Hi,
Thomas.B schrieb:
Noch ein paar Kommentare:
hättest das nicht kommentieren müssen - ein 'aha' hätte gereicht.
... bzgl. Lagerwahl und Toleranzen.
Die Diskussion darum wäre genauso, als wenn ich sagen würde :
... die Elektrik meines Schweißgerätes wird durch Sicherungen mit träger Charakteristik geschützt, - dann kann ich die Sicherungen mit flinker Charakteristik in meinem HiFi-Verstärker auch durch träge ersetzen. Ist in der Vergangenheit auch schon bei Geräten zweier Hersteller gutgegangen ...
Für wie qualifiziert würdest Du so eine Aussage halten ?
Dennoch bezugnehmend auf den Trabant, welchen
Du erwähnt hast (nicht das Du mir wieder vorwirfst,
ich würde ablenken) :
4x2 6206 C2. Haltbarkeit ca. 100.000km
- wenn Du Dir mal die Tragzahlen solcher Lager anschaust, müßten sie eigentlich noch länger halten, machen sie aber nicht, weil diese doch sehr unterschiedlich belastet werden ... die Trommel einer Waschmaschine hingegen fährt selten zügig durch Kurven
- Haltbarkeit ist sicher auch nicht
immer 100.000km :
.... 40Tkm vereinte uns eine Haßliebe .... Dann habe ich drei Radlager, die Kreuzgelenke beider Antriebe mehrmals, Federn ..... rausgehauen. klick
... aber selbst wenn : 100.000km / 50km/h = 2000 Betriebsstunden
StiftungWarentest rechnet mit 1870 Waschzyklen, was einer Lebensdauer (je nach Maschinengröße) von ~ 13-15 Jahren entspricht. 1870 Zyklen dürften, je nachdem wie lange ein Zyklus läuft, etwa auch 2000 Betriebsstunden bedeuten.
Dimensioniert ein Hersteller (Bsp. FAG) die Lagerung auf 300-500
Schleuderstunden, ist das daher gut ausreichend.
Die Presspassung zwischen Lagerinnerring und Welle war ganz schön knackig.
1) besitzt der Innenring bei einem PKW-Radlager Punktlast, somit wäre eine Presspassung nicht notwendig
2)
sollte dort dennoch eine 'knackige' Presspassung gewählt worden sein, wäre die Konstruktion mit der Feder ziemlicher Unsinn.
Dazwischen saß eine kräftige Spiralfeder für den thermischen Axialausgleich
Schaut man sich die Schnittzeichnung an :
klick
.... erkennt man schnell, wozu die Feder dient.
So wie die sich das seinerzeit ausgedacht haben, gibt es kein definiert angeordnetes Festlager. Je nachdem wie der Konus der Bremstrommel gefertigt wurde, drückt man ihn etwas weiter ... oder nicht ganz so weit auf die Antriebswelle.
Damit dann auch den Innenring des äußeren Lagers. Die Feder stützt sich jetzt auf dem Innenring des inneren Lagers ab und hält so das äußere Lager in Position.
Und so sieht, zum Vergleich, eine Vorderachse mit Bremstrommel und Konus aus, welche ein 'klassisches' Festlager besitzt (inneres Lager, fixiert am Innenring durch Mutter (Pos.17)) und deren Trommel nicht mit den Lagern in Berührung kommt und somit auch keinen Einfluß auf deren Position hat :
klick
Möglicherweise hängt die C2-Lagerwahl auch mit der speziellen Bauvariante zusammen. Vielleicht wollte man dadurch auch einen möglichst exakten Lauf und Radführung garantieren (na ja ... beim Trabant
) - aber warum man dann nicht gleich Schrägkugellager verwendet hat.
Vielleicht hat man sich auch gedacht : wir dimensionieren die Lager schön groß und wählen welche mit verringerter Lagerluft - die begrenzt zwar die Lebendauer, aber Aufgrund der Überdimensionierung wird das dann (für die überwiegende Anzahl der Nutzer) schon lange genug halten.
Aber man kann doch nicht unterschiedlich tolerierte Bauelemente in eine Konstruktion (-> Waschmaschine) einbauen, weil sie in einer anderen Konstruktion funktionieren (-> Trabant-Radlagerung).
Da muß man doch auf die vorhandene Konstruktion, Erfordernisse und Gegebenheiten Rücksicht nehmen - siehe Bsp. Sicherungen flink-träge
Gruß, hs