Holz in der Mikrowelle trocknen

Diskutiere Holz in der Mikrowelle trocknen im Forum Holzbearbeitung im Bereich Anwendungsforen - Hallo zusammen! Ja ihr habt richtig gelesen. Denn bei der letzten Baumfällaktion habe ich mir ein paar richtig schöne Buchenscheiben...
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cades

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Hallo zusammen!

Ja ihr habt richtig gelesen.
Denn bei der letzten Baumfällaktion habe ich mir ein paar richtig schöne Buchenscheiben abgeschnitten, die ich eigendlich für Bastelzwecke einlagern wollte.
Meist läuft es so, dass die Hälfte und mehr reissen, ehe sie trocken sind. Dauert auch mal ein gutes Jahr...

Jetzt brauche ich aber schnellstens ein bis zwei Füße für eine Lampe, die Baumscheiben wären ideal, einige sind um die 35cm und würden in die Mikrowelle passen. (Die sowieso bald ersetzt werden soll)

Klar, vom Energieaufwand her ist es Wahnsinn.
Aber hat das schon mal jemand versucht, z.B. ein Stück Holz in der Auftaustufe ein paar Stunden laufen zu lassen?
Was passiert mit dem Holz?
Dass es, wenn z.B. eine Harzblase vorhanden ist, übel krachen kann, ist mir klar.

Aber macht so eine Aktion Sinn?

Wäre nett, dazu etwas von Euch zu hören!

Schönen Tag noch...

Gregor
 
Die Idee ist interessant, ich bin gespannt ob das schon einer gemacht hat!
 
Das ist ein Witz, oder?!
Früher oder später wird das Holz anfangen zu brennen, denke ich.
Umluftbackofen bei 50 Grad?
Gruß Joachim
 
das wird nix :? :(
Habe das mal mit Eschenholz probiert.
Das sah nach der Behandlung von aussen noch
halbwegs aus, war aber im inneren Schwarz. :cry: Die Microwellenenergie lässt das Holz Verkohlen.
Bei sehr feuchtem Holz könnte der Dampfdruck das Holz sprengen. Microwelle ist nicht Empfehlenswert, dann besser im warmen Heizungskeller. Die Risse werden sich nicht vermeiden lassen wenn die Scheiben am Stück getrocknet werden. Ich würde die auf der Bandsäge vierteln,- trocknen,- und wieder verleimen. Danach fertigbearbeiten.
Gruß i10
 
Hallo,

Baumscheiben schnell trocknen geht schonmal garnicht.

Da der Baum außen "dazu wächst" hat er außen frisches und "nasses" Holz welches viel mehr schwindet als Kernholz, deshalb reißen Baumscheiben und Stämme eigentlich immer.
Durch eine sehr langsame Trocknung kann man den Hang zum Reißen minimieren, also Hirnholzflächen dick mit Holzleim bestreichen, Rinde entfernen und sehr langsam trocknen lassen.
Auch hier werden über 50% aller Versuche mißlingen.
Sicher ist die Entnahme des Kerns per Kreisschneider, wenn man auf das Stück verzichten kann.
 
Hallo zusammen!

Erst einmal danke für Eure Teilnahme, auch wenn es deprimierend ist...

Die Zahl mit den "reissenden" Scheiben kann ich nur bestätigen, max. zwei von zehn kommen durch.
Wenn es allerdings ein Halter für Teelichter werden soll, isses egal, da stören die Risse nicht.

Aber irgendeinen Trick muss es doch geben, denn in jedem ländlichen Andenkenladen findet man doch Baumscheiben bis zum Abwinken, in die irgendein dummes Zeug reingebraten ist "Trautes Heim..." usw. oder an denen eine Vogelstange mit einem Stoffkuckuck befestigt ist.
So massenhaft wie die da all die Jahre schon rumliegen, können die nicht alle aus China stammen und wenn die Verlustquote so hoch ist, müßte doch der halbe heimische Wald schon weg sein.

Oder werden die alle von ihrer zentimeterstarken Klarlackschicht zusammengehalten?

Macht es vielleicht mehr Sinn, den ganzen Stamm (na ja, z.B. ein Meterstück) zu trocknen und die Scheiben erst in zwei Jahren zu schneiden?

Bei dem Meterstück sind dann natürlich Mikrowelle und Umluftherd aus dem Rennen!

Schönen Tag noch...

Gregor
 
Hmmmmm. da fällt mit gerade was ein.
Schau doch mal nach einem Drechslerforum die haben doch so was für Schalen etc. Denke mal die haben die passenden Tipps :idea:
 
Tach,

das Problem mit Rißbildung bei Trocknung von Holz ist abhängig von Holzart, Holzdicke und Trocknungsdauer. Eine Garantie für rißfreie Trocknung gibt es nicht, es ist immer mit Ausschuß zu rechnen da Holz ein Naturprodukt mit individuellen Merkmalen ist.
Das Auftrennen einer Scheibe in 2 Teile, Trocknen und Abrichten um sie dann wieder zu einem Ganzen zu verleimen ist eine ziemlich sichere Sache um auch späterer Rißbildung vorzubeugen.

Meine Erfahrung beim Trocknen von Stammholz, aus denen komplette Scheiben, Schalen sowie Kugeln bis 400mm D gedrechselt wurden:

Die Scheibendicke sollte vor dem Trocknen mindestens das doppelte Maß des gewünschten Endmaßes haben um einen Verzug zu minimieren und später ausgleichen zu können.
Bewährt hat sich vor der Trocknung ein längere Wässerung des Holzes. Das mit Wasser gesättigte Holz wird wie beim Fleischpökeln mit Kochsalz gegen Schimmelbildung eingerieben, und dann dick mit Zeitungspapier eingewickelt an einem luftigen aber nicht zugigen Ort bei Normaltemperatur gelagert, so das die Luft von allen Seiten Zutritt hat.
Da z.B. Instrumentenbauer gewohnt sind ihre teuren Hölzer sorgsam zu behandeln und bemüht sind Rißbildung möglichst zu vermeiden, werden Trocknungszeiten von mind. 4 Jahren meistens aber erheblich länger in Kauf genommen.

Es gibt dann noch die Möglichkeit Holz gegen Rißbildung chemisch durch Tränken zu behandeln, was ich jedoch wegen schlechter Ergebnisse nach einigen Versuchen verworfen habe. Das Holz verliert dadurch seinen natürlichen Charakter und läßt sich danach auch schlechter bearbeiten.

Der Möglichkeiten gibt es viele und jeder schwört auf seine Methode, so trocknen Andere langsam ihre Hölzer in einer Kiste mit Sägespänen oder versiegeln die Hirnholzseiten mit Bienenwachs gegen zu schnelle Austrocknung.

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Versuch macht klug.
 
Hallo Frederico! Schon sehr gut Erklärt. Da gäbe es evtl. noch die Möglichkeit das Holz in Kieselgur zu lagern. ...Aber extrem Teuer...
Die Risse lassen sich dadurch aber auch nicht verhindern!
Das Ausbohren der Markröhre wäre auch noch eine Möglichkeit.
Wenn die Holzscheibe aber Komplett erhalten werden soll wird das sehr schwierig :cry: Wie bereits Erwähnt....... mal im Drechslerforum fragen :lol:
 
Thema: Holz in der Mikrowelle trocknen
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