Hi,
sowas hängt an vielen Parametern - ohne Frage kann ein selber angeschliffener Meißel auch besser sein, als ein Kaufteil - weil dieser u.U. eben andere Einstellungen erfordert.
Im Thread hatte ich ja zu speziellen Maschinen verlinkt - da schleift niemand seine Werkzeuge selber.
Habe doch nochmal ein Foto des '55er Gußkopfes herausgesucht.
Man sieht deutliche Bearbeitungsspuren - ob durch fräsen oder schleifen spielt keine Rolle.
Anhang anzeigen 1
So gab's das ab Werk.
Früher wurden andere Dichtungen als heute verwendet (sind inzwischen vergleichsweise teuer : etwa €40-50 für 4Zyl. da u.a. aus Kupfer)
Ich habe den Kopf zum Überarbeiten weggegeben (weil u.a. auch gehärtete Ventilsitze rein sollten) und die Motorenwerkstatt hat's geschliffen (nicht mit solchen Schleiftöpfen wie von Alfred gezeigt, sondern mit einer Flächenschleifmaschine welche am Umfang arbeitende Scheiben verwendet) - weil's die halt so machen.
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Raubsau schrieb:
Damit der Schlagzahnfräser nicht rupft, also um die Passivkräfte klein zu halten, sollte man eine möglichst scharfe Schneide mit kleinem Eckradius verwenden. Wendeplatten haben wegen der hohen Vorschübe und Zustellungen für die sie gedacht sind aber oft große Eckenradien und Schneidenverrundungen um sie stabil zu machen.
Ich wiederhole einfach noch einmal, was ich bereits gepostet hatte - das kann dann jeder optisch mit dem Text vergleichen
Bei dieser Spezialmaschine zum Bearbeiten von Köpfen wird mit einer Art Schlagzahnfräser gearbeitet :
(siehe Detail Min 2:05 - später beim Lauf hört man auch das schlagende Geräusch)
und auch nochmal aus dem Katalog des Herstellers
Aber was wissen die schon.
'Spitze' Schneiden ermöglichen zwar eine höhere Oberflächengüte solange der Vorschub dazu passt - nur kann das bei Schlägen (in Abhängigkeit zur Schnittiefe) zur Folge haben, das die Schneide schnell(er) stumpf wird (auch durch höhere thermische Belastung) oder gar bricht.
Wofür und mit welcher Begründung es wohl bei Bohrern die Form D gibt ?
Verstärkt wird das dann noch durch Gußhäute an den Rändern*
Mit etwas Pech beginnt man dann mit einer tollen Oberfläche und irgendwo in der Mitte hat man auf einmal Bruch.
Dann darf man nochmal von vorne beginnen, was wiederum bedeutet : mehr Materialabtrag - etwas was man bei einer Zylinderkopf-Nachbearbeitung jedoch so gering wie möglich halten möchte.
Gruß, Glatisant
*
Die Randzone gegossener Werkstücke (Gusshaut) weist wegen nichtmetallischer Einschlüsse, veränderter Gefügeausbildung und/oder Verzunderungen eine schlechtere Zerspanbarkeit auf als die Kernzone.
Infolge dessen kommt es bei Nichtreduzierung der Schnittparameter zu einem verstärkten abrasiven Verschleiß und zur Ausbildung einer Verschleißkerbe an der Werkzeugschneide
(Zerspanungshandbuch Hoffmann)