Pyrometer / IR-Thermometer

Diskutiere Pyrometer / IR-Thermometer im Forum Messtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hi all, ich stehe mal wieder vor einer Kaufentscheidung und wollte um Euren Rat fragen. Benoetigt wird ein Pyrometer fuer den Hausgebrauch...
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hornetoli

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Hi all,

ich stehe mal wieder vor einer Kaufentscheidung und wollte um Euren Rat fragen.

Benoetigt wird ein Pyrometer fuer den Hausgebrauch. Konkret stehen hier momentan Messungen bzgl. hydraulischem Abgleich am Heizungssystem an (lackierte Metallrohre). Des weiteren soll das Pyrometer fuer andere anfallende Versuche und Messungen (Fassade, Fenster etc.) brauchbar sein.

Soweit ich verstanden habe sind neben der Genauigkeit und dem einstellbarem Emissionsgrad vor allem die Optik (D:S) qualitativ wichtig.

In meiner engeren Auswahl stehen momentan folgende beiden, vergleichbaren Geraete:

- VOLTCRAFT IR 900-30S: 30:1, Kontaktmessung ~100.- EUR
- Trotec Pyrometer TP6: 50:1, ohne Kontaktmessung ~80.- EUR

Bis auf die Optik und die Kontaktmessung sind die beiden Geraete fuer meinen Einsatz vergleichbar.

Meine Frage waere nun, was wohl wichtiger ist - die 50:1 Optik oder die Moeglichkeit der Kontaktmessung (auch zum Emissionsgradabgleich fuer unbekannte Oberflaechen)?

Gibt es sonst noch andere Verschlaege zu Geraeten in dieser Preis- und Leistungsklasse?

Vielen Dank!

Gruss hornetoli
 
Für die von Dir avisierten Zwecke wird auch ein viel günstigeres Gerät mit festem Emissionsgrad ausreichend sein. Es geht ja offenbar nur um "interne" Vergleiche, nicht um Austausch mit anderen. Und da ist der Emissionsgrad im Grunde egal, so lange es immer derselbe ist. Ich würde nicht mehr als 50€ ausgeben. Eine Optik über 8:1 ist IMO auch nur notwendig, wenn Du nicht nah genug an die Meßstelle herankommst.
 
Hi Dirk,

ja, prinzipiell hast Du natuerlich recht. Allerdings kommt es mir auf 50.- EUR nicht unbedingt an, wenn ich dafuer ein Geraet bekomme, was in seiner Anwendung deutlich flexibler ist.
Sprich - ich moechte nicht bei der naechsten Gelegenheit ein neues Geraet benoetigen, weil ich an die Grenzen des aktuellen stosse.
Deshalb meine Auswahl in diesem Preis/Leistungsbereich.

Aber ich schliesse aus Deiner Antwort, dass ich die Kontaktmessung zwecks Abgleich des Emissionsgrades vermutlich nicht vermissen werde und getrost zum etwas guenstigeren Geraet mit der besseren Optik greifen kann, da mir dieses momentan und spaeter vollauf genuegen wird!?

Gruss Oliver
 
Ich kann Dir da vermutlich nicht mehr weiterhelfen. Ich selbst besitze ein relativ simples Gerät von Raytec, ein "MiniTemp". Feste Optik, fester Emissionsgrad, "nur" ein Punktlaser zum anvisieren. Ich benutze das Gerät im "Haushalt, Hobby, Heimwerken" und bis jetzt habe ich nichts vermisst. Klar, eine genaue Eingrenzung des Meßkreises mit mehreren Laserpunkten wäre toll, ebenso ein höherer Temperaturbereich (geht nur bis 250°C, da habe ich mal mehr am Auspuff vermisst). Beim einstellbaren Emissionsgrad wird es dann schon schwieriger, entweder kennt man sich in der Materie sehr gut aus und weiss, welchen Wert man wann einstellen muss, oder man hat ständig eine Tabelle zur Hand. Ich weiss nicht, wie groß da dann die Messunterschiede sind, aber ich glaube nicht, daß mir da ein 100%iger Absolutwert fehlt. Wichtiger ist IMHO eine gute Wiederholgenauigkeit, wenn ich z.B. heute an meiner Aussenwand messe und morgen wieder, dann erwarte ich, daß die beiden Werte absolut vergleichbar sind. Auch die Messgenauigkeit selbst macht nur bis zu gewissen Grenzen Sinn. Eine genauere Anzeige als auf ein halbes Grad C hin ist in meinen Augen sinnfrei, weil man ja keine Punktmessung, sondern je nach Abstand eine mehr oder weniger grosse Flächenmessung macht. Der Messwert selbst ist also im Grunde sowieso nur eine Summe. Ein enger Messkreis ist IMO wichtiger.
Aber wie gesagt, daß ist nur meine "Hobby-Meinung". Allerdings tragen selbst Lebensmittelprüfer kaum "bessere" Geräte mit sich, die haben nur einen der Anwendung angepassten Emissionsgrad fest eingestellt.


