Jäckle MIGMAG

[schlosserrichi]

Servus

Ich bin am Überlegen, ob ich mir einen Jäckle-MigMag-Apparat zulegen soll, den hier zum Beispiel, da die Apparate dieser Firma in Sachen Preis-Leistung recht gut sind, denke ich.

Hat schon jemand Erfahrung mit einer dieser Maschinen machen können?

Danke schon mal im Voraus

Richard

 

[Wautschi]

Hi schlosserrichi,
geschweisst habe ich mit dieser Maschine noch nicht, jedoch macht sie mir einen soliden Eindruck. Bei diesem Händler kannst Du beruhigt einkaufen. Es ist ein alteingesessener Werkzeugmaschinenhändler in meiner Nähe.
Ein Bekannter von mir hat einen 165A Wig-Inverter von Jäckle und ist sehr zufrieden damit.

Guten Rutsch
Wautschi

 

[chemiker]

hallo schlosserrichi,

habe mir bei bästlein vor drei wochen eine jäckle mig 300 gekauft. habe inkl. binzelbrenner, massekabel, korbspulenadapter, 15 kg draht + kleinteile 1200 € inkl. transport bezahlt.
bästlein hat auf mich einen guten eindruck gemacht. war alles korrekt, zuverlässig, freundlich.
die jäckle ist eine gute maschine mit 4-rollenantrieb und für meine zwecke ausreichend leistung. habe die letzten tage mit der mig 300 für einen freund einen anbau am traktor geschweisst. bin hochzufrieden mit der maschine. ist natürlich alles nur subjektiv, aber ich würde sie mir wieder kaufen.

liebe grüße

holger

 

[Wautschi]

Hi chemiker,
wenn ich rechnen kann, müsstest Du in letzter Zeit drei Schweissmaschinen gekauft haben. Einen 250 Ampere DC-Inverter, diesen von Felzen und eben die Jäckle. Wäre nicht diese hier in Frage gekommen? Die hat zwar keine HF und AC-WIG ist auch nicht möglich, jedoch liefert sie super Ergebnisse im MIG-Bereich. Mein Fachhändler hat diese gerade da. Wenn die Feiertage vorbei sind, werde ich die PU300K mal probeschweissen.

Guten Rutsch ins neue Jahr
Wautschi

 

[chemiker]

hi wautschi,

gut gerechnet! beide wig-inverter sind übrigens von chiry/felzen.

aber zu deinem link: jaja, eine mig-pulsanlage, seufz...
hatte ich auch überlegt, bei ebay war vor 6 wochen mal eine gebrauchte für 2200 € (ich glaube eine rehm ??), habe zu lange überlegt, war dann per sofort kaufen weg.

denke mal, die merkle kostet mehr als meine drei maschinen zusammen (vorsichtig geschätzt).

ich möchte alu mit wig schweissen und nicht mit mig. habe oft gelesen, mig-pulsen sei für alu das non plus ultra, aber was mich bei wig überzeugt, ist die möglichkeit, die schweisszusatzmenge unabhängig von der stromstärke bestimmen zu können und die möglichkeit, sehr schmale nähte schweißen zu können. bei meinem cd-regal und anderen sachen, die ich noch vorhabe, möchte ich so wenig wie möglich von den schweissnähten sehen. auch wenn viele schweisser das nicht verstehen, für mich ist die schönste schweißnaht die, die man nicht sieht. bin halt chemiker und kein schweisser
ich denke, wer alukonstruktionen für die industrie oder handwerk schweißt, hat durch die mig-pulsanlage enscheidende vorteile.

nüchtern betrachtet wird die merkle vermutlich bessere ergebnisse liefern als meine china-geräte, jedenfalls da, wo man sie direkt vergleichen kann, aber interessieren würde mich schon mal: wieviel besser !?! würde gerne mal im vergleich mit anderen maschinen schweissen. auch die hf-zündung möchte ich nicht vermissen.

für mich ist auch ein vorteil, dass ich drei geräte habe. wenn mal eins defekt ist, viele sachen, die "nur halten" müssen, kann man auch mit einem anderen machen. außerdem kann man mit mehreren leuten gleichzeitig arbeiten.

die jäckle ist mehr fürs grobe und ich finde sie vom preis-leistungsverhältnis einfach klasse. noch eins, was man im täglichen einsatz nicht vernachlässigen sollte: wenn die flex läuft, und das tut die in der werkstatt, sind meine inverter entweder nicht da oder gut abgedeckt. die pusten sich sonst mit ihren ventilatoren den metallstaub in die elektronik und der strom findet neue wege. bei der jäckle lief bei drei tagen schweißen bei 150 -200 ampere der ventilator einmal für 15 s! im sommer wird das anders aussehen, aber selbst wenn, soviel elektronik ist da nicht drin. sicher ist bei markeninvertern die elektronik gekapselt, aber ich denke, die sind empfindlicher. klar, wenn alle schweißnähte aussehen wie die im prospekt, ist das eine qualität, die die jäckle nicht kann!

