Trennschnittbreite = 0,85 mm),
verschiedene Hersteller (Dronco+Baumarkt/Dickenangabe 1,0 mm, effektive Scheibendicke im Mittel 1,2 mm; effektive Trennschnittbreite = 1,3 mm)
Grundsätzlich ist anzumerken, dass ein Trennscheibentest in einem Trennständer nur dann geeignet ist, wenn der spezifische Druck zwischen dem Schleifkorn und der Trennfläche für die Trennscheiben konstant ist. Ein Test mit gleicher Anpreßkraft durch ein Gewicht bei den Trennscheiben von 0,83 mm und 1,3 mm führt aber faktisch zu falschen Ergebnissen, da bei gleicher Kraft die Schnittbreite unterschiedlich ist. Jeder Fachmann stellt sich beim Trennen von Hand automatisch auf die richtige Schnittkraft in Abhängigkeit der Scheibendicke ein. Dicke Scheibe = hohe Schnittkraft; dünne Scheibe = geringe Schnittkraft. Die Maschinenbewegung in oben genanntem Vergleichstest ist für alle 2 Versuche abenteuerlich und laienhaft.
Nun zu meinem Test:
Folgende Karosseriebleche wurden getestet:
Weiche, beschichtete Karosseriebleche: t= 0,74 mm, t = 0.94 mm
Höherfeste, beschichtete Karosseriebleche: t= 1,12 mm; t = 2.0 mm
Unbeschichteter, ultrahochfester Usibor Stahl: t = 1,5 mm; Reh = 1200 MPa
Die Versuche erstrecken sich auf „handgeführte“ Trennschnitte an Blechen und original Karosserieteilen. In der Praxis erfolgt dies auch in gleicher Weise.
Rhodius Scheibe (Trennschnittbreite 0,85 mm)
- saubere, gleichmäßige gerade Schnittfuge
- ruhiger, stabiler Lauf, besonders an großflächigen Karosserieteilen
- geringe Gratbildung
- sehr geringe Erwärmung
- hohe Standzeit und kein Trennscheibenbruch
- bei erstmaliger Anwendung etwas gewöhnungsbedürftige Handhabung (geringer Schnittdruck erforderlich)
- kurze Trennzeit bei Isibor-Stahl, auch im Schweißpunktbereich
- Besonders die geringe Schnittfugenbreite von 0,85 mm ist für das MAG-Schweißen und MIG-Löten (durchgeführt mit der EWM Phoenix CAR EXPERT) von einem unschätzbaren Vorteil. Die hieraus resultierende geringe Erwärmung im Verbindungsbereich bei gleichzeitiger minimaler Nahtüberhöhung und optimaler Nahtwurzel, sowohl beim MAG-Schweißen und MIG-Löten, vermindern die Nacharbeiten auf ein bisher nicht gekanntes Maß.
Dronco + Baumarkt (Trennschnittbreite = 1,3 mm)
- Etwas robuster in der Gesamthandhabung
- Karosserieblechschwingungen führten zu kritischem Trennvorgang.
- Trennschnittfuge teilweise ungleich, für das Löten und Schweißen schlecht.
- Für den Außenhautbereich bis 1,25 mm Blechdicke ist ein Einsatz des MAG-Schweißens und des MIG-Lötens infolge der Schnittfugenbreite von 1,3 mm sehr ungünstig.
- Höhere Erwärmung im Trennschnittrand ( sichtbar am Lackabbrand)
Zusammenfassung:
Die Rhodius Trennscheibe von 0,83 mm Dicke ist für den Karosseriebereich, worauf sich mein Test bezieht, die mit Abstand beste Lösung. Die ebenfalls am Test beteiligten Karosseriebauer waren von der Leistungsfähigkeit der Scheibe voll überzeugt. Der Verwendung von höchstfesten Karosserieblechen für die zukünftigen Karosserien wird den Einsatz von geeigneten Trennwerkzeugen immer mehr erforderlich machen. Schmale, exakte Schnitte sind für die Karosseriereparatur unbedingt erforderlich. Eine Übertragung der Ergebnisse auf andere Einsatzbereiche im Dünnblechbereich ist meines Erachtens ohne Einschränkungen gegeben.
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*Anmerkung: Der unter dem genannten Link befindliche Artikel war bisher nicht zur Veröffentlichung bestimmt. Wir haben den Link hier deshalb entfernt.
Damit ihr alle wisst, worum es hier geht, haben wir den Bericht jetzt auf unserer Website dokumentiert. Mehr dazu auf der zweiten Seite dieses Threads.
