MIG/MAG Schweissgerät Stromstärke

Diskutiere MIG/MAG Schweissgerät Stromstärke im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, ich hätte da mal eine Frage: Überlege, mir ein Schweissgerät zuzulegen und nun stellt sich für mich auch die Frage, wie stark das Gerät...
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Wolfman

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Hallo,

ich hätte da mal eine Frage:

Überlege, mir ein Schweissgerät zuzulegen und nun stellt sich für mich auch die Frage, wie stark das Gerät für meine Zwecke sein soll.

Geschweisst soll hauptsächlich an Auto, Traktorrestauration und rund ums Haus werden (d.h. Karosserie, KfZ Anhänger Bordwände, Rosenbogen).

Wäre hier ein Gerät mit Starkstromanschluß und 200A Stärke ausreichend oder würde ich damit schnell an Grenzen stoßen?

Im Forum habe ich immer wieder gelesen, daß pro mm Materialstärke etwa 30A gerechnet werden. Wird das dann pro zu verschweissendem Teil gerechnet, also bei 2 mal 3 mm Blech also 6 mal 30A?

Gruß vom Wolf
 
Hallo,
also 200A reichen aus... achte aber beim Kauf auf einen Robusten und is sag mal "Kräftig" aussehenden Vorschubmotor... aber wenn Du ein Marken-Gerät kaufen willst brauchst Du eigentlich keine Sorgen haben... :wink:

MfG. Celle
 
Hallo zusammen,

jetzt lese ich gerade in einem Forum über Autoschrauben zum Thema MAG Schweissen folgenden Absatz betreffend Stromstärke:

"Bei zuwenig Strom brennen die Nähte nicht richtig ein, sondern kleben quasi nur an der Oberfläche. Das Problem tritt nicht nur auf, wenn man zuwenig Dampf einstellt, sondern auch wenn man zu dickes Blech verschweißt. Große Bauteile nehmen gewaltige Mengen Wärme auf. Die Wärmemenge, die das Schweißgerät liefern kann, ist aber begrenzt. Um ein Blech von 1,5mm zu verschweißen, benötigt man schon ein Gerät mit einer Leistung jenseits der 250 Ampere."

Wenn ich da an meinen Anhänger und andere Teile am Traktor denke, hab ich da aber einiges, das mehr als 1,5 mm hat. Irgendwie kommt mir das aber schon gewaltig viel vor.

Brauch ich also ein Gerät mit 300A? Die sind aber von den Kosten her deutlich teurer als Geräte mit rund 200A.

Bin für alle Rückmeldungen dankbar!

Gruß vom Wolf
 
hallo wolfman,

ich kenne die von dir zitierte seite. die hat mich auch zunächst etwas verwirrt. unter dem artikel steht bei den zuschriften eine frage zu der von dir zitierten aussage. hier relativiert er die aussage, indem er sagt, dickeres material ja, aber nur mehrlagiger aufbau der schweißnaht. also ich bin nun nicht der schweißprofi, aber ich halte diese aussagen für falsch. die letzten 3-4 mm stahlrohre habe ich mit 140 - 180 ampere geschweißt und wenn das nur geklebt hätte, hätte mein kumpel sein holz damit nicht aus dem wald bekommen. 30-40 ampere je mm sind ein guter richtwert, wobei man immer im auge haben sollte, was sich in unmittelbarer nähe der schweißnaht befindet. fängt direkt neben der schweißnaht ein 10 mm starker t-träger an, schluckt der in der tat ungeheure wärmemengen. mit den 200 ampere solltest du hinkommen, aber wenn du dann doch mal etwas mehr brauchst, reichts eben nicht mehr. aus dem grunde habe ich mich für ein 300 ampere gerät entschieden, obwohl ich bis jetzt mit den 200 ampere ausgekommen bin. aber letzte woche ein kleiner gang durch den garten und schwupps war der bedarf für deutlich mehr da in form einer durchgerosteten treppenrostauflage an einem dicken doppel-t-träger.
und das, was celle über den vorschubmotor sagt, kann man nicht oft genug wiederholen.
und klar verstehe ich das mit den kosten, aber wenn du sagen wir mal 400 euro mehr ausgibst und das gerät "nur" 10 jahre hält, sind das 40 euro im jahr. außerdem: für das geld bekommst du ja nicht nur die 100 ampere mehr, sondern meist auch einen besseren antrieb (4-rollen statt 2-rollen) oder vielleicht einen einstellbaren drahtrückbrand, was kleinere geräte häufig nicht haben.

liebe grüße

holger
 
Wolfman schrieb:
Um ein Blech von 1,5mm zu verschweißen, benötigt man schon ein Gerät mit einer Leistung jenseits der 250 Ampere.
:shock:
Wenn Du versuchst, 1,5er Blech mit 250A zu schweißen, machst Du Dir nur ein Lochblech.

