Hallo zusammen,
es ist für mich schon lustig was manchmal für Meinungen geäußert werden zum Sprit und besonders zu den Mischungen. Nach den gängigen Untersuchungen der Tribologie ist es aber etwas anders als bisher hier beschrieben.
1. Beim Öl kommt es zu allererst darauf an was der Hersteller als maximale! Verdünnung angibt. Also bis 1:50 oder bis 1:70 bis 1:100. Weniger Ölanteil sollte man dann auch nicht einsetzen also keinesfalls ein 1:30 Öl mit 1:50 ansetzen und verfahren. Das macht zwar vom Schmierverhalten meist nix aus sehr wohl aber bei den Ablagerungen!
2. Ölanteil im Sprit ist abhängig von der Bauweise der Motoren, sprich ob sie spezielle Kugellager drin haben oder Gleitlager was für eine Laufgarnitur... danach bestimmt sich der Ölanteil der nötig ist (mit Abstrichen bei älteren Motoren, da können modernere Öl statt1:25 auch mit 1:30-33 gefahren werden da bessere oder überhaupt EP..Additive drin sind)
3. zuviel Öl (in Maßen) kann es garnicht geben was die Ablagerungen angeht. Die Additive im Öl sorgen für die Reinigung. Fettere Mischung bedeutet daher mehr Additive und mehr Reinigungsleistung bei den heutigen Ölen solange der Motor noch ordentlich läuft. Mischt man dagegen zu mager also ein 1:50 auf 1:70 oder so sind zuwenig Reinigungsadditive vorhanden und die Ablagerungen bilden sich viel schneller als bei normalem Ölanteil.
4. Schadstoffe, sind auch lange nicht so vom Ölanteil abhängig wie manche meinen. Einfache Rechnung zeigt das auf wenn man vergleicht wieviel Kohlenwasserstoffe (in g) ein 2takter ausstößt und wieviel g Ölanteil dabei maximal im verbrauchten Brennstoff enthalten sind merkt man schnell, es ist vor allem unverbranntes Benzin (Spülverluste) nicht das Öl was da rauskommt. Wurde auch bei Bootsmotoren schon ausgiebigst untersucht
und so bestätig.
Kolbenfresser besonders am heißen Auslaßbereich liegen bei heutigen 2t Markenölen egal welcher Marke fast nie an der Schmierung also zu mager... Oft ist es vielmehr ein zugesetzter Auspuff oder Arbeit mit der Säge so, dass der Puff gegen Holz bläßt und das Abgas nicht so raus kann wie konstruktiv vorgesehen. bei Modellmotoren... mit resonanzauspuff gibts auch sowas wenn der Resonanzpunkt falsch liegt.
In allen diesen Fällen überhitzt derKolbenbereich am Auslaßfenster durch das Abgas und das führt trotz Schmierfilm zum Fresser, so gut kann halt kein Öl schmieren wenn das Alu dort "dick" wird.
Also immer mal wieder nachsehen ob der Puff frei und unverbeult ist.
Benzol und Co im Benzin also Aromaten allgemein werden auch gerne überschätzt, selbst bei aromatenfreien Sorten enstehen durch die Verbrennung aromatische Schadstoffe, allerdings atmet man sie nicht beim tanken ein.
Im Übrigen gibts da unzählige Möglichkeiten benzin zu formulieren für fast jeden Zweck (schaut mal da rein wenn es euch interessiert:
http://www.rennbenzin.de/shop/shop.html )
Zusammengefasst also 1:25 statt 1:50 macht nicht mehr Ablagerungen und auch nicht soviel mehr an Schadstoffen da der Großteil aus dem Benzin kommt (bei nur 2% mehr Ölanteil auch einsehbar oder? 96% sind immernoch Benzin bei 1:25)
Umstellung von Markenöl auf ein anderes macht nix, Umstellung auf Sonderkraftstoff dürfte, wenn es Markenöle sind zur Schmierung, auch nix machen was Ablagerungsablösungen angeht. Nur sollte man die Spritsorten nicht mischen sondern sortenrein jede für sich verfahren.
Kolbenfresser meist durch Überhitzung verursacht und dann naturgemäß am heißesten Bereich dem Auslaß. Abhilfe schön Kühlung sauber halten und Auspuff frei. Eventuell noch einen Zusatz von MoS2 zur Mischung als Verschleißschutzadditiv für extreme Situationen.
Rizinusbasierte Öle oder alles was mit "Bio" zu tun hat ist nicht unbedingt für Betrieb mit längeren Pausen geeignet da das zeug nicht nur in der Natur sondern auch im Motor oxidiert und abgebaut wird. Lange Pausen können (nicht müssen, es heißt ja meist zu xy % abbaubar in z Tagen also können Additive gegen verkleben Rost... durchaus bei guten Ölen sowas verhindern trotz 96% Bio) also durchaus bei solchen Ölen negativ sein.
Zum Schluß noch was allgemein zur Drehzahl: drehzahl sagt garnix aus über die Belastung des Motors oder des Öles. Wichtig ist die mittlere Kolbengeschwindigkeit also Drehzahl und Hub des Motors. 40.000 Umin bei 1,5 cm Hub ist nicht viel, gerade mal 13m/s ein Schiffsdiesel mit 2m Hub und nur 96 Umin macht dagegen "schon" 6,4 m/s während ein 50er Motor mit 12000 bei rund 4cm Hub immerhin 16 m/s macht, Formel 1 liegt momentan so etwas über 20m/S meines Wissens nach. Alles bis ca 17m/s ist heute alltagstauglich was Koben, Lager und Schmierfilm angeht.
Gruß
Andi