Mansfeld Vorschubgerät funkt? DDR Schweißgerät leuchtet??

Diskutiere Mansfeld Vorschubgerät funkt? DDR Schweißgerät leuchtet?? im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo Experten.. wir haben uns heute das unten abgebildete DDR-Schweißgerät (VEB Compakta 315.1) samt Vorschubgerät (Mansfeld MSG 60) geleistet...
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takko

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Hallo Experten.. wir haben uns heute das unten abgebildete DDR-Schweißgerät (VEB Compakta 315.1) samt Vorschubgerät (Mansfeld MSG 60) geleistet, da wir bereits ein ähnliches hatten, welches der Kollege leider, leider wieder mitgenommen hat. Nun stellen sich aber doch einige Fragen..:

(1) Sobald man den Auslöser am Griff drückt, läuft das Drahtvorschubgerät an, funkt aber, wenn man hineinschaut, im hinteren Bereich, Richtung Sicherung, enorm! ..woran liegt das, ist das normal?

(2) Am Vorschubgerät unter der Sicherung ist ein Stecker, der zum Schweißgerät führt. Der Auslöserknopf lässt den Vorschub aber auch ohne Stecker starten, wofür ist also dieser Stecker??

(3) Am Schweißgerät befindet sich eine rote Lampe. Ist das eine Warnleuchte und sollte im Betrieb nicht laufen oder ist es eine Betriebsleuchte, die anzeigt, dass das Gerät eingeschalten ist?

Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe, hoffentlich können wir bald wieder fröhlich :weld:

sg.jpg
 
Oha..Trümmeralarm..wo habt ihr DEN denn ausgegraben?

1. Im Betrieb darf im Gerät nichts nennenswert funken. Könnte Kollektorfeuer vom Vorschubmotor sein...oder eben ganz was anderes...mal aufschrauben.


2. Der Stecker? Einfach nicht drum kümmern...irgendwofür wird er schon gut sein.
(woher weiß die Stromquelle, dass sie mit Stromerzeugen anfangen soll wenn man auf den Taster drückt)

(Ähnliche Stecker gab es auch an DDR CO2-Vorwärmgeräten)


3. Rot war oft eine Warnlampe "ES WIRD GESCHWEISST" also eher unbedenklich.

Funktioniert der Haufen denn ansonsten?

DoMi
 
^^Trümmeralarm?? :D ..wir haben bisher sehr gute Erfahrungen mit Werkzeug und Geräten aus der Vorwendezeit.. und zwar mit Ost-, wie Westprodukten. Im Gegenzug ausschließlich schlechte Erfahrungen, mit allem "neu" Gekauften!

<<offtopic>> Hebebühne aus den 70ern, Kompressor aus den 60ern, Kettensäge aus den 60ern, Schleifbock aus den 80ern, undundund.. selbst die hässlichen alten Smalcalda Bohrmaschinen laufen noch ruhiger, als die keine 5 Jahre alte Bosch..

Wir haben das Gerät mangels Draht und Gas noch nicht auf Herz und Nieren prüfen können. Es wurde uns aber als voll funktionstüchtig verkauft.. es lässt sich auch einschalten, der große Lüfter im Schweißgerät läuft an, die rote Lampe Leuchtet und der Drahtvorschub dreht auch, dabei funkts aber wie wild (...)
Was macht man denn gegen "Kollektorfeuer"? ..sind das Schleifer, wie in ner Lichtmaschine, die man tauschen kann? Zieht sich der Vorschubmotor bis hinten durch, wird also vorn, wo man reinschauen kann, um 90° gedreht und und auf das Antriebsrad übertragen?
 
:wink: Stabil ist die alte Technik ja, nur seht ihr aus wie eine KFZ-Werkstatt und das Gerät passt eher zum schweren Stahlbau..naja egal, wenn ihr den Platz dafür habt.

Wenn der Kollektor feuert, dann ist dass u.U. ein Zeichen für einen defekten Anker.
(Lichtmaschine hat durchgehende Ringe, Motor unterbrochene)
Hat jeder schonmal mit einer überlasteten Flex oder Bohrmaschine erlebt...ratzfatz sind die Kohlen dann runter, das Ding funkt wie blöde, stinkt, wird heiß und das wars dann.

Evtl.hilft reinigen des Kollektors...aber macht das Teil am besten erst mal auf!

Achtung: Bei solchen Geräten kommt es u.U. auf die Drehrichtung der Steckdose an!

Viel Erfolg bei der Restauration!

