Warum ich auf einer Bohrmaschine eine Messuhr brauche, während selbst die stationären Honwerkzeuge zwei Gelenke haben und sich selbst zentrieren, ist mir schleierhaft. Diese wackeligen Teile eiern sowieso dermaßen, dass man sich eigentlich jegliche Zentrierung sparen kann. Regelmäßiges drehen und von oben und unten honen halte ich für zielführender.
Habe heute schon einmal Zylinder 2 gehont. Abtrag ca. 0,03-0,04mm im Durchmesser, da der Ringspalt des oberen Kolbenrings sich von 0,3 auf 0,4mm (also um 0,1mm) vergrößert hat. Wie schätzt ihr diese Werte ein? laut Rennsportkatalog sind 0,25mm für einen flotten Straßenmotor sinnvoll, Drag-Race etc. bekommt mehr. Geht das noch oder sind wirklich 0,15mm der anzustrebende Maximalwert?
Hier das Tragbild der Kolbenringe:
Wo bekomme ich Kolbenringe für einen 65mm ID Zylinder?
Die verbauten Kolbenringe haben das Profil NM (nach Alfred's Abbildung), der Ölabstreifring hat das Profil G. Ich habe leider nicht darauf geachtet, ob der Monteur den Ring evtl. verkehrt herum verbaut hatte.
Den Kolben habe ich sicherheitshalber mit P400 und grauem Schleifvließ abgezogen, weil der italienische Monteur diverse Macken hat durchgehen lassen, die da definitiv nicht hingehören.
Leider fehlt mir ein Innentaster, um richtige Absolutwerte zu haben. Laut preiswertem Messschieber hat der Kolben etwa 64,9 +-0,03mm AD, der Zylinder ca. 65,0 +-0,05mm ID. Geht man von Mittelwerten der schlechten Messung aus, hat der Kolben ein Laufspiel von ca. 0,1mm. Da es ein Aluminiumkolben ist, sollte das passen. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass das vorherige Laufspiel zu gering war und bei meinem teilweise harten Betrieb von eklatantem Nachteil war. In Verbindung mit angesaugtem Dreck musste das schief gehen.
Würdet ihr denn auch die letzten Riefen noch entfernen oder soll ich den Zylinder lieber so lassen? Ich tendiere zu letzterem.
Zylinder 1 ist morgen dran, allerding sieht der ja nochmals deutlich schlechter aus...
Gruß,
Phil