so, jetzt weißt du, wie ich mir schönrede, dass ich keinen merkle-puls-inverter besitze

liebe grüße

holger

 

[Wautschi]

Hallo Holger,
die PU300K wird bei mir immer Wunschdenken bleiben, da ich meine 284K nicht hergeben werde, und somit eigentlich keine MIG-Anlage mehr brauche. Was ich noch fragen wollte: Warum möchtest Du die Schweissnähte nicht sehen? Ich verachte eigentlich die "Verputzer". Eine gut ausgeführte Schweissnaht muss nicht verputzt werden und "bricht" das Bild. Was hat der gute Schweisser zu verbergen? Eine schöne Naht, sei es MAG,MIG,MMA oder WIG, muss nicht versteckt werden.
Unsere Kunden verlangen grösstenteils die Belassung der Schweissnähte im Urzustand. Dies ist auch gut so, denn unser Unternehmen hat nichts zu verbergen.
Zurück zum Thema: Einen direkten Vergleich kann ich nicht durchführen, da ich keinen Zugriff auf die von Dir verwendeten Maschinen habe.
Jetzt habe ich noch eine persönliche Frage welche ich aber öffentlich stelle: Welche Gefahren gehen von den roten Nadeln (vielleicht welche noch) konkret aus? In letzter Zeit habe ich immer etwas aufgepasst, jedoch während meiner Lehrzeit hat sich kein Arxxx darum gekümmert. Wir haben munter Nadeln geschliffen!???! Es war damals ein grösseres Unternehmen und somit dürfte die Arbeitssicherheit auch nicht vernachlässigt worden sein.

MfG Wautschi

 

[chemiker]

hi wautschi,

ich muss gestehen, das trifft mich jetzt, das mit dem verachten

ich versuche das mal zu erklären: erstmal grundsätzlich: eine gute naht sieht prinzipiell schön aus und muss auch nicht entfernt werden. ich hatte mich da vielleicht etwas undifferenziert ausgedrückt. ich habe höchsten respekt vor jemandem, der diese schweißnähte produzieren kann. ich freue mich auch über jede "schöne" naht. aber mir geht es hier nicht darum, dass gute nähte bleiben und schlechte weg sollen. also nach dem motto: ich kann nicht ordentlich schweißen, also vertrete ich die meinung, dass alle nähte grundsätzlich weg sollen, dann muss ich nicht mehr üben! SO NICHT!
ich finde, es hängt vom einzelfall ab. eine rohrverbindung an meinem geplanten edelstahl/lärche-geländer mitten auf dem handlauf: so eine naht stört mein ästethisches empfinden. und bei dem cd-regal habe ich die vorstellung, dass hier hunderte von wölbnähten einfach nicht schön aussehen. mit wig kann ich, jedenfalls da, wo gebohrt und gesteckt wird, mit minimalem (keinem?) schweißzusatz arbeiten. ich finde die optik aus einem guss einfach schön. aber nocheinmal: nicht prinzipiell, sondern ich möchte die einzelfallentscheidung!
natürlich kann man mit "putzen" etwas verbergen, aber nicht jede geputzte naht hat etwas zu verbergen!
es wäre schön, wenn du meine auffassung verstehen könntest.

zu den roten elektroden: diese elektroden enthalten thorium. thorium ist radioaktiv. das hat den vorteil, dass der lichtbogen, eben durch die radioaktive strahlung, sehr gut zündet. die strahlung an sich, wenn du die elektroden in der hand hältst, ist vernachlässigbar, sie hat auch nur eine geringe reichweite. wenn sie das nicht wäre, dürften die dinger gar nicht verkauft werden. das problem tritt erst beim schleifen auf, nämlich dann, wenn du den feinen staub einatmest. der strahlt nämlich immer noch und lagert sich an allen möglich stellen im körper ab und nun hilft die kleine reichweite der strahlung nicht mehr, er ist quasi an ort und stelle und strahlt und strahlt und strahlt, weil er auch nicht mehr ausgeschieden wird. und je nach veranlagung kann dies zu bösartigen tumoren, also krebs führen.