Dirk
 
zu 29,90 (plus Steuer) hat TBS momentan folgendes im Angebot:
IR-Thermometer ST 380
• Ref.-Nr.: 5020-0501
• Temperaturbereich: -35°C bis +365°C
• Arbeitstemperatur: 0°C bis +50°C
• Emissionsgrad: fest 0.95
• Optische Auflösung: 8:1
• Laser: Punktlaser
• Batterien: 2 x AAA size (im Lieferumfang)
• Maße (L x B x H): 166,4 x 33,9 x 63,5 mm
• Gewicht: 113 g

Hatte schon überlegt es mit zu bestellen... ob das Teil taugt?!
 
Hättest Du's verlinkt, könnte man ja mal schauen. Aber so...
 
Was willste da sehen? Ein Bildchen?
Alle in der Artikelbeschreibung genannten Daten stehen oben..
 
henniee schrieb:
Exakt das. Wenn das Gerät ungünstig gebaut ist, ist es u.U. schlecht zu bedienen, dann würde ich es nicht kaufen. Die Daten sind "Standard-Daten" für einfache Geräte, halt ohne Schnickschnack. Hat reichelt oder Conrad oder Pollin oder ELV nicht gerade vergleichbares im Programm?
 
Servus!

Hat jemand mit dem Hazet Infrarot-Thermometer 1991-1 aus dem aktuellen Aktionsprospekt (S. 11) Erfahrung?
Kostenpunkt EUR 69,- (exkl. USt.) - das erscheint mir für ein Gerät mit einstellbarem Emissionsvermögen relativ wenig.
Zur Messoptik habe ich leider keine Angaben gefunden.

Ach ja, Einsatzzweck: Abgesehen davon, dass ich hie und da gern Kenntnis von der Temperatur von Lötspitzen und zu lötenden Materialien hätte: (vorerst) Befriedigung des Spieltriebs

Danke!

Christian
 
Hallo,
ich hatte auch mal die günstigen probiert, im Ergebnis waren sie so ungenau als wenn wann vergleichsweise mit dem Phasenprüfer Spannung messen wollte. Je näher man rangeht um so mehr triften Laser und Messtrahl ab, geht man weiter weg, ensteht eine Ungenauigkeit aus Messort und Emissionsgrad. Einsatzfähig halte ich sie gerade noch für Hauswände, ungeeignet für Messungen an Heizungen, Ventilen, Ofenrohre, metallische Oberflächen. Ich habe noch ein Messgerät mit Temperaturfühler im 1/10° Bereich, damit verglichen sind die Ergebnisse katastrophal.
 
Na, das die Dinger so eine Riesen-Streuung haben, ist aufgrund des Messprinzips ja wohl vollkommen normal. Ich habe ein "billiges" von Raytek, gekauft vor mehreren Jahren bei eBay, damals noch für >50€, obwohl fest eingestellter Emissionsgrad. Damit bin ich im Grunde sehr zufrieden. Ob Laserpunkt und Messfleck aber real auseinanderdriften, kann ich nicht beurteilen, weil die Messfleck-Kleinheit schon im absoluten Nahbereich naturgemäß ein Vielfaches der Laserpunktgröße ist. Insofern halte ich Deine Aussage für mindestens mal "gewagt". Will man z.B. eine Gerätetemperatur oder eine Wandtemperatur erfassen, muss man selbstverständlich "darüberstreichen", das Display beobachten und aus den sich ergebenen Messwerten seine eigenen Schlüsse ziehen. Das dürfte auch bei einem Temperaturfühler-Gerät nicht anders sein, wenn ich damit z.B. die Oberflächentemperatur meines DSL-Modem herausfinden wollte, würde das ungleich länger dauern als mit dem Pyrometer, mit welchem ich "Hotspots", unter welchen sich dann die entsprechenden Bauteile befinden, in Sekunden herausfinden kann.
 
