Rechtwinklige Platten schneiden mit HKS + Führungsschiene

[kar]

Hallo zusammen,

braucht man unbedingt eine Tischkreissäge um perfekt
rechtwinklige Holzplatten für z.B. Lautsprecherboxen oder
Möbel zu sägen oder kann man das mit einem Trick auch
mit einer Handkreissäge und Führungsschiene hinbekommen?
Die Genauigkeit sollte so sein, dass man z.B. die Lautsprecher-
box zusammen leimen kann, ohne, dass große Spalte entstehen
oder die Box windschief ist. Also sagen wir 0,5mm Genauigkeit
auf 1m Länge.

Eine Mafell Erika oder die Festool-Teile sind mir doch deutlich
zu teuer und seit paar Tagen bin ich stolzer Besitzer einer
Festool Tauchsäge + Führungsschiene.

Danke für Eure Hilfe
Viele Grüße
Karl

 

[xt-schrauber]

Hallo,

klar geht das. Sauber anzeichnen, einen langen Winkel mit anschlag verwenden und diesen festspannen, dann dort die Schiene anlegen und schneiden.

Geht angeblich auch mit Festool Zubehör

Ein Anschlagwinkel kann man aber immer gebrauchen. Ich nutze den 50cm Winkel von Wolfcraft.

Gruß

xt-schrauber

 

[ChristianA]

Servus, Karl!

Als Hilfsmittel zum Anlegen der FS kann ich dir aus eigener Erfahrung einen langen (ausreichend genauen - vor dem Kauf prüfen!) Schlosserwinkel empfehlen. Meiner (400 mm lang) leistet mir gute Dienste.

Christian

 

[kar]

Habe gerade nach Anschlagwinkeln und Schlosserwinkeln mit
Anschlag gegoogelt. Ich vermute auch, dass man damit exakt
rechtwinklige Platten sägen könnte, wenn man eine Führrungs-
schiene daran anlegt. Und Bezahlbar sind sie auch im Gegen-
satz zu Tischkreissägen.

Es scheint unterschliedliche Genauigkeitsklassen zu geben:
Z.B. hier

Wie genau werden die unterschiedlichen Genauigkeitsklassen
wohl sein? Kann man von mindestens 0,5mm auf 1m Länge
ausgehen?

 

[ChristianA]

Servus, Karl!

Schlosserwinkel sind, wenn ich das so ausdrücken darf, an sich "ungenau". Meines Wissens werden sie nicht einmal nach einer der von dir erwähnten Genauigkeitskategorien klassifiziert.

Vor etlichen Jahren habe ich bei einem Fachhändler einen 400 mm langen Schlosserwinkel erworben. Der Umschlag-Test ergab unter Verwendung eines frisch gespitzten Bleistifts keine mit freiem Auge erkennbare Ungenauigkeit. Mit dem Winkel arbeite ich heute noch gerne. Etwas später habe ich beim selben Händler einen weiteren Schlosserwinkel (200 mm) erstanden, mit dem ich ebenso zufrieden bin. Heuer wollte ich einen 250 mm Schlosserwinkel kaufen. Der erste Winkel, der mir an der Warenausgabe meines Stammgeschäfts ausgefolgt wurde, zeigte nicht nur eine deutliche Abweichung vom rechten Winkel, sondern war überdies krumm. Das zweite Exemplar, das ich nach der Reklamation erhielt, war etwas weniger krumm, aber mindestens so ungenau.
Möglicherweise hat der Händler zwischenzeitlich den Lieferanten gewechselt. Das konnte ich noch nicht klären.

Der langen Rede kurzer Sinn: Geh in den nächsten Laden und kauf den günstigsten Winkel, der im Zuge einer Prüfung deine Ansprüche erfüllt!
Wenn du bei einem EUR 10 Schlosserwinkel landest, freu dich. Wenn du erst mit einem Präzisionswinkel um EUR 50 glücklich wirst, beiß in den sauren Apfel.

Einen schönen Nachmittag wünscht

Christian

 

[kar]

Gut, das mache ich genau so. Obwohl ich vor diesem Thread nicht
gedacht hätte, dass es überhaupt ungenaue Winkel geben könnte.
Das sind ja schließlich Messwerkzeuge. Man lernt immer noch dazu.

Wegen des Preises des Anschlagwinkels: Ich muss nicht mit
Gewalt ein 50€ Teil haben, wenn ein billigeres definitiv genauso
brauchbar wäre. Aber er sollte groß genug sein, weil ich denke,
je größer, umso genauer kann man den anlegen, und er sollte
nicht laberig sein. Die Winkligkeit wüsste ich momentan gar-
nicht, wie ich sie feststellen sollte. Wenn da was nicht stimmen
sollte, würde ich es wahrscheinlich erst nach den ersten schiefen
Brettern erkennen.

 

[Joschie]

Hallo Karl,

ich arbeite sowohl mit einer HKS sowie mit einer UfzS wenn ich Boxen baue.

Als Anschlag für die HKS nehme ich stets ein langes Vierkantrohr welches mittels zwei starken Zwingen angeschraubt wird.

Ich möchte jedoch fast sagen, das sich eine UfzS nicht durch eine HKS ersetzen lässt, vor allem dann wenn kleinere Teile auf Gehrung gesägt werden müssen.


@ Christian,

was verstehst du unter:

Der Umschlag-Test ergab unter Verwendung eines frisch gespitzten Bleistifts keine mit freiem Auge erkennbare Ungenauigkeit

kannst du mir das erklären?

Gruß

Josef

 

[ChristianA]

Servus!

Zum Umschlag-Test (hoffentlich verständlich):
Man nehme ein Brett/eine Platte, das/die mindestens so breit wie der Winkel lang ist. Eine Kante des Bretts/der Platte muss exakt gerade sein. Daran legt man nun den Winkel (Schenkel zeigt nach links) und zieht auf der Fläche des Bretts/der Platte einen Strich, der (idealerweise) im rechten Winkel zur Kante steht. Anschließend wendet man den Winkel, sodass der Schenkel nun nach rechts zeigt. Wenn die bereits gezogene Linie jetzt genau entlang der Zunge des Winkels verläuft, gibt es an seiner Präzision nichts auszusetzen (zumindest nicht gemessen an den/meinen Genauigkeitsanforderungen in der Holzbearbeitung).

Aber er sollte groß genug sein, weil ich denke,
je größer, umso genauer kann man den anlegen, und er sollte
nicht laberig sein.

Die Gefahr besteht bei Schlosser- und Präzisionswinkeln aufgrund der steifen Zunge grundsätzlich nicht.

Christian

 

[kar]

Ahhhhhh!!! Der Umschlag-Test ist einfach aber eindeutig.
Das muss ich gleich mal beim total überteuerten Fachhändler
um die Ecke testen und eventuell trotz des hohen Preises
zuschlagen. Dann hätte ich meine Ruhe.