Dach-Dämmung Schwitzwasser / Traufblech

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boomer

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  • Dach-Dämmung Schwitzwasser / Traufblech
  • #1
Zwei Fragen:

1. Wenn man auf einem Pappdach Dämmung aus Steinwolle aufbringt und das ganze dann mit GFK Dachplatten neu eindeckt, muss dann zwischen Dämmung und Blech eine Folie? Eine Dampfsperre kann ich mir ja schenken, da die alte Pappe ja diesen Zweck übernimmt, aber muss die Steinwolle auch noch vor Schwitzwasser geschützt werden?

2. Bei dem Dach handelt es sich um ein Kreuzdach. Daher müssen nicht nur an die Rinnen Traufbleche, sondern auch da wo die Dachflächen an einander stoßen. Der Händler bei dem wir die Dachplatten beziehen hat vorgeschlagen, dafür ein Profilblech zu nehmen. Da man GFK nicht biegen kann ist dieses aus Stahl.
Meine Befürchtung ist aber, dass dieses schnell die Beschichtung verliert und dann zu rosten beginnt. Oder ist dies unbegründet?

Alternativ könnte ich auch Blei nehmen, was aber wesentlich teurer käme. Oder vielleicht auch Kupfer, oder ganz billig Schweißbahnen?

MfG, Henning
 
  • Dach-Dämmung Schwitzwasser / Traufblech
  • #2
Mit Pappdach meinst du wohl ein Bitumendach? Wenn du schon eins hast und da Wärmedämmung daufbringst und darauf wiederum GFK-Dachplatten., dann hast du ein Warmdach.

Worauf werden denn die Dachplatten befestigt, Schalung, Konterlattung? Normalerweise kommt auf die Schalung bzw. unter die Konterlattung noch eine Unterspannbahn. Ich weiß nicht mehr, obs hier oder woanders war, aber darüber wurde schon einmal sehr kontrovers diskutiert. Diese Unterspannbahn muss diffusionsoffen sein, sd im cm-Bereich. Eine Dampfsperre (sd unendlich groß, naja einige 100m) darf es nicht sein. Auch wenn deine GFK-Platten 100% dicht erscheinen, würde ich eine Unterspannbahn gegen doch noch eindringendes Wasser, z.B. Flugschnee, einbauen. Die Unterspannbahn ist eine zweite Ablaufebene, neben den Dachplatten.

Im übrigen funktioniert das Warmdach nur, wenn 100% sicher ist, dass von unten, also aus den warmen Innenräumen KEINE Feuchtigkeit eintritt, sonst wirds ein Desaster!

Bevor du irgendwelche Lattung zum Anschrauben der Dachplatten aufbringst, muss völlig kar sein, wie und in welcher Lage die Trauf- und Kehlbleche zu befestigen sind. Sonst kann es unliebsame Überraschung geben.

Für die Dachrinnen brauchst du Traufbleche. Die werden in die Rinne eingehängt. Dort wo die Flächen des Kreuzdachs innen aufeinander stossen sind es sogenannte Kehlbleche. Für beides wird heute nicht mehr verzinktes Stahlblech, sondern Alu-, Titanzink- oder Kupferblech (0,6mm) genommen. Für alles was so am Dach oder sonstigen Verwahrungen anfällt nehme ich nur Kupfer. Preis: ca. 10 EUR/kg, also ca. 53EUR/m2 (0.6mm), Titanzink ca. 5EUR/Kg. Allerdings ist der Unterschied nicht mehr so groß, wenn man gekantete Bleche vom Spengler bezieht (Vorsicht: Einige Spengler verkaufen dir den m2 zu einem Preis, der schon bereits die typischen Kantungen, z.B. 2 oder 3 beim Traufblech, UND die Montage enthält).

Für beide Bleche sind die Dachneigungen sehr wichtig. Trauf- und Kehlbleche müssen vollflächig auf Untergrund aufliegen (Kehlbohlen, Traufbretter). Traufbleche sind eigentlich unproblematisch, üblicherweise reicht da 250er Zuschnitt mit einer Wasserfalz. Die Kehlbleche müssen aber richtig ausgelegt werden, sonst wirds schnell feucht darunter.

Editha: anstelle der genannten Bleche kann man natürlich auch noch Edelstahl (0.4 / 0.5mm) nehmen, dann allerdings auf die Finger achten. Mit Bitumenschweißbahnen könnte man die Kehlen auch abdichten. Man muss dann richtige Rinne bauen, eventuell innenliegend. Als Traufblechersatz kann ich mir Schweißbahnen eigentlich nicht vorstellen, sie müssten geknickt werden, flattern im Wind usw., obwohl ich solchen Murks schon gesehen habe, aber diese Traufbahnen hatten keine große Lebensdauer gehabt.

_____
Hütte
 
  • Dach-Dämmung Schwitzwasser / Traufblech
  • #3
Vielen Dank erst einmal für die ausführliche Erklärung! :D

Mit den Fachbegriffen konnte ich mich auch schon ein wenig weiter informieren. Alleine "Unterspannbahn" bringt einige hundert Einträge und auch etliche Tragödien ans Licht. :shock:

Ich werde jetzt eine dampfdurchlässige Unterspannbahn direkt über den Sparren und der Dämmung ziehen. Wegen der fehlenden Konterlattung werde ich die Dämmung 1-2 cm dünner wählen, so das die Bahn leicht durchhängt und nicht an den Latten anliegt.

Weiterhin werde ich den nicht begeh- und bekriechbaren Boden weiterhin durch Hutzen belüften. Auch wenn ich dadurch einiges an effektiver Dämmung wieder verlieren sollte. Ein 250 Jahre altes Haus kann man schließlich nicht in ein Nullenergiehaus verwandeln, aber dafür durch Schimmel und Schwamm in null Komma nix unbewohnbar machen.

Bei den Traufblechen bin ich gerade am überlegen, ob ich die nicht ganz einsparen kann. Da das neue Dach 15cm höher kommt, muss ich die Stirnseiten eh mit Holz verkleiden. Wenn das sauber ausgeführt und mit gutem Holzschutz versehen wird, muss da eigentlich nicht auch noch Blech drüber, oder?

Bei den Kehlblechen werde ich Blei oder Kupfer nehmen, da in drei von den Kehlen auch noch Schornsteine stehen, die ja irgendwie mit verkleidet werden müssen. Blei lässt sich sicherlich einfacher bearbeiten, aber was lässt sich einfacher löten. Kupfer oder Blei?

MfG, Henning
 
Thema: Dach-Dämmung Schwitzwasser / Traufblech

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