Alte Handhobel "renovieren"

Diskutiere Alte Handhobel "renovieren" im Forum Holzbearbeitung im Bereich Anwendungsforen - Hallo! Gestern waren wir zum Verkaufen auf einem örtlichen Flohmarkt und wie es ist, irgendetwas nimmt man selber immer mit... Bei uns waren es...
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schallundrauch

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Hallo!

Gestern waren wir zum Verkaufen auf einem örtlichen Flohmarkt und wie es ist, irgendetwas nimmt man selber immer mit...

Bei uns waren es diesmal:
Ein Satz neue PH-Schraubendreher Gr.0-4 (10€ :wink:)
Eine neuwertige etwa 10 Jahre alte Singer Nähmaschine (15€)
Etwas Tupper (3,30€)
2 alte Holzhobel

Die beiden Dinger standen bei einem der Stände lieblos mit den Klingen auf den Boden gestellt!!! also musste ich sie erlösen.

Da der aufgerufene Preis von 2,5€ mir als ok für Versuchsmaterial erschien musste ich sie von ihrem lieblosen Vorbesitzer erlösen :D

Bei den Hobeln handelt es sich um einen Schrupp und einen Doppelhobel der Firma LM Steiner made in Germany welche dem Logo nach mind. 50Jahre alt sein dürften, tendenziell sogar eher älter.

Diese beiden Hobel würde ich nun gerne wieder aufarbeiten und hätte dazu ein paar Fragen:

1. Die Sohlen der Hobel sind etwas verschmutzt (Farbspritzer...) daher würde ich diese gerne etwas abschleifen und kleinere Unebenheiten planen, nur womit versiegele ich diese danach (ÖL, Wachs, Klarlack...)?

2. Reicht es für den Anfang (Sprich für meine ersten Versuche im Umgang mit Handhobeln und deren Schliff) wenn ich mir statt teurer Wassersteine eine dicke Glasplatte hernehme und auf diese Wasserfestes Korund-Schleifpapier mit Sprühkleber aufziehe und darauf nass schleife (Zumindestens habe ich schonmal in der Metallographie im Rahmen einer Projektarbeit Schliffproben mit polierter Oberfläche zur lichtoptischen Gefügeuntersuchung hergestellt und dies wurde auch auf mit Schleifpapier bezogenen "Tellerschleifern" im Nasschliff erledigt)

3. Wie ich die gerade Klinge des Doppelhobels zu schleifen habe ist mir dank der Schleifanleitungen im Woodworking-Forum klar, dort werde ich wohl eine zweite Fase auf der Spiegelseite anbringen müssen da das verbaute Eisen (von Matador) durch einen längere Zeit ohne ausreichenden Korosionsschutz verbauten Spanbrecher recht tiefe Spuren auf der Spiegelseite hinterlassen hat welche ich nur ungerne vollflächig abtragen würde.

Aber wie bekomme ich die gerundete Klinge des Schrupphobels hin???

Würde mich freuen wenn ihr mir dazu ein paar Tipps geben könntet.

Gruß Ansgar
 
Hallo,
schallundrauch schrieb:
1. Die Sohlen der Hobel sind etwas verschmutzt (Farbspritzer...) daher würde ich diese gerne etwas abschleifen und kleinere Unebenheiten planen, nur womit versiegele ich diese danach (ÖL, Wachs, Klarlack...)?
Planschleifen auf einer ebenen Unterlage bis Korn 180, dann in Leinölfirnis richtig reinstellen, über Nacht stehen lassen, abwischen und einige Tage trocknen lassen.
schallundrauch schrieb:
2. Reicht es für den Anfang (Sprich für meine ersten Versuche im Umgang mit Handhobeln und deren Schliff) wenn ich mir statt teurer Wassersteine eine dicke Glasplatte hernehme und auf diese Wasserfestes Korund-Schleifpapier mit Sprühkleber aufziehe und darauf nass schleife (Zumindestens habe ich schonmal in der Metallographie im Rahmen einer Projektarbeit Schliffproben mit polierter Oberfläche zur lichtoptischen Gefügeuntersuchung hergestellt und dies wurde auch auf mit Schleifpapier bezogenen "Tellerschleifern" im Nasschliff erledigt)
Einige Leute machen das so, ich selbst habe keine Erfahrung damit. Versuchs doch einfach mal.
schallundrauch schrieb:
Aber wie bekomme ich die gerundete Klinge des Schrupphobels hin???
Würde ich auf dem Doppelschleifer per Trockenschliff machen und dann abziehen. Der Schrupphobel muss lediglich scharf sein, eine exakte Rundung ist nicht notwendig.
schallundrauch schrieb:
Würde mich freuen wenn ihr mir dazu ein paar Tipps geben könntet.
Vielleicht helfen dir diese Beiträge von mir noch etwas weiter:


Holzhobel herrichten

und hier was zum herrichten von Hobeleisen:

Hobeleisen herrichten


Spanbrecher anpassen


Bezieht sich zwar auf Metallhobel, aber im Grunde paßt das auch auf dein Eisen des Doppelhobels.

Gruß

Heiko
 
Schonmal Danke für deine Tipps.

An dem Spiegel der beiden Messer werde ich wohl eine ganze Zeit lang bei sein bis diese mir halbwegs gefallen, nach gut 2 Std. auf 80er Korn sieht es für mich immer noch nicht wirklich annehmbar aus, ich denke ich muss da noch etwas gröberes besorgen...

Kann es eigentlich sein das die Klingen aus zwei lagen unterschiedlichem Stahl verschmiedet sind?

Irgendwie sieht es für mich nämlich danach aus (und kommt mir beim Schleifen auch so vor) als wäre dort auf einen weicheren Grundstahl im vorderen Bereich ein Stück wesentlich härterer Stahl aufgebracht worden.

Gibt es soetwas?!!!

Gruß Ansgar
 
Hallo,
schallundrauch schrieb:
Kann es eigentlich sein das die Klingen aus zwei lagen unterschiedlichem Stahl verschmiedet sind?

Gibt es soetwas?!!!
Da hast du scheinbar einen Glücksgriff getan. Du hast laminierte Eisen erwischt. Die sind meist von sehr guter Qualität. du erkennst es auch an der Fase, wenn diese geschliffen ist und du hällst sie gegen das Licht, erkennst du die beiden schichten.

Allerdings sind diese Eisen nicht ganz so gut zu schleifen. Ich habe auch eines und bekomme es nur mit viel Sorgfalt auf Wassersteinen scharf. Ob es mit Schleifpapier geht, weiß ich nicht.

Gruß

Heiko
 
OK, also werde ich die Messer nur auf der Spiegelseite planen, für die Schneide werde ich mal den Bruder meiner Schwiegermutter um Hilfe bitten, der hat in Russland Tischler gelernt und tischlert hier selber noch gelegentlich...

Der sollte den grundschliff der Schneide wohl besser hinbekommen als ich :wink:

Gruß Ansgar
 
Thema: Alte Handhobel "renovieren"

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