ABER: ich bin kein arzt und möchte dir auch keine angst machen. ich würde dir den tip geben, dich einmal bei der berufsgenossenschaft zu erkundigen, indem du denen den fall schilderst, wie oft du z. B. geschliffen hast. die werden dir dann fundierte auskunft geben können (sollten sie).

moderne schleifanlagen haben eine entsprechende kapselung mit sammelbehälter oder eine absaugung. die berufsgenossenschaften haben ja sogar schon untersuchungen in auftrag gegeben, inwieweit die ersatzelektoden, ich glaube die cer-haltigen, gefahrpotential bedeuten. soweit ich gelesen hatte, ist dabei herausgekommen, dass hier keine gefahr besteht.

nach meinem kenntnisstand enthalten nur die roten elektroden thorium.

liebe grüße

holger

 

[Wautschi]

Hi chemiker,
wie hoch ist die Halbwertszeit von Thorium? Ich habe damals bewusst Chemie abgewählt, da unser Lehrer nicht in der Lage war, eine simple Kohlenstoffverbindung für den Laien zu veranschaulichen . Hatte mich damals für Franz- und Mathe LK entschieden. Einer meiner Klassenkameraden hat Chemie gemacht und ist heute bei SAP...
Meine Eltern hatten seinerzeit nicht die finanziellen Mittel, mein jüngerer Bruder promoviert nächstes Jahr. Kurzum, wären meine Eltern flüssig gewesen, hätte ich Mathe oder Physik gemacht.

Guten Rutsch und viel Freude im neuen Jahr
Wautschi

 

[chemiker]

hi wautschi,

die halbwertszeit von th-232 beträgt etwa 14 milliarden jahre. beruhigend, weil natürlich die strahlung dann entsprechend gering ist, beunruhigend, weil es die lebenserwartung der meisten menschen übertrifft.
ABER: es bildet den ausgansgspunkt der sogenannten thoriumzerfallsreihe und die folgenden isotope haben teilweise nur halbwertszeiten von sekunden und minuten. also das, was zerfällt, zerfällt mit hoher wahrscheinlichkeit noch 9 mal in kürzerer zeit, bis dann endlich blei entsteht.

liebe grüße und einen guten rutsch

holger

 

[chemiker]

hi wautschi,

noch ein kleiner nachtrag: es gibt natürlich noch andere thoriumhaltigen elektroden, alle mit der bezeichnung wt-xx
mit xx= 10, 20, 30 und 40 enthalten 1, 2, 3 bzw. 4 % Thoriumoxid. die kennfarben lauten in dieser reihenfolge: gelb, rot, lila, orange.

sorry für die fehlinformation

liebe grüße und ein frohes neues jahr

holger

 

[schlosserrichi]

Servus

Merci für die zahlreichen Antworten. Hab deswegen angefragt, da ich mir für den Privatgebrauch keine ESS/Merkle/Fronius/MesserGriesheim etc. leisten kann.
Wir haben in der Arbeit für MIGMAG:
Fronius: TPS 4000, TPS5000
Merkle: PU400DW, HighPulse450DW, M450DW, M404KW, M211k
Für WIG:
ESS: SquareArc306/356/406/456/506
und noch irgendwelche alten Eurotronic WIG, bei denen ich jetzt die Bezeichnung nicht weiß.
Alle aufgezählten Maschinen (außer der M211k) sind für den Privatanwender möchte sagen unbezahlbar, außer man landet mal einen Glücksgriff mit einer gebrauchten. Diese Apparate sind aber alle noch recht neu (max. 5 Jahre), was ein Auftauchen in Ebucht o.a. noch in weite Ferne rücken lässt.
Falls irgendwelche Fragen zu einem dieser Apparate auftauchen
sollten, ich habe sie alle schon mehrfach angewendet.

@Wautschi: Eine M284K hatte ich noch nicht in der Hand, sollte aber bis auf die Leistung in etwa baugleich mit der M404KW sein, daher kann ich behaupten: Du hast gut eingekauft!

Zu den Wig-Elektroden: Wir haben in der Arbeit auch immer noch die roten, obwohl ich und andere Kollegen schon mehrmals dazu angeraten hatten, goldene (WL15, Lanthanoxid) zu besorgen, da diese nicht gesundheitsschädlich sind und genau so gut zünden wie die roten.

Zur Ästhethik von Schweißnähten: Bei uns in der Firma wird auch nur verputzt und verschliffen/poliert, wenn die Kundschaft das wünscht. Das setzt natürlich voraus, dass die belassenen Nähte einen optisch guten Eindruck machen und die zu verschleifenden Nähte durchgeschweißt sind bzw. eine anständige Wurzel haben (vor allem bei Kehlnähten). Bei meinen Nähten ist es aber meist so, dass die Kollegen sagen: "Sieht gut aus" oder "perfekt", ich dagegen bin eigentlich nie zufrieden.

MfG

Richard

P.S.:Noch ein gutes neues Jahr! Seid Ihr gut rübergerutscht?