Autos autogen schweißen?

Diskutiere Autos autogen schweißen? im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, ich hörte unlängst dass man Autos nicht mehr autogen schweißen dürfe, stimmt das? Wie sind da eure Erfahrungen?
Alfred

Alfred

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Hallo,
ich hörte unlängst dass man Autos nicht mehr autogen schweißen dürfe, stimmt das? Wie sind da eure Erfahrungen?
 
Wird Dir jetzt nix nutzen aber Du fragst ja auch nach unseren Erfahrungen :wink:

Mein Mechaniker hat bis jetzt immer Schutzgas geschweißt.

Autogen hab ich überhaupt noch nie gesehen außer beim Verzinnen zum Schmelzen des Zinns.

Wobei für mich das Autogenschweißen gerade bei modernen Fahrzeugen doch seine Berechtigung hat, man denke nur an die ganze hochempfindliche Elektronik.
Ohne abgehängte Batterie und ewig warten bis sich auch der letzte Speicher verflüchtigt hat geht da doch gar nix mehr mit Elektrode und Schutzgas.
 
Moin,
an tragenden Teilen schon lange nicht mehr, Auspuff usw. jedoch nach wie vor. Wie es sich bei Oldtimern verhält weiss ich nicht.
 
Warum eigentlich nicht?

Welche Nachteile hat Autogen die das rechtfertigen?
 
Hallo,
bin vor ca. 11 Jahren mit einem Opel Rekord Caravan Bj. 81 zur
Hauptuntersuchung. Über einer hühnereigrossen Durchrostung
am Längsholm im Motorraum hatte ich fachgerecht einen Blechflicken mit 1,5 facher Materialstärke autogen aufgeschweisst.
Sah sauber aus weil auch gut hinzukommen war. Nach der üblichen Frage " wer dat geschweisst " wurde mir vom Tüvling eröffnet das autogenschweissen an tragenden Teilen seit etwa 6 Jahren nicht mehr zulässig ist! Als Begründung wurde angeführt das neue hochfeste Stahlblechsorten im Automobilbau zum Eisatz kommen, die bei einer Autogenschweissung an Festigkeit durch den starken Wärmeeintrag verlieren können.
 
Hallo,
bei neuen Opel Fahrzeugen darf nur noch MIG-Gelötet werden wegen den höher-/hochfesten Blechen, dort ist nicht mal mehr MAG erlaubt (laut Hersteller),selbst Mag wird zunehmend verdrängt...

Bei alten Autos würde ich sagen kein Problem (außer an vielleicht an tragenden Teilen), allerdings der Korrosionsschutz wird schon viel massiver angegriffen als beim MAGen, zumal ich es auch gefährlicher finde mit der Flamme... wegen entzündbarer Gegenstände...

MfG. Celle
 
Hallo,
das ist bei mir schon länger her und wir haben alles autogen geschweißt, der TüV durfte halt nicht mit dem Hammer durchkommen und sie wollten nicht Fleck an Fleck. Gut ist beim autogenschweißen dass man sich die Bleche warm hinklopfen kann, da hat man bei einem Rostloch einfach ein Stück Blech mit der Gripzange festgemacht, dann mit dem Brener draufgehalten und hingekopft. Der Nachteil ist bei autogen dass das Belch in Flächen nach hinten weggeht, man braucht also Gegenhalt oder man winkelt die Teile z.B. Absetzzange.
 
Hallo
Ich erinnere mich an die Autogenzeiten da konnte man fein den alten Unterbodenschutz wegbrennen!!! und man brauchte "gesundes"Blech um was zu schweissen, heute brät man ja schon mit Spezialdraht den Rost zusammen :D
Zum Tüv: Wenns ordentlich gemacht wird ist von den Schadenstellen nichts zu sehen und kein Prüfer kommt überhaupt auf die Idee es könnte was geschweisst worden sein.
Zum Löten an Autos: Meinetwegen, auch kleben, mir egal!! aber:
Die sollen gefälligst (Fa.Opel) ihre Karren soo bauen, konservieren, das die versprochene Durchrostungsgarantie auch wirklich kein Märchen ist und keiner!!! Rostschäden beheben muss!!!! Leider haben die Rüsselsheimer dies noch nicht begriffen.
 
Hallo,
der Unterbodenschutz war das schwierigste, den musste man erst mal anheizen und wegschaben, was auch blöd war sind die teerhaltingen Innendämmugen am Bodenblech. Man musste ständig löschen, ich habei mmer mit der Spritzflasche oder mit der Sprühpistole vom Kompressor gelöscht, mit dem Schweißspiegel in den Innenraum geschaut wie stark es brennt :wink:
Ich habe mal in ein paar Wochen damals 4 Stück beim Renault R4 (Rost4 war unsere interne Bezeichnung) Bodenbleche eingeschweißt. Die originalen Bleche waren nach sage und schreibe 4 Jahren so durchgerostet dass man die stählerne Gurtpeitsche mit der Hand rausziehen konnte. Wegen den blöden Drehstabfedern haben wir die Bleche an den Ausschnitten der länge nach aufgeschnitten und dan von hinten draufgeschoben und rundum durchgeschweißt.
Da gab es dann noch eine Vorschrift vom TüV dass in der Fläche eine bestimmte Anzahl Fixnieten gesetzt werden musste.
Und fast unmöglich zu schweißen war der 2CV weil das Blech so dünn war, mit dem 1er Brenner wie ein Goldschmied.....
 
Die ´Franzosen waren grosse Farbkünstler, die schafften es die Grundierung dicker als das Blech hinzukriegen.
Deren Bleche waren derart mit Fremdstoffen kontaminiert die elektrolytische Korrosion began an allen Stellen gleichzeitig, egal wo.
 
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