Tach,
ich verwende das „Voltcraft IR 1600-50D“ zur Bestimmung von Schmiede-und Härte/Anlaßtemperaturen.

Ohne einstellbaren Emissionsgrad wäre so ein Temperaturmeßgerät sinnlos.

Um den Emissionsgrad zu ermitteln und einstellen zu können, sind Vergleichs-Kontaktmessungen unabdingbar.
Das IR – Thermometer muß auf Umgebungstemperatur angeglichen sein um hinreichend genaue Werte zu liefern.
Es sind immer mehrere Messungen vorzunehmen, um Fehlmessungen auszuschließen.


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Cool down.
 
Frederico schrieb:
Tach,
ich verwende das „Voltcraft IR 1600-50D“ zur Bestimmung von Schmiede-und Härte/Anlaßtemperaturen.

Ohne einstellbaren Emissionsgrad wäre so ein Temperaturmeßgerät sinnlos.

Um den Emissionsgrad zu ermitteln und einstellen zu können, sind Vergleichs-Kontaktmessungen unabdingbar.
Das IR – Thermometer muß auf Umgebungstemperatur angeglichen sein um hinreichend genaue Werte zu liefern.
Es sind immer mehrere Messungen vorzunehmen, um Fehlmessungen auszuschließen.
Dem kann ich mich absolut nicht anschliessen. Ein Pyrometer ist auch ohne einstellbaren Emissionsgrad hinreichend genau, um im Alltag damit Temperaturen zu messen. Ob ich an meiner Aussenwand 21,5 oder 22°C messe, ist für das Endergebnis, nämlich die Interpretation im Kontext (hier z.B. "is aber kalt") vollkommen wurscht. Oder Temperaturen am Auspuffkrümmer: um festzustellen, dass bei einem Zylinder nix rauskommt, und der Auslass dort entsprechend anstatt 250°C nur 180°C durch die von anderen Zylindern abstrahlende Wärme warm wird, reicht ein Gerät mit festem Emissionsgrad und eher weitem optischem Verhältnis. Will man exakte Messergebnisse, kommt man um eine Kontaktmessung sowieso nicht herum - und ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass es bei Deinem Anwendungsbereich auf eine Gesamttoleranz von unter +-5°C ankommt.
 
Tach,
@ Dirk

Offenbar hast du meinen Beitrag mißverstanden, denn nach der Beschreibung (nicht ohne Grund), meines hauptsächlichen Einsatzgebietes (Temperaturmessung an Metallen), habe ich festgestellt, daß ohne einstellbaren Emissionsgrad ein IR-Pyrometer (für mich) sinnlos wäre, weil es dann nicht die erforderlich genauen Werte liefern kann.

Deshalb habe ich als Info eine Tabelle aus der Bedienungsanleitung eingefügt, um die erheblich differierenden Emissionsgrade verschiedener Materialien aufzuzeigen. Hierbei handelt es sich um grobe Anhaltspunkte, bei denen die Oberflächenbeschaffenheit der Stoffe noch nicht ausreichend berücksichtigt sind, und die durch eigene Messungen ergänzt werden müssen.

9989_91_1.jpg



Hochlegierte Stähle haben ein schmales Temperaturfenster indem sie optimal warmbearbeitet werden können, wenn deren Temperatur nicht hinreichend genau bestimmt wird, könnte man es auch gleich lassen und nach der Methode Versuch und Irrtum vorgehen, was den Ausschuß merklich erhöhen wurde.
Bei sehr zeitintensiven Arbeitsverfahren wie das Mehrlagen-Klingen- oder das Lauf-Schmieden ist es ebenso.
Auch im Bereich der Metallschmelzen z.B. Alu, Messing und Bronzen, ergibt sich eine weite Spreizung der Emissionswerte von den Durchschittswerten, z.B. wegen unterchiedlicher Oxdationsschichten auf deren Oberflächen, erforderlich zu wissen zur Bestimmung optimaler Gießtemperaturen.
Fazit: Unterschiedliche Anwendungsgebiete bedingen unterschiedliche Ansprüche an die Messgenauigkeit.