Vorstellen kann ich mir den Strom unter folgender Voraussetzung allerdings schon:
Zwei 1,5er Bleche überlappend aufeinander mit Punktschweißung verbinden. Dabei die Punkte nicht an einer Blechkante, sondern mitten im Material und ohne Loch im oberen Blech. Da muß dann also in sehr kurzer Schweißzeit 2 x 1,5er Blech aufgeschmolzen werden. Habe ich jedoch noch nie ausprobiert.

Aber 1,5er Bleche untereinander mit normaler Naht verbunden sollte sich noch im zweistelligen Amperebereich abspielen.
 
Hallo zusammen!

Na, das beruhigt mich, ich dachte schon ich bräuchte jetzt umbedingt ein Gerät mit 300 A, dann hätte ich das angesichts der Kosten nämlich gleich wieder vergessen können.

Gedacht habe ich insbesondere an folgendes Gerät:

Schweisskraft Pro Mag 200AM

Da die Geräte ja von Rehm gefertigt werden sollen, allerdings nicht die neuesten Produkte sind, sollte die Qualität gegenüber Baumarktprodukten eigentlich in Ordnung sein und der Preis ist auch einigermaßen attraktiv.

Und die Eignung zum MIG löten könnte ja später (Autobleche werden ja immer dünner und alle verzinkt) auch einmal von Vorteil sein, oder kann man mit anderen MIG/MAG Schweissgeräten auch MIG löten bzw. werde ich das nie brauchen?

Ansonsten vielleicht noch das nächstgrößere Modell Pro Mag 250

Oder sollte ich von den Geräten lieber die Finger lassen? Allerdings bin ich keine Werkstatt und Profigeräte um 1600 Euro aufwärts überschreiten mein Budget bei weitem. Andererseits möchte ich kein Baumarktgerät kaufen, aber ich denke die genannten müßten doch eigentlich für meine Zwecke brauchbar sein, oder?

Gruß vom Wolf
 
hallo wolfman,

die geräte von schweisskraft hatte ich mir auch mal angesehen, habe bis jetzt nichts negatives darüber gehört. aber aufpassen mit dem namen, habe mal gesehen, dass in der schweiz die original rehmgeräte unter dem namen schweisskraft verkauft werden.

mich wundern nur deine aussagen zu den preisen. bekommst du diese geräte deutlich unter den in deinen links angegebenen preisen? das 250 kostet mit schlauchpaket doch auch etwa 1500 euro. und wenn 1600 euro deutlich zu viel sind??????

zum preisvergleich: ich habe für mein jäckle mig 300 (also mit 300 ampere) frei haus 1200 euro bezahlt, habe da hier schon mal was zu geschrieben:

http://www.werkzeug-news.de/Forum/ftopic8907.html

vorteil der jäckle: deutlich mehr leistung und 4-rollenantrieb

vorteil der schweisskraft: gasnachströmfunktion


zum mig-löten kann ich nichts sagen, wenn du das brauchst, ist die schweisskraft sicherlich geeigneter als die jäckle.

liebe grüße

holger
 
Hi,

Wolfman schrieb:
Und die Eignung zum MIG löten könnte ja später (Autobleche werden ja immer dünner und alle verzinkt) auch einmal von Vorteil sein, oder kann man mit anderen MIG/MAG Schweissgeräten auch MIG löten bzw. werde ich das nie brauchen?