DomiAleman
 
Also...ich habe das gleiche Gerät in einer Ecke rumstehen:

Zu 2) Das Kabel sollte in der Fernregelungsbuchse am Schweißgerät enden und ist dafür verantwortlich, dass der Schweißgleichrichter schweißstrom liefert und die rote Lampe leuchtet. (Es wird damit ein Schütz oder irgend etwas derartiges im Schweißgleichrichter geschalten)

zu 3) Die rote Lampe bedeutet einfach nur, dass (sofern Vorschubgerät angeschlossen) das Schweißdraht unter Strom steht.

Noch ein paar allgemeine Infos zum Gerät. Der eigentliche Schweißgleichrichter gilt als bulletproof und soll einen sehr glatten Strom liefern (habe es nie überprüft, aber das Schweißbild ist bei meinem sehr gut). Die alten Vorschubgeräte sind jedoch nicht unbedingt etwas um glücklich zu werden. Der Vorschub ist einrollig mit einem groß wuchernden Getriebe gestaltet und verursacht gerne Probleme und bedingt ein gerade liegendes Schweißpaket. Speziell das MSG 60 (ich weiß nicht ob jedes Baujahr) stirbt soweit ich weiß gerne an einem Elektronikdefekt auf der Platine (genaueres weiß ich aber auch nicht). Ich war bei meinen Tests mit einem Fehamag 2000 Vorschub vom Schweißfeeling her der Ansicht, dass Drahtanschleichen damals ein Fremdwort war. Ich nehme an, dass ist beim MSG 60 ebenso und muss sagen ein vernünftiges mordernes Schweißgerät ist wesentlich angenehmer zu benutzen.

Aus diesem Grund möchte ich demnächst einen Vorschubkoffer selbst basteln, mit einer vernünftigen "Drahtmechanik" und Steuerung.
 
Vielen Dank erstmal.. Der Vorschub macht auch etwas eigenartige Geräusche, schwer zu beschreiben.. etwas zwischen kratzen, schleifen, raspeln? Wie wenn man eine groben, seeeehr lange Feile über einen Metallblock zieht. :saegen:
Werden das Ding mal auseinander schrauben und schauen, ob was zu sehen ist, ich melde mich dann nochmal. Eine Frage noch, sind da Kondensatoren o.ä. verbaut, dass man auch ohne Stromkabel einen gewischt bekommen könnte?
^^das Bild ist noch von dort, wo wir das Teil gekauft haben aber ich muss zugeben, dass es leicht überdimensioniert ist. ..aber lieber so, als nen winzigen Herkules oder Güde oder Tiptop Elektrodenschweißgerät aus dem Baumarkt fürs gleiche Geld.
 
Das Vorschubgerät hat eine Betriebsspannung von 48V AC. Daher würde ich mir über gesundheitliche Gefahren wenig Gedanken machen.
 
DomiAleman schrieb:
Wenn der Kollektor feuert, dann ist dass u.U. ein Zeichen für einen defekten Anker.
(Lichtmaschine hat durchgehende Ringe, Motor unterbrochene)
Hat jeder schonmal mit einer überlasteten Flex oder Bohrmaschine erlebt...ratzfatz sind die Kohlen dann runter, das Ding funkt wie blöde, stinkt, wird heiß und das wars dann.

Evtl.hilft reinigen des Kollektors...aber macht das Teil am besten erst mal auf!

Vielen Dank, genau so wars.. Nachdem die Haube runter war, konnte man deutlich sehen, dass es genau dort rausfunkte, wo die Schleifer auf den Kollektor drücken. Ich habe also die Schleifer rausgemacht (beide noch gute 2cm lang), beide mit etwas Kontaktspray gereinigt, den Kollektor ebenso und alles ordentlich ausgeblasen. Jetzt sieht man es noch etwas brutzeln, was bauartbedingt aber wohl nicht anders möglich ist und mir auch keine Sorgen bereitet.
 
Hallo nochmal.. also das Schweißgerät schweißt jetzt.. und zwar wunderbar. Einige Fragen sind dabei dennoch aufgetaucht..:

(1) Der Schweißdraht hat dauerhaft Strom, auch ohne, dass der Gasknopf gedrückt wird. Ist das normal, fehlt noch etwas oder kann man das umbauen?

(2) Was ist am Einschaltknopf die Stufe 1 (links)? ..auf Stufe 1 läuft das Schweißgerät an, schweißt aber nicht.. auf Stufe 2 läuft es an, dazu leuchtet die rote Lampe und es schweißt..

(3) Die Schweißarmatur, die dabei war, hat einen Stromanschluss, dafür kein Manometer. Wir haben eine modernere Armatur mit Manometer von Messer angebaut, funktioniert auch, aber wozu ist das Kabel an dem anderen?
 
