MoinMoin schrieb:
Wird dann einer der drei 2pol-FIs immer fürs Bad genutzt ?
Nein, zumindest ich würde das Bad immer komplett separat absichern. Und, wie gesagt, auch mal austesten, wie gut das mit einem 10mA-FI funktioniert.
sind kurze Kreuzungen mit Stromleitungen problematisch?
Sie dürften im Laufe einer Wohnung wohl kaum zu vermeiden sein...
Installiert Ihr Licht und Steckdosen auch möglichst getrennt?
Ich wohne zur Miete, und halte das hier deshalb für vollkommen oversized. In Eigentum würde ich das bei einer "Generalsanierung" sicherlich in Erwägung ziehen, aber man sollte das - wie so vieles - mit Augenmaß betrachten:
Das letzte Mal, das bei mir (und im Vergleich zum "Otto-Normalvolk" bastle ich eher häufig mit Dingen, die auch mit Elektrizität zu tun haben, um es mal diplomatisch auszudrücken) eine Sicherung oder ein FI "geflogen" sind, dürfte sicherlich >1J her sein. Im Verwandten- und Freundeskreis werde ich nicht wirklich auf andere Zahlen kommen; auch fahren die Leute eher selten mit ihren Rasenmähern über die Zuleitung.
Zu viel kann auch Probleme schaffen. So hat ein Freund (mit mir gemeinsam konzipiert) in seinem Haus so eine Installation realisiert. Viele einzeln abgesicherte Kreise, separater Kreis für die HiFi-Anlage uswusf.. Nur machen die X Eltakos ihm einen Strich durch die Rechnung: jedes Schalten erzeugt einen Knackser in der Anlage, egal ob Kellerbeleuchtung oder Diele unterm Dach.
Und: installiere ich statt 10 LSS und drei FI die doppelte Anzahl, so kostet das doppelt so viel, und der Wartungsaufwand erhöht sich. FI müssen eigentlich regelmäßig getestet werden (mindestens durch Auslösung der Test-Taste), und bei hoher LSS-Anzahl steigt natürlich die Ausfallwahrscheinlichkeit.
Ich habe - weil mir meine Daten wichtig sind und weil ich zu faul bin, im Fall des Falles ein Betriebssystem neu aufzusetzen - mittlerweile jeden Rechner hier an einer USV hängen. Alle Netzausfälle der letzten ca. 5 Jahre zusammengerechnet sind exakt
zwei. Nun gut. Großstadt, einer davon war ein Abbrand einer Trafostation, den Grund für den zweiten Stromausfall (nur wenige Minuten) weiss ich nicht mehr. Aber: genau betrachtet ist so eine USV nicht wirklich lebensnotwendig.
Was ich damit sagen will:
Man sollte immer ein Mittelmaß finden. Es ist z.B. überdenkenswert, nicht Licht und Steckdosen getrennt abzusichern, sondern vielleicht eher raumweise. So steht man im Fehlerfall nur in einem Raum im Dunklen, das dürfte eher verschmerzbar sein, als wenn eine ganze Etage und das Treppenhaus im Dunklen liegen, nur weil mal wieder eine durchgebrannte Halogenlampe den LSS "geschmissen" hat.
Dann vielleicht noch in jeden Raum ein "IT-Kreis", an welchen man gesondert abgesichert den PC oder die Heizungssteuerung und die Tk-Anlage hängt.
Es gibt da viele Möglichkeiten. Die allein-seligmachende wirst Du niemals finden, nur weiß ich, daß ich allein aufgrund der gegebenen Wahrscheinlichkeiten niemals zu viel Geld in XXL-sized Installationen stecken würde.
Auch der Schutz durch einen FI wird maßlos überschätzt:
Erstens sind wir alle auch ohne FI groß geworden, und
zweitens ist ein FI keine Überlebensgarantie. Wenn sich Mister-Suizid z.B. mit dem Fön in einen ungeerdeten Behälter mit Wasser ("Zinkwanne", "Holzbottich") setzt, um seinem Leben ein Ende zu setzen, dann stört ihn dabei auch der empfindlichste FI kein bißchen.
Das nur mal so als Anmerkung am Rande...
Dirk
P.S.: auch die von vielen runtergebetete Verrohrungs-Empfehlung teile ich nicht. Eine senkrechte Verrohrung für IT mag noch sinnvoll sein, um einfach in eine Etage zu gelangen, aber bei allem anderen habe ich sie noch nie vermisst. Man hat sowieso nie Steckdosen da, wo man sie braucht, und ich zumindest kenne niemanden, der alle paar Jahre seine Installation so modifiziert, daß eine Verrohrung vonnöten gewesen wäre. Wer flexibel sein will, baut sich Bodentanks und Fußleistenkanäle mit Steckdosen ein. Wer in einem angenehmen Wohnambiente und nicht im Charme eines Büros leben will, der läßt es bleiben...