Duss P60 - Umschalter Bohren/Bohrstopp defekt

[bhoerni]

Hallo Forum,

jetzt wo die Tage wieder kürzer werden, habe ich mich an meinen defekten Duss P60 Kombihammer gesetzt, den ich gerne bald einsetzen würde. Folgendes Problem tritt auf:

- In Stellung "Bohren" dreht das Werkzeug nicht.
- In Stellung "Drehstopp" dreht es dagegen langsam.
- Der Drehschalter hakt zwischendurch beim Wechsel zwischen den Positionen.
- Ein leichtes Scheppern ist aus dem Zylindergehäuse zu hören.

Den Bohrkopf hatte ich schon einmal geöffnet und die gebrochene Döpperführung (Teil Nr. 20 auf der Explosionszeichung) getauscht. Leider hat das nichts geholfen (hatte mich schon zu früh gefreut). Ist der Bohrkopf als Ganzes (bis zu Teil 20) vom Zylindergehäuse demontiert, läßt sich der Drehschalter problemlos bewegen, so dass ich davon ausgehe, dass das Problem hinter dem Bohrkopf zu suchen ist.

Bevor ich mich nun an das Zylindergehäuse wage, meine Frage:

Hat jemand eine Idee, wonach ich bei den beschriebenen Symptomen gezielt schauen sollte?

Besten Dank für eure Tipps!
Björn

 

[powersupply]

Ich hab jetzt noch nie so einen Duss zerlegen dürfen...
Ist aber in Teilen gleich wie beim TE60 von Hilti.
Allerdings ist die Umschaltmimik ganz anders realisiert, wobei ich genau dort den "Fehler" vermute.
Schau bitte nochmal unter den Getriebeumschalter. Dessen Zapfen(24) muss, soweit ich das auf der Zeichnung erkennen kann an der Stelle eingreifen wo der Strich an das mit 14 bezeichnete Bauteil hinzeigt.

PS

 

[H. Gürth]

Prüfen ob Teil 14 richtig montiert ist. Ich setze mal voraus, dass der Exzenter auf der Umschaltwelle 24 noch OK ist.
Teil 14 kuppelt den Bohrantrieb zum Zylinder ein, oder dient als Arretierung für die Meisselstellung.

 

[bhoerni]

Danke an powersupply and H. Gürth!

Teil 14 ist in Ordnung und funktional. Wenn ich den gesamten Bohrkopf als Ganzes zusammengesetzt bis Teil 53 abnehme, funktioniert der Umschalter einwandfrei und man kann das Funktionsprinzip wunderbar erkennen. Teil 55 lässt sich dann auch in Bohrstellung drehen, bzw. ist in Meißelstellung arretiert. Der Umschalter hakt in diesem Fall auch nicht mehr.
Daher glaube ich auch, dass das Problem woanders, d.h. nach Teil 20, liegt.

 

[powersupply]

Gerade das Teil 55 ist eines der mit involvierten Bauteile. Wenn der Umschalter auf Bohren steht müsste 14 durch den Exzenter (24) so weit nach hinten gerückt werden, dass die Zähne zwischen 14 und 55 ineinandergreifen. Im anderen Fall meißeln muss 14 so weit nach vorne geschoben werden, dass die Zähne auf der Vorderseite vermutlich in ein Gegenstück im Gehäuse eingreifen und den Bohrer bzw. Meißel blockieren. Kann man 14 eigentlich falsch herum einsetzen? Das scheint mir auf beiden Seiten leicht unterschiedlich zu sein.

PS

 

[H. Gürth]

Ja, Teil 14 kann auch verdreht eingebaut werden.
Daher schrieb ich ja: Prüfen ob Teil 14 richtig montiert ist
Die Mitnehmerverzahnung ist allerdings grösser als die Arretierverzahnung.
Die Teile 12 - 20 werden kpl. im Bohrkopf 9 vormontiert.
Dann der Umschaltknopf kpl. eingebaut. Danach kann bereits der Umschaltvorgang getestet werden und auch ob die Arretierung in Meisselstellung funktioniert.
Anschliessend dann alles auf das Hammergehäuse aufgesetzt und verschraubt.

 

[bhoerni]

Die Teile 12 - 20 werden kpl. im Bohrkopf 9 vormontiert.
Dann der Umschaltknopf kpl. eingebaut. Danach kann bereits der Umschaltvorgang getestet werden und auch ob die Arretierung in Meisselstellung funktioniert.
Anschliessend dann alles auf das Hammergehäuse aufgesetzt und verschraubt.

Genau das hatte ich ja schon gemacht und oben beschrieben. Der gesamte Mechanismus funktioniert einwandfrei, wenn der Bohrkopf vom Hammergehäuse entfernt wird.

 

[H. Gürth]

Es gibt da nicht mehr viele Möglichkeiten.
Dann ist bei den Teilen 44 - 58 nicht korrekt montiert worden.

 

[powersupply]

Frage an den Spezialisten:
Wenn der Drehstop nicht funktioniert kann doch an der Montage der Teile 44 - 58 nur noch ein zusätzlicher Fehler vorliegen. Oder wie funktioniert der Drehstop bei der Maschine?

PS

 

[H. Gürth]

Anbei eine Funktionsbeschreibung.
Den Bohrkopf mit Inhalt mal ohne den Umschaltexzenter montieren und dann die Funktion prüfen. Lässt sich mit einem Schraubendreher hin und her schieben.

 

[powersupply]

Also habe ich von Anfang an die Funktionsweise ded Teils #14 richtig verstanden.
Das ist das gemeinsame Teil das für Antrieb und Blockierung des Bohrers/Meißel verantwortlich ist.

PS

 

[bhoerni]

Alles klar, ich bedanke mich für eure Hife, besonders weil ihr darauf bestanden habt, dass es an einem Teil im Bohrkopf liegen muss. Auch wenn ich mich jetzt als oute, ich habe das "Problem" gelöst:

Die Schaltwelle 24 auf der Schaltflansche 28 war richtig montiert - deswegen funktionierte auch alles (nur falschherum). Was ich nämlich nicht gesehen hatte, der Plastikdeckel 30 ist von der Schaltflansche abnehmbar (ich hatte das auf den ersten Blick für ein Teil gehalten), und der (30) war halt falsch herum montiert, so dass die Beschriftung "Bohren" und "Meißeln" genau entgegengesetzt war.
Das sehr starke Hakeln des Umschalters, was ich immer für einen Teil des Problems hielt, hat sich letztlich gegeben, nachdem ich alles neu gefettet und ein paar mal kräftig durchgeschaltet hatte.

Ok, erstmal gefreut und dann das Gerät mit Meißel getestet: Leider kein Schlag! Zum Glück stellte sich das als kleines Problem heraus. Der Kolben hing vorne im Zylinder fest, wahrscheinlich einfach auf Grund längerer Standzeit beim Vorbesitzer. Reinigen und fetten hat auch hier gereicht.

Wo jetzt schon alles auf ist, würde ich gerne das Fett im Zylindergehäuse tauschen. Nimmt man für eine solche Aktion dann alle Getriebezahnräder, etc. raus oder würdet ihr die Bereiche sauber wischen, an die man drankommt, und den Rest altes Fett einfach drin lassen?