1. nein ist nicht normal, da ist was defekt.

2. keine Ahnung. Was bedeutet "schweißt aber nicht" ? Kein Strom? Kein Draht? Kein Gas? Foto könnte helfen.

3. Das Kabel ist eine CO2-Vorwärmung. Heizspirale, vermutlich 42V Betriebsspannung.
Wenn mit CO2 statt Mischgas geschweißt wird, friert sonst der Druckminderer durch die Expansionskälte ein.

Bei CO2 ist die Flaschendruckanzeige sinnlos, da das Gas in der Flasche flüssig vorliegt, und der Flaschendruck bis kurz vor Schluss konstant bei ca. 60 Bar bleibt. Eine Flaschendruckanzeige gibt daher keinen Aufschluss über den Füllstand der Flasche.

DoMi
 
Bei meinem beiden alten Reichenbach Gleichrichtern (Compakta 315.1 und RgA 250.3) ist es so (wie bei dir vermutlich auch), dass auf Stufe 1 die Fernschaltung aktiv ist und die rote Lampe entsprechend nur angeht, wenn ein Zusatzgerät (Drahtvorschubkoffer, Wig Zusatzgerät) den Kontakt schließt. Das heißt das sollte die Stellung sein in der du dein Gerät zum Mag schweißen verwenden sollst, ich vermute mal dass der Stecker für den Fernanschluss bei dir falsch angeschlossen ist (Der Stecker ist genau der gleiche wie für die Stromversorgung aber er wird anders belegt...).

Stufe zwei ist die Stufe, bei der der Schütz dauerhaft angezogen ist, so wie man es zum Elektrodenschweißen benötigen würde (was allerdings beim Schweißgleichrichter mit fallender Kennlinie (so wie deiner) nicht so sehr sinnvoll ist).
 
Danke schonmal.. klingt einleuchtend. Der Stecker zum Vorschubkoffer hing am linken 48V-Anschluss, ich habe ihn darunter in den "Fernbedienung"-Anschluss gesteckt:
IMG_20130321_143056.jpg
..., da tut sich aber beim Drücken garnichts mehr, d.h. der Vorschub läuft nicht an. Am Vorschubkoffer selbst ist der Anschluss mit dem gleichen Stecker hinten reingesteckt:
IMG_20130321_143111.jpg
Vorn rechts ist noch ein kleinerer runder Anschluss ohne Beschriftung frei:
IMG_20130321_143039.jpg
Brauchen wir nun ein zusätzliches Kabel mit anderer Belegung vom Fernbedienungsanschluss zu dem kleinen runden vorn oder wird die Belegung vom Stecker geändert und dieser dann einfach in den Fernbedienungsanschluss gesteckt?
Wir haben Atal-Mischgas (82Ar:18CO2), das sollte also nicht vereisen..?!
 
Das sollte soweit alles korrekt sein. Auf dem Bild sieht es allerdings so aus, als ob der Tasterkontakt vom Brenner keinen Kontakt mehr zum Vorschaltgerät hat (Der Stecker rechts neben den, wo der Draht/Strom durchläuft auf Vorderseite), kann aber auch eine optische Täuschung sein, ich sehe zumindest das Kabel nicht.

Vorne an die Buchse ganz rechts muss eigentlich nix dran, aber ich weiß auch nicht so recht für was sie da ist.

Wie ist das...fördert der Draht, wenn du den Brennerknopf drückst? Das würde das Schlauchpaket als Fehlerursache ausschließen (bei meinem DDR Schlauchpaket war mal ein Kabel gebrochen).

Wenn das ausgeschlossen ist, dann sollten wir einmal die Steckerbelegung des Fernregleranschlusses abgleichen und einmal herausfinden was da eigentlich passiert (wird Kontakt geschlossen, oder werden 48V zurück eingespeist in den Gleichrichter...ka....aber das ist auch für mein nächstes Projekt von starkem Interesse).
 
Supergeil.. Kommando zurück, ich hatte beim Umstecken vorn das falsche Kabel umgesteckt.. ich dachte, eines wäre die oben erwähnte CO2-Heizung, nachdem ich beide Kabel noch einmal verfolgt habe, habe ich gemerkt, dass beide in den Vorschubkoffer gehen.. also Kabel 48V mit Fernbedienung getauscht und das wars.. ^^Vorschub ging vorher schon, das einzige Problem war der Dauerhafte Strom am Draht. Also vielen Dank..
..der dritte Stecker vorn, der frei ist, wurde schon von DomiAleman erklärt:

DomiAleman schrieb:
Das Kabel ist eine CO2-Vorwärmung. Heizspirale, vermutlich 42V Betriebsspannung.
Wenn mit CO2 statt Mischgas geschweißt wird, friert sonst der Druckminderer durch die Expansionskälte ein.