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Oder sollte ich von den Geräten lieber die Finger lassen? Allerdings bin ich keine Werkstatt und Profigeräte um 1600 Euro aufwärts überschreiten mein Budget bei weitem. Andererseits möchte ich kein Baumarktgerät kaufen, aber ich denke die genannten müßten doch eigentlich für meine Zwecke brauchbar sein, oder?

mit einem Gerät der €1000-Klasse wirst Du problemlos KFZs schweißen können.
Ich habe meine Karosserie mit meinem 170A-Baumarktgerät (Bj ~ Mitte 90 oder so) geschweißt (und auch div. Fahrzeuge durch den TÜV, sowie div. Winkelstahl- Vierkantrohr- usw. Konstruktionen).
Ein Bekannter schweißt noch immer mit einem kleinen Merkle (ähnliche Leistungsklasse, ähnliches Alter) recht professionell und häufig Oldtimer (PKWs und LKW-Aufbauten).

Ob Du MIG-löten tatsächlich brauchst ... nun, das kannst nur Du entscheiden. Bedenke aber, daß Du gerade in Hinsicht auf moderne Fahrzeuge dann entsprechende Herstellervorschriften beachten mußt.


Sollte ich zwischen den beiden von Dir genannten Geräten wählen müssen, so würde ich das kleinere nehmen - und von der Preisdifferenz Automatikhelm und Gasflasche kaufen.
Das erscheint mir, bezogen auf Fahrzeug- sowie Haus&Hof-Schweißungen, Preis-/Leistungsmäßig dann die bessere Lösung.

Gruß, hs
 
Danke für die vielen Beiträge!

Also ich denke, daß Schweißkraft nicht so schlecht sein wird, allerdings bin ich noch unsicher, ob es nun das 200 A Gerät oder das 250 A Gerät sein soll.

Träger können ja am Geländewagen oder Traktor doch schon mal so an die 5 mm haben, geht das mit dem 200 A Gerät auch noch?

Allerdings geht sich von der Differenz tatsächlich zumindest ein Schweißhelm und so manches Zubehör aus.

Irgendwie fehlt mir einfach die Erfahrung um das Abschätzen zu können.

Vielleicht könnt ihr mir ja doch noch ein paar Tips geben damit ich mich entscheiden kann.

Gruß vom Wolf
 
Du solltest Dir (inkl. Automatikhelm, Düsen etc.) das größte gasgekühlte MIG/MAG-Schweißgerät kaufen, dass deine Geldbörse hergibt.
Spätestens wenn du sehr viele Schweißnähte oder sehr große Bauteile schweißt, ist aufgrund der ED das größere Gerät im Vorteil. Bei 100% ED hat das genannte 200A Gerät auch nur 100A max.

Lichtbogenlöten: Eher unwahrscheinlich, dass du sich hobbymäßig mit Materialwahl (Zinn-, Silizium- und Aluminiumbronzen), Parametern etc. beschäftigen willst. Andererseits ideal für z.B. verzinkte Teile.
 
Hi,

Wolfman schrieb:
Träger können ja am Geländewagen oder Traktor doch schon mal so an die 5 mm haben, geht das mit dem 200 A Gerät auch noch?

5-an-5mm mit 200A : klar geht das
... mit meinem 170A-Baumarktgerät : 10-an-6mm klick 6-an-5mm klick

Gruß, hs
 
Wobei allerdings gerade das 10-an-6 Bild gut zeigt, daß mehr Ampere und (bekanntermaßen lästige :roll:) Nahtvorbereitung den Einbrand deutlich verbessern würden. Von "durchgeschweißt" ist das trotz sauberer Naht noch deutlich entfernt.
 
Hi,

stimmt schon - aber rundherum geschweißt, wird das so schnell auch niemand mehr abreißen :wink:

Wenn man 'vernünftig' und dauernd mit 200A (und mehr) schweißen möchte, dann ist 0,8ter Draht dann eh' schon grenzwertig - und 1mm oder 1,2mm müßte verwendet werden.
Andersherum formuliert : für das was man mit 0,8ter Draht bewältigen kann, reicht auch ein 200A-Gerät prima aus (und wer hat schon Lust, ständig den Draht zu wechseln :wink: )

5mm Materialstärke ist mit einem 200A-Gerät aber wirklich kein Problem.

Wenn es dann arg stärker wird und es wirklich drauf ankommt, kann man sich dann bei seltenen Fällen immer noch mit Elektrode behelfen, da das dann, zumindest bei PKWs wirklich die Ausnahme sein dürfte.
Bei Landmaschinen o.k. - aber auch hier kann man dann mal mit der Elektrode arbeiten - und ohne Nahtvorbereitung klappt das dann dort auch nicht.

Gruß, hs
 
Thema: MIG/MAG Schweissgerät Stromstärke

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