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Jedem das Seine.
 
Hi,

Frederico schrieb:
Offenbar hast du meinen Beitrag mißverstanden,
Dochdoch, ich hab Deinen Beitrag sehr wohl verstanden, ich habe aber auch

Christian Aufreiter schrieb:
Einsatzzweck: Abgesehen davon, dass ich hie und da gern Kenntnis von der Temperatur von Lötspitzen und zu lötenden Materialien hätte: (vorerst) Befriedigung des Spieltriebs
gelesen, und dafür sollte das von Christian avisierte Gerät vollkommen ausreichend sein.

Fazit: Unterschiedliche Anwendungsgebiete bedingen unterschiedliche Ansprüche an die Messgenauigkeit.
Jau.


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Jedem das Seine.[/quote]
 
Servus, Kollegen!

Danke für eure Beiträge.

Zwischenzeitlich hatte ich mit einem Hazet MA Kontakt. Das genannte Hazet IR-Therm. hat eine Messoptik von 12:1 und eine Kunststofflinse. Der Anschluss eines externen Temp.-Fühlers ist nicht möglich.

Angesichts dessen, dass das bei Conrad erhältliche VOLTCRAFT IR 900-30S IR-THERMOMETER sichtlich zu einem aus meiner Perspektive vertretbaren Mehrpreis ein augenscheinlich deutlich besseres "Paket" bietet (ext. Fühler, Messoptik 30:1, größerer Temp.-Bereich, Glaslinse), tendiere ich zu diesem Gerät.

Sehr gut gefallen würden mir ferner die IR-Therm. von Testo. In der österr. Testo Niederlassung wurde ich kürzlich für meine Begriffe umfassend und gut beraten. Das Set bestehend aus dem IR-Therm. 830-T4 und einem extern. Temp.-Fühler, dessen Wärmeableitung - anders als beim Voltcraft IR 900-30S - automat. kompensiert wird, spricht mich an. Leider ist der Preis in Anbetracht des primären Verwendungszwecks "Spielzeug" etwas hoch in meinen Augen.

Einen schönen Tag wünscht

Christian
 
Hallo,
ohne Emmisionsgradverstellung kannst du die Geräte für Messungen
auf/an Metall vergessen.Diese Geräte sind dann meist auf 0,98 geeicht,
was für ein blanke Metalloberfläche nicht mehr zutrifft.(behelfen kann man sich da aber indem man die Meßfläche beklebt oder Lackiert)
Aber selbst wenn du den Emmisionsgrad verstellen kannst, hast du immer noch das pob. das du nie genau weißt wie blank bzw. wie der Emmisiongrad der Fläche ist.(Rost oder Schmutz auf der Fläche)
Hier kommt dann die Kontaktmessung ins Spiel,mit der du dein Gerät auf die zu prüfende Fläche abgleichen kannst mittels Emmisionsgradverstellung.
Gerade bei Messungen von blanken Metallen spielt der Emmisionsgrad eine wichtige Rolle.

mfg sky
 
-sky- schrieb:
Aber selbst wenn du den Emmisionsgrad verstellen kannst, hast du immer noch das pob. das du nie genau weißt wie blank bzw. wie der Emmisiongrad der Fläche ist.(Rost oder Schmutz auf der Fläche)
Genau deshalb behaupte ich ja, daß für Haus- und Hobbyanwender ein fest eingestelltes Gerät ausreichend ist, da solche Anwender sowieso niemals die exakte Einstellung vornehmen können.
 
Das Thema ist zwar jetzt schon ein paar Tage alt.
Habe mir für den Hausgebrauch das HP-880EK Pyrometer für 30 EUR zugelegt. Bietet für den Hausgebrauch eine gute Preis/Leisung und ist durchaus recht brauchbar.
  • einstellbarer Emissionsfaktor
    12:1 Optik
    -30-550°C
    Eingang für Thermoelemt. Thermoelement wird mitgeliefert. Diese Messung zeigt bei meinem Exemplat aber ca. 2K zu hohe Werte an. Vermutlich ist der Referenzpunktsensor ungenau oder schlecht platziert.
 
Thema: Pyrometer / IR-Thermometer

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