Bei CO2 ist die Flaschendruckanzeige sinnlos, da das Gas in der Flasche flüssig vorliegt, und der Flaschendruck bis kurz vor Schluss konstant bei ca. 60 Bar bleibt. Eine Flaschendruckanzeige gibt daher keinen Aufschluss über den Füllstand der Flasche.
DoMi

^^Der runde Stecker rechts im Vorschubkoffer blieb bisher jedoch unbeantwortet.. Wofür ist der? Und, eine Frage noch.. am Vorschubkoffer steht Öl nachfüllen..??! Welches Öl soll da wo nachgefüllt werden? ..wir haben nichts zum Nachfüllen gefunden!
 
Auch wenn es sich geklärt hat...hier miene Forschungsergebnisse :crazy:

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Ja das ist wahr.

Zusammenfassend:

Auf Stellung 1 ist der Fernbetätigungsanschluss aktiv und es liegt zwischen den beiden oberen Kontakten eine Spannung von 50V an. Werden diese verbunden (was ich mit einem Stück Schweißdraht realisiert habe), so leuchtet die rote Lampe auf und es liegt Spannung zum schweißen an.
 
Hallo,
auch ich habe ein "Compakta 315" mit dem Mannsfeld Vorschubgerät. Folgendes Problem: Der Brennerkopf ist verschmurgelt und müsste ausgetauscht werden. Am Brennerhals ist das Anschlussgewinde M 12 x 1. Weiß Jemand welcher Typ Brennerkopf da raufpassen könnte? Oder hat Jemand noch so ein Teil rumliegen?
 

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Hallo Freunde von altem Schwermetall,

bin über die Google-Suche in dieses Forum gelangt, da auch ich ein altes DDR-Schweißgerät mit dem Mansfeld-Vorschubkoffer erworben habe.
Aus Euren Beiträgen habe ich viel Inspiration tanken können. Also werde auch ich hier meine Erfahrungen preisgeben...
Werde also dieses Thema wieder hervorholen.

Natürlich machte auch bei meinem Exemplar der Vorschubkoffer Sorgen. Der Vorschubmotor lief absolut ruckelig, ließ sich in seiner Drehzahl nicht korrekt regeln. Vielmehr sorgte das "Eigenleben" im Kasten für reichlich Drehzahlschwankungen und Kontaktfeuer an den Schleifkohlen.
Nachdem ich die Steuerplatine (MSG 60) eingehend erforscht hatte, alle Kondensatoren getauscht, Widerstände, Dioden Transistoren und Relais durchgemessen hatte, kam das ernüchternde Ergebnis: Das Ding lief noch immer wie vorher äußerst bescheiden :|
Nach diversen Recherchen im Internet über alte Thyristoren aus russischer Produktion rückte ich mit einem Oszilloskop an. Auch die Thyristoren machten das, was sie sollen. Auf der Steuerplatine sorgt der Thyristor auf dem Kühlblech für das Drehen des Motors, der darunter im Vorschubkasten angeordnete Thyristor ist für das Abbremsen zuständig.
Nun zur Auflösung und zum Grund allen Übels: Der Kommutator (Schleifring) am Anker des Motors hatte ernsthaft Probleme. Zwischen den Kupfersegmenten sind Isolierstege, die werksmäßig ein Stück abgefräst werden. Damit wird erreicht, dass die Schleifkohlen immer einen sicheren Kontakt zum Anker haben. Wenn aber die Fräsung reichlich zur Seite verrutscht, wird der Kontakt schmaler und ein Rest des Isolierstegs bleibt stehen. Dadurch ergaben sich Kontaktschwierigkeiten und auch eine ungleichmäßige Abnutzung des Kommutators. Mit dem Sägeblatt einer Puksäge kratzte ich die Isolierstücke zurück, bis sich ein sauberer Spalt zwischen den Kontakten ergab. Bei laufendem Motor hielt ich einen Schleifstein möglichst starr an den Kommutator, bis dieser wieder eine zylindrische Form hatte. Der Motor lief zunehmend gleichmäßiger, bis das Ergebnis schließlich überzeugte.

Der Kasten bekommt noch ein neues Schlauchpaket mit Euro Zentralanschluss. Freue mich schon auf die ersten Schweißversuche.

Grüße,

Ulrich
 
Thema: Mansfeld Vorschubgerät funkt? DDR Schweißgerät leuchtet??

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