Servus
Mehrlagenschweißung von dicken Materialien (bitte definiere "dick") ist mit Deiner Kiste möglich, allerdings wird die geringere Einschaltdauer bei Maximalleistung die Arbeit irgendwann quittieren.
Die Wurzellage muss absolut sauber und dicht sein, ansonsten ist jede noch so gute Mittel- und Decklage umsonst.
Meist liegt das maximal auf einmal mit 1-1,2mm Schweißdraht schweißbare (also mit guter Wurzel) a-Maß bei 6-8mm. Jetz geht die Rechnerei los: Faustformel fürs a-Maß: Materialstärke mal 0,7; also bei 20mm-Blech a-Maß=14mm. a14 erfordert mindestens 3 Lagen (1 Wurzel, 2 Decklagen), sicherer aber schwieriger sind 6 Lagen (1 Wurzel, 2 Mittellagen, 3 Decklagen). Solche Berechnungen werden meist von Schweißfachingenieuren vorgenommen, außer der Schweißer hat mit derjenigen Materialstärke genügend Erfahrung. Wenn man sich mal ansieht, wie dick die Bleche bei z.B. Kampfpanzern oder Kriegsschiffen sind (zweistelliger Zentimeterbereich), kann man sich mal ausmalen, wie viel Dutzend Lagen das sind.
Je dicker eine Lage ist, desto schneller wird man u.U. fertig, aber auch die Rißgefahr oder Nichtdurchschweißbarkeit nimmt zu, was sehr riskant ist bei manchen Anforderungen.
Weiß ich noch aus dem Kesselbau: V-Naht mit Gegenlage bei 20mm, die Wurzel wurde hier Wig-geschweißt mit Formierung, dann geprüft, dann circa die Hälfte der Wurzeldicke auf der Kesselinnenseite wieder ausgeschliffen, nun Gegenlage mit Wig, bei gutem Gelingen anschließend auf der Außenseite Mittel-und Decklagen. Wenn eine Lage fehlerhaft war, großräumig ausschleifen, reinigen und wieder von vorn beginnen..... Hinweis: geschweißt wurde hier mit einer 400Ampere Messer Griesheim Maschine, die aber nicht voll ausgelastet wurde.
Schweißnahtmodellieren erfordert einiges an Übung, vor allem bei Kehlnähten, am besten von einem sehr erfahrenen Schweißer (20Jahre oder mehr an Berufserfahrung) zeigen lassen.
Mit freundlichem Gruß
Richard