Acrylglas: Fase hobeln?

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Gemüsefraumann

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Moin zusammen,

mal eine Frage an die Werkzeugexperten: Kann man extrudiertes Acrylglas eigentlich auch mit dem Hobel bearbeiten?

Ich habe nämlich eine Frässchablone aus Plexiglas Optical HC, in der sich eine Führungsnut für einen verschiebbaren Griff befindet. Damit ich eine Senkkopfschraube bündig einlassen kann, müsste ich die Kanten aber noch entweder fräsen oder vorsichtig hobeln. Beim Fräsen mit der Oberfräse habe ich noch nicht so wirklich Vertrauen, weil es handgeführt ohne speziellen Fräser und Kühlung angeblich schnell in die Hose gehen kann. Stattdessen könnte ich aber vielleicht einen Minihobel nehmen und das einfach vorsichtig per Hand erledigen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob sich Acrylglas so richtig bearbeiten lässt. Sollte auf jeden Fall eine M8-Schraube passen. Da müssen also schon einige Millimeter weg.

Habt ihr irgendwelche Ideen, wie man das hinbekommen könnte? Spricht etwas dagegen, Acrylglas zu hobeln?

Freue mich auf eure Rückmeldungen!

VG und euch ein schönes WE.
 
Zuletzt bearbeitet:
Spricht etwas dagegen, Acrylglas zu hobeln?
es kommt auf deine Möglichkeiten, Materialien und die örliche Lage der zu zu bearbeitenden Bohrungen an, also kannst du das nur feststellen mit deinen Werkzeugen und mit Testobjekten. Schnell ist bei Rattern oder Festfressen von Werkzeugen das Material gerissen.
 
Danke für die Rückmeldung.

Einen passenden Eckenhobel müsste ich noch besorgen, so oder so. Genau so wie einen passenden Fräser, wenn ich mit der OF arbeiten sollte. Bei einer handgeführten Fräse habe ich aber noch so meine Bedenken. Die Nut ist nur 8mm breit. Wenn ich da mal kurz ausschlage oder am Ende an die gerade Kante stoße, dann wirds brenzlig.
Ein handgeführter Minihobel, der die Schneide genau an der Spitze hat, dürfte da wesentlich besser zu kontrollieren sein. Vorausgesetzt, er schafft es, das Material zu schneiden. 🤷‍♂️
 
Da fehlt die Stabilität der Aufspannung und Führung.
Dann fehlt es an der Schnittgeschwindigkeit.
Ebenfalls an der Schärfe.

Schau dir mal einen Fräser für Acryl an, dann wird dir einleuchten,
warum sowas per Hand nicht funktionieren wird.
 
Die hat doch die angesprochene hohe Schnittgeschwindigkeit.

PS
 
Ja, aber sie ist ja trotzdem noch handgeführt. 😅
Ich würde natürlich mit Anschlag arbeiten. Aber bei so kleinen Spalten passiert es ja schon mal schnell, dass man an eine andere Kante stößt.

Habe gelesen, dass man für diesen Zweck einschneidige Fräser (Z1) verwenden und durchgehend gut kühlen soll. Das Teil unter Wasser zu legen, wird der Oberfräse (Makita DRT50) aber vermutlich nicht so gut gefallen. Vielleicht wird das aber alles halb so wild, wenn ich wirklich nicht mehr als einen Millimeter pro Durchgang abtrage.

Habe leider kein Teststück, um das alles mal auzuprobieren. Daher hatte ich gehofft, hier etwas Erfahrungswerte einholen zu können.

VG und schönen Abend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das heißt, dass auch das Arbeiten mit der Oberfräse raus ist?
Eigentlich schon- man schafft es handgeführt halt nicht, dass wirklich spielfrei führen zu können, dazu den gleichmässigen Vorschub, -auch nicht so ohne-
Dazu ist unbedingt ein Spiralwinkel nötig, Achsparallele Schneiden erzeugen unschöne Ratterspuren, selbst bei zwangsgeführten arbeiten.
Wenn ich sowas bearbeiten muss, spanne ich das auf meinem 4t schweren Metall BAZ auf, kühle mit KSM was ich sofort nach dem bearbeiten vollständig mit klarem Wasser abspüle.
-So wird die Oberfläche 1A-

Gruß, BK

P.S:
Auf der (für Holzbearbeitung) CNC Portalfräse eines Kollegen geht das auch, aber mit deutlich schlechterer Optik
 
Okay. Worauf sollte man dann beim Fräser achten?

Z1, einscheidig, spiralförmig, VHM, poliert.