H.-A. Losch - Forum-Admin
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Doch vorab folgende Informationen:
Hersteller:
Rhodius (XT8/Dickenangabe 0,8 mm; effektive Scheibendicke = 0,83 mm; effektive Trennschnittbreite = 0,85 mm),
verschiedene Hersteller (Dronco+Baumarkt/Dickenangabe 1,0 mm, effektive Scheibendicke im Mittel 1,2 mm; effektive Trennschnittbreite = 1,3 mm)
Grundsätzlich ist anzumerken, dass ein Trennscheibentest in einem Trennständer nur dann geeignet ist, wenn der spezifische Druck zwischen dem Schleifkorn und der Trennfläche für die Trennscheiben konstant ist. Ein Test mit gleicher Anpreßkraft durch ein Gewicht bei den Trennscheiben von 0,83 mm und 1,3 mm führt aber faktisch zu falschen Ergebnissen, da bei gleicher Kraft die Schnittbreite unterschiedlich ist. Jeder Fachmann stellt sich beim Trennen von Hand automatisch auf die richtige Schnittkraft in Abhängigkeit der Scheibendicke ein. Dicke Scheibe = hohe Schnittkraft; dünne Scheibe = geringe Schnittkraft. Die Maschinenbewegung in oben genanntem Vergleichstest ist für alle 2 Versuche abenteuerlich und laienhaft.
Nun zu meinem Test:
Folgende Karosseriebleche wurden getestet:
Weiche, beschichtete Karosseriebleche: t= 0,74 mm, t = 0.94 mm
Höherfeste, beschichtete Karosseriebleche: t= 1,12 mm; t = 2.0 mm
Unbeschichteter, ultrahochfester Usibor Stahl: t = 1,5 mm; Reh = 1200 MPa
Die Versuche erstrecken sich auf „handgeführte“ Trennschnitte an Blechen und original Karosserieteilen. In der Praxis erfolgt dies auch in gleicher Weise.
Rhodius Scheibe (Trennschnittbreite 0,85 mm)
- saubere, gleichmäßige gerade Schnittfuge
- ruhiger, stabiler Lauf, besonders an großflächigen Karosserieteilen
- geringe Gratbildung
- sehr geringe Erwärmung
- hohe Standzeit und kein Trennscheibenbruch
- bei erstmaliger Anwendung etwas gewöhnungsbedürftige Handhabung (geringer Schnittdruck erforderlich)
- kurze Trennzeit bei Isibor-Stahl, auch im Schweißpunktbereich
- Besonders die geringe Schnittfugenbreite von 0,85 mm ist für das MAG-Schweißen und MIG-Löten (durchgeführt mit der EWM Phoenix CAR EXPERT) von einem unschätzbaren Vorteil. Die hieraus resultierende geringe Erwärmung im Verbindungsbereich bei gleichzeitiger minimaler Nahtüberhöhung und optimaler Nahtwurzel, sowohl beim MAG-Schweißen und MIG-Löten, vermindern die Nacharbeiten auf ein bisher nicht gekanntes Maß.
Dronco + Baumarkt (Trennschnittbreite = 1,3 mm)
- Etwas robuster in der Gesamthandhabung
- Karosserieblechschwingungen führten zu kritischem Trennvorgang.
- Trennschnittfuge teilweise ungleich, für das Löten und Schweißen schlecht.
- Für den Außenhautbereich bis 1,25 mm Blechdicke ist ein Einsatz des MAG-Schweißens und des MIG-Lötens infolge der Schnittfugenbreite von 1,3 mm sehr ungünstig.
- Höhere Erwärmung im Trennschnittrand ( sichtbar am Lackabbrand)
Zusammenfassung:
Die Rhodius Trennscheibe von 0,83 mm Dicke ist für den Karosseriebereich, worauf sich mein Test bezieht, die mit Abstand beste Lösung. Die ebenfalls am Test beteiligten Karosseriebauer waren von der Leistungsfähigkeit der Scheibe voll überzeugt. Der Verwendung von höchstfesten Karosserieblechen für die zukünftigen Karosserien wird den Einsatz von geeigneten Trennwerkzeugen immer mehr erforderlich machen. Schmale, exakte Schnitte sind für die Karosseriereparatur unbedingt erforderlich. Eine Übertragung der Ergebnisse auf andere Einsatzbereiche im Dünnblechbereich ist meines Erachtens ohne Einschränkungen gegeben.