Sacklochbohrung mit 90° Spitzenwinkel im Grund

Diskutiere Sacklochbohrung mit 90° Spitzenwinkel im Grund im Forum Metallbearbeitung im Bereich Anwendungsforen - Hallo, nach langem melde ich mich auch mal wieder im Forum :-). Es geht um folgendes: In einem Bauteil ist eine Entlüfterschraube angebracht...
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Heast

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Hallo,

nach langem melde ich mich auch mal wieder im Forum :).

Es geht um folgendes:

In einem Bauteil ist eine Entlüfterschraube angebracht. Gewinde 3/8" UNF. Der Lochgrund ist mit 90° gesenkt (gleich wie bei Bremssätteln die Entlüfterschrauben). Da das Bauteil bereits ca. 40 Jahre alt ist und da die Schraube seit der Zeit scheinbar nie geöffnet wurde, ist diese natürlich trotz aller vorsicht abgebrochen.

Ein 3/8"-UNF Helicoilsatz habe ich da (9.8mm Bohrer). Bohrbuchsen in den größen 8,5mm (Kernloch 3/8"-UNF) und 9,8mm sind auch vorhanden. 90° Kegelsenker habe ich auch in den verschiedensten größen.

Mir geht es darum, wie ich ordnungsgemäß nach dem Bohren des Loches z.B. 9,8mm für die Helicoils die 90° Senkung in den Lochgrund bekomme, damit die Entlüfterschraube wieder ordentlich dichtet. Bohrung und Senkung müssen ja genau konzentrisch zueinander sein. Bohrer mit 90° Spitzenwinkel findet man ja kaum.

Ich wäre für einige hilfreiche Tipps dankbar :)
 
Entweder den Bohrer mit einem 90° Spitzenwinkel versehen oder das Teil fest in der Standbohrmaschine einspannen, so daß zwischen dem Bohren und Senken nicht umgespannt werden muß.
 
Spiralbohrer für Kunststoff haben 90° Spitzenwinkel, manchmal zumindest. Auch NC-Anbohrer bringen das mit, die bekommt man allerdings schwer im geforderten Durchmesser, da ist Nacharbeit angesagt. Auch Kegelsenker kommen üblicherweise mit 10,4mm Durchmesser, auch nicht weit weg.

Ich würd mir ein entsprechendes Werkzeug mit 90° Spitzenwinkel holen und das nacharbeiten, zumindest ist das einfacher als einen Bohrer exakt auf 90° Spitzenwinkel zu schleifen.

Ein Kurzstufenbohrer in entsprechendem Durchmesser wäre wohl DAS Werkzeug dafür, allerdings find ich auf die Schnelle keinen, vielleicht hat jemand mehr Talent dafür.
 
Raubsau schrieb:
Auch NC-Anbohrer bringen das mit, die bekommt man allerdings schwer im geforderten Durchmesser, da ist Nacharbeit angesagt.
Wenn die Bohrung für den Helicoil schon 9,8 Nennmaß ist, hat die in der Praxis vermutlich 9,9. Ein 10,0 NC Senker mit kleiner Drehzahl und guter Schmierung hinterher dürfte den Kohl nicht fett machen und ist problemlos zu beschaffen.
 
Hi,

Heast schrieb:
Es geht um folgendes:

In einem Bauteil ist eine Entlüfterschraube angebracht. Gewinde 3/8" UNF. Der Lochgrund ist mit 90° gesenkt (gleich wie bei Bremssätteln die Entlüfterschrauben).

Da würde ich erstmal Kernloch des alten Gewindes bohren und schauen ob man danach nicht mit dem gleichen Gewinde nachschneiden kann.
Man muß ja auch nicht bis zum Grund bohren - siehe verlinkte Entlüftungsschraube.

Letztes Jahr hatte ich genau das gleiche Problem bei zwei Radbremszylindern : beide Schrauben abgerissen.
Waren M7er
Zufällig hatte ich noch zwei neue M7er da - einfach möglichst genau in der Standbohrmaschine auf 6mm ausgebohrt (nicht bis Grund) und per Hand M7 (Satzgewindebohrer) neu geschnitten.
Klappte wunderbar.

Ansonsten, wenn Du tatsächlich alles neu bohren willst, würde ich wohl einfach für die Senkung einen Kegelsenker an der (Doppel)Schleifmaschine auf den passenden Durchmesser rund schleifen.
Hab' ich auch schon mal gemacht, weil es anders nicht passte - geht ja ruckzuck.

Gruß, Glatisant
 
Der Kegel der Enlüfterschraube hat i.d.R. 80° und drückt sich in die Entlüftungsbohrung, daher ist nicht wichtig dass die Gegenseite genau 90° hat.
Wenn die Möglichkeit besteht würde ich den Schraubenrest warm machen und mit einem Linksausdreher entfernen. Oft langt es die Teile mehrfach anzuwärmen und kalt schocken.
Aus der Erfahrung des Abrechens habe ich die Entlüfterschrauben schon beim geringsten Widerstand gleich heiß gemacht und mit der Grippzange bewegt.
 
Raubsau schrieb:
...Ich würd mir ein entsprechendes Werkzeug mit 90° Spitzenwinkel holen und das nacharbeiten, zumindest ist das einfacher als einen Bohrer exakt auf 90° Spitzenwinkel zu schleifen. ...
Meinst du diesen Schwachsinn wirklich im Ernst!?

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hütte
 
Würd ers können hätt er den Bohrer schon lang so angeschliffen ohne dass er hier im Forum einen Thread verfasst.
 
Hallo Raubsau,

Ich meinte nicht den Spitzenwinkel, sondern den zylindrischen Schaft. Wie soll denn der und insbesondere die Fase von 10.4 mm auf 9.8mm "zurück bearbeitet" werden?

OK, für die Klassifizierung "Schwachsinn" entschuldige ich mich bei dir, sorry, das war mir so ohne Überlegung rausgerutscht.

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hütte
 
NC-Anbohrer, einmal an die Schleifmaschine halten und rundherum drehen und Zack ist man 0,2mm kleiner.
 
Thema: Sacklochbohrung mit 90° Spitzenwinkel im Grund
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