UpCut oder DownCut? Wenn ich "überlappend" einen etwas größeren Durchmesser nehme, dann könnten die Späne bei DownCut einfach nach unten in die Führungsnut/das Langloch fallen, von denen ich ja die Kanten bearbeiten möchte. Nachteil: Gegenüber UpCut vermutlich höherer Wärmestau unterm Fräser, wenn die Späne nach unten komprimiert wird. 🤔

Je Durchgang würde ich vielleicht 1mm abnehmen, 3mm insgesamt.
Absaugung mit dem Staubsauger, oder ich probiere eine dünne Wasserschicht und dichte die Auflage der Oberfräse nach oben hin einfach mit Klebeband ab, damit nichts ins Gerät kommt. Gerade da würde sich dann wohl DownCut anbieten, damit die Späne einfach ins zu bearbeitende Langloch fallen kann.

5,0 x 22 x 50 - d2=5 mm ✓ VHM Alu-Fräser, Z=1, Poliert Linksdrall DownCut

Sowas vielleicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Damit ich eine Senkkopfschraube bündig einlassen kann, müsste ich die Kanten aber noch entweder fräsen oder vorsichtig hobeln
Vielleicht kann ich mir das auch nur schlecht vorstellen wie das mit dem verlinkten Fräser funktionieren soll.
Aber wie willst Du mit einem kurzen geraden Frässtift eine Fase erstellen?
Ich habe bislang insgeheim einen 90° Fräser vor meinem geistigen Auge gehabt. Dies aber, weil ich nicht weiß ob das überhaupt funktioniert, nicht genannt.

Auch habe ich die Befürchtung, dass sich die angedachte Senkkopfschraube beim ersten Eindrehen in das Acryl eindrückt und dieses auf Dauer an der Stelle sprengen bzw rissig werden lässt.
Von daher würde ich über eine verschiebbare Kulisse, in der die Schraube sitzt, nachdenken die den Druck besser verteilt.
Polycarbonat sollte für diese Anwendung gefühlt besser geeignet sein. Lasse mich auch gerne eines Besseren belehren.

PS
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry, das hätte ich vielleicht genauer erläutern sollen.

Letztlich soll einfach nur ein Schraubenkopf versenkt werden. Dabei könnte ich einen Flachkopf nehmen und dafür eine normale Nut fräsen. Oder ich nehme einen Senkkopf und mache stattdessen eine Fase. Das ist im Prinzip egal.

Die Fase hatte ich im Kopf, weil ich die ggf. auch hätte hobeln können.

Mit dem Winkelaufsatz der Makita könnte ich auch anfasen. Dann muss die Führung aber umso präziser werden. Eine Nut wäre da denke ich einfacher umzusehen.
 
dass sich die angedachte Senkkopfschraube beim ersten Eindrehen in das Acryl eindrückt und dieses auf Dauer an der Stelle sprengen bzw rissig werden lässt.
Ich würde an der Stelle Kunststoffschrauben nehmen und mit wenig Zugkraft arbeiten.

Aber ja, eine einfache, flache Nut für Flachkopfschrauben wäre denke ich besser. Ist auch einfacher zu fräsen, da ich dann nicht auf Winkel gehen muss.
 
Downcut Fräser macht nur Sinn, wenn du ganz durchfräst, sonst stauen sich die Späne unten und verschmelzen sich!
Von was für einer Größe (des Werkstückes) sprechen wir hier eigentlich? Wie dick ist dein Acryl?
 
Die zu bearbeitende Frässchablone ist 8mm stark. Darin sitzt ein Langloch, D=8.5mm, L=15cm, das ich als Führung für einen verstellbaren Griff nutzen möchte. Von diesem Langloch müssen dann die Kanten leicht abgesenkt/angenutet werden, damit eine Flachkopfschraube darin verschwinden kann.

Ich hoffe, das macht es als kurze Zusammenfassung noch mal klarer. 😊
 
Warum nutzt du nicht einfach einen 45°-Fasefräser, wenn du schon eine Oberfräse hast? Die Führung kannst du mit einem Brett oder dem Parallelanschlag machen.
 
Wäre auch eine Möglichkeit. Eine Nut für Flachkopf würde sich allerdings besser verkanten und dadurch weniger wackeln.

Ob so übliche (Holz-) V-Fräser überhaupt für Plexiglas geeignet sind, sei aber auch noch dahingestellt.
 
Der Fräser ist schon gut geeignet,
der Nachteil ist, dass der für automatischen Vorschub/ stabile Einspannung vorgesehen ist.
(Durch rappeln bei schwacher, labiler Führung ergibt sofort Ausbrüche an den Fräserschneiden...)
 
Thema: Acrylglas: Fase hobeln?

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